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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann habt bzw. werdet ihr euer Pflegepraktikum machen?



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Absolute Arrhythmie
16.08.2010, 13:05
also ich denke, der sinn ist einfach, dass man den ganzen krankenhausbetrieb mal von unten kennenlernen soll. damit man die arbeit der pfleger und schwestern zu würdigen weiß. ich denke nur dann wird man ein arzt, der nicht immer von oben auf das restliche personal herabschaut. zum anderen lernt man ja sicher, sich nicht vor körperkontakt zu scheuen...aber ich denke 2 monate tuns auch. außerdem hängt das wohl echt vom charakter ab, was man davon hält. ich kenne einen arzt, der ist der meinung das kpp verdirbt vielen die lust an einem medizinstudium. aber ich denke, wer das durchsteht, beweist genau die stärke, die man meiner meinung nach dafür braucht....

Ist das Ernst gemeint, dass man durch das KPP das Krankenhaus "!von ganz unten" kennen lernt?
Denkst du eine examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin steht "ganz unten"?
Also wirklich, das entsetzt mich jetzt etwas... Immerhin habe ich nicht drei Jahre gelernt um dann in den Augen angehender Mediziner "ganz unten" zu arbeiten?!
Komm mal zu mir auf Station, da siehst du wie wenig ganz unten man als Schwester ist... Ich bin ja grad schon fast ein bisschen beleidigt.

Achso, zum Thema: Bin Krankenschwester, KPP damit abgehakt.

konstantin
16.08.2010, 13:10
Ich halte das Krankenpflegepraktikum fuer sinnvoll, auch volle 3 Monate, und zwar schlicht und ergreifend deswegen, weil die Pflege ein essenzieller, unheimlich wichtiger Aspekt auf dem Weg der Genesung eines Patienten ist. Es kann als angehender Mediziner wohl nicht schaden, einen intensiven Einblick in diesen Teil der Krankenversorgung zu bekommen, der genauso wichtig ist, wie das Verschreiben irgendwelcher Medikamente...
:-meinung

edit: Ich find's uebrigens auch unverschaemt, wie viele hier doch glauben, dass der Arzt in der Hierachie ueber dem Pflegepersonal stehen wuerde...

Mr. Pink online
16.08.2010, 13:29
Dass die Pflege ein wichtiges Glied in der medizinischen Versorgungskette ist, bekommt man auch im Studium eingeimpft. Da muss man nicht zwingend 3 Monate auf einer Station verbringen.
Zudem entscheide ich mich für den Beruf als Arzt und nicht als Pfleger, von daher irritiert mich so oder so schon, dass ich ein "Pflege"-Praktikum absolvieren muss. An der Stelle fühlen sich Pflegekräfte oft degradiert, v.a. wenn irgend ein Mediziner in spe solche Aussagen macht, deshalb sprech ich sowas auch nur im Forum an (empfehle niemandem das mit ner Pflegekraft auszudiskutieren).
Auch wenn die Meinungen hier auseinander gehen: nüchtern betrachtet bringt das KPP fürs Studium nichts! Im Tätigkeitsbereich ist man oft zu eingeschränkt um wirklich was neues zu lernen. Um in Patientenkontakt zu kommen und den Stationsalltag kennen zu lernen reichen 30 Tage und 90 sind eindeutig zu lang. Um die wahre Dimension der pflegerischen Tätigkeiten und deren Bemühungen kennen zu lernen sind 90 Tage wiederum viel zu kurz (aber dafür ist es ja m. E. auch nicht gedacht).

Mr. Pink online
16.08.2010, 13:33
edit: Ich find's uebrigens auch unverschaemt, wie viele hier doch glauben, dass der Arzt in der Hierachie ueber dem Pflegepersonal stehen wuerde...

Hat das jemand behauptet?

Die Aussage war lediglich, dass man als Pflegepraktikant den Betrieb von ganz unten kennenlernt, was ja wohl ohne Zweifel der Fall ist.

Das Verhältnis zwischen Arzt und Pfleger müsste eigentlich auch klar geregelt sein, schon allein deswegen weil beide unterschiedliche Tätigkeitsbereiche haben. Das Hirarchiedenken entsteht weil es von beiden Seiten Personen gibt, die das Spiel immer wieder aufheizen.

Absolute Arrhythmie
16.08.2010, 16:58
@ Mr Pink online: Du hast wohl auf jeden Fall Recht, das KPP bringt einem nicht viel fürs Studium und auch sonst hat es keine wirklichen Vorteile.
Ein Praktikant, der meistens nur 30 Tage da ist und sich häufig kaum interessiert für die "niederen" Arbeiten der Pflege ist meistens keine große Hilfe, sondern oft ein Klotz am Bein. Wenn man sich aber als angehender Mediziner interessiert, dann behaupte ich mal dass man durchaus in Kontakt mit Patienten kommen kann. Das kann fürs Studium nicht schaden.
Ich finde es äußerst albern zu behaupten die Pflege stünde "unten" im Krankenhaus.
Es ist einfach ein ganz anderes paar Schuhe. Pflege hat nicht nur ihre Daseinsberechtigung, sondern auch ihre eigenen Kompetenzen. Und glaub mir, ohne Pflege kommst du als Arzt nicht weit.
Ich arbeite zB auf einer Intensivstation als Pflegekraft. Der Stationsarzt wäre niemals in der Lage die Patienten rund um die Uhr zu überwachen und alle Veränderungen mitzubekommen und direkt zu handeln. Auch wenn ich jedesmal nen Arzt erst rufen müsste bevor ich Pflegemaßnahmen durchführe (über die ich btw selbst bestimme, die gehen den Arzt nix an), dann würden die Patienten nie gelagert, bekämen nie was zu essen und so weiter und so fort.
Es gibt auch Bereiche in der Pflege die über Waschen und Popo abputzen hinaus gehen. Basale Stimulation und Kinästhetik zB sind vor allem in der Intensivmedizin ziemlich wichtig.
Ich kenn genug Ärzte die vom Weaning keine Ahnung haben, das mach ich mit meinem Patienten allein und frag den Arzt höchstens nach der Richtung, in die es gehen soll.
Gibt auch Assistenzärzte die zum erfahrenen Pflegepersonal gehen und erstmal fragen, was man denn sonst in der und der Situation tut. Oder die auf den Monitor starren bei der Reanimation und nicht wissen was sie tun müssen...
Also ich steh ganz sicher nicht "ganz unten" im krankenhaus, und wer im KPP was lernen will, der kann das auch. Ich nehm gern jemanden mit und zeit ihm/ihr worums bei Pflege wirklich geht, außerhalb von "Praktikantenarbeiten".

Mr. Pink online
16.08.2010, 17:45
ist wohl ziemlich genau das was ich gesagt habe

Nessiemoo
16.08.2010, 20:00
Moin moin,

also ich habe bei sieben Kliniken in der Umgebung angerufen und 2 Termine für ein GEspräch, wovon heute eins , als ich da war, abgesagt wurde.
Kommt wohl auch auf die Gegend an .Hier will die freiwillige Arbeitskraft nicht wirklich jemand haben.


Geerthe

Also haben sie gesagt, wieso? Weil meistens ist ja die einzige Grund, dass die keine Plätze mehr haben. Aber vielleicht hängt ja es auch von der Situation der Bewerber ab - z.B das KH, wo ich mein Plätz bekommen habe - man muss immatrikuliert sein (und das war ich natürlich schon:-)))

Mr. Pink online
16.08.2010, 21:20
Also haben sie gesagt, wieso? Weil meistens ist ja die einzige Grund, dass die keine Plätze mehr haben. Aber vielleicht hängt ja es auch von der Situation der Bewerber ab - z.B das KH, wo ich mein Plätz bekommen habe - man muss immatrikuliert sein (und das war ich natürlich schon:-)))

ja gut, das kann ich auch verstehen. Das KH in dem ich untergekommen bin hat auch gesagt sie versuchen noch die Mediziner unterzubringen und diejenigen die noch vor dem Studium sind, werden nachrangig behandelt. Scheint aber dieses Jahr auch krasser zu sein als je zuvor, nach Aussage der PDL.

Nessiemoo
16.08.2010, 21:31
Also mir wurde gesagt, dass ich das letzte Platz bekommen habe. Und während ich dort war, haben noch zwei Studentinnen gekommen, um anzufangen.

Naja, wenn es jezt die 40000+ Bewerber alle ein Krankenpflegerpraktikum machen, und nicht nur die etwa 25000 Medizinstudis - da wird es ja knapp.

Mr. Pink online
16.08.2010, 21:35
joa, ich bin mal gespannt. Der ein oder andere wird mir sicher übern weg laufen. Is ganz interessant auch mal was von ner anderen Uni zu hören

loewin
17.08.2010, 09:41
habe mein praktikum komplett vor studienstart gemacht.
da ich gerne in eine kinderklinik wollte, kam hier nicht so viel in frage (komme aus hannover). in der größten städtischen klinik habe ich auch eine absage bekommen, weil ich noch nicht eingeschrieben bin. ansonsten hätte es aber überall problemlos geklappt. und zwar recht formlos.
würde es immer wieder so machen, weil man sich einen kleinen zeitpuffer im studium schafft. besonders wenn man als warter jahrelang aus dem lernen raus ist, kann man den ganz gut gebrauchen.

Saphira.
17.08.2010, 09:44
Ich hab einen Teil (30) Tage vor dem Studium gemacht, dann einen Teil zwischen dem 1. und 2. Semester und jetzt mach ich dann meinen letzten Teil zwischen dem 2. und 3. Semester... fand ich ne optimale Lösung so hatte man von allen Ferien noch was übrig :)

fallenangel30487
17.08.2010, 10:44
Ich hab einen Teil (30) Tage vor dem Studium gemacht, dann einen Teil zwischen dem 1. und 2. Semester und jetzt mach ich dann meinen letzten Teil zwischen dem 2. und 3. Semester... fand ich ne optimale Lösung so hatte man von allen Ferien noch was übrig :)

Ich denk mal dass ichs auch so machen werd wenn das mit meiner Anerkennung vom alten KPP (vorm Abi ) nix wird. Hab jetzt dann 28 Tage vom RS und den Rest mach ich dann auch in den 1. und 2. Semesterferien.
Geht das in Hom gut? Hab gesehen dass End März und Anfang April noch 2 Klausuren sind ...

Die Niere
17.08.2010, 15:44
Ist das Ernst gemeint, dass man durch das KPP das Krankenhaus "!von ganz unten" kennen lernt?
Denkst du eine examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin steht "ganz unten"?Oh mein Gott...bitte nicht noch einmal so eine Diskussion (siehe Suchfunktion!!!). Niemand hat behauptet, dass die Pflege ganz unten steht, niemand hat behauptet dass die Pflege unselbstständig ist und nur dafür da ist, die Befehle eines Arztes auszuführen. Aber es gibt immer wieder Pflegende, die ausserordentlich übertrieben auf Aussagen reagieren, die nicht im geringsten darauf gezielt haben.

Man kann nicht abstreiten, dass man als ungelernte Aushilfskraft in der Pflege
ziemlich weit unten im Betriebsalltag steht - das ist nun einmal ein Fakt, denn selbst Pflegeaushilfen haben - was pflegerische Tätigkeiten angeht - eine bessere Ausbildung als der Frischabiturient, der noch nicht einmal die Topf-Spülmaschine bedienen kann.

Warum du daraus die Vermutung ziehst, wir würden Pflegende ganz unten einstufen, hat wahrscheinlich mehr mit emotionalen Vorgängen in deinem Hirn als mit Einstellungssache in unserem Hirn zu tun.

gruesse, die niere

PS: Geht Weaning nicht immer nur in einer Richtung gen Extubation ;-)
PPS:

Gesundheits- und Krankenpflegerin Diskussion ad extensum bzgl. Berufsbezeichnungen sind jedoch in meinen Augen duchaus ein Indiz für Minderwertigkeitskomplexe von Mitgliedern einer Berufsgruppe, wobei diese die überhaupt nicht nötig hat!

Absolute Arrhythmie
17.08.2010, 21:07
@ Die Niere: Ich hatte nicht vor hier eine ausufernde Diskussion zu starten, ich fand diese Aussage nur so... unreflektiert, dass ich es einfach nicht lassen konnte meinen Senf dazu zu geben. Einfach die Formulierung "ganz unten" hat mich gestört. Und ich denke nicht dass ich Minderwerigkeitskomplexe habe weil ich Pflegekraft bin ;)
Und beim weaning gibt es auch Patienten bei denen das Ziel nicht die Extubation ist, denn Ziele müssen ja auch erreichbar sein, sonst macht es keinen Sinn sich Ziele zu setzen.
Deinen letzten Satz zur Berufsbezeichnung hab ich nicht kapiert, wieso deutet das auf Minderwertigkeitskomplexe hin, wenn ich meine Berufsbezeichnung nenne? Das heißt nunmal heute so?
Naja, egal, Vergessen wir das Thema, wenn ich mich dass nächste Mal hier über nen Kommentar ärger lass ichs einfach an meinen ärztlichen Kollegen aus, einer davon könnte ja jemand von hier sein :D

Die Niere
17.08.2010, 21:28
...ich fand diese Aussage nur so... unreflektiert, dass ich es einfach nicht lassen konnte meinen Senf dazu zu geben. Einfach die Formulierung "ganz unten" hat mich gestört.
Aber dir ist klar, dass der damit nicht deinen Job sondern den eines ungelernten KPPs gemeint hat, oder?


Und beim weaning gibt es auch Patienten bei denen das Ziel nicht die Extubation ist, denn Ziele müssen ja auch erreichbar sein, sonst macht es keinen Sinn sich Ziele zu setzen.
Du hast ja nicht von Zielen...nur von der Richtung gesprochen ;-)


Deinen letzten Satz zur Berufsbezeichnung hab ich nicht kapiert, wieso deutet das auf Minderwertigkeitskomplexe hin, wenn ich meine Berufsbezeichnung nenne? Das heißt nunmal heute so?Damit habe ich nicht dich angesprochen, sondern die Spitze der Pflege, die es fertig bringt alle paar Jahre Nomenklaturen ad extensum neu zu diskutieren und auszuhandeln...mir fällt akut keine andere Berufsgruppe im klinischen Alltag ein, die so viel Energie in diesem Thema investiert.

gruesse, die niere

Absolute Arrhythmie
17.08.2010, 21:51
Hehe, ja du hast natürlich Recht, ich glaube die Pflege ist auch die einzige Berufsgruppe die so viel Energie darauf verschwendet über die eigene Professionalität nach zu denken.
In der Ausbildung wird stundenlang darüber palawert was man denn alles beim Waschen beachten muss, jede kleine Tätigkeit wird aufgebauscht und mit Standards und Theorien versehen, dass einem fast schlecht wird.
Anerzogene Minderwertigkeitskomplexe...

Die Niere
17.08.2010, 21:59
Hehe, ja du hast natürlich Recht, ich glaube die Pflege ist auch die einzige Berufsgruppe die so viel Energie darauf verschwendet über die eigene Professionalität nach zu denken.
In der Ausbildung wird stundenlang darüber palawert was man denn alles beim Waschen beachten muss, jede kleine Tätigkeit wird aufgebauscht und mit Standards und Theorien versehen, dass einem fast schlecht wird.
Anerzogene Minderwertigkeitskomplexe...Das ist genau das, was ich meinte. Und das grösste Problem liegt in meinen Augen darin, dass die Menschen, die wirklich gut in ihrem Pflegejob sind, sich einfach zu schade sind, ewige Zeiten an solche "Diskussionen" zu verschwenden und Menschen den Job überlassen, die leider pflegerisch nicht viel drauf haben.

gruesse, die niere

Absolute Arrhythmie
17.08.2010, 22:06
Das ist genau das, was ich meinte. Und das grösste Problem liegt in meinen Augen darin, dass die Menschen, die wirklich gut in ihrem Pflegejob sind, sich einfach zu schade sind, ewige Zeiten an solche "Diskussionen" zu verschwenden und Menschen den Job überlassen, die leider pflegerisch nicht viel drauf haben.

gruesse, die niere

Wow, du hast das durchschaut, wofür ich echt länger gebraucht habe...
Zur Info am Rande: In meiner Ausbildung unterrichteten vornehmlich Lehrer, die für die "Arbeit am Bett" nicht mehr geeignet waren. Was das zB über die Motivation aussagt, kann man sich ja denken.
Leider gibt es auch viele Pflegekräfte, die den eigenen Beruf nicht wertschätzen. Diese versuchen sich dann häufig durch schlechtes Benehmen Praktikanten und anderen "Untergebenen" oder "Wehrlosen" (zB Patienten) gegenüber zu profilieren.
Wenn ich so etwas mitbekomme oder hier lese was für schlechte Erfahrungen manche gemacht haben, dann schäme ich mich zutiefst.
Denn es geht auch anders :)
Ich liebe meinen Beruf über alles, und ich bedauere es zutiefst wenn bei manchen angehenden Ärzten das Bild der kaffeetrinkenden, meckernden Schwester entsteht die fachlich keine Ahnung und ansonsten keinen Bock hat.
Aber naja, das gehört jetzt nun wirklich nicht mehr zum Thema, ich zeig lieber weiter allen ne lange Nase, die ihr KPP machen müssen, weil ich mir das sparen kann, und nehme die lange Nase dann neidisch wieder zurück, weil das bedeutet dass andere Medizin studieren während ich kaffeetrinkend Praktikanten fertig mache :(

Die Niere
17.08.2010, 22:10
Wow, du hast das durchschaut, wofür ich echt länger gebraucht habe...Naja...da kam ich nicht schon nach den ersten Wochen meines KPP dahinter sondern viiiiiel später ;-)


Leider gibt es auch viele Pflegekräfte, die den eigenen Beruf nicht wertschätzen.Oder einfach zu schlecht für den Beruf waren...entweder aus Gründen der Motivation und häufig auch des Intellekts.


Diese versuchen sich dann häufig durch schlechtes Benehmen Praktikanten und anderen "Untergebenen" oder "Wehrlosen" (zB Patienten) gegenüber zu profilieren.Das gibt es überall und du wirst es leider nach Abschluss deines Studiums immer wieder und wieder und wieder und wieder miterleben müssen...nicht nur auf der Stufe der Pflege. (<-offizieller Hinweis: Stufe ist nicht in einem Konstrukt einer Hirarchie gedacht :-D).

gruesse, die niere