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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die wahren Terror-Opfer!



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Peter Artz
18.02.2003, 19:08
Möchte mal einen kleinen Text zur Lesung bereitstellen der zum Nachdenken anregen soll.

Wir alle wissen in Zeiten wie dieser müssen wir mit dem Terror und der Angst um unsere Freunde, Verwandte und Bekannte leben.
Doch sind wir wirklich die getroffenen?

Natürlich gab es, Gott weiß wir sind alle betroffen, viele Opfer durch den Terror allein in Amerika.

Aber was ist mit den ausländischen Mitbürgern, deren Herkunft an Haut, Haaren und Sprache erkennbar wird. Diese unsere Freunde führten schon vorher kein leichtes leben. Doch wie sich ihr leben weiter erschwert hat, spiegelt folgender Text wie ich finde deutlich wieder.

Nur ein Witz?

> Geht ein Mann im Central Park in New York spazieren, als
> er plötzlich ein Mädchen entdeckt, das von einem Kampfhund
> angegriffen wird. Er läuft hin und beginnt einen wilden
> Kampf mit dem Hund. Endlich kann er das Mädchen befreien
> und rettet ihr das Leben.
>
> Ein Polizist der die ganze Szene beobachtet hat, geht zu
> dem Mann hin, klopft ihm auf die Schultern und sagt: "Sie
> sind ein Held! Morgen wird in der Zeitung stehen; Mutiger
> New Yorker rettet Mädchen das Leben!". Der Mann schüttelt
> den Kopf und antwortet: "Ich bin kein New Yorker!".
>
> "Oh," erwidert der Polizist "dann steht morgen in der
> Zeitung: "Mutiger Amerikaner rettet Mädchen das Leben!".
> Wieder schüttelt der Mann den Kopf: "Ich bin kein Amerikaner!".
>
> Verdutzt schaut der Polizist den Mann an und fragt: "Was
> sind Sie dann?!"

> - "Ich bin Palästinenser."

> Am folgenden Tag steht folgende Schlagzeile in der Zeitung:
>
> "Islamischer Extremist tötet Hund. Verbindungen
> zu Terrornetzwerk vermutet."

:-??? *nachdenklich* :-???

Feuerblick
18.02.2003, 19:15
Man könnte fast drüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre...

:-meinung

Peter Artz
18.02.2003, 19:17
Genau das meine ich - es ist Tatsache... :-???

Lion
18.02.2003, 19:19
Mensch Peter, wo haste dat denn her?

Irgendwie muß ich einerseits lachen, weil es so einmalig plump ist, andererseits bin ich zu tiefst ergriffen. Das dumme daran ist nur, daß wohl wirklich ein Funke Wahrheit darin steckt.

Also, schönen Abend noch.

P.S.: 5. Zeile "ihr" nicht "ihm" :-))

Peter Artz
18.02.2003, 19:28
Nun zur Quelle kann ich leider selber nicht viel sagen. Ich habe eine Mail mit diesem Text über den FS-Med-Mailer der Uni-Mainz bekommen.

P.S.: Fehler Zeile 5: Berichtigt. THX

luckyblue
18.02.2003, 19:44
Es gibt keine "islamischen Extremisten", höchtens "islamistische Terroristen". Soviel political correctness muss sein.

Außerdem ist der "Witz" vor dem Hintergrund der von dir angeführten Problematik doch eher unschlüssig. Wenn Menschen tatsächlich wegen ihrer Hautfarbe etc. insbesondere nach 9/11 angefeindet werden, dann bleibt mir verborgen, warum der patriotische Cop nicht gleich in die Offensive geht. Er müsste den bösen Terroristen doch eigentlich auf zehn Meter riechen können.

Und ceterum censeo: Ich bewege mich ja nun wirklich tendenziell auf USA-kritischem Kurs. Aber deine These, dass die Palästinenser die eigentlichen Opfer der Terror-Anschläge seien, bewegt sich m. E. doch auf zu dünnem Eis. Ich halte die USA trotz Bush-Administration und eines mehr oder weniger ausgeprägten christlichen Fundamentalismus in Bezug auf die Bevölkerung noch für ein relativ tolerantes Land in religiöser HInsicht. Rassismus betreffend mag sich das noch ein wenig anders gestalten. Natürlich ist es denkbar, dass es nach der Traumatisierung durch 9/11 hie und da zum Erstarken religiöser Vorurteile gekommen ist. Aber der Regelfall ist das m. E. nicht. Jedenfalls stellt sich in den Medien ein anderes Bild dar, als es dieser "Witz" suggeriert.

luckyblue, der heute mal kein Humor hat.

Jynie
18.02.2003, 20:11
Ja, dass stimmt, wäre das Thema oder der Sinn nicht so traurig würde ich lachen, aber in der momentanen Situation ist es besser nicht zu lachen.
Ich habe zu diesem Thema im Internet noch einen Bericht gefunden. Viel Spaß!



Unterhaltung
Witze über den Terror?

Harald Schmidt scherzt - Comedian Appelt kennt kein Tabu - Kabarettist Richling mahnt zur Sensibilität

Berlin (ddp). Der Umgang mit den Terroranschlägen in den USA spaltet deutsche Fernsehkomiker und Kabarettisten. Polit-Kabarett-Star Mathias Richling sagte am Mittwoch, "gerade in dieser Zeit" sei das Kabarett gefragt, um die Konsequenzen für die Innere Sicherheit zu kommentieren. Was sich absolut verbiete, seien hingegen "Witz, Ulk und Kalauerei". Comedy-Star Ingo Appelt hingegen beschäftigt sich bereits öffentlich mit der Frage, was passieren würde, wenn er "in ein Flugzeug steige und sage: 'Einmal 34. Stock bitte'". Andere Comedians betonen, auch in der Krise gebe es ein Recht auf Unterhaltung.

Richling warnte, die Anschläge seien ein "unkommentierbarer Vorgang. Hier ist Schweigen angesagt". Das sieht auch Ulk-Barde Karl Dall so: "Für Humoristen ist es momentan sicher besser, still zu sein." Er könne sich momentan keine Comedy ansehen, "geschweige denn, die Leute selbst zum Lachen zu bringen".

Kabarettist Richling betont, kommentiert werden müsse "die Einschränkung von Grundrechten". Die "Selbstverständlichkeit", mit der "ausgerechnet die Grünen" im Kampf gegen den Terror die Datenschutzrechte kürzen wollten, sei erstaunlich, "wenn man sich allein an die Diskussion um die Volkszählung vor einigen Jahren erinnert". Jedwede Form der Symbolik mit den zwei zerstörten Türmen des World Trade Centers sei aber nicht zulässig.

Appelt räumt zwar ein, er finde "Witze über Leichen und Trümmer nicht gut". Trotzdem schlägt er aber wegen der Erhöhung der Tabaksteuer zur Finanzierung der Terrorbekämpfung neue Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen vor: "Rauchen verursacht Krieg. Der Rauch dieser Zigarette tötet Sie und einen Afghanen." Zugleich kritisiert Appelt TV-Entertainer Stefan Raab, der in seiner Sendung "TV Total" die Krise komplett ausklammert. Dies sei "unerträglich", sagte Appelt.

TV-Entertainer Harald Schmidt nahm sich am Dienstagabend, in seiner ersten Sendung seit den Anschlägen das Thema Terror vor. "Die Lage ist so ernst, dass Klaus Kinkel wieder in die Talkshows eingeladen wird", war nur einer der Scherze von "Dirty Harry". In gewohnt spöttischer Manier bedachte er auch den Patriotismus der Amerikaner und die Vorbereitungen der USA für eine militärische Aktion in Afghanistan. Den Grünen schrieb er ins Stammbuch: "Die müssen sich jetzt entscheiden: Retten Sie die Welt oder sich selber."

Nach Ansicht von "Quatsch Comedy Club"-Moderator Thomas Herrmanns gibt es ein Grundrecht, auch während dieser Krise lachen zu dürfen: "Wenn der Terror es schaffen würde, den Menschen in Deutschland das Recht auf Lachen zu nehmen, wäre viel verloren." Moderator Jürgen von der Lippe betont sogar: "Wir brauchen jetzt die Unterhaltung so dringend, wie ein Schwimmer den Beckenrand." Die Menschen abzulenken sei jetzt "Pflicht" der Spaßmacher. TV-Star Gaby Köster, vom "7 Tage - 7 Köpfe"-Team, argumentiert: "Humor bedeutet Distanz, ist das Gegenteil von Fanatismus."

Richling mahnt jedoch alle Themen in Zusammenhang mit den Anschlägen müssten mit ganz besonderer Sensibilität angegangen werden. Die Menschen seien derzeit sehr hellhörig, betonte Richling: "Wenn ich derzeit ein Glöckchen schlage, geht ein Lauffeuer durchs Land. Vorher musste man schon eine große Glocke läuten, bis einer sagte, ich glaube, es hat geklingelt." (Quellen: Richling im ddp-Interview; Schmidt in SAT.1; alle Anderen in der neuen Ausgabe des Magazins "Stern")

June
18.02.2003, 20:54
Kurzer Nachtrag zu Jynies Posting: Ich erinnere mich an diesen Text, allerdings handelt es sich hierbei natürlich nicht um die neue Ausgabe des Stern etc., sondern diese Stellungnahmen stammen aus der Zeit unmittelbar nach den Anschlägen in New York und Washington.
Die June :-)

Peter Artz
18.02.2003, 21:11
@luckyblue
Ersteinmal ist der Text oben nicht aus meiner Feder entstanden. Zweitens: Es ist symbolisch gemeint, von wegen der patriotische Cop hätte den gegen den Wind riechen müssen...

Das ist genau die Einstellung die ich meine:
Sieht einer anders aus, "riecht" anders und spricht anders, dann gilt er als potentieller Terrorist.

Muss das sein, das unschuldige Bürger aufgrund ihrer Herkunft noch mehr Verachtung erfahren müssen als sie schon jetzt leider erfahren.

Beispiel: Kommt ein Arzt zu seinem neuen Pat. ans Bett. Der Arzt sieht, dass er Ausländer ist und fängt gleich an etwas über Diagnosen usw. zu faseln.
Weil der Pat. kein Feedback - weder ein "Ja ich verstehe" oder ein "können sie mir das erklären" sagt - begann der Arzt plötzlich auf die "du mich verstehen"-Tour an:

Sie da haben Knoten in Brust - Wir werden wegschneiden - tut nicht weh - sie betäubung und schmerzmittelbekommen - dann alles gut - du verstanden???

Ich weiß das klingt sehr provokativ - LEIDER: ich habe diesen Fall im Krankenhaus erlebt - wirklich.

Plötzlich machte die Pat. den Mund auf und redete etwas von einer sichtbaren Metastasierung und ob eine ablatio Mammae geplant ist oder ob man erhaltend operieren möchte, wie die weitere geplante Medikation aussähe etc. - die Pat. fügte hinzu - "Du mir können dazu Auskunft geben Doktore".

Sich sprach in fliendreinem Deutsch und erklärte mir nachher, dass sowas ihr sehr häufig passiere. Sie würde einfach in eine Schublade gesteckt. Sie lässt die Leute immer erst reden, weil sie sehen will welchen Anstand diese Menschen haben - übrigens: sie war seit 25 Jahren Fachärztin...
Später erfuhr ich von ihr dass sie auch dann schon häufiger auf die Tour:
Ja ihre Landsleute da, finden sie das nicht schlimm dass die sowas wie mit dem Flugzeug gemacht haben, schämen sie sich nicht für ihr Volk?

ich war einfach nur sprachlos - Vorurteildeutschland - mal wieder typisch - und das in einem Land mit solch einer - für mich persönlich - lehrenden und aufklärenden Vergangenheit - leider nur für wenige wie es scheint...

Rico
18.02.2003, 21:38
Oho... die aufklärende Vergangenheit....

Naja, also ganz neu ist der Witz mit dem Palästinenser, dem Cop und Hund ja nicht, den gab's schon im dritten Reich - damals funktionierte er mit einem Löwen, einem deutschen Pollizisten und einem Juden...

Ich unterstelle Peter mal nicht, daß er das Orginal gekannt hat, sonst könnten wir auch gleich wieder die "NS-Vergangenheits- und -vergleichsdebatten" aufmachen.

Aber diejenigen, die den Witz "upgedated" haben, haben ihn sicherlich gekannt und vor diesem Hintergrund erscheint mir das mal wieder extrem unpassend (wir wittern einen Vergleich der amerikanischen Presse mit der NS-kontrollierten Presse)....

Peter Artz
18.02.2003, 21:42
Also das original kannte ich nicht - muss aber sagen, dass es sehr traurig ist, dass wir heute über so ein thema reden müssen, und wissen dass es sehr aktuell ist.

Schade, wirklich schade.

Lion
18.02.2003, 22:00
Moment mal, jetzt verstehe ich gar nichts mehr, bzw. mir wird zu viel unter einen Hut gepackt.

1. Also ob man jemanden a.g. seines Aussehens, Herkunft für einen Terroristen hält oder annimmt, daß jemand der deutschen Sprache nicht mächtig ist, weil er (sie) nichts sagt + Aussehen, ist für mich nun wirklich nicht das gleiche. Wie die Frau auch gesagt hat, hat letzteres etwas mit Anstand und Benehmen zutun.

2. Wenn man dann noch von so einem lächerlichen Vorfall, wo sich jemand nicht korrekt verhalten hat, auf die deut. Geschichte Rückschlüsse zieht, kommt mir nur die Galle hoch (sorry, ist aber so). Man kann es auch wirklich übertreiben und aus einer Mücke einen Elephant machen (ok, 3 Eur ins Phrasenschwein).

luckyblue
18.02.2003, 22:04
Es ist symbolisch gemeint, von wegen der patriotische Cop hätte den gegen den Wind riechen müssen...

Die Symbolik bleibt mir jetzt fremd, ich hatte das jetzt mal kurz in dem mir eigenen Sarkasmus mit einer thematisch ähnlichen Kurzgeschichte von Hemmingway assoziiert.

Um noch mal den Gegenstand meiner "Kritik" zu konkretisieren:
Gerade die Tatsache, dass der Polizist den Palästinenser NICHT auf Anhieb als solchen identifiziert, nein, ihn sogar ob seines edlen Handelns für einen Amerikaner hält (die Gotterwählten ...), zeigt doch, dass es mit den Vorurteilen hinsichtlich Hautfarbe etc. in den USA, namentlich in der Bevölkerung, nicht so weit her sein kann. Für die SChlagzeile ist ja nun nicht der Cop verantwortlich, sondern die Presse, und dass die in Krisenzeiten auf Regierungskurs geht, ist in den USA nun wirklich Usus und sollte nicht etwa mit Fremdenfeindlichkeit in der Bevölkerung verwechselt werden. Sicher gibt es die auch bei den Amerikanern, aber ich insisitiere weiter, dass diese nach 9/11 wohl nicht nennenswert sich verschärft hat.

Im übrigen ist die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland gar nicht so ausgeprägt, wie wir das manchmal befürchten, zumindest z. B. im Vergleich zu Frankreich etc. Ein paar Unverbesserliche wird es natürlich immer geben, selbst auf der Universität.

cu
luckyblue

hobbes
18.02.2003, 23:09
Wenn Peters Geschichtchen denn wahr wäre.... sie wäre so sooooo unamerikanisch wie es nur geht!

In New York gibt es (dort soll sie ja spielen) ist so multikulturell wie kaum eine andere Stadt in dieser Welt, es gibt dort sooo viele Schwarze, Hispanier, Araber, Asiaten, und und und und und und und und und und und

...aber alle sehen sich als Amerikaner und zwar als überzeugte meistens. Dies betrifft sowohl den palästinensischen Cab-driver wie auch den jüdischen Banker (die beiden Beispiele werden mir jetzt wieder sowohl als antimoslemisch wie auch als antisemitisch angerechnet, das hebt sich ja gegenseitig auf, ergo ist die Aussage erlaubt...haha). Die beschriebene Ausgrenzung ist Amerika untypisch.

Was die Sicherheitskontrollen, Personenkontrollen und geheimdienstlichen Überwachungen angeht, so darf doch nicht ausser Acht gelassen werden, dass vor kurzer Zeit das WTC zerstört wurde, durch Terror, und dass sich dieser Terror mit hoher Wahrscheinlichkeit jederzeit wiederholen kann. Das Land ist in Terrorangst und zwar zurecht. Käme es erneut zu einem Anschlag, hätte das fatale Auswirkungen, ganz abgesehen vom menschlichen Leid! Das muss unter allen Umständen verhindert werden. Dass bei diesen Kontrollen ein arabisch Aussehender Mensch rascher auffällt, bzw. kontrolliert wird, das darf doch nun nicht erstaunen. Mit einem Rassismus hat das nichts zu tun.

Es tut mir leid, dass ich das hier wieder mal sagen müsste. Aber ich kann so ne Geschichte einfach lesen und sagen: Toll, ich sende euch wieder den neusten Bush-Witz. Dann können wir wieder mal lachen.
Mir ist nicht ums Lachen.

Lion
19.02.2003, 09:37
@ Hobbes:
Ich lebe derzeitig ja etwas hinter dem Mond. Herzschläuche, VLDL's u Cabrerakreise im Kopf. Erzähl mal den neuesten Bush-Witz. Vielleicht heitert mich das ja etwas auf. :-)

Heinz Wäscher
19.02.2003, 11:27
auch auf die Gefahr hin,gekillt zu werden...

Bei den Anschlägen aufs WTC stand nach 2 Tagen fest,das die El Kaida dafür verantwortlich gewesen sei
Konkrete Beweise gab es damals schon nicht und auch heute ist es nur eine Vermutung,die sich dermaßen hochgesteigert hat
Für mich gibts da 2 Überlegungen
1)entweder die USA war im Vorfeld über das Vorhaben der Anschläge informiert,und weiß daher sicher,daß die El Kaida verantwortlich ist
oder 2)ein Sündenbock mußte her,also nehmen wir mal ...ja nehmen wir mal die El Kaida

Sicherlich ist die El Kaida kein unbeschriebenes Blatt,aber der letztliche Beweis ist noch nicht erbracht worden

Dr.Dolor
19.02.2003, 17:06
Ein Teil dieses Threats wurde in die Area faecalis verschoben - Hobbes, Holocaust und Nationalsozialismus ist immer ein extrem heisses Eisen und kann in keinem Fall als Vergleichsmöglichkeit dienen - ich hoffe, Du kannst diese moderative Entscheidung verstehen. Ganz klar kochen Emotionen bei solchen Themen hoch, aber gerade da sollten wir vorsichtig sein, was wir wem an den Kopf werfen. Und mit Holocaust-Leugnern will doch keiner in den Topf geworfen werden, oder?

Gruss,
Daniel.

Rico
19.02.2003, 17:43
Ich glaube, mache Leute könnten Osama persönlich mit einem Flugzeug auf ein Hochhaus zufliegen sehen und würden immer noch nicht an Beweise glauben...

Ich kann Hobbes Reaktion gut verstehen, schließlich ist es nicht grade sehr pietätvoll den Opfern und ihren Angehörigen gegenüber zu behaupten, daß die Regierung vom Anschlag gewußt haben soll, bloß damit der grade im Trend liegende Antiamerikanismus mal wieder befriedigt wird! :-???

Es gibt haufenweise Belege dafür, daß Atta & Co nicht aus Privatvergnügen in die Flieger gestiegen sind und auch nicht im Auftrag obskurer Dritter.

Ein paar Belege:

Atta war mehrfach, u.a. kurz vor den Anschlägen in Pakistan und Afghanistan... und da hat er bestimmt keine humanitären Anliegen gehabt. Ersteres belegen Dokumente des DEUTSCHEN Ausländermeldeamts.

Die Gelder mit denen die Flugstunden der Attentäter in den USA z.T. bezahlt wurden konnten zu Konten von Al Kaida Mitgliedern zurückverfolgt werden. Auch die Person, denen die Attentäter am Vorabend der Tat ihr "Restgeld" zurücküberwiesen haben ist Mitglied in dem Verein. Dies haben Ermittlungen des deutschen Genralbundesanwalts ergeben.

Der Voicerecorder der in Pensylvania abgestürzten Maschine zeigt, daß die Männer, die dieses Flugzeug entführt haben auch arabisch gesprochen haben. Die einzigen Araber an Bord waren besagte Herren, die ebenfalls mit Al Kaida in Verbindung gebracht werden konnten.

(mehr Informationen liefert dieses Buch (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3421056560/qid=1045676306/sr=8-2/ref=sr_aps_prod_2_1/302-5430289-3435216) , herausgegeben vom Spiegel)

Somit ist es auch schwierig, die Al Kaidas als "Sündenböcke" zu verkaufen, denn es wäre ja schon ein enomer Zufall, wenn just an dem Tag, an dem alle 20 ausgebildeten Todespiloten zu einem Inlandsflug aufbrechen eine obskure Drittorganisation, von der man weder vorher noch nachher was gehört hat exakt diese Flieger kapert und in die Türme fliegt...

Schlußendlich gibt's ja auch das noch das Video, indem Osama erzählt, wie er den 11. September erlebt hat - aber das scheint ja auch wenig von Interesse zu sein...

:-meinung Also, denken wir doch in Zukunft drüber nach, was wir schreiben und informieren wir uns vorher und aus verläßlicher Quelle!

Heinz Wäscher
19.02.2003, 17:49
eins vorneweg
Die Anschläge sind das ALLERLETZTE und die sind auch nicht gutzuheißen
bin auch nicht pro-Bin Laden,anti-amerikanisch,pro-terroristisch


mich hats einfach erstaunt,wie schnell Bin Laden bezichtigt wurde
zu diesem frühen Zeitpunkt,da gabs noch kaum einen Anhalt

Erst später kam die Verbindung nach Hamburg durch Atta

Woher konnten die Amis das sooo schnell feststellen?

Captain Cosmotic
19.02.2003, 17:57
Original geschrieben von Rico
Ich glaube, mache Leute könnten Osama persönlich mit einem Flugzeug auf ein Hochhaus zufliegen sehen und würden immer noch nicht an Beweise glauben...

Ich kann Hobbes Reaktion gut verstehen, schließlich ist es nicht grade sehr pietätvoll den Opfern und ihren Angehörigen gegenüber zu behaupten, daß die Regierung vom Anschlag gewußt haben soll, bloß damit der grade im Trend liegende Antiamerikanismus mal wieder befriedigt wird! :-???

Darum ging es doch gar nicht. Erstens glaube ich, dass Heinz nur die Vermutung zugelassen hat, es "könne auch" jemand anderes gewesen sein. Von Behauptungen hat hier niemand etwas gesagt!

Zweitens: Antiamerikanismus! *Gähn* Das Argument ist derart ausgelutsch und langweilig - in den Zeiten der `68er konnte man vielleicht vom Antiamerikanismus sprechen, inzwischen aber wohl kaum noch.
Aber kann es sein, dass jegliche Kritik an der amerikanischen Regierung sofort mir dem Stempel des Antiamerikanismus pauschalisiert totgeschlagen wird?

Drittens: Videos als Beiweis. Naja - man hat schon Pferde kotzen sehen. Ich will hier keinerlei Verschwörungstheorie unterhalten aber Videos und Top-Secret-Dokumente als "Beweise" und Rechtfertigung für einen globalen Krieg aufzuführen ist ziemlich dünn.

Abgesehen davon sind in dieser ganzen Geschichte ein paar zu viele Ungereimtheiten. Wie blöd muss Osama eigentlich gewesen sein? Mit einer derarigen Aktion hat er statt Amerika zu schwächen nur die Taliban verloren und seine gesamte Al Quaida riskiert. Und selbst wenn er es war: Wo bleibt der lange und oftmals angekündigte Gegenschlag? Und jetzt kommt mir bitte nicht mit seinem neuen Video, in dem er den Irak in den Schutz nimmt. Billiger geht´s wohl kaum - wenn man den Irak nicht schon mit einer erzwungenen UN-Resolotion angreifen kann, dann vielleicht mit "neu aufgedeckten" Al-Quaida-Beziehungen?

Was kommt als nächstes? Bruder von Saddam erschiesst News Yorker Hot-Dog-Verkäufer? Wollen wir den totalen Krieg?

Gruss, der Captain.

PS: Ich finde, Amerika ist ein klasse Land! Ich finde aber auch, das George Bush und Rumsfeld ganz üble Kriegstreiber sind. Das hat nix mit Antiamerikanismus zutun sondern mit gesundem Menschenverstand. Sapere aude!