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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thrombozytenspende



Neujahrsrakete
13.02.2003, 17:26
Kann man eigentlich eine Ansteckungsgefahr (HIV/ Hepatitis A/B/C/D/E oder andere Krankheiten) beim Thrombozytenspenden ziemlich ausschließen, auch wenn vorher irgendein Junkie oder sonst eine mysteriöse Gestalt an der gleichen Maschine T. gespendet hat?

Rakete

Rugger
13.02.2003, 17:34
Ja, man kann es vollkommen ausschliessen, da alle Teile, die mit Blut in Kontakt kommen, nach der Spende komplett ausgewechselt werden. Es werden Einmalsets eines geschlossenen Systems verwendet.

Rugger

Heinz Wäscher
14.02.2003, 21:42
Weshalb wird eigentlich weitaus mehr für eine TK-Spende bezahlt als für ne normale Blutspende?

hobbes
14.02.2003, 22:33
weil du für eine TK Spende viel mehr Zeit als Spender aufwenden musst.

Neujahrsrakete
14.02.2003, 23:02
Original geschrieben von Heinz Wäscher
Weshalb wird eigentlich weitaus mehr für eine TK-Spende bezahlt als für ne normale Blutspende?

Die Thrombozytenspende dauert ca. 1.5 Stunden: Blut aus dem einen Arm raus, in eine Zentrifuge, Thrombozyten abzentrifugiert, und das restliche Blut in den anderen Arm wieder rein.
Daher auch meine Frage, ob eine Infektionsgefahr für den Spender besteht, weil ja, anders als bei der normalen Blutspende, wieder etwas in den Spender zurückläuft, was vorher aber durch viele viele Schläuche und viele viele Filter und Zentrifugen gelaufen ist.


Rakete

June
15.02.2003, 06:14
Zusätzlich zur Infektionsgefahr - Rugger meint ja, das sei ausgeschlossen - würde ich mir hierbei allerdings Gedanken um die Gerinnungsgefahr machen! Immerhin hat das Blut ständig Kontakt mit Fremdoberflächen...
Gut, das werden die Erfinder des Systems auch wissen und da nicht irgendwas genommen haben (Hoffe ich!).
Aber eine Bekannte von mir hat Faktor V Leiden homozygot, was sie zu dem Zeitpunkt der Untersuchung zur Thrombozytenspende noch nicht wußte. Bei der Untersuchung selbst hat sie es allerdings auch nicht erfahren, also können die kaum eine vernünftige Gerinnungsanalyse durchgeführt haben!
Das mag ein Einzelfall sein, aber ohne das finde ich es schon ziemlich riskant!
Die June :-music

Neujahrsrakete
15.02.2003, 07:04
Original geschrieben von June
Aber eine Bekannte von mir hat Faktor V Leiden homozygot, was sie zu dem Zeitpunkt der Untersuchung zur Thrombozytenspende noch nicht wußte. Bei der Untersuchung selbst hat sie es allerdings auch nicht erfahren, also können die kaum eine vernünftige Gerinnungsanalyse durchgeführt haben!

Wie ist der Faktor V - Mangel denn dann aufgedeckt worden? Hoffentlich nicht erst, nachdem Deine Bekannte nach der T.-spende fast verblutet ist???

June
15.02.2003, 07:13
Also Faktor V Leiden verursacht eine Hyperkoagulabilität des Blutes. Verblutet ist sie also nicht, sondern hatte ne Thrombose bekommen. Diese war, glaube ich, nicht im Zusammenhang mit der Thrombozytenspende aufgetreten, aber eine erhöhte Gefahr war es im nachhinein schon für sie, da Fremdoberflächen ja die Gerinnungskaskade aktivieren.
Die June :-music

Rugger
15.02.2003, 08:27
Original geschrieben von June
Zusätzlich zur Infektionsgefahr - Rugger meint ja, das sei ausgeschlossen - würde ich mir hierbei allerdings Gedanken um die Gerinnungsgefahr machen! Immerhin hat das Blut ständig Kontakt mit Fremdoberflächen...Zur Gerinnungsgefahr: Du bekommst ständig ein Antikoagulanz zugeführt (ich meine, es ist Citrat - manchmal kribbeln die Lippen davon, ist eine bekannte Nebenwirkung), so daß wohl davon ausgegangen wird, daß die Gefahr eher in einer zu geringen Gerinnung liegt (zumindestens nach der Spende - die Thrombozytenwerte rauschen nämlich schon ganz schön runter...). Natürlich stellt aber davon abgesehen jede Punktion und jeder Kontakt mit Fremdoberflächen ein erhöhtes Thromboserisiko dar... Allerdings hängt bei uns in der Blutspendezentrale auch das Fazit einer Studie, nach der Blut- und Thrombozytenspender ein geringeres Herzinfraktrisiko haben.
Zur Bezahlung: ich glaube, daß hängt neben dem Faktor Zeit auch wesentlich damit zusammen, daß man zweimal pumktiert wird (nur bei den ganz modernen Maschinen ist nur eine Punktion vonnöten), und das auch nicht gerade mit den "kleinen" Nadeln, sondern schon mit den "dicken Brummern". Das kann schonmal ganz schön ziehen... Allerdings gibt es auch Schwestern, die haben das Punktieren dermaßen gut drauf, daß man fast gar nichts mitbekommt... Respekt!

Rugger

flyingbarbar
16.02.2003, 13:16
Hallo zusammen,

kennt jemand ne Adresse im Großraum Düsseldorf wo man Thrombozyten spenden kann?

Danke euch & Grüße

flyingbarbar

Heinz Wäscher
16.02.2003, 13:53
bestimmt am Uniklinikum

Neujahrsrakete
17.02.2003, 21:51
Original geschrieben von flyingbarbar
.....kennt jemand ne Adresse im Großraum Düsseldorf wo man Thrombozyten spenden kann?.....

Uniklinik Bonn.
Die wollen mich ja gerade als Spender anheuern, ohne daß ich mich jemals für eine T.-spende gemeldet hätte. Plötzlich hat der Blutspendedienst bei mir angerufen und mich gebeten, T. zu spenden. Weil ich aber erst am nächsten Tag zugesagt habe (vorher wollte ich ja noch Informationen einholen), war es dann plötzlich doch nicht mehr so dringend (oder schon zu spät?) und sie haben mich erstmal wieder zurückgestellt.

Rakete

Rugger
18.02.2003, 08:41
Original geschrieben von Neujahrsrakete
Die wollen mich ja gerade als Spender anheuern, ohne daß ich mich jemals für eine T.-spende gemeldet hätte. Plötzlich hat der Blutspendedienst bei mir angerufen und mich gebeten, T. zu spenden. Hatten die denn von irgendwoher Deine Werte (also zumindestens die Blutgruppe)?! Sonst würde ich das schon mächtig merkwürdig finden...
Allerdings: in dringenden Fällen kann das bei bekannten Spendern schonmal vorkommen - sehr selten allerdings. Habe auch schon von einem Fall gehört, wo jemand von HD nach Stuggi geschickt wurde, weils wohl ziemlich dringend war (der hat dann auch ordentlich Kohle dafür bekommen...).

Rugger

Neujahrsrakete
18.02.2003, 16:56
Doch doch, ein paar "Werte" hatten sie von mir, weil ich alle jubel Jahre mal zum Blutspenden gehe.
Mal sehen, ob sie sich nochmal melden.

Rakete

Maltinchen
03.05.2005, 13:02
kennt jemand ne Adresse im Großraum Düsseldorf wo man Thrombozyten spenden kann?


Also beim Blutspendedienst im Klinikum machen die das. Wenn man da Blutspender ist, sprechen die einen ohnehin an, falls man cmv-negativ ist (war bei mir so; hat dann später nicht geklappt, weil denen meine thrombozytenwerte immer zu niedrig waren. den aachenern ist er allerdings komischerweise hoch genug - obwohl der seit jahren relativ konstant ist, komisch, komisch,...)

appendix02
17.06.2005, 09:09
Ich würde da nicht die Hand ins Feuer legen - die Argumente "geschlossenes System" etc. höre ich auch regelmäßig wieder. Ich frage mich nur, weshalb ich im Rahmen von Ermittlungen bei IfSG Meldungen Hepatitis B und C statistisch gesehen häufiger auf Dialysepatienten als auf "normale Bevölkerung" stoße (gut, bei der C sind es noch mehr Junkis als Dialysepatienten, aber eben auch nicht immer) - die Dialyse findet ja wie die Thrombozytenspende ebenfalls im geschlossenen System statt.

Mir persönlich sind die 50 € auch nicht unbedingt ein Anreiz - mich würden mal die Ergenisse interessieren, wenn man den ersten Blutdurchlauf nach dem System auf Weichmacher (im Kunststoff des Systems) untersucht. Das diese nicht unbedingt Gesundheitsfördernd sind, ist ja bereits bewiesen.

Rico
19.06.2005, 11:29
Is halt die Frage, inwieweit ein kausaler Zusammenhang zwischen der Hämodialyse und dem von Dir beschriebenen Auftreten von HepB+C steht.
Wenn man Deiner Argumentation folgt, dann müßten ja Leute, die Peritonealdialyse machen signifikant weniger HepB+C haben, oder? Haben Deine Analysen etwas in die richtung ergeben?

Andererseits hat ein Niereninsuffizienter ja meistens auch genug andere Probleme, wo er sich dialyseunabhängig eine Infektionskrankheit holen kann, z.B. im Rahmen von Bluttransfusionen (renale Anämie oder im Rahmen von großen OPs wie Nephrektomien oder nach Blutungskomplikationen bei Shuntanlage), mit denen man die Differenz zur Normalbevölkerung erklären könnte, oder?

Gibt es denn Fälle, in denen gesichert ist, daß Pat. A am Dialysegerät 1 war und kurz darauf Pat. B am selben gerät und dieser dann daraufhin ne neu aufgetretene Infektionskrankheit gehabt hat?