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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was sollten die Gründe sein um Medizin zu studieren ?



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test
19.02.2003, 09:56
huhu :-)

ich glaube, dass es in jeder Berufsgruppe Leute gibt, die nach 10-20 Jahren keine Lust mehr haben wahrscheinlich sogar der Großteil. Ich denke, dass hängt einfach von zu vielen Faktoren (in welches Fachgebiet man kommt, in welches Umfeld, wie man sich selber weiter entwickelt, unter welchen Bedingungen man arbeitet usw...) ab als das man das planen könnte.
Und Jynie würde ich auch mal ein Pflegepraktikum empfehlen ;-)

Heinz Wäscher
19.02.2003, 10:59
@ Test: sehe ich genau wie Du

Leider gibts gerad bei Ärzten und Pflegepersonal diese "Heiligenscheinaura",danach darfste das nur aus "Berufung" werden
Son Schwachsinn!

Jynie
19.02.2003, 11:12
Original geschrieben von Heinz Wäscher
@ Test: sehe ich genau wie Du

Leider gibts gerad bei Ärzten und Pflegepersonal diese "Heiligenscheinaura",danach darfste das nur aus "Berufung" werden
Son Schwachsinn!

Ich gehe mal davon aus, dass dieser Beitrag auf mich bezogen war (wenn nicht, dann sag ich jetzt schon mal entschuldingung :-? ),
aber ich habe doch nie gesagt das alle Ärzte diese Gründe haben müssen (sollen). Die "Heiligenscheinaura" ist meiner Meinung nach abwertend formuliert, denn ich glaube nicht das ein Arzt der seinen Beruf aus Berufung ausübt Wert auf den Heiligenschein oder die "Moraltour" legt. Aber wenn der Beitag oben deine Meinung ist, akzeptiere ich diese natürlich.

Heinz Wäscher
19.02.2003, 11:16
N E I N !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Jynie,dieser Beitrag war nicht nur auf Dich bezogen und steht für die
A L L G E M E I N H E I T zur Verfügung!

Jynie
19.02.2003, 11:18
Sorry Heinz :-blush

Alien-Fli
24.02.2003, 15:27
Wenn ich mich mal in die Diskussion einklinken darf und meine bescheidene Meinung äußern dürfte ;-)

Ich denke, dass im Vordergrund das Interesse stehen sollte. Wer sich für etwas interessiert, der hängt sich auch rein und ist mit Spaß bei der Sache.

Kleines Beispiel aus meinem Leben: Mein Vater ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Chirotherapie und Sportmedizin, besitzt auf dem Land (sprich am A... der Welt) seine eigene Praxis, die doch einen recht großen Patientenstamm hat.
So....jetzt denken alle uh jeh typsiches Töchterchen, dass dann die Praxis übernimmt und deswegen studiert. Nicht ganz....
Ich hab mich nach dem Abi gegen ein Medizinstudium entscheiden, weil ich einerseits dachte, Sportwissenschaft ist genau das richtige für mich und ich mich auf der anderen Seite nicht so kaputt arbeiten will, wie mein Vater das tut. Von Mo - Fr 24 Stunden Bereitschaft am Tag, dazu noch alle 4 Wochen Wochenenddienst, zu jeder Tages- und Nachtzeit Patienten am Telefon oder vor der Haustür (im Sommer auch schon mal im Garten, kein Scherz!) , ja Landarztpraxis eben und somit Streß und keine Freizeit pur!
Nach 2 Semestern Sportwissenschaft, hab ich aber einfach gemerkt, dass mein Interesse eben doch viel mehr der Medizin gilt. Mich haben nur Vorlesungen wie Funktionelle Anatomie oder Sportmedizin interessiert, der Rest des Studiums wurde mehr und mehr gleichgültig. Ich hab lange gebraucht um mich zu entschließen abzubrechen, denn ich wusste ja was auf mich zukommen wird. Ein hartes, langes Studium und ein noch härteres Berufsleben.
Nachdem ich dann zum WS keinen Platz bekommen hab, habe ich dann mein Pflegepraktikum absolviert und währenddessen wurde mir bewußt, dass es die richtige Entscheidung war, trotz schlechten Abischnitts und mieser Aussichten mich für Medizin zu entscheiden!

Ich bin mir jetzt absolut sicher, dass ich Medizin machen will, scheißegal wie schwer es wird und wie lange ich warten muß....wenn ich zum SS keinen Platz bekomme, mache ich den Rettungssani Lehrgang und überbrück die Wartezeit damit.

Übrigens studieren schon viele nur wegen des Titels und der Anerkennung. Ich habe mich während des Praktikums mit einer PJlerin unterhalten, die mir erzählte, dass in einem Psychologieseminar ein Prof in ihrem Semester wohl mal eine anonyme Umfrage gestartet hat, wieso sie Medizin studieren.

das erstaunliche:
50% gaben an wegen Anerkennung, "Ruhm" und Titel
30% aus finanziellen Gründen
und die restlichen 20% weil sie helfen wollen bzw aus Idealsimus und Interesse

Ich will das Ergebnis nicht verallgemeinern, aber ich denke schon, dass für viele der finanzielle Aspekt (gibt schon noch einige Ärztegruppen, die überdurchschnittlich verdienen) und die Anerkennung doch im Vordergrund stehen...ich behaupte damit nicht, dass es ihnen dann automatsich an Interesse mangelt.
Find dieses Ergebnis nur etwas erschreckend....

hobbes
24.02.2003, 23:14
Original geschrieben von Alien-Fli
[Bgibt schon noch einige Ärztegruppen, die überdurchschnittlich verdienen [/B]

welche?

Janne
25.02.2003, 19:57
Schönheitschirurgen vielleicht, wenn die Praxis in Hollywood liegt oder so ähnlich? :-))

hibbert
25.02.2003, 20:01
Heisst das etwa ich kann mir meinen Porsche abschminken???
Verdammt!!! :-(( :-(( :-(( :-(( :-( :-( :-(

Janne
25.02.2003, 20:04
Wieso? Willst du den älteren Dämchen die Fältchen lüften ääähhh liften? :-)) :-)) :-))

hibbert
25.02.2003, 20:16
Es gibt wohl sicherlich sehr viele kosmetische Operationen, die wirklich sinnvoll sind, aber irgendwelchen alten Millionärs-Tussies das Gesicht strammziehen, oder die Titten oder Lippen aufzupumpen ist doch wirklich abartig, oder stehe ich mit dieser Meinung allein da? :-(

Janne
25.02.2003, 20:27
Ich glaube nicht. Wenn ich mir vorstelle, daß jemend Tag für Tag alte Schabracken unterm Messer hat...brrrrhhhh:-oopss

hobbes
25.02.2003, 23:13
Original geschrieben von hibbert
Es gibt wohl sicherlich sehr viele kosmetische Operationen, die wirklich sinnvoll sind, aber irgendwelchen alten Millionärs-Tussies das Gesicht strammziehen, oder die Titten oder Lippen aufzupumpen ist doch wirklich abartig, oder stehe ich mit dieser Meinung allein da? :-(

Nein. Ich finde es auch immer wieder abartig, ja quasi beschämend für die Medizin an sich, was ich da in gewissen Werbungen von Schönheitschirurgen zu sehen bekomme. Selbstverständlich darf man jedoch nicht ausgehend von einigen Schönheitschirurgen, welche sich ganz von der Medizin abgewandt haben und in die Kosmetindustrie gewechselt zu haben scheinen, auf die ganze Fachschaft "plastische Chirurgie" eindreschen. Denn diese ist an sich eine durchaus sinnvolle und wichtige Abteilung der Medizin, bzw. Chirurgie. (hobbes ist ausnahmsweise mal diplomatisch).

zurück zum Punkt: Es gibt wohl doch keine Angehörigen der Ärzteschaft mehr, welche unverschämt gut verdient. Dieser alte Irrglaube hält sich standhaft und macht allen Ärzten das Leben schwer, bzw. beschert ihnen Neider, obwohl diese sehr viel für sehr wenig Geld arbeiten.

Nico
26.02.2003, 09:08
Original geschrieben von hibbert
Es gibt wohl sicherlich sehr viele kosmetische Operationen, die wirklich sinnvoll sind, aber irgendwelchen alten Millionärs-Tussies das Gesicht strammziehen, oder die Titten oder Lippen aufzupumpen ist doch wirklich abartig, oder stehe ich mit dieser Meinung allein da? :-(

Ich würde sowas auch nicht machen.
Man kann es allerdings auch unter dem "künstlerischen" Aspekt betrachten.

Muss denn immer alles sinnvoll sein, was man macht? ;-)

Ist es sinnvoll, H- und Atombomben zu erfinden?
Ist es sinnvoll, was einige Politiker verzapfen?

Gruß
Nico

Alien-Fli
26.02.2003, 11:35
Ich sagte dass einige immer noch ÜBERDURCHSCHNITTLICH verdienen.....und ich meine damit nicht die, die Millionen oder Milliarden scheffeln.
Kenne einige niedergelassene Augen- und Frauenärzte, die schon noch ganz gut verdienen. Mir ist klar dass man so etwas eigentlich nicht relativieren kann, denn wenn man das Einkommen und Arbeitszeit miteinander vergleicht, dann verdienen Ärzte nicht mehr als andere, da der Bereitschaftsdienst beispielsweise ja nicht als Arbeitszeit angesehen wird (gott sei Dank wurde dies vorige Woche vom Europäischen Gerichtshof mal abgeschafft).

Trotzdem verdienen Ärzte nicht sooo übermässig schlecht, wie oft behauptet wird. Klar ist es auch nicht mehr so viel, wie es noch vor 20 Jahren der Fall war, aber wenn man sich in anderen Berufsfeldern umschaut, dann geht es einem niedergelassenen Arzt noch recht gut. Dass das bei jungen Ärzten und bei Klinikärzten anders aussehen kann ist mir aber durchaus auch bewusst.

Mal ne ganz andere Frage....hat jemand schon ne Einladung zu nem Auswahlgespräch bekommen ?

hobbes
26.02.2003, 21:33
Original geschrieben von Alien-Fli
Ich sagte dass einige immer noch ÜBERDURCHSCHNITTLICH verdienen.....

Schon klar. Aber solche Aussagen sind doch gefährlich. Zuviele Politiker und Bürger meinen, dass Ärzte ZUVIEL verdienen. Solche Polemiken durfen wir nicht auch noch selbst unterhalten.

AndreasB
27.02.2003, 13:50
ne kleine anekdote aus meinem Leben.
ich habe mein fachabi gemacht und danach Zivi auf ner gastroenterologischen Station gemacht. Zu Beginn habe ich überlegt eine Ausbildung zum Krankenpfleger zu machen. Als ich nach nem halben Jahr anfing alles auf französisch zu denken und alles zu buchstabieren, habe ich herrausgefunden, dass ich unterfordert war.
(Ich hatte keine Pflegeplanug u.a. im Kopf. Aber das konnte es nicht sein.)
Dann habe ich mal bei einer Magenspiegelung zu gesehen und geendet hat es damit, dass ich das Endoskop hielt, während es noch im Magen war. (Der Arzt leerte gerade den Absaugbehälter.)
Da war mir klar, DAS WILL ICH AUCH!!!

Das bedeutete: ABI machen, drei Jahre. Mit dem Ziel vor Augen war das kein Problem.
Jetzt warte ich seit Sommer, dass es endlich los gehen kann.
Inder Zwischenzeit habe ich drei Tage ein Praktikum in einer Herzchirurgie gemacht und mit am Tisch als dritter Assistent gestanden.
Ich musste feststellen, das es sich lohnt zu warten.

Was ich damit sagen will, ich glaube das es eine Berufung gibt das alles was ihr schon gesagt habt, alles positives wie negatives auf sich zu nehmen.
Vorrausgesetzt mann kann mit Stresssituationen umgehen, hat Interesse ständig auf dem Laufenden zu sein, sich den Problemen der Pat. anzunehmen,etc.
(Gillt für alle die diesen Ruf spüren, nicht für die Profilneurotiker)

Ich freue mich auf ein forderndes Studium und eine tolle Arbeitszeit.
Mein berufliches Ziel ist es evtl. OA zu sein und in "meinem" Team für Verständnis für einander (Kollegen u. Patienten) zu sorgen, ohne diese veralteten Strukturen.
Ich freue mich ebenso auf die Verantwortung die auf mich zu kommt. :-meinung

Es wartete in mir endlich losgelassen zu werden!!!

Christoph_A
27.02.2003, 17:30
Zum vorigen Posting fällt mir eigentlich nur eins ein: Hoffentlich schaffst Du es,während Deines Studiums in der Realität anzukommen-sonst gehst Du nämlich in jeder Klinik vor die Hunde-das ist das ausgeprägteste Helfersyndrom,das ich seit langem gehört habe!

Heinz Wäscher
27.02.2003, 18:12
Ich kann mich Christoph nur anschließen

Medizin kann JEDER studieren,wenn er Abi hat

JEDER kann das lernen,das ist genau wie Maschinenbau

Jeder Mensch besitzt seine EIGENEN Charaktereigenschaften;
vielleicht seid Ihr Introvertiert,vielseitig interessiert,einfühlsam,werdet schnell hektisch,seid technisch versiert etc
Jeder trägt diese Eigenschaften und es ist unterschiedlich,wie ausgeprägt sie sind

Für Medizin braucht man keine "Berufung"
Man braucht ein gewisses Geschick im Umgang mit seinen Mitmenschen,einen gesunden Menschenverstand und die Fähigkeit,die besonders in seinem Fach gefordert wird (zB Handgeschick für Zahnmedizin)

Alien-Fli
27.02.2003, 22:16
@ Hobbes: Okay klar begebe ich mich auf gefährliches Terrain, wenn ich solche Polemiken selbst unterhalte....nur denk ich eben, das man halt nicht vergessen sollte, dass es nicht allen Ärzten hundsmiserabel geht.
Ich kenn es zu gut, dass die breite Masse der Bevölkerung sowie Politiker Ärzte für Topverdiener halten. Durfte mir nicht zuletzt in der Schule z.B. oft genug anhören, dass ich als Tochter eines stinkreichen Arztes ja im Grunde keine Probleme hätte und so Quark. Frag mich nicht wie oft ich "Papi zahlt ja, gell?!" im Laufe meines Lebens gehört habe.

Ich will hier jetzut aber auch nicht propagieren, dass meine Eltern bzw mein Vater arme Schlucker sind. Nein er verdient noch ganz okay, aber er arbeitet dafür eben auch sehr hart, Freizeit ist für ihn im Grunde ein Fremdwort.

Aber zurück zur Diskussion - Gründe fürs Studium-:

Hmm als ich AndreasB Posting gelesen hab, war meine erster Gedanke "Krass....wie man sich so tausendprozentig sicher sein kann". War schon beinahe beängstigend ;-)
Wenn ich sowas lese denke ich immer, faszinierend und zugleich abschreckend, wie begeistert man von einer Sache sein kann. Ich Kann mir nicht vorstellen dass ich jemals so dermassen stark an irgendetwas interessiert sein kann, das ist ja schon fanatisch.
Natürlich ich hab Interesse, aber für mich klang das bei AndreasB fast schon so, als würde er sein Leben dafür opfern.
Versteh mich nicht falsch, ich möchte dich nicht angreifen Andreas, nur denke ich dass zuviel Begeisterung eben auch gerade falsch sein kann, denn man kommt eben schneller auf den Boden der Tatsachen zurück als man denkt. Und das Erwachen kann eben ziemlich hart sein und einen sehr verändern.