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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist in "Stationsarbeit" einbezogen?



Noor
08.07.2010, 20:31
Hallo,
mache zurzeit eine Famulatur in der chirurgie. Ich hab das Gefühl, dass ich nicht wirklich viel mache. Ich nehme natürlich das bisschen blut ab, was anfällt, ansonsten mache ich die verbände (i.d.r. nur ein pflaster wechseln) und die Aufnahmen. Das wars aber auch schon. Die restliche zeit sitzen wir eigentlich nur rum, oder sind ab und zu auch mal im op, wo wir zuschauen dürfen, auch oder mal assistieren. das problem ist, dass man auch nicht zu oft in den op kann, sonst würden die ärzte denken, man würde sich von der stationsarbeit drücken.
Konsile, Anordnungen, Diagnostik und so kann ich ja nicht machen. Jetzt die Frage. Was kann man denn als Famulant denn noch besonderes machen, kam euch das auch vor, als würdet ihr die ganze zeit rumsitzen, wenn ihr nicht im op wart?

DeKl
08.07.2010, 22:32
Naja, meistens ist da schon ein wenig Eigeninitiative gefragt. Die wenigsten Ärzte werden anfangen Dich sinnvoll Dinge zu lernen, wenn Du nicht auf eine gewisse Art auch Interesse zeigst ("Die restliche zeit sitzen wir eigentlich nur rum..." --> Wer nur rumsitzt, macht schonmal was verkehrt). Was zum Beispiel hindert Dich, Dich ein wenig mit den Krankheitsbildern auf Deiner Station zu befassen? Du hast eine Akte, einen Patienten und einen Arzt, den Du auch mal was fragen kannst. Wenn trotz Initiative und direktem Ansprechen auf Dinge, die Du gern lernen möchtest, nichts passiert, würde ich nicht mehr hingehen. Als Famulant bist Du kein sturer Gehilfe, der den Ärzten die Arbeit erleichtert, sondern Du bist da, um was zu lernen. Es ist Teil Deiner Ausbildung.
Meistens kann man jedoch ganz gut was erreichen, wenn man mit den Leuten dort einfach ein wenig spricht und, ich wiederhole mich, Interesse zeigt.

Noor
09.07.2010, 05:14
da hast du natürlich völlig recht. das mit dem "die meiste zeit rumsitzen" war vielleicht etwas überspitzt gesagt, natürlich schauen wir uns die radiologischen bildern an und gehen sie auch mit einem assistenten durch -wenn denn mal einer da ist - ... oft ist es so, dass wir 3 famulanten KOMPlETT alleine sind auf der station, da die assis im op sind oder eben in der poliklinik.... zwar nicht immer, aber es kam eben schon mehr als nur 3 mal vor...jetzt frag ich mich, was ihr in dieser zeit (die ja v.a. in der chirurgie nicht vermeidbar ist) gemacht habt...

DeKl
09.07.2010, 07:30
Sprecht da doch mal mit den Ärzten drüber? Gibt ja einige Möglichkeiten. Ihr könntet Euch aufteilen. Einer mit den OP, einer in die Poliklinik und einer hat eine ganze Station voller Patienten, deren Akten er lesen kann und die er untersuchen kann. Habt ihr schon sowas wie einen Untersuchungskurs gehabt? Was haben die Leute noch für Krankheiten? Gibt es zu den Krankheiten was zu sehen, hören, palpieren? Du nimmst jeden Tag Blut ab. Warum? Was für Werte? Nehmen die Leute auch Medikamente? Was für welche? Warum? Was kann man mit denen noch machen?
Wenn keine Unterstützung der Assis da ist, dann würde ich gehen, aber wenn es Euch gefällt, Ihr aber einfach nur zwischendurch Leerlauf habt, dann müsst Ihr möglicherweise Euch was überlegen. Ihr könntet Euch sogar kleine Hausaufgaben geben. Vielleicht haben die Ärzte ja Zeit und Lust mit Euch täglich ein kleines Miniseminar zu machen, 10 Minuten, in denen Ihr mal über ein häufiges Krankheitsbild auf der Station sprecht.
Naja, ich bin der Meinung, daß da eigentlich jedem genügend Möglichkeiten einfallen sollten :-)

KleinDorit
09.07.2010, 14:46
da hast du natürlich völlig recht. das mit dem "die meiste zeit rumsitzen" war vielleicht etwas überspitzt gesagt, natürlich schauen wir uns die radiologischen bildern an und gehen sie auch mit einem assistenten durch -wenn denn mal einer da ist - ... oft ist es so, dass wir 3 famulanten KOMPlETT alleine sind auf der station, da die assis im op sind oder eben in der poliklinik.... zwar nicht immer, aber es kam eben schon mehr als nur 3 mal vor...jetzt frag ich mich, was ihr in dieser zeit (die ja v.a. in der chirurgie nicht vermeidbar ist) gemacht habt...

dann geht doch eben mit in die ambulanz und fragt ob ihr auch patienten aufnehmen könnt oder bei den untersuchungen dabei sein dürft.sprecht einfach mal die ärzte an was ihr als famulanten überhaubt tun dürft. vielleicht zeigt euch einer wie man näht. seid einfach nett und hilfsbereit auch zu dem pflegepersonal in der ambulanz, denn auch von denen kann man so einiges lernen.ich bin mir sicher, dass ihr in der ambulanz gerngesehene gäste seid.

wenn da kaum was los ist, dann ab in die op oder ihr nehmt mal die neuzugänge auf, die ihr dann in der chefvisite vorstellen könnt. wenn das euch keiner von den ärzten vorgeschlagen hat, dann sprecht doch mal dies an. ich wette, das kommt ziemlich gut an besonders bei den lehrenden OÄ oder gar dem chefarzt.

zeigt interesse dh geht in op mit, bietet euch an assistieren zu dürfen etc.seid einfach präsent, nur so fallt ihr positiv auf.

gruss

Jégvirág
09.07.2010, 16:27
das problem ist, dass man auch nicht zu oft in den op kann, sonst würden die ärzte denken, man würde sich von der stationsarbeit drücken.

Such Dir ein anderes Krankenhaus! :-meinung Wenn ihr nicht so oft in den OP dürft, weil das den Eindruck erwecken könnte, dass ihr euch vor der Stationsarbeit drücken wollt, bist Du am faschen Platz! Im OP was machen und "nur" zusehen sind ja schon 2 versch. Paar Schuhe, immerhin wollen die Assis ja auch selbst ran, aber wenn ihr Famulanten seid, dann könnt ihr - wie du schon gesagt hast - sowieso nicht die Stationsarbeit allein machen. Da gibt's einfach viele Dinge, für die man ein 2. StEx benötigt und die einem Famulanten einfach nicht erlaubt sind, aber in den OP gehen sollte man immer dürfen. Immerhin sollst du da nicht eingearbeitet werden als neuer Stationsarzt (lohnt sich eh nicht, wenn du nach 4 Wochen wieder weg bist), sondern du sollst möglichst viel sehen und lernen, bzw. durch Beobachtung lernen. Also gibt es keinen Grund, warum du nicht so oft es geht in den OP mitgehen solltest.

Verbände Wechseln heißt i.d.R. ein Pflaster wechseln. Das kannste auch Zuhause an Puppen üben. Schonmal was von einer Vakuumtherapie gehört? Da einen Verbandswechsel zu machen, ist viel komplizierter, aber nicht unmachbar für einen Studenten, also häng dich ran, um nicht bloß immer nur Pflaster wechseln zu müssen. :-meinung

Zeig Interesse & vor allem Eigeninitiative und du bekommst was zurück!! Man kann unglaublich viel lernen, wenn man die Sachen mitmacht und nicht nur abwartend betrachtet!

epeline
11.07.2010, 03:08
in meiner famu wurde mir ja gesagt "ach das brauchste nicht machen, du bist hier um zu lernen u nicht um zu arbeiten"

dennoch ist eigeninitiative sehr wichtig.
und wenn dir auf station langweilig ist, frag doch mal die schwestern nach irgendwas
auch die wissen einiges und können viel zeigen
oder übt an euch gegenseitig flexülen legen und blutabnehmen ;-)
material gibts da ja genug (halt vorher fragen,ne)

snowfairy
11.07.2010, 17:26
Hängt euch einfach an die Ärzte dran, auch wenn sie z.b. in die Poliklinik gehen und fragt ganz viel nach, warum die Untersuchung, weiteres Procedere etc. Schau dir die Laborwerte, Befunde oder Aufnahmen an, welche Diagnostik wurde durchgeführt.
Letztlich kann man als PJ auch noch nicht alles machen, weil man eben noch nicht die Approbation hat.

flok
12.07.2010, 00:13
kam euch das auch vor, als würdet ihr die ganze zeit rumsitzen, wenn ihr nicht im op wart?

Im Krankenhaus Zeit zu haben, ist eine absolute Luxussituation. Ein "bisschen Blut und Verbände" bedeuten auf vielen chirurgischen Stationen mit aufwändigeren Patienten gerne mal ein Paar Stunden Arbeit. Wie schon mehrfach gesagt wurde, ist der Leerlauf ideal, um Eigeninitiative zu ergreifen und sich selbstständig die garantiert massig vorhandenen Krankheitsbilder theoretisch (PCs/ggf. ein Buch mitnehmen) und praktisch am Patienten anzuschauen. Danach bei Fragen einen Arzt/Oberarzt/Prof (Stichwort "Meet the Professor") zu Nachfragen schnappen.
Ansonsten lernt man in der ZNA/den Polikliniken/im Schockraum am meisten. Ihr könnt ja auch mal nach einem Radio/Intensiv/IMC-Tag fragen oder euch in anderen OPs umschauen.

MediJulia
12.07.2010, 21:26
Haben sie gesagt, ihr dürft nicht öfter in den OP oder traust du dich nicht?
Ich habe auch eine Famulatur hinter mir, wo ich im Prinzip nur, dann was machen konnte, wenn ich es von mir aus gemacht hab.
Wenn nichts los war, bin ich in die Poliklinik. OP eher selten, weil war HNO, da sieht man nicht so viel... Oder hab irgendwas anderes gemacht...

Als ich auf der Unfallchirurgie war das ganz anders, weil wir im OP-Plan standen zur Assistenz. Oder wenn seltenere OPs waren, dann haben sie uns daan erinnert, dass wir dafür auf jeden Fall die Stationsarbeit liegen lassen können, weil wir was lernen sollen....

Assistenz kann man nicht voraussetzen, weil das je nach Personalsituation schwierig ist. Als ich in der HNO war z.B. waren da von 8 oder 9 Assistensärzten, die zu der Zeit da waren, 4 weniger als 1 Jahr da und da ist klar, dass erstmal die assistieren.... Da bleibt halt nicht viel oder gar nichts für Famulanten übrig....

Meine Erfahrung ist somit auf die Leute zugehen und fragen, ob man helfen kann, ob zusehen kann, ob sie da was erklären können, usw. Schüchternheit muss man da versuchen abzulegen.
Die meisten vergessen einfach nur, dass da ein kleiner Student ist, für den die Pleurapunktion ein Highlight wäre oder das man einfach mal erklären würde, was man da beim operieren eignetlich gerade durchschneidet. Natürlich gibt es einige wenige, die nur genervt sind, wenn man sie anspricht (was gerade im OP verständlich ist), aber das sind die Ausnahmen und denen muss man dann eben ggf. aus dem Weg gehen.

dreamchaser
13.07.2010, 01:07
Unbedingt fragen und überall zuschauen. Meistens ist da ein guter Kontakt zur Pflege des jeweiligen Bereiches sehr gut. Ich würde in der ersten Famulatur eher in die Aufnahme/Poliklinik gehen, da kann man die ganzen Untersuchungstechniken üben und die Patienten befragen. Und man ist nicht den Launen eines Operateurs ausgesetzt.