Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thromboseprophylaxe
Ich soll am Montag eine Fortbildung zur Thromboseprophylaxe halten und werde aus meinen quellen (AWMF Leitlinie, Karow/Lang, Orthopädie Lehrbuch, Fachinformartionen) nicht so ganz schlau.
Welche Indikation hat Fondaparinux? Bei uns bekommen das nur ganz ganz wenige und ich dachte immer, das gibt man halt bei HIT oder irgendwas. In der Indikation steht aber nur, dass es als TVT Prophylaxe bei großen chirurgischen Eingriffen gegeben wird, da steht nix von HIT. :-nix
Mehr Fragen folgen vielleicht noch...
Nächste Frage: beim Durchstöbern der Fachninformationen ist mir aufgefallen, dass offenbar gar nicht alle NMHs für die Prophylaxe bei hohem Risiko zugelassen sind. Welche sind denn zugelassen? (In den Leitlinien stehen leider keine Präparate)
WackenDoc
02.09.2010, 19:23
Wieviel Zeit hast du denn für den Vortrag?
Also was ich gerne in so einer Fortbildung hören würde, sind die praktischen Sachen:
Wann geb ich Clexane, wann normales Heparin (Stichwort Niereninsuffizienz). Wann geb ich´s einmal pro Tag, wann 2x. In welchen Fällen muss ich die PTT kontrollieren.
In welchen Abständen sollte man HIT-Kontrollen machen. Was mach ich bei HIT (also so ganz grundsätzlich)
Wie stellt man von ASS oder Marcumar auf Heparin um.
Kackbratze
02.09.2010, 19:33
bzw. wann kann man eine ASS-Medikation vom Hausarzt problemlos absetzen ohne eine gesonderte Antikoagulation anzusetzen.
Und noch etwas gaaanz grundlegendes: Vollheparinisierung mit Perfusor. Welche Einstellung, wann nochmal einen Bolus, etc.
So doof wie das klingt, viele wissen nicht, wie man das genau macht und arbeiten nach dem Prinzip Zufall!
Benutzt ihr eigentlich in der Ortho die neuen oralen Antikoagulanzien Rivaroxaban (Xarelto) und/oder Dabigatran (Pradaxa)?
Für die Ortho sind die ja schon ne Weile zugelassen während wir armen Internisten sehnlichst auf die Zulassung für VHF, TBVT und LAE warten... :-nix
Also was ich gerne in so einer Fortbildung hören würde, sind die praktischen Sachen:
Wann geb ich Clexane, wann normales Heparin (Stichwort Niereninsuffizienz). Wann geb ich´s einmal pro Tag, wann 2x. In welchen Fällen muss ich die PTT kontrollieren.
In welchen Abständen sollte man HIT-Kontrollen machen. Was mach ich bei HIT (also so ganz grundsätzlich)
Wie stellt man von ASS oder Marcumar auf Heparin um.
bzw. wann kann man eine ASS-Medikation vom Hausarzt problemlos absetzen ohne eine gesonderte Antikoagulation anzusetzen.
Und noch etwas gaaanz grundlegendes: Vollheparinisierung mit Perfusor. Welche Einstellung, wann nochmal einen Bolus, etc.
So doof wie das klingt, viele wissen nicht, wie man das genau macht und arbeiten nach dem Prinzip Zufall!Ich glaubes geht bloß um Thromboseprophylaxe und nicht generell um periopertavie Antikoagulationsregime, oder?
bzw. wann kann man eine ASS-Medikation vom Hausarzt problemlos absetzen ohne eine gesonderte Antikoagulation anzusetzen.
Wobei sich ASS durch NMH niemals ersetzen läßt! Also bei KHK-Patienten mit Z. n. Stenting entweder unter ASS operieren oder gar nicht operieren.
Entweder Du hast gerade zu viele Verneinungen gebraucht oder aber ich bin zu müde, um zu kapieren, was Du sagen willst :-nix du widersprichst Dir doch selber, oder nicht?
netfinder
02.09.2010, 20:47
Das ist jetzt OT, aber Muri, geh mal nach Bayern...
Jetzt besser? ;-) Dienstbedingt bin ich heut auch nicht mehr so knusprig, bitte vielmals um Entschuldigung!
Ah ok danke, war nur gerade verwirrt :-)
Kackbratze
02.09.2010, 20:58
Ohne Stent, aber nach Ansetzen des ASS aus "protektivem Charakter" durch den HA ist keine besondere Antikoagulation erforderlich.
also wir benutzen beides, Xarelto und Pradaxa für unsere Prothesenpatienten (eine Station das, andere Station das andere - wir machen quasi gerade unsere eigene kleine Studie ;) ).
Haben nur gute Erfahrungen damit gemacht, haben zwar jeweils eine Thrombose in einem Jahr gehabt, die hatten wir aber auch mit Fragmin und die Patienten finden es toll..
setzen übrigens ASS bei KHK / Stents nicht ab, das wissen aber viele Hausärzte noch nicht, lesen nur "OP" und setzen es dann ab...
netfinder
02.09.2010, 21:05
Jetzt besser? ;-) Dienstbedingt bin ich heut auch nicht mehr so knusprig, bitte vielmals um Entschuldigung!
Jetzt haettestes auch lassen koennen. Nur wei koana des nia ned verstandn haed...
FataMorgana
02.09.2010, 21:50
Welche Indikation hat Fondaparinux? Bei uns bekommen das nur ganz ganz wenige und ich dachte immer, das gibt man halt bei HIT oder irgendwas. In der Indikation steht aber nur, dass es als TVT Prophylaxe bei großen chirurgischen Eingriffen gegeben wird, da steht nix von HIT. :-nix
Meines Wissens sind zur Therapie einer HIT II nur Lepirudin und Danaparoid zugelassen.
Bei Fondaparinux geht man wohl davon aus, dass es (im Gegensatz zu z. B. Danaparoid) selbst keine HIT II verursachen kann. Ich habe auch schon mit Klinikern gesprochen, die es aus diesem Grund auch zur Therapie verwenden. Das dürfte aber ein off-label use sein.
Wenn man sich für Danaparoid entscheidet, sollte man auf jeden Fall die Kreuzreaktivität im HIPA-Test untersuchen lassen.
Ist schon eine Crux mit der HIT-II-Therapie, nicht wahr: Lepirudin sauteuer und schwer zu monitoren, Danaparoid kreuzreaktiv mit Heparin, Fondaparinux nicht zugelassen. :-nix
also wir benutzen beides, Xarelto und Pradaxa für unsere Prothesenpatienten (eine Station das, andere Station das andere - wir machen quasi gerade unsere eigene kleine Studie ;) ).
Haben nur gute Erfahrungen damit gemacht, haben zwar jeweils eine Thrombose in einem Jahr gehabt, die hatten wir aber auch mit Fragmin und die Patienten finden es toll..Und habt ihr mal Nebenwirkungen gesehen, v.a. was an der Leber, bzw. habt ihr unter Therapie Leberwerte kontrolliert?
Oder nur dann wenn der Patient morgens gelb wie ein Kanarienvogel im Bett liegt? :-D
Wie ist es bei Euch mit den Kosten? Spritzchen is doch billiger...
Sorry für Partial-OT.
Zoidberg
03.09.2010, 10:07
Meines Wissens sind zur Therapie einer HIT II nur Lepirudin und Danaparoid zugelassen.
Bei Fondaparinux geht man wohl davon aus, dass es (im Gegensatz zu z. B. Danaparoid) selbst keine HIT II verursachen kann. Ich habe auch schon mit Klinikern gesprochen, die es aus diesem Grund auch zur Therapie verwenden. Das dürfte aber ein off-label use sein.
Wenn man sich für Danaparoid entscheidet, sollte man auf jeden Fall die Kreuzreaktivität im HIPA-Test untersuchen lassen.
Ist schon eine Crux mit der HIT-II-Therapie, nicht wahr: Lepirudin sauteuer und schwer zu monitoren, Danaparoid kreuzreaktiv mit Heparin, Fondaparinux nicht zugelassen. :-nix
Standard ist Argatroban, PTT gesteuert, hab gute Erfahrung damit bei hit2
FataMorgana
03.09.2010, 10:37
Standard ist Argatroban, PTT gesteuert, hab gute Erfahrung damit bei hit2
Das ist ja mal ein echter Fortschritt - zugelassen, monitorbar über die aPTT und auch nicht exorbitant teuer. Vielen Dank für den Hinweis. Kann man das Zeug dann auch noch im Notfall antagonisieren (geht nämlich z. B. bei Lepirudin nicht)?
Die Niere
03.09.2010, 11:03
Die Antikoagulation bei HIT wird hier in Bern mit Lepirudin (=Refludan) durchgeführt und über Thrombinzeiten sowie die aPTT kontrolliert und eingestellt...ist immer eine riesen Geschiss, wenn man den Verdacht hat die Pretest Wahrscheinlichkeit auszurechnen.
@lava: Es gab so einige Änderungen zu dem Thema Thromboseprophylaxe und Antikoagulation mit viel praktischen Wert. Nicht bei jedem Patienten ist durch die reine Anwesenheit im Spital die Indikation gegeben...also wer muss nicht prophylaxiert werden. Wie können wir Patienten, die voll antikoaguliert sein müssten mittels LMWH einstellen und den "Erfolg" messen (Stichwort Anti-Xa).
gruesse, die niere
Zoidberg
05.09.2010, 18:04
Das ist ja mal ein echter Fortschritt - zugelassen, monitorbar über die aPTT und auch nicht exorbitant teuer. Vielen Dank für den Hinweis. Kann man das Zeug dann auch noch im Notfall antagonisieren (geht nämlich z. B. bei Lepirudin nicht)?
ging bei uns innerhalb weniger Stunden (kleines KH)
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.