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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Facharzt und PhD gleichzeitig möglich?



nastik
13.07.2010, 21:09
Hallo!


Ist es eigentlich machbar, den Facharzt zu absolvieren und dann gleichzeitig auch noch zu forschen für den PhD?


Oder macht man den PhD schon bereits während des "Grundstudiums" von 6 Jahren?



Danke!

Bensona!
13.07.2010, 22:34
Einen PhD macht kein Medizinstudent im Grundstudium. Ein PhD bekommst du nach jahrelanger Forschung. Dies ist durchaus bspw. in den Staaten möglich. In wie weit dies aber mit einer klinischen Tätigkeit einhergeht, weiss ich nicht so recht.

konstantin
13.07.2010, 22:36
Den "PhD" kannst du so ohne weiteres eh nicht machen. :-peng

Wenn du jedoch den "Dr. med." meinst, dann kannst du die Promotion schon waehrend des Studiums anstreben. Nach dem Physikum (also ab dem 5. Fachsemester), kannst du mit deiner Doktorarbeit beginnen, allerdings erfolgt die tatsaechliche Promotion auch bei bereits abgesegneter Dissertation fruehestens mit dem Erlangen der Approbation, weil du den Titel vorher auch garnicht tragen darfst. (Es korrigiere, wer Fehler findet... Bin in der Hinsicht noch nicht all zu bewandert...)

Ob dein "Dr. med." aber international als "PhD" anerkannt wird, bleibt fraglich. Ich weiss von vielen Faellen, in denen zum Beispiel die USA eine Gleichstellung des "Dr. med." als "PhD" verwehrt haben, weil die Qualitaet dieses Titels... zumindest sehr fragwuerdig ist.

edit: Natuerlich kannst du nach dem Studium in die Forschung gehen und dort einen "PhD" anstreben. Dieser wird aber soweit ich weiss von keiner deutschen Universitaet vergeben, du muesstest also definitiv ins Ausland gehen. Wie meine Vorrednerin schon schrieb: Der "PhD" ist mit jahrelanger wissenschaftlicher Arbeit verbunden und kann nicht "mal eben so dahin gerotzt werden" wie so manche deutsche Doktorarbeit in der Medizin...

dreamchaser
14.07.2010, 00:09
Der Dr. med. entspricht doch eher dem M.D., ein PhD ist nochmal etwas anderes. Das kann ein naturwissenschaftliches oder geisteswissenschaftliches Studium sein mit einer eher aufwendigen Arbeit zum Abschluss.
Ob Zeit zum Forschen ist, das hängt sicher von der Stelle ab. Es ist aber üblicher, dass man während der Facharztausbildung an der Habilitation arbeitet. Ich kenne aber auch Leute, die Public health oder ähnliches parallel zum Job studieren (als Fernstudium).

LaTraviata
14.07.2010, 02:12
Ich meine, in Gießen ginge das über Stipendien während der Assistenzzeit. Wenn man da den Facharzt Innere machen möchte, ist das 50/50 aufgeteilt in Klinik- und Labortätigkeit (genaueres weiß ich nicht über die Modalitäten).
European Cluster für Cardio-Pulmonary-System, kurz ECCPS nennt sich das, wo das abläuft... einfach mal googlen bei Interesse.

airmaria
14.07.2010, 07:34
Ob dein "Dr. med." aber international als "PhD" anerkannt wird, bleibt fraglich. Ich weiss von vielen Faellen, in denen zum Beispiel die USA eine Gleichstellung des "Dr. med." als "PhD" verwehrt haben, weil die Qualitaet dieses Titels... zumindest sehr fragwuerdig ist.
es ist nicht zulässig, den "dr. med." z.b. bei englischsprachigen publikationen einfach in einen "phd" umzuwandeln! auch wenn ein "md" als berufsdoktorat nicht wirklich äquivalent ist, hat sich das allgemein durchgesetzt, dass der deutsche "dr. med." diesen in einen "md" verwandelt...



Natuerlich kannst du nach dem Studium in die Forschung gehen und dort einen "PhD" anstreben. Dieser wird aber soweit ich weiss von keiner deutschen Universitaet vergeben, du muesstest also definitiv ins Ausland gehen. Wie meine Vorrednerin schon schrieb: Der "PhD" ist mit jahrelanger wissenschaftlicher Arbeit verbunden und kann nicht "mal eben so dahin gerotzt werden" wie so manche deutsche Doktorarbeit in der Medizin...
doch, inzwischen bieten viele deutsche unis auch homologisierte "phd-programme" für ärzte im rahmen von "exzellenzförderung" an. ein phd-programm setzt sich immer aus einem weiterem studium (inklusive immatrikulation etc.) mit zusätzlicher intensiver wissenschaftlicher tätigkeit zusammen. in den meisten fällen soll es zeitnah nach dem medizinstudium begonnen werden, also - um zur ursprünglichen ausgangsfrage zurückzukommen - "parallel" zur facharztausbildung. ob diese dann in der mindestzeit dann durchgeführt werden kann, hängt von verschiedenen faktoren ab, wie z.b. der organisation des programmens durch dei betreuende klinik etc., insbesondere bei operativen fächern kann es schwierig werden, den op-katolag "nebenher" zu erfüllen.

hier (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=51394) und dort (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=56774) gibt es noch ein paar weitere aspekte dazu.
airmaria