PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schichtdienst und Freizeitgestaltung



Fino
12.07.2010, 20:12
Ich fang mal mit einer kleinen Rueckblende an:

als ich studierte, habe ich nur sehr wenig neben der Uni gemacht. In den letzten 6 Monaten des Studiums fing ich mit einem Tauchkurs an, der mir sehr gefiel, den ich aber nicht abschliessen konnte, weil ich schon kurz nach dem 3. Stex nach UK ging. Ich hatte damals auch angefangen, so 2-3 Mal die Woche zu laufen (nichts Besonderes, ich war sehr, sehr langsam, aber schaffte es, auf ebener Strecke so ca. 1 Stunde am Stueck zu laufen).

Als ich dann nach UK kam, schlief beides schnell ein:

die Gegend, in die es mich verschlagen hatte, war nicht gerade sicher, so dass ich mit dem Laufen aufhoerte. Und da ich kein Auto hatte und der OPNV katastrophal war, konnte ich mich auch keinem Tauchclub anschliessen. Die Arbeit war anstrengend, oft fuehlte ich mich nach der Arbeit so muede, dass ich mir einfach nicht vorstellen konnte, noch irgendetwas zu unternehmen (Sport, Chor etc.)

Ich wohne zwar nun schon seit ca 4 Jahren in einer anderen Gegend und habe ein Auto, aber an meiner mickrigen Freizeitgestaltung hat sich nichts geaendert. :-???
Ich wuerde immer noch gerne an meinen Luebecker Tauchkurs anknuepfen und auch gerne etwas Sport treiben, aber ich schiebe es immer wieder vor mir her:

- keine Zeit, weil ich fuer Pruefungen lernen muss
- keine Zeit, weil ich mich in der knappen Freizeit um so Angelegenheiten wie Putzen, Korrespondenz und Einkaufen kuemmern muss
- Bedenken, dass ich mitlerweile so unfit bin, dass ich selbst bei einer Laufgruppe untrainierter Anfaenger nicht mithalten koennte
- Und ganz wichtig:
ich kann nun mal wegen Nachtdiensten und “long days” nicht regelmaessig an Kursen, Trainingszeiten und Proben teilnehmen, ein Gedanke, der mich schon ziemlich aburnt. :-nix

In der Zwischenzeit werde ich immer unfitter und nehme auch ganz schoen zu...:-notify

Wurde gerne mal von Euch so hoeren, was Ihr so in Eurer Freizeit macht und wie Ihr das mit Euren Arbeitszeiten unter einen Hut bringt.

Tibia
12.07.2010, 20:32
Hallo Fino,
die Situation kommt mir bekannt vor. Aus ähnlichen Motiven überlege ich schon seit einer Weile dem Klinikmonster längerfristig den Rücken zu kehren. Ich denke halt, (mal etwas hart ausgedrückt): sich für die Klinik, bedeutet irgendwie sich gegen seine Gesundheit zu entscheiden (keine-bis-wenig Zeit für Sport, unregelmäßiges zum Teil schlechtes Essen, wenig Schlaf, wenig soziale Kontakte). Und es ist ja auch nicht so, dass man unbedingt viele Vorbilder um sich rum hat. Von meinen Kollegen schafft es auch kaum jemand, regelmäßig Sport zu machen. Viele rauchen auch noch Kette. Und wenn ich da an einen ehemaligen Oberarzt denke, der immer schnaufend und übergewichtig um die Ecke kam.... :-dagegen
Kann schon sein, dass der derbe Klinikalltag - einen gesunden Lebensstil nicht persé ausschließt. Dennoch finde ich es sehr sehr schwierig, unter den jetzigen Arbeitsbedingungen, beides unter einen Hut zu kriegen, jedenfalls was die gängigen klinischen Fächer angeht. Ich mag gar nicht erwähnen, dass dem einen oder anderen ja eine eigene Familie auch noch wichtig wäre :-notify

Evil
12.07.2010, 21:04
Tja, ich bin ja eigentlich in Alpennähe wegen der Berge und der entsprechenden Freizeitmöglichkeiten gegangen, und was ist? Maximal 1x/Monat eine Bergtour, mehr ist einfach nicht drin außerhalb des Urlaubs.

Naja, Klinik geht auch nicht ewig, ich hoff ja mal schwer, dass sich da mit FA und Niederlassung was bessert.

Fino
12.07.2010, 21:56
@Tibia und Evil:
das klingt ja nicht sehr zuversichtlich. Ich hatte mal eine Kollegin, die neben der Arbeit auch rgelmaessig fuer Marathon trainierte und diese auch lief. Es scheint schon Leute zu geben, die das irgendwie schaffen, aber ich weiss eben nicht, wieso das bei denen klappt, waehrend das bei mir so schwierig ist - und anscheinend bin ich nicht die einzige...

Mal sehen, ob sich im Forum jemand findet, der Positives zu melden hat :-music

Eilika
13.07.2010, 09:05
Ich finde es extrem "phasenabhängig". Es gibt Wochen, in denen bin ich motiviert, gehe 2-3 mal ins Fitnessstudio oder schwimmen oder was auch immer. Es gibt Phasen, da unternehm ich an zwei Abenden die Woche was mit Kollegen. Es gibt Wochen, da ertrinke ich in Arbeit und möchte danach möglichst keinen mehr sehen oder hören. Wobei es tendentiell im Moment eher in Richtung der guten Zeiten geht (auch wenn ich kein fixes Hobby mein eigen nenne...)

DoctorNew
13.07.2010, 09:29
Es wird ja immer von Sport gesprochen als Freizeitgestaltung. Aber ist das wirklich nötig? Wie ich meine ersten Wochen erlebt habe, ist man doch eh sehr viel auf den Beinen, so dass es an Bewegung wohl nicht mangelt. Vielmehr fehlen doch frische Luft und ein ruhiger Ausgleich zum stressigen Berufsleben. Ein halbstündiger Spaziergang in der Luft sollte sich ja eigentlich immer noch nach der Arbeit einbauen lassen. Kondition fürs Laufen bekommt man so vielleicht nicht, lebt aber trotzdem gesund.

Auch die Ernährung muss ja nicht automatisch ungesund sein. Natürlich hat man selten Zeit, um wirklich in Ruhe zu Essen. Deshalb finde ich ein vollwertiges Frühstück (z.B. Vollkornbrot oder Müsli) als Grundlage wichtig. Abends verzichte ich persönlich gerne auf Kohlenhydrate. So nimmt man auch nicht zu, wenn das Essen in der Kantine mal nicht so fettarm war.

Letztendlich finde ich, dass man sich die geringe Freizeit, nicht unbedingt durch feste Termine vorher belegen sollte, sondern einfach das machen, wodrauf man in dem Moment Lust hat. Gesund zu leben heißt ja nicht alleub andauernd Sport machen, sondern allgemein sich ausreichend zu bewegen und vorallem Stress von der Arbeit wieder abzubauen.

Evil
13.07.2010, 17:04
@Tibia und Evil:
das klingt ja nicht sehr zuversichtlich. Ich hatte mal eine Kollegin, die neben der Arbeit auch rgelmaessig fuer Marathon trainierte und diese auch lief. Es scheint schon Leute zu geben, die das irgendwie schaffen, aber ich weiss eben nicht, wieso das bei denen klappt, waehrend das bei mir so schwierig ist - und anscheinend bin ich nicht die einzige...

Mal sehen, ob sich im Forum jemand findet, der Positives zu melden hat :-music
Nun, das sollte jetzt nicht zu meckerig klingen, denn auch wenn ich parallel zur Arbeit nicht soviel Freizeit hab wie ich gern hätte (wer hat das schon ;-), so kann ich mich angesichts vollem Freizeitausgleich und daraus resultierenden ca 10 Wochen Urlaub im Jahr doch nicht wirklich beklagen.