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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechsel des Hauses während der Ausbildung



Jule-Aline
18.08.2010, 06:38
Hallo , mich würde interssieren , ob es sinnvoll ist,während der Weiterbildung das Haus zu wechseln. Was meint Ihr? Ist es sinnvoller,in mehreren Häusern gearbeitet zu haben? Oder finden das Chefärzte komisch? In der Schweiz ist es üblich,oft zu wechseln,aber in Dtl?.

Rico
18.08.2010, 11:13
Ein ganz klares: "Kommt drauf an!" :-D

Wenn Dein Haus die volle Weiterbildungsermächtigung hat und Du das Gefühl hast ausreichend das ganze Spektrum Deines Faches dort lernen zu können, dann muss man nicht wechseln - dann ist es eher günstiger zu bleiben, weil man natürlich als dienstälterer Assistent irgendwann mal den Vorzug kriegt vor den Neulingen wenn's um irgendwelche interessanten Sachen oder Nadelöhre in der Weiterbildung (z.B. Intensivzeit) geht. Das könnte man ja verspielen wenn man wechselt und sich woanders wieder an irgendeinem Punkt in die Hirarchie einsortieren muss.
Wenn Du aber nicht das Gefühl hast dort alles ausreichend mitnehmen zu können was Du für wichtig hälst, dann ist's natürlich ratsam zu wechseln um das ganze Spektrum zu sehen.
Und wenn das Haus keine volle Weiterbildungsermächtigung hat, dann musst Du ja sogar wechseln um den FA zu machen.

Die Niere
18.08.2010, 11:26
Es ist wahrscheinlich wirklich ein wenig unterschiedlich von Haus zu Haus. Ich persönlich (aber ich arbeite auch seit jeher in der Schweiz), habe es als sehr sinnvoll empfunden, das Haus während meiner Ausbildung zu wechseln, da es imho wichtig ist, bestimmte Operationen, bestimmte Procedere o.ä. auch mal aus der Sichtweise eines anderen Chefs zu sehen. Häufig werden bestimmte Dinge durch Chefs oder Leitende als die einzige Wahrheit verkauft und dieses Bild relativiert sich schnell sobald mal in verschiedenen Häusern gearbeitet hat.

Der Nachteil ist klar darin gelegen, dass du dich jedesmal von neuem beweisen musst.

gruesse, die niere, die zZ an einem dritten "Standort" arbeitet...

Feuerblick
18.08.2010, 11:35
Ich denke auch, dass es durchaus von Vorteil sein kann, die Dinge mal im Licht eines anderen Hauses/Chefs zu sehen. Man merkt recht schnell, dass das, was der eine als universelle Wahrheit verkauft, beim anderen komplett anders gehandhabt wird und auch funktioniert.
Die meisten Chefärzte finden derartige Wechsel nicht tragisch. Mein Chef fragt sogar immer mal neugierig, wie es sein Kollege an meiner vorherigen Klinik mit verschiedenen Therapien hält.
Ich kann jetzt auch nicht sagen, dass ich mich wirklich behaupten musste. Im Gegenteil: Dadurch, dass ich in der Ausbildung schon deutlich weiter war als der große Rest, wurde ich schnell für Dinge eingeteilt, auf die ich im alten Haus bis nach dem Facharzt hätte warten müssen. Ein Wechsel kann also auch von Vorteil sein,um an manche Eingriffe/Einsätze heranzukommen. :-top

stennadolny
18.08.2010, 19:58
In Psychiatrie (und Neurologie) sollte man auf jeden Fall mal wechseln, denn gerade in der Psychiatrie ist der Hausstil die Hauptkomponente, der massiv von mehr oder weniger gestörten Chefärzten geprägt wird (und entsprechend kraß variiert).

Psychiatrie ist ja eher Folklore, also geht es um Trachtenpräferenzen.

Es gibt allerdings Chefs, meist etwas deutlich beschränkte, die aufgrund der eigenen Sesselkleberei (und Scheuklappen) Mitarbeiter hassen, die mehr als "ihre" Klinik gesehen haben.

Gerne in der Provinz anzutreffen.

Jeannychen
18.08.2010, 20:32
In meinem alten Haus hat sogar - nicht bei uns - nicht der leitender OA die freiwerdende CA-Stelle bekommen, weil er in diesem Haus "groß geworden" ist. Die Stelle wurde von einem "fremden" besetzt.

Ich würde auf jedem Fall einen Wechsel empfehlen. Wenn dir in deinem Haus gefällt, dann evtl. in Rahmen einer Rotation mit einer kooperierenden Klinik.

Lg. Jeannychen

Evil
18.08.2010, 20:34
In Psychiatrie (und Neurologie) sollte man auf jeden Fall mal wechseln, denn gerade in der Psychiatrie ist der Hausstil die Hauptkomponente,
Ok, das ist der informative Teil dieses Beitrages...


der massiv von mehr oder weniger gestörten Chefärzten geprägt wird (und entsprechend kraß variiert).

Psychiatrie ist ja eher Folklore, also geht es um Trachtenpräferenzen.

Es gibt allerdings Chefs, meist etwas deutlich beschränkte, die aufgrund der eigenen Sesselkleberei (und Scheuklappen) Mitarbeiter hassen, die mehr als "ihre" Klinik gesehen haben.

Gerne in der Provinz anzutreffen.
... und dieses der polemisch-überflüssige.

Back to topic: ich selbst arbeite jetzt auf meiner 3. Klinik-Stelle, und werde vor dem FA noch 2 weitere Praxen kennenlernen.
Ich kann das nur jedem empfehlen, es erweitert den Horizont ungemein! :-top

Ehemaliger User 05022011
18.08.2010, 20:49
Ok, das ist der informative Teil dieses Beitrages...


... und dieses der polemisch-überflüssige.

Back to topic: ich selbst arbeite jetzt auf meiner 3. Klinik-Stelle, und werde vor dem FA noch 2 weitere Praxen kennenlernen.
Ich kann das nur jedem empfehlen, es erweitert den Horizont ungemein! :-top
und wie würdest du deinen Beitrag bewerten ?

capucine
18.08.2010, 21:04
In der Paediatrie ist es auf jeden Fall guenstig in einem grossen Haus zu arbeiten, wo man alles zu sehen bekommt, wobei das in Dtschl nicht unbedingt heisst, dass die volle WB Ermaechtigung die Garantie fuer eine gute FA Ausbildung in der Paed ist weil viele kleine Paediatrien mit 40 Betten die volle Ermaechtigung haben. Sollte man an so einem kleinen Haus (oder kleiner) arbeiten, ist es denke ich mehr als sinnvoll mal ueber den Tellerrand zu schauen und in eine goessere paed Klinik mit mind 70 Betten oder mehr zu wechseln, damit man abgesehen von Feld Wald und Wiesen Paediatrie auch mal seltener Sachen sieht und Gelegenheit hat, in ein paar gut betreute Spezialambulanzen reinzuschauen.

Von solchen Ueberlegungen abgesehen ist das ganze natuerlich auch davon abhaegig wie flexibel man mit ggf Familie oder Partner ist oder welche Kinderkliniken einem eine gute rund um Ausbildung in allen Bereichen trotz weniger Stationen bieten, denn Stationsknecht ohne feedback kann man in grossen und kleinen Hauesern sein, wie wir alle wissen.

Ich selber habe von meinen Stellenwechseln hier in Frankreich denke ich professionnel sehr profitiert, war davor aber 2 1/2 Jahre in Dtschl an der gleiechen Klinik. Man lernt wirklich zu relativieren und sagt sich nach einigen Anfangsverwirrungen ob der andereren Procedere dann auch mal: Hey, endscheidend ist, dass die Kinder am Ende gesund werden; und viele Wege fuehren ueberraschenderweise nach Rom.

Also ein Wechsel lohnt sich zur Horizonterweiterung denke ich fast immer, ausser man hat die Traumstelle am Traumort.

Gruss, capucine

milz
19.08.2010, 20:23
In meinem alten Haus hat sogar - nicht bei uns - nicht der leitender OA die freiwerdende CA-Stelle bekommen, weil er in diesem Haus "groß geworden" ist. Die Stelle wurde von einem "fremden" besetzt.
Ist aber nicht unüblich.

Die Niere
20.08.2010, 00:20
Ist aber nicht unüblich.Ich würde sogar sagen, die Regel!

Evil
20.08.2010, 09:29
und wie würdest du deinen Beitrag bewerten ?
1. ist der ontopic-Beitrag darin informativ, 2. ist ein Kommentar zu stens überwiegend polemischen Beiträgen angebracht (wogegen bei mir die Polemik eindeutig nicht den Hauptanteil ausmacht) und 3. hast Du gerade rein gar nix Themenbezogenes beigetragen (was ja bei Dir überwiegend der Fall ist).

Mit welcher Begründung müsste ich mich also ausgerechnet vor Dir rechtfertigen?