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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechsel Innere - Anästhesie



Tri G -
12.08.2010, 14:46
Hallo. Ich bin jetzt seit 20 Monaten in der Inneren Medizin, und überlege viell. doch in die Anästhesie zu wechseln. Bin da nur ein wenig zwiegespalten - habe alle meine Famulaturen in der Anästhesie gemacht; ebenso mein PJ.
Die OP-Arbeit kam mir dabei ein wenig monoton und langweilig vor..Aus diesem Grund begann ich in der Inneren (mit Ziel internist. Intensivmed.).
Wenn ich mir aber die Dienstbelastung ansehe sowie die Belastung auf der Station, kommen bei mir Zweifel auf, ob ich mir den FA für Innere wirklich antun soll...
Naja, viell. mache ich einfach einen 6-12 monatigen "Ausflug" in die Anästhesie.? Hat jmd. ähnliche Gedanken gehabt und in die Tat umgesetzt?
Kennt jmd. die Stimmung im Klinikum Solingen?

Ex-PJ
12.08.2010, 15:29
Hallo.
Bezüglich Anästhesie: Dort sind die Dienste auch nicht ohne, insbesondere, wenn Du eine Gynäkologie mitzuversorgen hast.
Außerdem bedenke: mit Anästhesie hast Du fast keine Chance, Dich niederzulassen oder z.B. zum MDK oder einer Versicherung zu gehen.
Der Vorteil an dem Gasfach ist, daß Teilzeitstellen ganz gut zu bekommen sind

Tri G -
12.08.2010, 15:53
..Teilzeit wäre für mich keine Alternative.. Ja, die Sache mit der potentiellen Niederlassung ist als Anästhesist natürlich schwierig...Palliativmed.?
Ne Anästhesie ohne Gyn würde doch dann nur einem sehr kleinen Haus entsprechen..Wenn Anästhesie dann Klinik der Maximalversorgung... Schwierig, schwierig...

Moorhühnchen
12.08.2010, 21:18
..Teilzeit wäre für mich keine Alternative.. Ja, die Sache mit der potentiellen Niederlassung ist als Anästhesist natürlich schwierig...Palliativmed.?
Ne Anästhesie ohne Gyn würde doch dann nur einem sehr kleinen Haus entsprechen..Wenn Anästhesie dann Klinik der Maximalversorgung... Schwierig, schwierig...Also, ich kenn da mindestens einen Maximalversorger OHNE Gyn - man denke zum Beispiel an die BG-Kliniken. :-D

Rumpelstilzchen
12.08.2010, 21:21
Ich wäre ohne Gyn weniger froh, denn wo sonst lernt man so schön PDK legen?

Im übrigen würde ich mich aufgrund meiner Erfahrungen für einen Maximalversorger entscheiden, weil die Ausbildung einfach besser ist.

Die Niere
12.08.2010, 21:25
Also ich kenne viele Leute die einen 1-Jahres-Ausflug in die Anästhesie gemacht haben...einige sind hängen geblieben, andere wieder zur Inneren gewechselt und andere haben schlussendlich nen ganz anderen Weg eingeschlagen. Aber eines war bei allen gleich: Niemand hat es bereut.

Verbauen tust du dir sicher nichts...und kein Chef schaut komisch sondern wird diese Diversifikation eher gutieren.

gruesse, die niere

Hypnos
12.08.2010, 21:57
Hallo.
Bezüglich Anästhesie: Dort sind die Dienste auch nicht ohne, insbesondere, wenn Du eine Gynäkologie mitzuversorgen hast.
Stimmt - wobei das weniger von der Gyn abhängt, als von der Gesamtkonstellation des Hauses, in dem Du arbeitest - und abhängig von der "Malignität" der operativen "Partner"...


Außerdem bedenke: mit Anästhesie hast Du fast keine Chance, Dich niederzulassen oder z.B. zum MDK oder einer Versicherung zu gehen.

Großer Quatsch. Ich kenne reichlich gute Beispiele für Kollegen, die
a) entweder als Honorararzt
b) oder als niedergelassener Anästhesist
c) oder noch VIEL mehr, die (mit der Zusatzbez. Schmerztherapie) beim MDK o.ä. arbeiten {da frage ICH mich persönlich, ob man DAS will: letztlich ist man ja seines Arbeitgebers abhängig und kann infolgedessen die Gutachten immer nur noch semi-objektiv verfassen=>kein Job für Freigeister}


Der Vorteil an dem Gasfach ist, daß Teilzeitstellen ganz gut zu bekommen sind
Stimmt. Dazu kommen noch zur Zeit weltweit gute Berufsaussichten. Mit einem FA für Anästhesie bekommst Du zur Zeit in so gut wie jedem Land dieser Welt (wer es denn mag) einen Job.

Gruß,

Hypnos

janni
13.08.2010, 09:10
Also ich kenne viele Leute die einen 1-Jahres-Ausflug in die Anästhesie gemacht haben...einige sind hängen geblieben, andere wieder zur Inneren gewechselt und andere haben schlussendlich nen ganz anderen Weg eingeschlagen. Aber eines war bei allen gleich: Niemand hat es bereut.

Verbauen tust du dir sicher nichts...und kein Chef schaut komisch sondern wird diese Diversifikation eher gutieren.


Kann mich dem nur anschließen.. ich wechsel zum 1.9. nach eineinhalb Jahren Neuro in die Anästhesie im gleichen Haus aus den denselben Gründen welche Tri-G das jetzt auch überlegen lassen. Mein Chef war eigentlich sehr verständnisvoll (was ich wirklich nicht erwartet hatte) und hat mir sofort angeboten dass ich wieder zurückkommen kann falls es mir dort doch nicht so gefällt. Insofern eigentlich eine sehr entspannte Situation, ich kann erstmal ein Jahr schauen wie es mir gefällt und dann entscheiden wie es weitergeht. Und ich glaube sowohl das eine als auch das andere Fach sind immer sinnvoll mal ne Zeitlang gemacht zu haben.

lara162
09.11.2010, 15:43
Ich will dieses Themal mal wieder reaktivieren.

Ich bin im 2. WBJ der Anästhesie. Ich mag das Fach, bin mir jedoch nicht sicher, ob ich mein Leben lang doch recht strikt an das KH und dazugehörige Dienstsystem gebunden sein will. Den FA Anästhesie will ich aber schon vollenden denke ich.

Ich kann mir jedoch vorstellen, eines Tages umzusatteln und z.B. im niedergelassen Bereich allgemeinmedizinisch tätig zu werden (wer weiß schon was in 5 jahren ist...).

Nun überlege ich, ein Fremdjahr Innere einzulegen. Auf den FA Anästhesie könnte ich mir das Jahr anrechnen lassen und sollte ich später wirklich noch den FA Allgemeinmedizin machen wollen, hätte ich zumindest schon, neben dem Fremdjahr Anästhesie, eines der Weiterbildungsjahre Innere vorliegen.

Hat jemand von euch Erfahung in dem Fachrichtungswechsel (bzw. begrenzten Ausflug) in die Innere. Bisher ist das bei mir ja nur so eine ganz wage Idee...ehrlich gesagt graut mir etwas vor dem ganzen Briefen, den lagen Visiten und sonstigen Klichees. :-wow

Evil
09.11.2010, 18:30
Such Dir halt die Klinik sorgfältig aus, dann macht auch Innere Spaß!
Ich hab genau das gemacht und bereu es nicht :-top

Relaxometrie
09.11.2010, 18:40
Such Dir halt die Klinik sorgfältig aus, dann macht auch Innere Spaß!
Vor Monaten/Jahren (?) habe ich Dich zwar schonmal gefragt, aber die Dinge haben sich ja vielleicht geändert. Daher nochmal:
Wie soll man sich Deiner Meinung nach vorher gut informieren? Ich hatte neulich einen Hospitationstag in der Inneren und fand es dort schonmal besser, als an den beiden anderen Häusern, an denen ich vor langer Zeit mal hospitiert hatte. "Besser" bedeutete in dem Fall eine meiner Meinung/Beobachtung nach bessere Grundstimmung, ein gut durchdachter Dienstplan, Assistenten, die sich zumindest theoretisch nicht alles bieten lassen (was man im Kampf dann erreicht, ist natürlich eine andere Frage).
Aber letztlich kann auch ein Hospitationstag nicht die letzte Wahrheit ans Tageslicht befördern.
Was wären Kritierien/Zustände, bei denen man hellhörig werden sollte? Damit meine ich nicht die 10 unbesetzten Stellen in der Abteilung, oder den cholerischen Chef (wo es eindeutig ist, daß man keinen Spaß haben wird), sondern eher verstecktere Dinge, auf die man vielleicht erst achtet, wenn man diesen Thread gelesen hat :-D


Ich hab genau das gemacht und bereu es nicht :-top
Aber die Landessprache bei Euch lernt sich so schwer :-angel

Evil
09.11.2010, 19:02
Du möchtest wissen, wie ich das gemacht habe?

Ich habe mir mehrere Kliniken angeschaut und auf Klima, Dienstmodell, etc. geachtet... und dann einfach meinem Instinkt vertraut.
Man kann tatsächlich nur begrenzt von außen Einblick gewinnen; das muß man halt voll ausschöpfen und dann entscheiden.

Und was die Sprache angeht... wenn ein Westfale bayerisch lernen kann, könnten das auch Rheinländer ;-)

Relaxometrie
09.11.2010, 19:19
Und was die Sprache angeht... wenn ein Westfale bayerisch lernen kann, könnten das auch Rheinländer ;-)
Wie viele Stellen sind denn bei Euch aktuell unbesetzt?
Ich habe zwar gerade die umgekehrte Richtung eingeschlagen und mich in Westfalen BIworben (naja, das ist wohl eher OWL/Ostwestfalen-Lippe), aber noch habe ich die Hospitation dort nicht gemacht. Wüsste auch gar nicht, ob ich die Stadt finde, die soll's ja eigentlich gar nicht geben :-D

haemo
10.11.2010, 15:03
Ich hab Anfang des Jahres in der Inneren begonnen, sollte ein einjähriger Ausflug werden, weil mich doch sehr die Intensivmedizin fasziniert und ich ein paar "Basics" lernen wollte. Jetzt häng ich wohl noch ein Jahr dran.
Gefällt mir nicht schlecht, aber diese ganze Geriatrie, dieser MDK-Scheiß und diese Verwaltungsarbeit - und bei alledem geraten die Patienten ja zunehmend in den Hintergrund - nerven tierisch und allein deswegen kann ich mir das Fach nicht auf ewig vorstellen. Plus: Allgemeinmedizin find ich zu langweilig, für alles Spezielle gibt man die Patienten wieder ab, andererseits die Spezialisierungen viel zu speziell. Hab keine Lust, mein Leben lang nur Herz zu kathetern oder in Gedärmen zu wühlen ;-)
Deswegen werd ich gegen Ende nächsten Jahres wohl wie geplant auf Anä umsatteln und dort die spez. Intensiv machen. Sollte es mir wider Erwarten doch nicht so gefallen, kann ich immer noch zurück und hab dann wenigstens die Notarzt-Voraussetzungen gesammelt.
Wird doch viel angerechnet, da kann man ruhig ein bisschen rumwechseln. Und ein Jahr weniger oder mehr zum FA ...