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Opfer
05.08.2010, 01:58
Darf man als Facharzt (z.B facharzt für Neurochirurgie) direkt als Oberarzt eingestellt werden, oder musst man zuerst 3-4 jahre lang als facharzt arbeiten? :-nix

Hypnos
05.08.2010, 07:31
Darf man als Facharzt (z.B facharzt für Neurochirurgie) direkt als Oberarzt eingestellt werden, oder musst man zuerst 3-4 jahre lang als facharzt arbeiten? :-nix

Ersteres.

Sebastian1
05.08.2010, 07:51
...wobei es hierzulande schon eher unüblich wäre, mit dem Facharztstatus direkt eine OA-Stelle zu erhalten. Ausnahmen bestätigen die Regel, bleiben aber eben Ausnahmen.

Eilika
05.08.2010, 20:10
Also hierzulande ( ;-) ) kann man auch gut OA werden, bevor man Facharzt ist...

LasseReinböng
05.08.2010, 20:26
Mal Spaß beiseite - wie sieht es eigentlich in der Chirurgie mit OA-Stellen aus ? Was wird aus all den Fachärzten, die keine OA-Stelle ergattern ? Kann man dort ewig als Assistent arbeiten ?

Schon aus rein rechnerischen Gründen kann ja wohl nicht jeder Facharzt eine OA-Stelle bekommen...und wenn dann die Option der Niederlassung ganz wegfällt...tja ?!

Thomas24
05.08.2010, 20:47
Mal Spaß beiseite - wie sieht es eigentlich in der Chirurgie mit OA-Stellen aus ? Was wird aus all den Fachärzten, die keine OA-Stelle ergattern ? Kann man dort ewig als Assistent arbeiten ?

Schon aus rein rechnerischen Gründen kann ja wohl nicht jeder Facharzt eine OA-Stelle bekommen...und wenn dann die Option der Niederlassung ganz wegfällt...tja ?!

Können? ... ja, auf einer FA- Dauerstelle. Ewig in einem KH arbeiten wollen? Das steht auf einem völlig anderen Blatt..:-D

@ Eilika: eigentlich setzt die Tätigkeit (und Eingruppierung) als OA voraus, dass man erstens die FA Anerkennung besitzt, zweitens: eigenverantwortlich einen funktionell und personell abgegrenzten Teilbereich verantwortet und drittens: die Weisungsbefugnis über mindestens einen Facharzt besitzt:-wow

Aber wie du schon richtig sagtest, heutzutage ist alles möglich...:-D

Kackbratze
05.08.2010, 21:41
Es gibt auch OA-Stellen, die nur geschaffen werden, damit ewige FA-Assistenten noch vor der Pension des Chefs nach geschätzten Ewigkeiten noch eine Verbesserung im Arbeitszeugnis bekommen.
Kompetenz oder die notwendigen Erfordernisse wie im o.g. Posting dabei komplett aussen vor gelassen...

konstantin
05.08.2010, 23:18
Sicherlich gibt es vor allem Funktionsoberarztstellen, sie sich von der Honorierung her nicht grossartig von den Altassistenten-/Facharztstellen unterscheiden.

@ Threadersteller: Nein, nicht jeder Facharzt wird Oberarzt. Viele lassen sich auch nieder und kehren dem Klinikalltag komplett den Ruecken. Altassistenten sind aber keine Seltenheit, in meinem alten Haus waren drei der sechs Assistentenzaerzte in der Unfallchirurgie ueber 50. Einige sind sicherlich gebrochene Gestalten, die aus welchen Gruenden auch immer abgestuerzt sind, andere moechten vielleicht auch einfach nicht die Verantwortung uebernehmen, die eine Oberarztstelle mit sich bringt.

Zum Thema Oberarzt ohne Facharzt: Das halte ich fuer sehr vage. Ich weiss selbst von einem Fall, bei dem jemand eine Oberarztstelle bereits kurz vor der Facharztpruefung besetzt hat. Wie genau das funktionieren soll, ist mir ein Raetsel, weil du ohne Facharzt auch beispielsweise keine Berechtigung zum eigenverantwortlichen operieren hast, was fuer einen chirurgischen Oberarzt/Hintergrunddienst unerlaesslich ist.

Eilika
06.08.2010, 15:52
Also hier heissen sie dann "stellvertretender Oberarzt". Damit ist im Titel schon irgendwie drin, dass sie den Titel noch nicht haben. Machen aber eben Hintergrunddienste. Meist sind das Leute (eigentlich immer), die die Facharztprüfung schon haben, denen aber noch etwas Arbeitszeit fehlt bis sie den Titel führen dürfen. Also ein Chirurg, der die Prüfung hat, aber noch bsp. 6 Monate braucht, bis er die nötigen 6 Jahre voll hat.
Aber hier ist ja eh vieles anders als in Deutschland...

Thomas24
06.08.2010, 20:24
Also hier heissen sie dann "stellvertretender Oberarzt". Damit ist im Titel schon irgendwie drin, dass sie den Titel noch nicht haben. Machen aber eben Hintergrunddienste. Meist sind das Leute (eigentlich immer), die die Facharztprüfung schon haben, denen aber noch etwas Arbeitszeit fehlt bis sie den Titel führen dürfen. Also ein Chirurg, der die Prüfung hat, aber noch bsp. 6 Monate braucht, bis er die nötigen 6 Jahre voll hat.
Aber hier ist ja eh vieles anders als in Deutschland...

Ach so, du bist in der Schweiz...
da ist das mit den OA Stellen/ Befugnissen und Erfordernissen etwas anders geregelt als hier- angeblich soll es da ja Kliniken geben, in denen fast jeder FA auch OA ist. Und es am Ende auf der Homepage mehr OA´s als Assis geben soll;-)

Eilika
06.08.2010, 20:30
Ach so, du bist in der Schweiz...
da ist das mit den OA Stellen/ Befugnissen und Erfordernissen etwas anders geregelt als hier- angeblich soll es da ja Kliniken geben, in denen fast jeder FA auch OA ist. Und es am Ende auf der Homepage mehr OA´s als Assis geben soll;-)

Sagen wir es so... ich kenn hier keinen FA, der nicht OA ist oder in der Praxis arbeitet... und unsere Anästhesie zum Beispiel hat 5 Assistenten und ich glaub 12 OAs/Leitende... also ja, kommt so in etwa hin :-))

(In der Inneren kommen bei uns 17 Assis auf 10 OAs und Leitende...)

Thomas24
06.08.2010, 20:39
Das meinte ich ;-)

Aber bei euch ist die Hierarchie auch etwas anders als hier, da hat der OA Status wohl auch nicht die gleiche Bedeutung...*g*

Die Niere
07.08.2010, 05:34
Das meinte ich ;-)

Aber bei euch ist die Hierarchie auch etwas anders als hier, da hat der OA Status wohl auch nicht die gleiche Bedeutung...*g*Was genau meinst du?

Hypnos
07.08.2010, 09:09
Die Frage ist ja auch immer noch, ob man überhaupt Oberarzt werden WILL.

Natürlich lockt ein wenig die Aussicht, keine Anwesenheitsdienste mehr in Bereitschaftszimmern zu schieben (so man diese denn überhaupt zu Gesicht bekommt), die vermutlich nicht mal die Genfer Konvention erfüllen würden.
Auf der anderen Seite steht dann aber auch die Tatsache, daß in kleineren Häusern sich meist nur weniger OÄ die Hintergründe teilen, was wiederum dann auch mal gern 10 Dienste im Monat bedeuten kann.

In größeren Kliniken besteht dann meist Anwesenheitspflicht, also auch (mit Ausnahme des höheren Entgeltes) kein wirklicher Fortschritt.

Gut, es gäbe noch die Möglichkeit der Niederlassung, aber die ist erfahrungsgemäß in meinem Fach leider etwas eingeschränkt.

Da wird das naheliegende Ausland immer verlockender, oder die Option, seine Stelle auf 50% zu reduzieren und den finanziellen Verlust durch 3-4 Honorararzt-Dienste wieder aufzubessern...

Alles in allem eine schwierige Entscheidung, für die auch ich (aktuell) noch keine wirkliche Lösung kenne...

Gott zum Gruße,

Hypnos

Thomas24
07.08.2010, 19:35
Was genau meinst du?


Na in der Schweiz ist dier Hierarchie wohl etwas anders als hier.
Hier, im großen Kanton, leitet sich ja alles vom preuss. Militärlazarett ab:-D
D.h. Assi im zweiten Jahr sticht Assi im ersten Jahr, wird gestochen vom Assi im dritten Jahr usw., alle werden gestochen vom FA, der vom Funktions OA, der wiederum von den "richtigen" Oberärzten, diese vom leitenden Oberarzt, der von seinem Chef gestochen wird, dieser vom ärztlichen Direktor - und allesamt vom Kaufmännischen Direktor, der über dem ganzen thront:-D

Die Schweiz kennt aber wohl nur UHUs, Assis, OAs (entsprechend hier wohl eher den Fachärzten), leitende Ärzte (was hier eher der Rolle des OAs entsprechen würde) und den Cheffe.

Espressa
07.08.2010, 20:20
Hui, armer Thomas. :-notify

D.h. Assi im zweiten Jahr sticht Assi im ersten Jahr, wird gestochen vom Assi im dritten Jahr usw., alle werden gestochen vom FA, der vom Funktions OA, der wiederum von den "richtigen" Oberärzten, diese vom leitenden Oberarzt, der von seinem Chef gestochen wird, dieser vom ärztlichen Direktor - und allesamt vom Kaufmännischen Direktor, der über dem ganzen thront
Also davon merk ich nix.
Der Schwarm an Assistenten ist in sich gleich; alle rotieren gleich als Ambulanz- und Stationsarzt, bei der Dienstplanung geht es auch mit fairen Dingen zu. Operativ eben je nach Fähigkeiten, was nun mal auch ein wenig mit der Dauer der Weiterbildung korreliert.
Die Patienten werden dann entweder dem Chef oder dem OA vorgestellt, wer halt grad da ist, bzw. je nach Versicherungsstatus.
Viel mehr Hierarchie ist da nicht.

Es gibt insgesamt aber nur zwei OAs, und ehrlich ich finde die Arbeitsbelastung schon enorm, denn das bedeutet 15 Hintergrunddienste im Monat, Wochenendvisiten, und Doppelbelastung von OP und Sprechstunde gleichzeitig. Wäre nicht besonders scharf drauf.

Wir haben aber auch eine FÄ, die halbtags arbeitet, soweit ich weiß keine Dienste macht, und auch operiert. Das wäre schon eher was. Dann bringt man das auch mit der Familie unter einen Hut.

stennadolny
07.08.2010, 21:01
Es gibt sehr wohl OÄ, die KEINE FÄ sind. Allerdings grenzt das an Realsatire. Blöd nur, wenn so eine Person dann die FA-Prüfung vergeigt, obwohl der Chef sie für besonders geeignet hält......

Bisheriger Höhepunkt an Idiotie: "Oberärztlich tätige Funktionsoberärztin" (Ehefrau des Chefs.......:-))) in einer :-peng Psychiatrie in Bayern (tiefste Provinz).

FunktionsOÄ aber auch nur, weil.......naja......:-music

Soll nun als FOÄ (durch ihren Mann) OÄ werden - Anzeigentext wurde durch den Mann verfaßt und ähnelt frappant ihrer Stellenbeschreibung als "oberärztlich tätige FOÄ".......:-love

Thomas24
08.08.2010, 16:41
Hui, armer Thomas. :-notify


Neee, keine Angst- nicht in meiner Abteilung. Hier ist alles gut:-peng
Aber schon eine Klinik weiter (HNO), da stehen noch alle stramm;-)

Thomas24
08.08.2010, 17:01
Die Frage ist ja auch immer noch, ob man überhaupt Oberarzt werden WILL.

Das ist natürlich eine berechtigte Frage!




Natürlich lockt ein wenig die Aussicht, keine Anwesenheitsdienste mehr in Bereitschaftszimmern zu schieben (so man diese denn überhaupt zu Gesicht bekommt), die vermutlich nicht mal die Genfer Konvention erfüllen würden.
Auf der anderen Seite steht dann aber auch die Tatsache, daß in kleineren Häusern sich meist nur weniger OÄ die Hintergründe teilen, was wiederum dann auch mal gern 10 Dienste im Monat bedeuten kann.

In größeren Kliniken besteht dann meist Anwesenheitspflicht, also auch (mit Ausnahme des höheren Entgeltes) kein wirklicher Fortschritt.

Gut, es gäbe noch die Möglichkeit der Niederlassung, aber die ist erfahrungsgemäß in meinem Fach leider etwas eingeschränkt.

Da wird das naheliegende Ausland immer verlockender, oder die Option, seine Stelle auf 50% zu reduzieren und den finanziellen Verlust durch 3-4 Honorararzt-Dienste wieder aufzubessern...

Alles in allem eine schwierige Entscheidung, für die auch ich (aktuell) noch keine wirkliche Lösung kenne...

Gott zum Gruße,

Hypnos

Unsere Anästhesie besetzt ihren ersten Anwesenheitsdienst auch durch einen OA...sowas ist natürlich maximal unattraktiv, zumal man die Arbeitsbedingungen/ Verdienstmöglichkeiten und Vereinbarkeit von Arbeit und Familie im näheren europ. Ausland für Fachärzte auch anders ausgestalten kann.

Janny
08.08.2010, 18:31
Die Frage ist ja auch immer noch, ob man überhaupt Oberarzt werden WILL.

Natürlich lockt ein wenig die Aussicht, keine Anwesenheitsdienste mehr in Bereitschaftszimmern zu schieben (so man diese denn überhaupt zu Gesicht bekommt), die vermutlich nicht mal die Genfer Konvention erfüllen würden.
Auf der anderen Seite steht dann aber auch die Tatsache, daß in kleineren Häusern sich meist nur weniger OÄ die Hintergründe teilen, was wiederum dann auch mal gern 10 Dienste im Monat bedeuten kann.

Hypnos, woher kennst Du mein Dienstzimmer so genau??? Hast etwa DU von meinem Tellerchen gegessen, aus meinem Becherchen getrunken und in meinem Bettchen geschlafen, während ich gestern die Schnapsnasen versorgt habe??? Muss wohl mal eine Analyse der im Dienstzimmer herumliegenden Haare machen!

Nein, mal im Ernst: Dass OA so mein Traumjob ist, bezweifele ich des öfteren.(Ok, ich bin aber ja auch noch seeehr klein) - zumdindest, wenn ich nicht gerade den dritten Brief am Stück schreibe.
Ich weiß nicht, ob ich als OA im Hintergrund zu Hause besser schlafen würde. Zumindest bei einigen Assistenten im Vordergrund wohl eher weniger.
Und wenn ich als kleine Assi mal nicht weiter weiß, dann ruf ich eben meinen Oberarzt an. Wenn der große Oberarzt nicht weiter weiß, dann hat er Pech gehabt. Da bin ich lieber kleine Assi.