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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : OA-Visiten in der Kardio - eine Ausnahme ?



LasseReinböng
16.08.2010, 18:07
Diese Frage stelle ich mir, basierend auf meinen Kardiologieerfahrungen in Famulatur und PJ...denn ich habe es dort nie erlebt, daß ein OA mal bei der Visite dabei war. Wenn überhaupt, wurde der Patient kurz im Arztzimmer besprochen, oft auch nur telefonisch, aber das Modell "mit dem OA von Zimmer zu Zimmer" habe ich so nie gesehen...im Ggs. zu den anderen internistischen Fachrichtungen und auch im Ggs. zur Chirurgie.

Nun muß das für den Patienten nicht unmittelbar nachteilig sein, wie man aber als Assistent und besonders als blutiger Anfänger hier etwas lernen soll ist mir schleierhaft. Die Oberärzte stehen den ganzen Arbeitstag über im HK-Labor und für jede Frage muß man anpiepen (Hemmschwelle!)

Wie läuft das bei Euch ab ?

Eilika
16.08.2010, 19:37
In meinem "Ex-Krankenhaus" gab es auf der Kardio zumindest einmal pro Woche ne OA-Visite und eigentlich auch fast jede Woche noch ne Chefvisite, bei der der OA dann auch noch dabei war...

fatman
16.08.2010, 19:47
Wir haben zweimal die Woche OA-Visite in der Kardio, außerdem werden alle Patienten täglich oberärztlich gesehen und untersucht. Finde ich okay so.

dreamchaser
16.08.2010, 23:35
Ist bei uns von OA zu OA unterschiedlich - aber es gibt auch OA-Visiten. Es kam aber auch vor, dass der OA die neuen Pat. schon alle bei der Coro gesehen hatte - der kannte die dann schon (von innen). ;-)

Die Niere
17.08.2010, 15:40
Gibt auch genug kardiologische Kollegen, die kein Interesse mehr an postinterventionellen Patienten haben.

gruesse, die niere

Rico
17.08.2010, 16:16
Wobei es natürlich trotzdem recht sportlich ist als Oberarzt sich überhaupt niemals auf seiner Station blicken zulassen, da man ja die ganze Verantwortung trägt (außer ein Facharzt behütet die Station, dann trägt der wenigstens einen Teil der Verantwortung mit).
Immerhin soll es ja den ein oder anderen Patienten geben der trotz Katheter (:-notify) noch irgendwie krank sein könnte (oder wegen? - wer weiß...) und wenn da nem Jungassi was durch die Lappen geht, dann merkt das unter Umständen erst der Nachtdienst wenn die Schwester ihn ruft weil der Patient so selten atmet...

LasseReinböng
19.08.2010, 20:23
Wobei es natürlich trotzdem recht sportlich ist als Oberarzt sich überhaupt niemals auf seiner Station blicken zulassen, da man ja die ganze Verantwortung trägt (außer ein Facharzt behütet die Station, dann trägt der wenigstens einen Teil der Verantwortung mit).
Immerhin soll es ja den ein oder anderen Patienten geben der trotz Katheter (:-notify) noch irgendwie krank sein könnte (oder wegen? - wer weiß...) und wenn da nem Jungassi was durch die Lappen geht, dann merkt das unter Umständen erst der Nachtdienst wenn die Schwester ihn ruft weil der Patient so selten atmet...

Es war tatsächlich auch so, daß so einige nichtkardiale internistische Problemchen auf Station übersehen wurden.

Außerdem habe ich es in zwei größeren Häusern so erlebt, daß in der Kardio stets nur Patienten mit einer kardiologischen Einweisungsdiagnose lagen...um Betten für die Coro-Patienten frei zu halten. Die Nephrologen, Pneumologen,Gastroenterologen etc. haben allerdings so ziemlich alles aufnehmen müssen - so lagen in der Nephro Patienten mit ner Gastroenteritis oder AZ-Verschlechterung usw.

Dies dürfte die Lernkurve für die kardiologischen Assis noch einmal zusätzlich abflachen, zumal Rotationen in andere intern. Abteilungen meist nicht stattfinden.


Besonders blöd ist es dann, wenn man in all diesen Jahren während der WB in der Kardio noch nicht einmal in die Funktionen kommt.