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Vroni90
29.08.2010, 19:38
Hallo an alle!
Ich würde gerne mal aus erster Hand erfahren wieviel Stunden ihr so in der Woche an Dienst schiebt und wie der der Stresspegel so aussieht.
Habe nächste Woche Bewerbungsgespräch für einen Studienplatz und hätte ganz gerne realistische Vorstellungen.

Freu mich wenn mir jemand von seinen Erfahrungen berichtet! :)
Danke schonmal!!

Feuerblick
29.08.2010, 19:41
Käme jetzt ein wenig darauf an, welche Fachrichtung du anstrebst und ob es überwiegend Klinik oder Praxis werden soll am Ende...:-nix

Espressa
29.08.2010, 19:49
Beispiel Praxis:
1-2 Dienstwochen im Jahr. Rufbereitschaft.

Beispiel Klinik:
4-5 Rufbereitschaftstage pro Monat. Je nach dem von garnix bis relativ viel zu tun. Bei Wochenenden gehört dann das Visitieren der Stationären auch dazu.

Ich persönlich mach immer eher Minusstunden. "Stress"Pegel also gering. :-)

Feuerblick
29.08.2010, 19:52
Beispiel Chirurgie Klinik: Täglich Regelarbeitszeit von 7 Uhr bis 16 Uhr, mindestens 2 Überstunden dazu. Dienste im ersten Jahr nur Rufdienste... meist eine Woche im Monat.

Beispiel Augenheilkunde Klinik: Täglich Regelarbeitszeit von 7:30 bis 16:45 Uhr, wenig bis keine Überstunden, vier bis sechs Hausdienste im Monat, Rufdienste je nach Wunsch zwischen einem und fünf...

WackenDoc
29.08.2010, 20:20
Mein letzter Job: Allgemeinmedizin im öffentlichen Dienst 07:00-16:00 Freitags bis 12:00- keine Überstunden. Rufbereitschaft 3-4 Tage/Monat- dafür aber kein Ausgleich, weil ich nicht über 46h/Woche gekommen bin. Aber während der Bereitschaft unter der Woche 1-2 Anrufe das war´s. Und die Möglichkeit 2-3x/Woche während der Dienstzeit Sport zu treiben

Aktuell: Innere mit Schwerpunkt Ambulanz: Arbeitszeit 07:00-15:45 Freitags bis 13:00. Jeden Tag ca. 1/2 Überstunde Freitags unterschiedlich von 0-2 Stunden- an sich ganz gut zu schaffen, wenn man öfters mal aufs Mittagessen verzichtet. 1 Woche Spätdienst im Monat- die Dienste sind ohne Mitläufer fast nicht zu schaffen und fachlich sehr anspruchsvoll.

Erster Job auf der Inneren: Dienst von 07:00-16:00, freitags bis 12:00, jeden Tag ca. 3 Überstunden (nicht vergütet), Dienst am Anfang 36-h-Dienste, später Schichtsystem. Stress pur, keinerlei Rückhalt, keine Lehre.

Interdisziplinäre Notaufnahme als Arzt vom Dienst (Anästesie): kaum Überstunden durch Schichtsystem, Mittwochs, Freitags Namittage recht stressig- sonst gemischt- aber weniger Druck als auf Innere Station.

EKT
29.08.2010, 21:49
Psychiatrie Klinik: Arbeitszeit 8-17 Uhr, bei guter Strukturierung, viel Erfahrung und hohem Arbeitstempo keine Überstunden. Mit Nacht- und Wochenenddiensten schon mal bis 80h/Woche und entsprechender Vergütung; im Durchschnitt aber (leider) nicht über 60h, um dem Arbeitszeitgesetz zu entsprechen.

Vroni90
29.08.2010, 22:51
Danke für eure Antworten!
Das Arbeitspensum scheint ja sehr zu variieren.

@WackenDock: Dein Dienst auf der Inneren scheint ja ziemlich stressig zu sein, woran liegt es, dass der Stressfaktor so unterschiedlich ist?

@EKT: 80 Stunden finde ich ziemlich heftig ist das normal auf Psychatrie Stationen???

@Feuerblick: Ich möchte gerne in die Pädiatrie und nach meinem Facharzt, wenn möglich in eine Praxis

@Expressa: Das klingt ja ganz gut! Auf welcher Station bist du tätig und wie sind da die täglichen Arbeitszeiten?

an alle: Würdet ihr sagen die Arbeitsbelastung ist allgemein in einer Praxis geringer? Und wie geht ihr mit dem stress um, leidet das Private dadurch sehr?

Die Niere
30.08.2010, 11:04
Wenn du dir ein umfassendes BIld machen willst, dann empfehle ich dir zu dem Thema ein wenig im Forum querzulesen, denn die Beschreibung der Arbeitszeiten, der Stressbelastung usw. wurde schon zig mal diskutiert und vielleicht erkennst du auch einen Trend, der in den letzten Jahren einzug gehalten hat.

gruesse, die niere

Leelaacoo
30.08.2010, 13:20
Geb auch mal Senf dazu:
Innere:
Normalstation: Regelarbeitszeit 7.58 Uhr (:-D)-16.30 Uhr, eigentlich immer 1-2 Überstunden, 1/2 h Mittag. Morgens Blutabnahme, Check der Neuaufgenommenen, kurze Besprechung mit OA, Visite, Aufnahmen, Besprechung, Mittag, Röntgen-Demo, Aufnahmen, Ambulanz (je nachdem, ob man Dienst hat), Briefe etc., abends erneut OA-Besprechung mit kleiner Kurvenvisite. Dienste: ca. 5-8 Langdienste (bis 20 Uhr, Ambulanz, ab 16 Uhr gesamtes Haus)...je nach Patientenaufkommen nur Rennen oder auch mal entspannter. 1-2x/Monat Nachtblock (3 bzw. 4 Nächte, Sa-Mittwoch frü oder Mittwoch bis Samstag früh), dabei je nach Verteilung Ambulanz + Station oder ITS + Stationen. Nachtdienste ebenfalls zwischen Rennen und purem Streß und auch mal bis zu 4 h Schlaf...Bereitschaftszeit zwischen 22 und 7 Uhr. Eher Minusstunden durch Tag vorher und nachher frei (ist irgendwie pervers).
WoEnd-Dienste zustätzlich 2-3/Monat (je.12 h), meist auch mit 1-2 Überstunden, sehr anstrengend, da Stationen + Ambulanz + Teilvisite.

ITS: Schichtsystem, bis 4x WoEnd-Dienste/ MOnat, viele Überstunden.


...soweit fürs Erste...

LG Lee

EKT
30.08.2010, 18:06
@EKT: 80 Stunden finde ich ziemlich heftig ist das normal auf Psychatrie Stationen???

Wie ich schon sagte, man kann jeden Tag pünktlich gehen bei 42 Wochenstunden. Der Rest sind bezahlte Dienststunden, die man in der von mir angegebenen Höhe nur machen muß, wenn man Lust drauf hat (und auf den entsprechenden Zusatzverdienst).

Espressa
30.08.2010, 18:31
Ich mache Augenheilkunde.
In der Praxis war Regelarbeitszeit Mo-Fr. 8:00-13:00 und Mo-Do 14:00-18:00 Uhr. Fand ich persönlich abends etwas lang und eine Stunde Mittag ist irgendwo auch Verschwendung.
Jetzt ist Regelarbeitszeit Mo-Fr 8:00-16:30 mit einer halben Stunde Mittagspause.

In der Praxis sind die Fälle allesamt etwas milder, fand ich, seltener was notfallmäßiges oder besonders ausgeprägtes. Deshalb oft weniger "Stress". Wohingegen ich es in der Klinik angenehm empfinde, andere Disziplinen und Ärzte/ Spezialisten in der Nähe zu haben, da ist es auch nicht besonders stressig wenn mal was gröberes kommt.

Jeannychen
30.08.2010, 19:32
Über die Arbeitszeiten an meiner alten Arbeitsstelle habe ich schon in anderen Beiträgen ausführlich berichtet. Meine Arbeitszeiten jetzt in der Radiologie: Mo-Do 7-16 Uhr, Fr 7-14.45 Uhr. Frühstückspause 15 min + Mittagspause 30 min. Kaum bis keine Übertstunden. Ich mache noch keine Dienste, aber wenn ich soweit bin 5-6 24 Stunden-Dienste pro Monat.

teletubs
30.08.2010, 19:40
Habe auch irgendwo schon mal gepostet, wie ich gearbeitet habe:

in Deutschland Innere: 7-15.30/16.00 plus 5-6 Dienste dazu. Entweder 24-h-Dienste und bis 22Uhr Rettungsstelle. Bin komischerweise immer recht pünktlich rausgekommen :-nix

in der Schweiz Innere, grosses Spital, Station: 7.30-18.30 ohne Dienste. Wenn du am WE Versorgung machst, bekommst du Kompensation.

in der Schweiz Innere, grosses Spital, ITS/Rettungsstelle: Schichtsystem

in der Schweiz Rehabilitation: 8-18.00 mit laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanger Mittagspause und WE-Diensten. Unter der Woche Bereitschaftsdienste.

Man muss sagen, dass es in der Schweiz eine 50-h-Woche gibt.

WackenDoc
30.08.2010, 19:44
Was den Stressfaktor ausmacht kann total unterschiedlich sein. Klar, bin ich nach 50 allemeinmedizinischen Patienten auch platt- aber da weiss ich wenigstens ,was ich getan hab und man kann sich in der Regel jeweils auf einen nach dem anderen konzentrieren und wird nicht alle 2min gestört.

Auf der Inneren kann man wesentlich weniger selbständig arbeiten. Nach 10 Patienten ist man auch platt- aber das sieht halt nicht nach so vielen aus, wenn man am Ende des Tages Bilanz zieht.
Oft muss man die parallel behandeln und hoffen, dass man keine durcheinanderbringt und nichts wichtiges vergisst. Dann kann man OA suchen gehen und sich das Vorgehen absegnen lassen (ok, mein Uralt-OA ist super nett und man kriegt vernünftige Antworten mit denen man arbeiten kann- aber man muss ihn erstmal finden)
Im Dienst klingelt ca. alle 2min das Diensttelefon und am Ende hat man gedanklich einen Vorgang schon durchgeführt (z.B. Medikament anordnen), dadurch, dass man unterbrochen wurde, hat man es aber nicht gemacht, das Gehirn registriert den Vorgang trotzdem als abgeschlossen.