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Leelaacoo
17.07.2010, 22:11
Die Lösungen mit der Endung - fundin sind von B.Braun. Ich finde da nur Sterofundin und Normofundin.
Hier Sterofundin G: http://www.pharmazie.com/graphic/A/89/0-12089.pdf

Ist wie TutoBG.
Wie sind denn eure Erfahrungen mit Nutriflex peri? Wir ernähren parenteral über einen zentralen Zugang mit Nutriflex Lipid plus unter Zusatz von Vitaminen. Ich kann mich an einen Patienten vor ca. 2 Jahren erinnern, bei dem das Nutriflex peri über den PVK para lief und ne fiese Nekrose gemacht hat...seitdem nehmen wir es nicht mehr, es gubt dann halt einen ZVK...

LG Lee (habe jetzt mehrere Quellen gegengelesen...prinzipiell müssten alle mangelernährten Patienten...und die aus dem Heimen sind es leider oft...vor Gabe von Glucoselösungen Thiamin erhalten. Die Pathogenese ist ja schließlich die Gleiche wie bei Alkohol...und Symptome wie Verwirrtheit, nächtliche Unruhe, konfabulatorisch-amnestisches Syndrom und Apathie/ Gangunsicherheit hat man da ja nun wirklich nicht selten...hat mich echt zum Umdenken gebracht, der Thread hier:-) ).

WackenDoc
18.07.2010, 08:52
Kann dir morgen sagen, wie das Zeug genau heisst und was drin ist. Da bin ich nämlich wieder auf Station. (Vielleicht hab ich meine Kollegin auch nur falsch verstanden und es ist das Sterofundin:-nix)

Also offenbar kann man das Zeug peripher geben. Hab aber noch nicht so die Erfahrung mit. Bisher lagen nur Patienten mit PVK bei uns auf Station.
Auf Intensiv hab ich bisher nicht gearbeitet und auf ner peripheren Station besteht das Problem ja meist nicht dauerhaft. Und wenn es mit dem Essen und Trinken gar nicht mehr geht, kriegen die schon mal ne PEG.

Die Gabe von Thiamin werd ich auch mal bei uns anregen- schaden kann´s ja nicht.

Relaxometrie
18.07.2010, 09:40
Was mir schon öfter mal aufgefallen ist: warum wird bei einer Hypoglykämie nie Glucagon eingesetzt? Man hat zwar mal gelernt, daß es dieses Hormon gibt, aber irgendwie spielt es im klinischen Alltag und bei der Hypoglykämiebehandlung gar keine Rolle, oder?

Evil
18.07.2010, 09:45
Eine klinische Anwendung von Glucagon ist mir nicht bekannt.
Wäre auch nicht sehr sinnvoll, weil es nur eine sehr kurze Halbwertszeit hat und nicht besonders lang wirkt.
Abgesehen davon stelle ich mir die Applikation als Peptidhormon schwierig vor, geht ja nur parenteral oder s.c.. Und teuer dürfte es auch sein.

Relaxometrie
18.07.2010, 09:53
Werden denn zu Hypoglykämien neigende Diabetiker für den Notfall noch mit Glucagon (als s.c.-Spritze) ausgestattet?

Miss
18.07.2010, 09:59
... oder ist das eminenz-based medicine?
sorry, OT -aber ich mußte gerade lachen, weil ich natürlich *demenz-based-medicine* gelesen habe -und dachte, Du wolltest Dich über den Chef lustig machen :-))

Ähm, also zurück zum Thema, wir geben im OP 1-2 Ampullen G40 ad Ringer oder auch mal 50 ml NaCl. Wenn Patienten sehr hypoglykäm sind, geb ich auch mal eine Ampulle so. G5 ist nicht so meins, zu viel Zeit, ich finds schlechter zu dosieren. G10 haben wir glaub ich gar nicht :-nix

WackenDoc
18.07.2010, 10:07
Ne- so alt ist mein Chef gar nicht. Ist recht locker und kollegial- genauso wie die OÄ, die ich bisher kennengelernt han.

@Relaxo: Nicht dass ich wüsste. Die wo ich kenne, kriegen halt beigebracht, auf die Symptome zu achten und immer was zuckerhaltiges bei sich zu haben.
In meinem letzten EH-Kurs (da war ich Ausbilder, nicht Teilnehmer) hat unser Chef-Ausbilder auch gesagt, dass die Sportler-Gel-Nahrungsergänzungsmittel wohl ganz gut funktionieren: Bröseln nicht so wie Trraubenzucker und man kann nicht so leicht aspirieren wie bei Flüssigkeiten. Also der Helfer kann da jeweils kleine Mengen von in die Backentasche packen, selbst wenn der Patient eingetrübt ist. Und wenn er wieder fit genug ist, kann er ja selber essen und trinken.

dreamchaser
18.07.2010, 18:51
Wir haben Glukagon im Kühlschrank für Notfälle. Habe ich einmal auch gebraucht: BZ 45 mg%, keine Möglichkeit der oralen Nahrungsaufnahme und desolatester Venenstatus (zentralisiert, septisch, kaltschweissig), Viggo natürlich para - der hat Glukagon bekommen und dann auch nach dem x. Versuch ne Viggo, worüber es dann weiter Glukose gab (gab dann keinen ZVK mehr, haben dann mit den Angehörigen gesprochen und Therapie eingestellt). Wenn die Leute ne Viggo haben oder irgendwo ne Vene, dann gibts natürlich Glukose über die Vene (wenn nicht oral).

papiertiger
19.07.2010, 14:46
Es gibt das sog. GlucaGen Hypo-Kit.. ob das allerdings nun allerdings so viele Diabetiker mit sich rumschleppen oder nicht ist mir nicht bekannt.

Auf Intensiv haben wir das für den Fall der Fälle auch im Kühlschrank.. aber bei Hypoglykämie angwendet hab ich es noch nicht erlebt. Nur einmal als Antidot bei einer Betablocker Intox ;-)

Pherenike
20.07.2010, 18:43
Ich hab es schon ein paar Mal abgegeben - es kommt also im ambulanten Bereich vereinzelt vor. Allerdings waren das wohl sehr schlecht einstellbare Diabetiker mit starker Hypoglykämieneigung und vor allem zum größten Teil Kinder.
Das Problem ist ja, dass man anschließend direkt große Glucosemengen "auffüllen" muss.

Mal eine andere Frage, wie sieht es aus mit G5 s.c. funktioniert es bzw. wie ist die Verträglichkeit.
NaCl oder Ringer ist ja kein Problem, aber es kam neulich die Frage nach Glucoseinfusionen.