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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Kompetenzen erwerben Mediziner Im Studium- außer Fachwissen?



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JimJohnJoe
12.08.2010, 10:29
Es gibt viele Anforderungen an gute Ärzte, aber was wird denn überhaupt im Studium gefördert? Und was sollte mehr gefördert werden?
:-lesen
In der Umfrage sind Beispiele für mögliche Kompetenzen zu sehen...

JimJohnJoe
12.08.2010, 10:33
Mehrfachnennungen sind möglich!

DrSkywalker
12.08.2010, 11:02
1. Warum willst du das wissen?

2. Hast du irgend eine Ahnung wie ein Medizinstudium abläuft? Hättest du das, würdest du niemals eine solche Umfrage starten....

JimJohnJoe
12.08.2010, 12:16
1. stimmt hätte ich schreiben sollen. Ich bin Psychologe und beschäftige mich mit Schlüsselkompetenzen im Studium und deren Förderung.
2. Ich weiß eigentlich nur von Freunden wie es abläuft, habe ja was anderes studiert. Und ich denke an den Unis werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt....

Coxy-Baby
12.08.2010, 12:35
Im Studium werden fachlich minimialste Unterschiede gesetzt, den Rest der Kompetenzen erarbeitet man sich dann individuell, daher finde ich die "Umfrage" auch grenzwertig unwichtig bis absoluter Quatsch.

Hm "Schüsselkompetenzen", klingt wichtig.....

JimJohnJoe
12.08.2010, 14:46
Vielen Dank für die :-dagegen Meinungsäußerung.


den Rest der Kompetenzen erarbeitet man sich dann individuell

Ok, kann ja sein, dass die Frage dann deshalb dumm wäre.
Aber genaugenommen stimmt das nicht. Oder bist Du wirklich der Meinung, dass Ihr nur Fakten im Studium vermittelt bekommt?


Hm "Schüsselkompetenzen", klingt wichtig.....

Mit "Schüsselkompetenzen" habe ich weniger zu tun
:-oopss

FuffzigPfennig
12.08.2010, 15:10
Oft scheitert das Studium schon daran uns Fakten zu vermitteln, eigentlich...Jedenfalls auf lange Zeit gesehen

Kackbratze
12.08.2010, 16:46
Meine Begattungsmechanik als eine Schlüsselkompetenz der Chirurgie hat sich doch deutlich im Studium verbessert. ;-)

Lava
12.08.2010, 16:51
Die Frage ist: WIE sollte sowas gefördert werden? unser Studium besteht zu 95% daraus, dass du in einem großen Raum sitzt, in dem ein Dozent was labert.

Relaxometrie
12.08.2010, 17:07
Die Umfrage ist schlecht strukturiert, denn es gibt keine Möglichkeit "sonstiges" oder "nichts von alledem" anzukreuzen. Zumindest eine dieser Antwortmöglichkeiten sollte es immer geben.
Ich würde -wenn es denn möglich wäre- "nichts von alledem" ankreuzen.

Mr. Pink online
12.08.2010, 20:12
unser Studium besteht zu 95% daraus, dass du in einem großen Raum sitzt, in dem ein Dozent was labert.

Dazu muss ich meine Vorlesungsanwesenheit aber noch um gut 75% steigern! ...kommt bestimmt noch!^^

Healix
13.08.2010, 08:18
Also bei uns trifft die Beschreibung auch auf "Praktika" wie Chirurgie zu.

JimJohnJoe
13.08.2010, 09:25
...danke für die bisherigen Antworten!

Die Umfrage ist nur oberflächlich, ja klar! Interessanter sind echte Beschreibungen...

Mal eine Frage: gibt es nicht auch praktischen Unterricht bei euch (POL,OSCE, Schauspielpatienten, Wahlkurse etc.) wo Ihr mehr als nur Fakten lernt?

:-lesen

Mr. Pink online
13.08.2010, 09:37
Ja hat man, teilweise sogar schon in der Vorklinik. Aber ich hab das Gefühl, dass es dabei oftmals nicht darum geht Kompetenzen zu erwerben, sondern sich vielmehr darüber zu unterhalten. Bei uns bemühen sich besonders die Psychologen um bessere Gesprächsschulung. Von unseren Soziologischen Seminaren war ich weniger beeindruckt. Wie schon gesagt, da redet man viel und macht wenig.

JimJohnJoe
13.08.2010, 14:55
Aber ich hab das Gefühl, dass es dabei oftmals nicht darum geht Kompetenzen zu erwerben, sondern sich vielmehr darüber zu unterhalten.

das ist eine gute Formulierung!

gibt es denn aber keine Beispiele, wo doch etwas aktiv trainiert/ gelernt wurde?

:-?

Die Niere
13.08.2010, 15:47
In der Regel hat man alle die von dir genannten Kompetenzen oder sie schlummern zumindest schon einmal in einem. Die therapieresistenten Studenten lernen es auch im Berufsleben nicht mehr. Zusammengefasst kann man nur sagen, dass da jeder anders ist und zwar theoretisch probiert wird diverse dieser Fähigkeiten beizubringen, die Möglichkeiten aber begrenzt sind.

gruesse, die niere

Mr. Pink online
13.08.2010, 17:51
das ist eine gute Formulierung!

gibt es denn aber keine Beispiele, wo doch etwas aktiv trainiert/ gelernt wurde?

:-?

Bei uns gibts Schauspielpatienten an denen Anamnese-Gespräche geübt werden. In der Klinik gehts dann auch darum, Patienten schechte Diagnosen zu überbringen, usw. Schauspielpatienten sind da optimal, weil man ein Feedback bekommt und öfters geübt werden kann. Also das bringt auf jeden Fall was.

Aber ein anderes Beispiel, unglücklicherweise wieder aus der Soziologie:
Wir hatten 2 Tage Kurs, die wir damit verbracht haben den Begriff "soziale Kompetenz" zu definieren. War unglaublich spannend, aber "sozialkompetenter" war danach natürlich niemand, das ist ja auch nicht einfach trainierbar.

Die Niere
13.08.2010, 18:41
Bei uns gibts Schauspielpatienten an denen Anamnese-Gespräche geübt werden. In der Klinik gehts dann auch darum, Patienten schechte Diagnosen zu überbringen, usw. Schauspielpatienten sind da optimal, weil man ein Feedback bekommt und öfters geübt werden kann. Also das bringt auf jeden Fall was.
Gab es bei uns nicht, finde ich aber ne super Sache, die glaub ich wirklich etwas bringen kann. Wie wird das Angebot denn aufgenommen? Was für nen Eindruck hast du? Bringt es was auch für sozial deprivierte?

lg, niere

THawk
13.08.2010, 18:44
Ich habe an einer sehr POL-orientierten Uni studiert und kann für mich nur sagen, dass die o.g. Kompetenzen durch den POL-Unterricht nicht gefördert werden - vielleicht abgesehen von der Beratung. Zumindest sollte sie das.

Aber auch im POL steht das fachliche im Vordergrund, da gibt es kein "Wie würdest du es dem Patienten denn nun sagen"? Und in den Beratungen in der POL-Gruppe gibt sich jeder so wie er auch sonst in einer Diskussion wäre. Der eine aktiver, der andere hält sich total zurück. Ob man sich dadurch persönlcih weiterentwickelt? Ich denke nicht. Zumindest wurde diese Entwicklung nicht von den Tutoren gefördert - für die stand im Vordergrund, dass die Gruppe ihre Wissensziele erarbeitet. Wie genau das war und wen man dabei fördern sollte, war recht unwichtig für die Leiter.

Professionelle Schauspieler hatten wir keine im Studium. Allerdings zwei Gespräche, bei denen wir selber "geschauspielert" haben. Das war sicher nicht optimal, war aber trotzdem recht eindrücklich.

Im großen und ganzen also - keine Ausbildung seitens der Uni. Ich habe Gesprächsführung wesentlich mehr durch eine externe Supervisions-Ausbildung gelernt. Da erkenne ich die Ansätze in meinen Gesprächen mit den Eltern auf Station wieder. Das Studium hat mir aber wenig gebracht.

Mr. Pink online
13.08.2010, 22:25
Gab es bei uns nicht, finde ich aber ne super Sache, die glaub ich wirklich etwas bringen kann. Wie wird das Angebot denn aufgenommen? Was für nen Eindruck hast du? Bringt es was auch für sozial deprivierte?

lg, niere

Ich fand, die eigentliche Herrausforderung war, vor der ganzen Gruppe dieses Gespräch zu führen. Das heisst es gab einmal Feedback vom Schauspielpatienten und einmal von der Gruppe.
Es bringt also auf jeden Fall was! Gesprächsschulung ist unglaublich wichtig, denn man macht anfangs wirklich viele Fehler. Damit eine Anamnese wirklich effektiv abläuft muss man viel beachten. Ich fands gut.
Für jemanden, der es nicht gewohnt ist viel vor der Gruppe zu reden, hat spätestens hier mal über seinen Schatten springen müssen. Aber das passiert ja relativ oft im Studium.