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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 - A137/B52 - transtheoretisches Modell



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Unregistriert
25.08.2010, 20:53
liebes medilearn-team,

gehört bei dieser frage die handlung der ärztin nicht eher in phase II /Absichtsbildung)? das selbstwirksamkeitserleben würde ja tendenziell eher zu phase III (vorbereitung) passen - entsprechend wäre B) "pro und contra" richtig!?! was ja durchaus plausibel für die handlung der ärztin erscheint.

herzlichen dank für eure mühe.

mfg, unregistriert :)

Mbali
25.08.2010, 20:54
Hatte ich auch so gedacht...

Unregistriert
25.08.2010, 21:00
Genau das habe ich auch gedacht... da sich der Patient lediglich mit dem Gedanken trägt, ein Training zu beginnen, aber sich nicht sicher ist, ob er sich dazu entschließen wird seinen Lebensstil zu verändern... wäre es doch am sinnvollsten, das Pro und Contra einer Änderung des Lebensstils zu erläutern...

Laelya
25.08.2010, 21:10
hab auch pro und contra angekreuzt, aus genau der gleichen überzeugung

Unregistriert
25.08.2010, 21:27
stimme euch auch zu, habe auch die antwort mit pro und contra angekreuzt, weil wie du ja auch schon sagst, die förderung der selbstwirksamkeit eher dem übergang von der vorbereitung in die handlung dient...

außerdem steht in meinem psycho-skript und in ein paar vorlesungsfolien, die ich gegoogelt hab, dass in der phase der absichtsbildung v.a. das abwägen von pro und contras wichtig ist...

Laelya
25.08.2010, 21:35
jupp und nach der selbstwirksamkeit wurde sonst immer gefragt und zwar genau wie du gesagt hast, erst im nächsten schritt übergang von vorbereitung in handlung wäre

und das ist laut text ja gar nicht gegeben, immerhin wird nicht von der sportlichen tätigkeit gesprochen, sondern zusätzlich von dem sich ändernen lebenstil......sind also zwei verschiedene sachen

wenn man nach dem sport gefragt hätte, hätte ich auch selbstwirksamkeit angekreuzt

Sarah 260189
25.08.2010, 22:39
same over here. Ich hab zwar zwischen "Pro und Kontra" und "Selbstwirksamkeit" geschwankt, mich dann aber genauso wie meine Vorschreiber aus den selben Gründen für "Pro und Kontra" entschieden. Vielleicht kann uns jemand von Medi-Learn erklären, wie sie zu ihrer Antwort gekommen sind? Ggf. nehm ich die Frage in die Auswahl der Fragen auf, die ich beim IMPP kritisieren will :-)

Unregistriert
25.08.2010, 23:13
ja das würde mich auch interessieren, ich stehe nämlich laut dieser (extrem heftigen) bestehensgrenze genau zwischen zwei noten. es fehlt ein punkt zur besseren -.-
ich finde hier auch "pro und contra" passender!

Unregistriert
26.08.2010, 10:30
Gehört das Abwegen der Pros und Cons denn überhaupt zu diesem Modell?
Ich hab Antwortmöglichkeit B (Pros und Cons) und D (mit Argumenten bewegen) gleich von vorn herein als definitive Falschaussage ausgeschlossen.
Darüberhinaus steht doch in der Aufgabe, dass der Patient selbst zwischen 'anfangen' und 'es lassen' schwankt. Daraus hab ich gelesen, dass er sich der Pro und Cons schon bewusst ist (Doppelter Ambivalenz-Konflikt ;-)) und der nächste Schritt der ist, die letzten Zweifel (wie z.B. 'kann ich damit wirklich etwas erreichen?') aus dem Weg zu räumen.

Das war mein Gedankengang. Hab leider keine Quellen, um das zu belegen. Physio war bei mir immer eher Bauchgefühl als definitives Wissen... ;-)

Mbali
26.08.2010, 10:37
Ja, Aufzählen von Pro und Contra gehört zum Modell, so habe ich es jedenfalls im Gesprächsführungskurs gelernt.

Im Text steht in etwa "Wie kann die Hausärztin die Absichtsbildung... am besten unterstützen?"

Damit dürfte sich der Patient noch auf der Stufe der Absichtslosigkeit beim Übergang zu Absichtsbildung befinden. Keines falls sind wir jedoch schon in der Vorbereitung.

Für mich ist B die einzig richtige Lösung...

Laelya
26.08.2010, 10:59
wäre cool wenn dass das impp auch so sehen würde, denn dann hätte ich 192punkte und könnte endlich mal aufatmen :(

aber kann man antworten noch bemängelnd, wenn das impp die antwortliste rausgibt?

ich kann ja nicht jetzt schon schreiben, dass ich bei der frage gerne antwort b hätte aus dem und dem grund....denn vllt haben die ja auch antwort b?

Unregistriert
26.08.2010, 11:05
das sehe ich auch so. zunächst liest sich der fragentext als bereite er konkrete handlungen vor, dann aber schwenkt die frage um: er sei nicht sich ob er seinen lebensstil überhaupt ändern wolle!
in diesem fall würde ich also als arzt doch erstmal nochmal "die motivation explorieren" und über pros und cons auf die >>entscheidungsbalance<< einfluss nehmen.
andererseits muss man zugeben, dass ich auch gelesen hab dass man da bereits auf die selbstwirksamkeit eingehen kann.
also dann meinetwegen beides als richtig werten!^^

Laelya
26.08.2010, 11:10
noch mal zu meiner eklärung

In der Frage wird danach gefragt, wie man die "Absichtsbildung" unterstützen kann:

Quelle:
http://www.leitbegriffe.bzga.de/bot_angebote_idx-88.html


1. Phase: Absichtslosigkeit (precontemplation, auch Unbewusstseinsphase genannt):
Hier führt die Person das anzustrebende Verhalten (z.B. Sport treiben) überhaupt nicht aus. Sie zieht auch nicht in Betracht, ihr Verhalten in absehbarer Zeit zu ändern. Für einschlägige und problembezogene Informationen ist sie nicht empfänglich, noch zeigt sie Aufmerksamkeit für Hinweise, die bei einer Verhaltensänderung behilflich sein könnten. Ein Problembewusstsein ist nicht vorhanden. Dies ist die stabilste aller Phasen.

2. Phase: Absichtsbildung (contemplation, auch Aufmerksamkeitsbereitschafts-, Zweifel- oder Erwägungsphase genannt)
Die Person führt das anzustrebende Verhalten nicht aus, aber es besteht eine mögliche Absicht zur Veränderung. Sie wird offen für neue Erkenntnisse und Beobachtungen, für Auseinandersetzungen und neue Interpretationen. Sie beginnt, das eigene Verhalten zu überdenken und sich antizipiertes Feedback vorzustellen, das aus dem sozialen Umfeld (wie würde mein Partner reagieren?) und der Umwelt (Könnte ich mir die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudie leisten?) zu erwarten wäre. Das potentiell Neue wird auch mit den eigenen moralischen oder Leistungs-Standards abgeglichen. Diese Selbstevaluation ermöglicht die gedankliche Vorbereitung und Vorwegnahme eines alternativen Verhaltens. In dieser Phase verbleiben Personen in der Regel längere Zeit. Eine Veränderung wird immer wieder erwogen, aber hinausgeschoben. Statt zu handeln, wird nachgedacht. Die Vor- und Nachteile der Veränderung werden abgewogen, was eine grundlegende Ambivalenz hervorruft. In dieser Phase sind Kosten und Nutzen des Neuen noch unklar, oder das Gewohnte wird noch positiver bewertet.

3. Phase: Vorbereitung (preparation, auch Such- und Informationsphase genannt)
In dieser Phase hat die Person die Intention einer Verhaltensänderung in nächster Zukunft (Theorie der Handlungsveranlassung). Sie hat die entsprechenden Argumente gesammelt und verhaltensmäßige Vorbereitungen getroffen. Ihre Selbstwirksamkeitseinschätzung (Soziale Lerntheorie) ist relativ hoch. In dieser Phase geht es oft um ein „Ausprobieren“ (z.B. etwas Sport zu treiben), um die eigene Adaptabilität zu erfahren und Schwierigkeiten dabei herauszufinden. In der Regel ist dies eine sehr kurze und unstabile Phase. KlientInnen sollten in dieser Phase darauf vorbereitet werden, Probleme oder Fehlschläge zu antizipieren, und „Versuchungen” entweder zu vermeiden oder ihnen mit zuvor überlegten und trainierten Alternativen zu begegnen.

4. Phase: Umsetzung (action, auch Handeln)
Personen in dieser Phase führen das neue Verhalten seit relativ kurzer Zeit regelmäßig aus. Sie agieren gewöhnlich aus einem Sinn der Selbstbefreiung heraus („Ich treibe Sport!”), wobei dieses Selbstbewusstsein nötig ist, um den gewohnheitsmäßigen oder sozialen Versuchungen zu widerstehen. Zur Unterstützung dieser Personen sollte von Seiten professioneller GesundheitsförderInnen alles dafür getan werden, dass das neue Verhalten die ersten Male erfolgreich durchgeführt wird. Dies ist am ehesten in einer Trainingssituation möglich, da hier Abweichungen oder Fehlentscheidungen sogleich bemerkt und korrigiert werden können. Diese Phase gilt als die schwierigste. Daher wird geraten, Unterstützung aus dem sozialen Umfeld miteinzubeziehen, da eine hohe Rückfallwahrscheinlichkeit besteht (Soziale Unterstützung).

5. Stabilisierung (maintenance, auch Aufrechterhaltung)
Dies ist die gesundheitsbezogen „ideale“ Phase. Das Verhaltens wird stetig ausgeführt (z.B. regelmäßiger Sport) und es haben sich neue Verhaltensgewohnheiten gebildet. Auch hier sind noch Veränderungen möglich, aber die Rückfallwahrscheinlichkeit ist gering(er).

Unregistriert
26.08.2010, 11:15
Ja super,
auch noch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Würde sagen das muss sofort zum IMPP =)

Coxy-Baby
26.08.2010, 11:15
aber kann man antworten noch bemängelnd, wenn das impp die antwortliste rausgibt?
ich kann ja nicht jetzt schon schreiben, dass ich bei der frage gerne antwort b hätte aus dem und dem grund....denn vllt haben die ja auch antwort b?

Fragen rügen kannst du nur BEVOR das IMPP die Ergebnisse veröffentlicht, danach ist der Drops gelutscht (vom klagen abgesehen) Wenn du also meinst
die Frage ist nicht korrekt, oder es gibt mehr als eine Antwort dann innerhalb einer Woche einen möglichst begründeten (Standardlehrbücher) Einwand schreiben.
Viel Erfolg.

Mbali
26.08.2010, 11:17
Es geht halt eher darum, dass die von ML gegebene Antwort nicht mit unseren Vorstellungen übereinstimmt ;)

Laelya
26.08.2010, 11:18
Integrative Suchttherapie 2: Innovative Modelle, Praxisstrategien und Evaluation
Von Hilarion G. Petzold
S. 423 das gleiche auf der BZgS-Seite


Psychologische Aspekte
von Dietmar Seidenspinner

seite 46 auch das gleiche

das kann doch nicht alles falsch sein, vor allem nicht von der BZgS

Laelya
26.08.2010, 11:19
okay....aber vielleicht wäre es einfach hilfreich wenn medilearn erstmal schnell erklären könnte warum diese antwort...wenn sie es vernünftig begründen wird es seinen grund haben....wenn sie sich irren, brauch ich die frage auch nicht rügen .... oder meinst du, ich sollte sie sicherheitshalber rügen?

Unregistriert
26.08.2010, 11:32
naja also... den versuch wärs finde ich wert mit dem rügen... ich meine, wenns zu spät ist, ists zu spät, dann ärgern wir uns am ende nur...
und die fachliteratur scheint ja auf unserer seite zu sein :-)

joppe
26.08.2010, 17:39
laut den skripten - und wie hier ja auch schon erwähnt- ist die selbstwirksamkeitserwartung ja erst für die vorbereitung wichtig, in der sich der patient aber noch gar nicht befindet.... habe daher auch das mit pro&contra genommen.
hoffe mal, dass medi-learn da nochmal was zu sagen kann hier!