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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was kann man als PJ erwarten?



Tim_I
17.02.2003, 17:12
Hallo Allerseits,

ich werde im Sommer als PJ in "Freiheit" entlassen werden.
Ich habe von div. peripheren Krankenhäusern gehört, die um PJ's zu bekommen ganz schöne Zugeständnisse machen.

Das gratis Essen und Wohnen ist da gerade mal der Anfang.
Vom Fahrradgutschein bis hin zum Begrüssungsgeld schwirren die Gerüchte.
Habt ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht?

Was kann man erwarten, wenn man in die Pampa wechselt.

Vielen Dank,
Tim

Captain Cosmotic
17.02.2003, 17:51
Nix.

Warte...vielleicht Schläge, Schikane, Wutanfälle?!

Captain Cosmotic
17.02.2003, 17:58
Nee, im Ernst...
Ich glaube, in peripheren Häusern kann es ganz nett sein. Kostenloses Essen sollte drin sein, ebenso wie eine günstige/kostenlose Unterkunft im Personalwohnheim. Evtl. auch etwas "Sprit-Geld"? (Kenne Häuser, die sowas zahlen...)
Naja, und vom Arbeitsklima wirst Du deutlich mehr profitieren als am Uniklinikum.
Ich durchlebe momentan echt die Hölle. Einen 24 Std.-Dienst/Woche, Blutabnehmen noch & nöcher, 5 Stunden/Tag am Rechner sitzen und Anamnesen eintippen, Laborwerte ausdrucken etc. und zusätzlich permanente Kontrollen und Erwartungen von Ober- und Chefärzten. Keine Zeit zum Frühstücken oder Mittagessen, kein Kaffee zwischendurch. "PJ`ler wären schliesslich zum Arbeiten da!" Zum Kotzen.

Gruss, der Captain.

DrZhan
19.02.2003, 23:33
Bin an der Uniklinik und in der Inneren war alles TOP! Eigene Pat. supernettes Personal, darfst alles unter Aufsicht natürlich, Blutabnahmen werden mit den Stationsärzten geteilt. Viel spass und Zeit, da die Stationen in der Uniklinik deutlich großzügiger besetzt sind als peripher. Jetzt in der Chirurgie sind wir zu dritt auf Station, d.h. noch softer, nur jeden 3. Tag OP-Sklave, immer um 14.00 Abmarsch, in der Gruppe ist das viel einfacher als alleine auf Station, da bist du immer der Depp und für alles Schuld!

Also von mir kann ich nur sagen, Uniklinik ist TOP, auch im Vergleich zu einigen peripheren Häusern, wo gute Freunde von mir total frustriert sind!

Pegasus
20.02.2003, 08:16
Ich bin in einem peripheren Krankenhaus gelandet und fühle mich hier pudelwohl. Innere habe ich schon hinter mir und das war schon nicht schlecht, doch jetzt auf der Trauma ist es noch besser. Der Chefarzt hat mich doch allen Ernstes gefragt, ob ich denn auch mal im OP assistieren möchte. Jezte werde ich halt zu schönen kleinen Eingriffen eingeteilt, wo man meistens sitzen kann und auch was sieht!

Außerdem kriegen wir hier das Mittag frei (was ja auch das Mindeste ist) und ein Zimmer wurde mir auch angeboten.
Ich kann ein peripheres Haus jedem nur empfehlen, da man ja auch von seinen Chefs geprüft wird, die einen ja die ganze Zeit über miterlebt haben.

So, dann macht´s mal gut...
Pegasus

Ildi
20.02.2003, 10:12
Hallo Tim,

das Rote Kreuz Krankenhaus in Kassel (Hessen) ist für die Innere und die Chirurgie, sehr zu empfehlen.

Es gibt qualifizierten PJ Unterricht (gut und regelmäßig).
Außerdem gibt es ca. 150 Euro monatlich für ein Zimmer und Essen wenn man anwesend ist.

Die Atmosphäre ist zudem auch gut.

Insgesamt fand ich es (2002) überdurchschnittlich gut. :-)


Viele Grüße
Ildi

fast am ende
27.02.2003, 12:11
Hallo an alle geplagen PJ ler und fast PJ ler,
klingt ja alles recht schaurig.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich meine Illusion regelrecht im Laufe des Studiums verloren.
Beginne mein PJ im Herbst und bekomme jetzt schon die Krise, wenn ich daran denke...
Schön wäre es ja wirklich, wenn die Nachfrage steigt und wir die "Preise" aushandeln könnten.

Am Rande: Gruß an alle "scheiß Ärzte"- Nöler
Kenne so viele Leute, die sich über die "scheiß Ärzte" aufregen und der Meinung sind, dass man doch als Arzt auf die Welt käme und überhaupt die Pfuscher seien. Was bedeuten Zeit und Geld und Familie????
Wir dürften überhaupt kein Gehalt verlangen, das sei doch unsere Mission, Kranke zu heilen... Brech, brech, sorry

Paracelsus
27.02.2003, 17:25
Hi zusammen !
Also, wenngleich die Zustände in dem Haus, in welchem ich
mein PJ mache (AK Altona in Hamburg) nicht ganz so paradiesisch
sind, würde ich auch jedem von einem PJ in Uni-Klinik abraten.
Der Umgang der Leute miteinander ist einfach besser in einem
peripheren Haus. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls immer gemacht. So ist es auch momentan im PJ. Zwar bekomme ich
keinerlei Extras wie Fahrgeld oder kostenloses Essen, aber
ich werde auch nicht ausgenutzt, was in großen Häusern
(dieses hier hat 943 Betten) ja leider oft der Fall ist. Die Teams
hier sind sehr nett und erklären einem auch viel, wenn man
Interesse zeigt. An der Hamburger Uni-Klinik weht dagegen
in vielen Abteilungen ein anderer Wind, wie ich durch Aussagen
vieler Studenten weiß. Einsätze von 12 Stunden und mehr pro
Tag werden teilweise erwartet und auch Dienste an Feiertagen
(Weihnachten / Ostern) sind keine Seltenheit...

Mein Rat daher: Lieber ein peripheres Haus für's PJ nehmen !
In den meisten Fällen hat man mehr davon.

Gruß Paracelsus :-)