Noah
15.02.2003, 13:50
Für ein an Botulismus erkranktes Pferd
Durch die endlose Prärie, weit und leer,
am Fluss entlang oder hin zum Meer.
Dein Fell, das schimmert im Glanze der Abendsonne,
frei sein wie der Adler am Himmel war deine allergrößte Wonne.
Über Berge und durch Täler eiltest du geschwind,
deine Mähne, zerzaust vom Gegenwind.
Voller Anmut und Stolz,
sprangst du über Steine, Sand, Erde, Gras und Holz.
Kraftvoll und geschmeidig, dies Zusammenspiel von Muskeln und Sehnen,
mit geballter Energie beladen, deine Arterien und Venen.
Im vollen Galopp zu pumpen 200 Liter pro Minute,
war kein Problem für dein Herz, du wunderschöne Stute.
Ohne zusätzliches Gewicht auf deinem Rücken,
ohne Halfter, Zügel, Sporen und sonstige Tücken,
auch mit Hufen ohne Eisen,
konntest du durch alle Gezeiten reisen.
Auf welchem Wege du auch traben wolltest ins rettende Tal,
es war stets deine eigene Wahl.
Mit eisernem Willen und mit Würde,
nahmst du jede noch so unüberwindbare Hürde.
Jetzt liegst du regungslos auf der Erde,
erträgst dein Leid ohne jegliche Beschwerde.
Eine Horde Monster in weiß steht nun über dir,
betrachtet deinen Körper- aus rein wissenschaftlicher Gier.
Ein jeder tastet, drückt und sticht,
auf deine Reaktionen total erpicht.
Kannst ihre Stimmen hören, doch ihre Worte nicht verstehen,
würdest dich am liebsten auf die andere Seite drehen.
Du ahnst es ganz genau,
deine Seele interessiert hier keine Sau.
Dein Schicksal dient den Leuten nur zum Lernen,
ob du jemals wieder springen wirst, das steht wohl in den Sternen.
So bleibt dir nichts, als von der Erinnerung zu zehren,
gegen deine Bestimmung kannst du dich ohnehin nicht wehren.
Hör bitte nicht auf, von früher zu träumen,
in der Gegenwart gibt`s im Moment nichts zu versäumen.
500 Kilogramm gequältes Wesen,
werden vielleicht schon bald verwesen.
Erst von Menschenhand gezähmt,
und jetzt gelähmt...
NOAH
Durch die endlose Prärie, weit und leer,
am Fluss entlang oder hin zum Meer.
Dein Fell, das schimmert im Glanze der Abendsonne,
frei sein wie der Adler am Himmel war deine allergrößte Wonne.
Über Berge und durch Täler eiltest du geschwind,
deine Mähne, zerzaust vom Gegenwind.
Voller Anmut und Stolz,
sprangst du über Steine, Sand, Erde, Gras und Holz.
Kraftvoll und geschmeidig, dies Zusammenspiel von Muskeln und Sehnen,
mit geballter Energie beladen, deine Arterien und Venen.
Im vollen Galopp zu pumpen 200 Liter pro Minute,
war kein Problem für dein Herz, du wunderschöne Stute.
Ohne zusätzliches Gewicht auf deinem Rücken,
ohne Halfter, Zügel, Sporen und sonstige Tücken,
auch mit Hufen ohne Eisen,
konntest du durch alle Gezeiten reisen.
Auf welchem Wege du auch traben wolltest ins rettende Tal,
es war stets deine eigene Wahl.
Mit eisernem Willen und mit Würde,
nahmst du jede noch so unüberwindbare Hürde.
Jetzt liegst du regungslos auf der Erde,
erträgst dein Leid ohne jegliche Beschwerde.
Eine Horde Monster in weiß steht nun über dir,
betrachtet deinen Körper- aus rein wissenschaftlicher Gier.
Ein jeder tastet, drückt und sticht,
auf deine Reaktionen total erpicht.
Kannst ihre Stimmen hören, doch ihre Worte nicht verstehen,
würdest dich am liebsten auf die andere Seite drehen.
Du ahnst es ganz genau,
deine Seele interessiert hier keine Sau.
Dein Schicksal dient den Leuten nur zum Lernen,
ob du jemals wieder springen wirst, das steht wohl in den Sternen.
So bleibt dir nichts, als von der Erinnerung zu zehren,
gegen deine Bestimmung kannst du dich ohnehin nicht wehren.
Hör bitte nicht auf, von früher zu träumen,
in der Gegenwart gibt`s im Moment nichts zu versäumen.
500 Kilogramm gequältes Wesen,
werden vielleicht schon bald verwesen.
Erst von Menschenhand gezähmt,
und jetzt gelähmt...
NOAH