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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stimmgabelprüfung: Rinne und Weber



Tanita
27.07.2010, 17:09
Mal was für die angehenden HNOler, Neurologen und alle, die es auch so wissen.

Weiß jemand etwas über die Sensitivität der oben genannten Hörprüfungen?
Wie sensitiv sind Rinne- und Weberversuch und weiß jemand was über die klinische Relevanz? Also wie wahrscheinlich ist es, dass die Patienten, bei denen dabei eine Schwerhörigkeit diagnostiziert wurde, tatsächlich schwerhörig sind?

Flemingulus
27.07.2010, 20:07
Weiß jemand etwas über die Sensitivität der oben genannten Hörprüfungen?
Wie sensitiv sind Rinne- und Weberversuch und weiß jemand was über die klinische Relevanz? Also wie wahrscheinlich ist es, dass die Patienten, bei denen dabei eine Schwerhörigkeit diagnostiziert wurde, tatsächlich schwerhörig sind?

Letztes (= Schwerhörigkeit diagnostiziert und auch wirklich vorhanden) wird durch die Spezifität und nicht durch die Sensitivität des Tests beschrieben (bzw. die Wahrscheinlichkeit durch den pos. prädiktiven Wert). EDIT: Vorsicht... don't trust the Flemingel!

Tendenziell sind diese Tests offenbar leidlich spezifisch (wenn der Pat. nix hat, bekommt er auch einen unauffälligen Befund <- hier stand mal was anderes ;-) ) aber nicht sondernlich sensitiv (viele Schwerhörige werden übersehen). EDIT: *Hier auch mal gnädig etwas drübereditiert hab ;-) *

Beim Weber-Test wird häufig bei fehlender Seitendifferenz fälschlicherweise angenommen, es wär alles in Butter, dabei ist der Patient einfach auf beiden Ohren schwerhörig ;-). Vor allem Patienten mit bds. Schallempfindungsstörung sind mit den beiden Tests wohl rel. schwer herauszufischen, zumindest wenn klin. Erfahrung fehlt und das ganze nicht mit Eigen- und Fremdanamnese und dem klinischen Gesamtbild kombiniert wird (wobei dann die Hinweisdichte auf ein Hörproblem evtl. eh schon so dicht ist, dass man so oder so zur Audiometrie schreitet).

Das geb ich jetzt übrigens nur mal als Wissen aus zweiter bis dritter Hand weiter... ein Kliniker wird hierzu sicher fundierteres beitragen können. :-)

Flemingulus
27.07.2010, 20:12
Letztes (= Schwerhörigkeit diagnostiziert und auch wirklich vorhanden) wird durch die Spezifität und nicht durch die Sensitivität des Tests beschrieben (bzw. die Wahrscheinlichkeit durch den pos. prädiktiven Wert).

Ouh! Hoffentlich liest das mein Statistikprof nicht. :-))

Spezifität ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Kandidat bei negativem Testergebnis (Patient gsond!) auch wirklich nix hat. Ähem.

Tanita
27.07.2010, 20:15
Letztes (= Schwerhörigkeit diagnostiziert und auch wirklich vorhanden) wird durch die Spezifität und nicht durch die Sensitivität des Tests beschrieben (bzw. die Wahrscheinlichkeit durch den pos. prädiktiven Wert).


Äh ja, das weiß ich auch, dass das letzte beschriebene der PPW ist.
Hätte vorher schreiben sollen, ob was über Sensitivität und PPW dieser Tests bekannt ist...habs vergessen :-blush

Das was du sagst klingt logisch und bestätigt auch schonmal meine Vermutungen, die auch mehr oder weniger in diese Richtung gingen. Es wär halt geschickt gewesen, wenn man auch irgendwo was dazu lesen kann.
Aber danke schonmal!:-top

Flemingulus
27.07.2010, 20:18
Spezifität ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Kandidat bei negativem Testergebnis (Patient gsond!) auch wirklich nix hat. Ähem.

Ich erschieß mich! :-))

Neuer Versuch :-wow:-wow:-wow

Aaaaaaalso... Spezifität ist die Wahrscheinlich das der Kandidat, wenn er gsond ist, auch ein negatives Resultat bekommt.

Hab ich diesen Statistikschein eigentilch überhaupt gemacht. Verdammt! Jetzt kommts raus. *Approbation zurückgeb* :-D

Tanita
27.07.2010, 20:23
Hehe, schon recht. Ich hab eben, bevor ich nachgefragt hab auch nochmal die Begriffe nachgeschlagen und dann ja die Hälfte vergessen zu erwähnen...und ich hatte grad erst Statistik^^

Flemingulus
27.07.2010, 20:34
Um von diesem Waterloo von englischen Elfmeterschießens-Ausmaßen abzulenken blieb mir natürlich nichts übrig als Pubmed zum Thema zu bemühen:

Unter: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17438223

hat sich jemand berufeneres (sic) Gedanken zum Thema gemacht. :-)

Tanita
27.07.2010, 20:38
Oh cool, danke! :-))

FirebirdUSA
28.07.2010, 13:51
Beim Weber-Test wird häufig bei fehlender Seitendifferenz fälschlicherweise angenommen, es wär alles in Butter, dabei ist der Patient einfach auf beiden Ohren schwerhörig ;-). Vor allem Patienten mit bds. Schallempfindungsstörung sind mit den beiden Tests wohl rel. schwer herauszufischen, zumindest wenn klin. Erfahrung fehlt und das ganze nicht mit Eigen- und Fremdanamnese und dem klinischen Gesamtbild kombiniert wird (wobei dann die Hinweisdichte auf ein Hörproblem evtl. eh schon so dicht ist, dass man so oder so zur Audiometrie schreitet).


Du hast mit der Stimmgabel nur eine einzige Frequenz die du testen kannst, neben der beidseitigen Schallempfindungschwerhörigkeiten sind also auch isolierte Hoch- und Tieftonschwerhörigkeiten eigentlich nicht richtig zu identifizieren. Es sei den du verwendest (wie wohl früher vor Audiometrie üblich) mehrere Stimmgabeln mit unterschiedlichen Frequenzen :-)