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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sportverletzungen



Nils.
27.07.2010, 17:19
Hallo!

Ich kam letztens drauf, ob man buchstäblich als erste Hilfe eigentlich mehr als kühlen, hochlegen und schonen z.b. bei Umknicken, Bänderriss machen kann?
Helfen Kompressionsverbände (um Schwellungen zu verhindern) bzw. macht das überhaupt Sinn?
Könnte man als Laie Gelenke wieder einrenken (z.B. Handgriff nach Hippokrates bei OA-Exartikulation) oder ist dies selbst für Fachleute ohne Röntgen (ggf. MRT) kontraindiziert?

Relaxometrie
27.07.2010, 17:41
Als Einstieg in das Thema schonmal ein Link zur PECH-Regel (http://www.medizinfo.de/sportmedizin/tipps/pech.shtml).

Flemingulus
27.07.2010, 19:43
Könnte man als Laie Gelenke wieder einrenken (z.B. Handgriff nach Hippokrates bei OA-Exartikulation)

Bei einer OA-Exartikulation würd ich einen zügigen Notruf absetzen, ggf. per Kompression Blutstillung - so recht & schlecht das geht - betreiben und schauen, dass das Amputat nicht von einem streunenden Hund davongetragen wird. ;-)

SCNR... :peace:

Nils.
27.07.2010, 19:51
Ach verdammich..

Luxation natürlich. :-))

Janny
27.07.2010, 22:04
Bei einer OA-Exartikulation würd ich einen zügigen Notruf absetzen, ggf. per Kompression Blutstillung - so recht & schlecht das geht - betreiben und schauen, dass das Amputat nicht von einem streunenden Hund davongetragen wird. ;-)

SCNR... :peace:

You made my day, Flemingel!

@Nils: Reponieren als Laie bei Sportverletzungen: Ganz eindeutig nein! Würde ich keinesfalls machen! Selbst der Notarzt reponiert nur manche Dinge vor Ort, für alles andere würde ich auf Röntgen (sicher nicht nur, aber auch aus forensischen Gründen) keinesfalls verzichten wollen. Und woher ist man sich denn als Laie so sicher, dass es luxiert ist und wohin?

THawk
27.07.2010, 22:08
Relaxometrie hats schon ganz richtig gesagt: PECH-Regel ist für Laien die passende Maßnahme (sofern es sich wirklich "nur" um Bänderverletzungen und nicht um Frakturen handelt). Keine Repo-Maßnahmen durch Laien!

Nils.
29.07.2010, 13:13
Besteht bei Reluxationen (maßgeblich Schulter) eigentlich auch die Gefahr, dass man Nerven und Gefäße abquetscht?

Oder liegt die Gefahr eher darin, dass man Sehnen und Bänder kaputt macht?

Bille11
29.07.2010, 17:21
Besteht bei Reluxationen (maßgeblich Schulter) eigentlich auch die Gefahr, dass man Nerven und Gefäße abquetscht?

Oder liegt die Gefahr eher darin, dass man Sehnen und Bänder kaputt macht?

zu 1.) theoretisch ja. wie so vieles Theorie ist.

praktisch nein. Zum Einen, weil die Kapsel schön dick und fett mit Flüssigkeit ((Häm-)arthros)anschwillt, das ganze dann ein prima Puffer ist. Die Weichteile "drumherum", in denen Nerven und Gefässe sind, werden dadurch auch etwas abgedrückt, sind aber so "elastisch", dass das das geringere Problem ist. Aber es hat natürlich schon die eine oder andere Plexusläsion und/oder Gefässläsion durch eine Lux gegeben.. (und ich wage, zu behaupten: MEHR Läsionen des Plexus durch unsachgemässe Repositionen!)

zu 2.)
Also eher letzteres - aber noch viel wichtiger: es entstehen so laxe Verhältnisse, dass es zu einer Rezidiv-Lux-Schulter kommt - durch die "ausgeleierten" anatomischen Verhältnisse, zu denen auch Sehnenrisse und Kapsel-/ Labrumrisse (und Knochenläsion an Pfanne und Kopf) zählen..

Nils.
29.07.2010, 19:03
Vielen Dank für die Antwort!