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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doktorarbeit schon in der Vorklinik???



Angela G.
17.02.2003, 08:45
Hallo zusammen,

ich habe gerade folgendes im "Pflegepraktikum" gelesen:

"Als ich ihnen sagte, dass ich am Wochenende absolut nicht kommen könnte, weil ich mit meiner Doktorarbeit schon angefangen habe und auch Zeit bräuchte, um im Labor arbeiten zu können, sagte man mir, daß man das nun nicht ändern könne."

Ich wollte mich jetzt nur mal erkundigen, kann man tatsächlich schon so früh mit der Doktorarbeit beginnen? Der Poster vom o.g. Satz stand noch vorm Physikum.

Wie funktioniert das? Kann man sich schon so früh für eine Doktorarbeit "bewerben", bekommt man dann schon die Betreuung dafür? Oder arbeitet man einfach an einem selbstgewählten Thema, und hofft, daß sie später angenommen wird? Machen das viele Studis so, ist das überhaupt neben dem Studium zu machen? (Ich dachte nämlich immer, man muß approbiert sein, um eine DA zu bekommen. )

Grüße,

Angela

blanko
17.02.2003, 10:41
Hallo Angela,

generell ist es so, daß man eine Doktorarbeit zu jedem Zeitpunkt im Studium beginnen kann. Den Doktortitel und die damit verbundene prüfung kann man aber erst nach dem 3. Stex also der Approbation bekommen.
In der regel werden Doktorarbeiten vom Betreuer/Institut/Doktorvater vergeben, dies läuft oft über Erkundigungen, Aushänge oder bekanntmachungen. Richtige Bewerbungen mit Gespäch und schriftlicher Bewerbung gibt es eigentlich nicht. Ausnahmen bilden natürlich immer die regel (MPI, bezahlte Doktorarbeiten etc.). Man kann aber auch mit einem Thema oder zumindestens einem Interessengebiet (z.B. ich möchte gerne irgendwas mit Herzinfarkt machen) zu jemanden gehen, der dann ein Thema ausarbeitet.
Wie sinnvoll es ist, bereits vorm Physikum mit einer Arbeit zu beginnen, kann unterschiedlich gesehen werden. Entscheidend ist aber wirklich, daß das Physikum und die letzten Scheine sehr viel zeit inanspruch nehmen. Die meisten beginnen daher erst nach dem Physikum. Die Dauer der Arbeiten ist auch noch sehr unterschiedlich, von einem halben bis zu meheren Jahren (und meistens auch länger als vorher veranschlagt).
Bei freier Zeiteinteilung, ist es natürlich durchaus möglich bereits vorm Physikum mit einer Arbeit zu beginnen, aber laß Dir ruhig Zeit.

blanko

Die Niere
18.02.2003, 16:11
Ich glaube, wenn man eine DrArbeit beginnen möchte muß man mindestens 2 Semster das Studium belegen, kann aber auch auf etwas anderes wie Abgabe der Arbeit oder so bezogen sein, weiss leider nicht mehr so genau (wie so oft...)

Ich kenne 2 Leute aus einem anfangs 200 Leute Semester, die schon in der Vorklinik eine Arbeit angefangen haben, bei dem einen lief es wohl ganz gut, bei dem anderen kann ich leider nichts mehr dazu sagen, da ich es einfach nicht weiss. Ich persönlich würde empfehlen, wirklich erst nach dem Physikum damit anzufangen da
1. die interessanteren Themen in der Klinik sind
2. in der Klinik einfach mehr Möglichkeiten der Zeiteinteilung gegegben sind
3. man vor dem Physikum einfach wenig Zeit hat (vor allem, wenn man es auf eine gute Note anlegt)

Sinnvoll ist es aber in jedem Fall, recht früh nach dem Physikum auf Suche zu gehen - da ist man dann nicht unter Druck und kann sich über ein halbes Jahr in Ruhe die Angebote anschauen. Und wenn die Arbeit sich dann doch verzögert (was nicht selten ist), dann brauchst Du keine Examina verschieben oder kommst sonst unter irgendwelchen Druck, dass jetzt unbedingt durchziehen zu müssen...

gruesse, die niere

blanko
20.02.2003, 12:17
Ich glaube, wenn man eine DrArbeit beginnen möchte muß man mindestens 2 Semster das Studium belegen, kann aber auch auf etwas anderes wie Abgabe der Arbeit oder so bezogen sein, weiss leider nicht mehr so genau (wie so oft...)

Man muß, bei Abgabe der Arbeit nachgewiesen haben, daß man mind. 2 Semester an der jeweiligen Uni studiert hat. Kann auf Antrag erlassen werden.
Ansonsten stimm ich zu: gerne schon vor dem Physikum suchen und dann gleich danach anfangen. Man kann ja schließlich auch in der Klinik eine Vorklinische Arbeit machen.

blanko (bald-fertig-sein-wollend-mit-eigener-DrArbeit)

feynman
04.03.2003, 09:57
Huhu,

Ich kann dir nur raten, so frueh wie moeglich zu beginnen.

Ich habe bei meinem Doktorvater bereits im 3. Semester nachgefragt (ich wollte eigentlich nur in Erfahrung bringen, welche Moeglichkeiten sein Fachbereich bietet), aber ich wurde dort sofort eingespannt. Fragen kostet bekannterweise nichts. Inzwischen sind auch ein paar Publikationen entstanden, so dass ich das ganze als durchweg positiv empfinde.

Die Regelungen zur Dissertation sind von Uni zu Uni verschieden, schiesslich wird einem auch der Doktor der Uni xyz verliehen. An meiner Uni ist es eigentlich nicht moeglich, eine Dissertation offiziell vor dem Physikum anzumelden. Aber niemand hindert dich daran, jetzt schon Ergebnisse zu sammeln, die du dann spaeter verwendest.

Gruss

test
05.03.2003, 13:02
mal ne frage feynmann:
Du hast deine Dr. Arbeit doch erst angefangen wie hast du da schon publiziert? In welchem Institut machste die denn wenn ich fragen darf.

feynman
10.03.2003, 21:44
Du hast eine leicht falsche Vorstellung von Publikationen. Ich musste fuer meine 5 Publikationen nicht 5 Dissertationen anfertigen. Die beiden Sachen haben i.d.R. nichts miteinander zu tun.

test
11.03.2003, 11:52
Das man für 5 Publikationen keine 5 Dissertationen braucht ist mir klar. aber mir wurde, als ich in einem institut praktikum gemacht habe, gesagt, dass man für gute Publikationen meist 2-3 Jahre arbeiten muß und das war jetzt nich auf Dr. Arbeit bezogen sondern allgemein. Wie lange hast du denn schon angefangen mit der Dr. Arbeit? und in der kurzen Zeit schon genügend Ergebnisse gesammelt für 5 Publikationen? Erstaunt mich nur, dass man da so bereitwillig überall deinen Namen dazusetzt.
Und in welchem Institut machst du sie denn?

feynman
14.03.2003, 10:04
Es hängt sicher davon ab, in welchem Bereich man die Publikation anfertigt. Ich habe auch noch nicht genug Erfahrung, um eine fundierte Meinung zu äussern, aber 2-3 Jahre für eine Publikation erscheinen mir eindeutig zu lange. Dann dürfte jeder angehende Prof. schon fast tot sein, bevor er habilitiert ist.

Meinen Namen hat man nicht "dazugeschrieben", ich stehe immer mind. an 2. Stelle.

Ciao

blanko
14.03.2003, 14:27
Eigentlich kann man nach bereits recht kurzer Laborarbeit schon Dissertationen veröffentlichen. Z.B. auch Zwischenabschnitte von Doktorarbeiten. Werden diese Daten dann in einem anderen projekt weiterverwandt, landet man fast automatisch mit auf der Autorenliste.

So zumindest meine erfahrung.

blanko

test
15.03.2003, 00:48
in welchem bereich arbeitest du denn, was für ein Institut ist?
die 2-3 jahre sind natürlich sehr lang. Das war eben gemeint um eine sehr gute Veröffentlichung zu machen die dann auch bei der Habilitation gut bewertet wird usw. Man kann sicher auch sehr viel schneller publizieren. Ich hab da ja auch nich viel Erfahrung mich hat das nur interessiert wie du das so schnell gemacht hast? In was für Zeitschriften hast du denn publiziert? Und hast du die Artikel dann größtenteils selber verfasst wenn du immer mind. an 2. Stelle standest?
Kannst mir ja auch ne Privatnachricht schreiben wenn dir das lieber ist. Wäre nett von dir :-)

baybee
24.01.2005, 19:45
Hat hier jemand Erfahrung mit der (vorklinischen) Doktorarbeit bei Zahnmedizinern? Muss man sich von Prof zu Prof durchfragen um eine Dr.Arbeit zu bekommen? Wie lange arbeitet man im Schnitt daran? Danke!

Lifendhil
11.01.2007, 08:38
So... ich hab mal fleißig gesucht, aber leider nur diesen einen Fred zum Thema gefunden.
Also, ich hab da ein paar Fragen zur Doktorarbeit. Und zwar möchte ich, wenn alles so klappt, wie ich es gerne hätte, das 7 und 8 Semester im Ausland verbringen. Das ist ja eigentlich so die Zeit, in der man die Doktorarbeit macht (bzw. ich es so grob geplant hatte).
Da ich nun den Wunsch mit dem Auslandsjahr habe, hab ich mir überlegt, ob ich nicht zu den Irren gehören möchte, die bereits in der Vorklinik eine Doktorarbeit anfangen.
Nur... wie sind da überhaupt die Chancen eine zu finden, wenn man eigentlich noch keinen echten Plan von Medizin hat. Welche Art von Doktorarbeit eignet sich für die Vorklinik am besten und welche Themenbereiche wären möglich bzw. ratsam. Schließt eine Doktorarbeit in der Vorklinik eine klinische Arbeit aus??
Würdet ihr mir dazu raten (angesichts der Tatsache, dass ich in der Klinik ein Jahr nicht da bin - hoffentlich) oder wie würdet ihr das angehen?
Ich will nur nicht irgendwann im PJ sein und merken, dass das Thema Doktorarbeit irgendwie unter den Tisch gefallen ist.

PS Und ja, ihr dürft darüber lachen, dass ich bereits im ersten/zweiten Semester darüber nachdenke! *g*

Doctöse
11.01.2007, 09:35
Bei mir an der Uni haben mehrere schon in der Vorklinik mit einer Doktorarbeit angefangen. Die meisten bei den Physiologen, Biochemikern oder Anatomen mit etwas experimentellem, einige bei den Psychologen und es gab auch welche, die da schon in der Inneren was statistisches bzw. in der Chirurgie eine Studie gemacht haben.
Eine Doktorarbeit hängt vor allem von der Betreuung durch den Doktorvater/die Doktormutter ab. Wenn du was experimentelles machst, wirst du hoffentlich im Labor in alles eingewiesen. In welcher Phase des Studiums du dann bist, spielt meist keine Rolle, da experimentelle eh so speziell sind, daß man als Kliniker da auch nicht schlauer ist. Wie gesagt, gute Einarbeit und Betreuung sind ein Muss. Frag dich mal durch, was hast du zu verlieren? Mehr als absagen können sie dir nicht. Und versuchs auch mal bei den Kliniken, auch als Vorkliniker hast du da Chancen.
Bei experimentellen solltest du den Zeitaufwand beachten, manche sind mit absehbarem Ende, aber bei vielen bleibts einfach nicht bei dem gesteckten Zeitrahmen. Meine Kommilitonen, die in der Vorklinik im 2. Semester angefangen haben, sind heute im 7. Semester immer noch ständig im Labor. Bei deinen Plänen, ins Ausland zu gehen, solltest du vielleicht eher eine Studie oder was statistisches machen, ist einfach besser planbar und zeitlich besser einteilbar :-)

Poro
16.01.2007, 12:43
Hi,

also einer aus meiner Seminargruppe fängt jetzt an in der Chirurgie seine Doktorarbeit zu machen. Bei ihm war es so, dass er mal im Rahmen des Anatomieseminars mit dem unterrichtenen Arzt gesprochen hatte, dann mal in seiner Schultersprechstunde war und der ihm gleich gesagt hat, dass er dringend noch jemanden für eine statistische Doktorarbeit sucht.
Ich selbst wäre auch sehr daran interessiert, aber soll ich einfach verschiedene Fachbereiche der Unfallchirurgie anschreiben? Lachen die einen nicht etwas aus, wenn man sich schon so früh drum kümmert. Oder sollte ich vielleicht die anschreiben und eher mal fragen, ob man mal bei denen in der Sprechstunde zu gucken könnte? Evtl. kann man dann mal das Thema Doktorarbeit ansprechen?

Doctöse
16.01.2007, 13:03
Hey Poro,
Eine Email ist nicht immer der beste Weg, bei uns reagiert so gut wie kein Prof darauf. Deswegen direkt hin, Termin ausmachen oder gleich ansprechen. Wenn du eine Sprechstunde mitmachst (was sicher möglich sein wird), zeigst du ja Interesse, da wird das Thema Doktorarbeit schon mal in ein besseres Licht gerückt. Also einfach mal ansprechen, mehr als absagen können sie nicht :-)

Lifendhil
07.05.2007, 18:00
Ich mal wieder.

Also, ich hab inzwischen ein Angebot für eine Doktorarbeit (Institut für Psychotherapie und medizinische Psychologie). Es handelt sich um zwei Arbeiten (eine rein statistisch, die andere mit Interviews), die einen klaren zeitlichen Rahmen haben (bis Januar 2008 Auswertung).
Das sind sicherlich beides eher Schmalspurarbeiten, aber das Thema ist ok und vor allem scheint es eine schnelle Sache zu sein und das ist mir sehr recht.

Mein Frage: Könnte es irgendwelche Probleme geben mit der Anerkennung später oder mit sonst irgendwas? Ich bin erst im zweiten Semester... bis ich mit dem Studium fertig bin, wird ja noch viel Zeit vergehen.
Gibt es das, dass man eine Doktorarbeit anfertigt und die später als Diss nicht anerkannt wird??
Ich mach mir ein bißchen Sorgen, da das ja eher so ne Schmalspurarbeit werden würde.

Lifendhil
09.05.2007, 07:54
Niemand da, der mich beruhigen möchte?

McBeal
09.05.2007, 08:24
Du kannst Dir NIE zu 100% sicher sein, dass alles klappt, aber das werden ja wahrscheinlich nicht die ersten Arbeiten sein, die das Institut vergibt und von daher werden die schon beurteilen können, wa sie Dir anbieten. Was mich an Deiner Stelle eher stören würde, wäre meine eigene Zeit. Bis Januar 2008?! Hallo, wann möchtest Du Physikum machen? Herbst 2008? Und vorher alle Scheine schaffen?! Auch Schmalspurarbeiten kosten viel Zeit, unterschätz das nicht. Und wenn ich mir schon was in der Vorklinik gesucht hätte, hätte ich was genommen was einen langen Zeitrahmen hat. Wenn Du es gut schaffst, ohne eshalb das Physikum nach hinten schieben zu müssen, dann machs. Sonst würde ich Dir dringend abraten!

LG,
Ally

Lifendhil
09.05.2007, 15:40
Ja, im Herbst 2008 würd ich gern mein Physikum machen.
Also eigentlich ist es bei mir zur Zeit doch relativ entspannt. Hab in diesem Semester nur Histo, Biochemie, ne Embryovorlesung, ein klein wenig Anatomie (nur ne Vorlesung) und ein Wahlfach.
Prüfungen hab ich nur in Histo und im Wahlfach und vielleicht ein Anatomietestat. Jedenfalls hab ich genug Zeit, um nen RDH-Kurs zu machen, zu arbeiten und 4 bis 6 Schichten im Monat RTW zu fahren (plus Sandienste). Da dachte ich mir eigentlich schon, dass ich Zeit genug für die Doktorarbeit hätte, wenn ich aufhören würde zu arbeiten (bin zum Glück nicht drauf angewiesen) und meine RTW-Fahrerei etwas einschränken würde.
Pflegepraktikum hab ich auch schon und so würden noch die kompletten Semesterferien zur Verfügung stehen.
Unterschätze ich das zu sehr?
Mal sehen, Dienstag hab ich mein Infogespräch und dann werd ich das mal durchsprechen, ob das in meinem Falle schaffbar ist oder nicht.

Ich würd das halt gerne in der Vorklinik abhaken, da ich im klinischen Teil ins Ausland möchte und ziiiiemlich viele Famulaturen machen will.