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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was sollten die Gründe sein um Medizin zu studieren ?



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hobbes
27.02.2003, 23:02
Na gut. Andreas wird schon auf dem Boden der Realität landen. Grundsätzlich ist es aber doch besser, mit Überzeugung anstelle von quälenden Zweifeln ins Studium zu starten.

Die vielen Hindernisse im Studium und zuvor sind doch eigentlich nur mit einem ausgeprägten Willen und grosser Überzeugung von der Richtigkeit seines Weges zu meistern.

Dass nicht alles ganz so toll ist, ich glaube, dass sollte sich jeder bewusst sein und muss dies ja auch in Kauf nehmen.

Neujahrsrakete
28.02.2003, 06:50
Original geschrieben von Christoph_A
Zum vorigen Posting fällt mir eigentlich nur eins ein: Hoffentlich schaffst Du es,während Deines Studiums in der Realität anzukommen-sonst gehst Du nämlich in jeder Klinik vor die Hunde-das ist das ausgeprägteste Helfersyndrom,das ich seit langem gehört habe!

Motzen macht Spaß, oder?
Ich finde es ziemlich schlimm, jemanden, der zum Glück noch nicht total angepasst ist, so blöde anzumachen.
Meiner Meinung nach ist Andreas auf jeden Fall in der Realität angekommen, zumindest zu einem großen Teil, denn während des Zivildienstes bekommt man doch schon einiges mit.
Hätte Andreas das Posting losgelassen, ohne jemals in einem Krankenhaus gearbeitet zu haben, würde ich ihn auch als realitätsfern bezeichnen. Wenn aber jemand nach einer gewissen Arbeitsdauer im Krankenhaus immer noch mit Spaß an der Sache dabei ist, sollte man solche gut gelaunten und etwas verändern wollenden Mitarbeiter eher fördern und ermutigen und hinter ihnen stehen, damit sich überhaupt irgendwann mal auch nur ein kleines bißchen an so mancher Hierarchie oder Struktur im Krankenhaus ändert.

Desweiteren finde ich Deine Signatur (it's nice to be a Price....) total daneben, Christoph_A.
Scheinst wohl so ein kleines hyperangepasstes Bayerlein zu sein. Stoiber ist toll, was??? Und die Homo-Ehe ist Teufelszeug, oder?


Rakete

June
28.02.2003, 07:09
Original geschrieben von Neujahrsrakete
Desweiteren finde ich Deine Signatur (it's nice to be a Price....) total daneben, Christoph_A.
Scheinst wohl so ein kleines hyperangepasstes Bayerlein zu sein. Stoiber ist toll, was??? Und die Homo-Ehe ist Teufelszeug, oder?

Calm down, Rakete!
Diese Signatur ist humorvoll und vollkommen unpolitisch!
Ich bin Hessin und finde das klasse (mit angeweichtem k und s und leicht verschlucktem e zu sprechen ;-) ), deshalb schreie ich doch noch lange nicht "Koch for President!"
Und auch wenn Christoph die Ansichten von Stoiber und der CSU teilen sollte, dann ist das okay! Allein jedoch von seiner Signatur darauf zu schließen UND ihn gleich deshalb anzugreifen, finde ich etwas daneben.
Die June :-music

PS: Ach so, wollte noch hinzufügen, daß ich dem Rest deines Beitrages zustimme!

Neujahrsrakete
28.02.2003, 07:20
@June
Na gut, ich nehme die allzu stark geäußerte Kritik an der Bayern-Signatur zum Teil zurück. Weil ich nicht beweisen kann, ob sie 100%ig ernst, oder vielleicht doch ein wenig humorvoll gemeint ist.
Aber so ganz überzeugt davon, daß sie humorvoll sein soll, bin ich ja noch nicht..............

Rakete

AndreasB
28.02.2003, 14:25
Also, ich wollte schon soviele Dinge in meinem Leben machen aber ich bin mir bei keiner Sache so sicher wie jetzt.
Mir ist völlig klar, dass wir alle später mal viel arbeiten müssen. In der Klinik, der eigenen Praxis oder in anderen med. Bereichen.

Als ich meinen ZVD gemacht habe hatte ich viele Kontakte zu unseren Ärzten und habe mitbekommen, dass der Alltag nicht nur aus Untersuchungen und Gesprächen mit Patienten besteht, sonder auch aus viel Ärger mit der Verwaltung und Kollegen.

Aber was soll ich machen?
Es ist einfach mein Ding.
Ich weiß wovon ich rede, so blauäugig wie sich das evtl. angehört hat bin ich nicht.
Und nur aus einem Helfersyndrom herraus habe ich das alles nicht vor.
In meinen beiden LKs (Ernährungslehre mit Chemie und Biologie) ist mir auch klar geworden, dass ich mit "forschen" und Prävention beteiben will bzg. Enährung; Studium lässt sich nicht mit LKs vergleichen können aber einen Einblick geben.
Was ich aber die ganze Zeit vermisse sind Eure Gründe das alles auf sich zu nehmen.
Mit geschickten Händen kann man auch Feinmechaniker werden.

BlueBird
28.02.2003, 20:39
Klasse, die Diskussion läuft genau in die richtige Richtung ! Ihr alle habt mir bisher sehr viel weitergeholfen bei meiner Entscheidung !

Bitte weiter so !

hobbes
02.03.2003, 05:11
Hey du hast ja recht BlueBird. Wir scheinen deine Frage zu ignorieren.

Also mein Part hier:


Original geschrieben von BlueBird
daß ich meine Zukunft im medizinisch-sozialen Bereich sehe.

Also hier würde ich mich mal frage, was du unter medizinisch-sozialem Bereich verstehst, bzw. ob für die ausser Arzt noch andere verwandte Berufsfelder infrage kämen. Darüber musst du dich sicherlich noch andersweitig informieren.


Original geschrieben von BlueBird
Zuletzt stelle ich aber immer mehr fest, das die reine Pflege nicht alles ist, was ich später machen will. Auch wenn es Fortbildungsmöglichkeiten gibt, der Gedanke noch mehr tun und helfen zu können, eben das medizinische, reizt mich.

Nun helfen tust du als Pflegender gleich viel wie als Arzt. Der Medicus führt zwar das Zepter der Pflege in der Hand, jedoch steht der Pflegende den Kranken näher. Ich finde, dass das Helfende beim Pflegeberuf noch akzentuierter ist.

Hier noch ein Gedanke:
"Der vertrauliche, beruhigende, herzliche Kontakt mit dem Arzt, der Trost und die Anteilnahme, die langen, entspannten Gespräche....verschwinden allmählich aus der medizinischen Praxis, und dies mag sich einmal als äusserst grosser Verlust erweisen...Wenn ich heute Medizinstudent wäre, würde ich mir um diesen Aspekt meiner Zukunft mehr Sorgen machen als um alles andere. Ich würde befürchten, dass mir meine eigentliche Arbeit, die Behandlung kranker Menschen, bald weggenommen würde und ich eine ganz andere Aufgabe erhalten würde, nämlich die Überwachung von Maschinen. Ich würde Mittel und Wege suchen, um dies zu verhindern. Lewis Thomas, MD"

Da hat Mr. Thomas sicherlich recht. Also, wenn dir der Hilfsgedanke, der ein gefährlicher ist in der Medizin - weil die hilfsbereite Aufopferung sehr bald zum burn-out führt, dann würde ich an deiner Stelle nach dieses Mitteln und Wegen suchen - nicht unbedingt im Arztberuf.


Original geschrieben von BlueBird
Reicht Abi und Interesse an Medizin schon aus, um ein Mediziner zu werden ?

Im Prinzip reicht das aus. Ja. Das wichtigste bei allem scheint mir die Überzeugung für diesen Weg zu sein. Diese Überzeugung gibt dir Kraft, viele Hürden die auf dich zukommen werden, zu meistern. Für mich war und ist es ausserordentlich hilfreich bereits ungefähr zu wissen, wo du denn als Arzt hinwillst, d.h. wie willst du mal arbeiten. Als allgemeinpraktizierender Landarzt, als Radiologe, als Chirurge, in der Forschung, in der Verwaltung oder was auch immer. Diese Berufsbilder sind sehr unterschiedlich und setzen verschiedene Motivationen voraus.


Original geschrieben von BlueBird
[BIch kann mich noch nicht entscheiden, ob ich ein Studium wagen soll... [/B]

Es ist gut, wenn du nicht unüberlegt in einen verhängnisvollen Weg einmündest und es ist gut, wenn du dir hierzu rechtzeitig, d.h. vor Studienbeginn möglichst die Gedanken machst. Aber, wenn du dich entschieden hast, bis dahin solltest du die Zweifel ausgeräumt haben, denn sonst kann das Studium auch zur Qual werden.
Aber mit einem Ziel vor Augen und Kraft aus Motivation dann ist Studium und v.a. Arbeit sehr spannend, abwechslungsreich und erfüllend.

:-meinung

So, ich hoffe, dass war hilfreich.

BlueBird
02.03.2003, 14:17
Ja, damit ist mir sehr geholfen ! :-top

Christoph_A
02.03.2003, 16:22
@Neujahrsrakete: Ich wollte Andreas nicht angreifen,ich wollte ihn davor bewahren mit zuviel Enthusiasmus und Selbstaufgabe den Arztberuf angehen zu wollen,da das von vielen Leuten nur ausgenützt wird. Was meine Signatur angeht,sei es Dir überlassen,wie Du sie findest,für Dich jedenfalls werde ich sie nicht ändern.
P.S.: Meine politische Einstellung geht Dich,auf gut bayerisch formuliert "an Dreck an",die tut hier nix zur Sache
P.P.S.: Mein bester Freund ist homosexuell,also spar Dir solche dämlichen Kommentare.

Heinz Wäscher
02.03.2003, 16:55
jaja,nu is ma gut hier!
Der Zank zwischen Preußen und Bayern sollte der Geschichte angehören
Und wenn Christoph gerne in Bayern lebt, is das doch okay

Mfg
die preußische Heinzin

AndreasB
02.03.2003, 19:09
Also, was ich hier nicht verstehe, ist warum man hier zum burn-out verurteilt wird, wenn man mit einer Portion Idealismus an die ganze Sache heran geht.
Und warum gibt man sich gleich selbst auf, wenn man mit einem bisschen Veränderungwillen dieses Ziel im Auge hat?
Bei der Stellensituation müssen sich die Kliniken, älteren Ärzte und das Gesudheitsystem besser bald als später Gedanken machen, wie sie auch jüngere Ärzte dazu bringen wieder in die Klink zu gehen. Anfangen sollte, man bei den Verkrusteten Strukturen.
Mit verantwortlich dafür sind auch wir.
Aber wenn ich mir die Eistellung der meisten hier so angucke; Warum soll überhaupt was geändert werden bei dieser Anpassung?
Ein Geschick im Umgang mit Menschen sollten nicht nur zukünftige Mediziner besitzen.

Wenn wir schon die Eistellung haben, mit unsere Hilfe und Bereitschaft auf Patienten ein zu gehen, in der Selbstaufgabe zu laden, wird sich an der Anonymität nie was ändern!!!
Ich will garnicht verhiemlichen, dass es mir auch um die Hilfe anderer durch mein Wissen geht. Aber ohne diese würde ich in die Forschung gehen.

Wenn die zukünftige Medizin immer mehr zur Apparatemedizin mutiert, muss es immer jemanden geben, der den Pat. die Grundlagen ihrer Krankheiten erklärt. Da die Maschienen uns dann aber Zeit ersparen, können wir diese einsetzen und uns den Pat. zuwenden; Oder hat damit einer von euch Probleme, dann wäre das sehr schade und wird die Pat. nicht glücklicher machen.

@BlueBird meine Gründe sind:
- die Bereitschaft mein Wissen und meine Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen um Pat. zu helfen auch wenn es nur die Begleitung bis zum Tod bedeutet
- eines der grundlegensten Fächer zu studieren
- das Interesse an den Vorgängen im Körper
- das Bedürfnis mich immer weiter zu bilden
- das Zusammenwirken von Wissen und Technik
- die gesundheitliche Aufklärung
- ein grundsetzliches Interesse an den Meschen
- und Teamarbeit
Ich kann mir einfach nichts anderes, etwas dass dem entsprechen würde, vorstellen.
Ich hoffe ich konnte Dir mit der Zusammenfassung helfen.

Heinz Wäscher
02.03.2003, 19:16
kleine Literaturempfehlung

Samuel Shem "House of God" "Doctor Fine" "Mount Misery"

AndreasB
02.03.2003, 19:40
"House of God" hab ich schon im ZVD gelesen, aber danke für den Tipp der anderen Bücher. :-)

Sani
02.03.2003, 19:49
Hi ihrs

House of God ist meiner Meinung nach gut...auch wenn's teilweise ziemlich krass geschrieben ist...aber vieles trifft wirklich zu...

Grüße
Sani

AndreasB
02.03.2003, 20:16
Natürlich trifft vieles zu. Aber sind solche Zustände bis zur Verdammnis verurteilt?

Ich kann mich gerade nicht mehr an alles erinnern, ist schon lange her, dass ich es gelesen habe. Lese grad was anderes, werd es nochmal zur Hand nehmen.

Christoph_A
02.03.2003, 20:58
Was hat eigentlich eine distanzierte Sicht auf unseren Beruf mit Angepasstheit zu tun? Ich bin lange genug dabei,um zu wissen,daß hier sehr viel im Argen liegt-Arbeitszeiten,Dienstbelastung,Entlohnung,Strukture n,etc. Aber gerade mit dieser "ich geb alles für jeden bis zum letzten Atemzug" Einstellung wirst Du das alte System aufrechterhalten. Du musst bereit sein, zu sagen,nö,es is vier,ich geh jetzt heim und wenn euch was nicht passt,dann macht euren Dreck doch alleine. Dann werden sie lernen,daß sich was ändern muß!
:-meinung

hobbes
02.03.2003, 22:02
Ich empfinde Samuel Shems House of God zwar als sehr gutes, auch süffig geschriebenes Buch, aber ich teile seine Einschätzungen nur bedingt. Die Klinik wird sehr negativ beurteilt - durch Fats wieder relativiert - aber ein wirkliches Vorbild ist ja der auch nicht. Vielleicht liegts auch daran, dass Sam Shem selbst der Klinik den Rücken gekehrt hat und Psychiater geworden ist.

hobbes
02.03.2003, 22:06
Original geschrieben von AndreasB
Wenn die zukünftige Medizin immer mehr zur Apparatemedizin mutiert, muss es immer jemanden geben, der den Pat. die Grundlagen ihrer Krankheiten erklärt. Da die Maschienen uns dann aber Zeit ersparen, können wir diese einsetzen und uns den Pat. zuwenden;

Also mehr Zeit werden wir sicherlich nicht haben. Das ist illusorisch. Auch Apparate wollen bedient werden und die grassierende Bürokratie raubt uns den Rest der Zeit.

Natürlich muss man den Patienten das Zeugs weiterhin erklären. Aber ganz einfaches Beispiel: die automatische Blutdruckmessung vs die manuelle Blutdruckmessung. Wo ist der Patientenkontakt enger? Werde ich mich nach einem langen Arbeitstag nicht mit einem raschen Blick auf den Monitor begnügen und den Befund kaum oder gar nicht kommentieren, falls nicht nötig? Bei der manuellen Messung würde ich jedoch ganz sicherlich mit dem Pat kommunizieren. Ich bin jetzt natürlich nicht gegen die automatische BD Messung - aber man muss sich solche Dinge bewusst machen.

Neujahrsrakete
02.03.2003, 22:15
Original geschrieben von Christoph_A
@Neujahrsrakete: Ich wollte Andreas nicht angreifen,ich wollte ihn davor bewahren mit zuviel Enthusiasmus und Selbstaufgabe den Arztberuf angehen zu wollen,da das von vielen Leuten nur ausgenützt wird. Was meine Signatur angeht,sei es Dir überlassen,wie Du sie findest,für Dich jedenfalls werde ich sie nicht ändern.
P.S.: Meine politische Einstellung geht Dich,auf gut bayerisch formuliert "an Dreck an",die tut hier nix zur Sache
P.P.S.: Mein bester Freund ist homosexuell,also spar Dir solche dämlichen Kommentare.

Ganz schön aggressiv, das Bürschchen!!!
Traust Dich wohl plötzlich hier in halber Öffentlichkeit nicht mehr, zu Deinem Stoiberli zu stehen, was?
Und was bringt es, wenn Dein bester Freund homosexuell ist? Du kannst trotzdem gegen die Homoehe sein.

Rakete

AndreasB
02.03.2003, 22:20
@hobbes
OK, das mit der Zeit war krzsichtid von mir und ich bin auch eher für die manuelle RR.

@Christoph
Aber gerade mit dieser "ich geb alles für jeden bis zum letzten Atemzug" Einstellung wirst Du das alte System aufrechterhalten

Vielleicht hast du damit auch nicht unrecht, so habe ich die Sache noch nicht betrachtet.

Ähhh, wie geht denn das mit dem Zitat rausziehen?