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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rente mit 70



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milz
07.09.2010, 17:46
"Von den 60- bis 65-Jährigen mit tertiärer Ausbildung seien 56 Prozent erwerbstätig. Unter der gleichen Gruppe mit nur einer beruflichen Ausbildung nur 36 Prozent".

Wieviele werden dann wohl bis 70 arbeiten? Gerade in den körperlich anspruchsvollen/handwerklichen Berufen ist das für einen nicht geringen Anteil der Bevölkerung illusorisch und bedeutet real eben nicht länger zu arbeiten, sondern drastische Rentenkürzung und das trifft vorwiegend die genannte Gruppe, die sowieso nicht soviel Rente zu erwarten hat, wenn man nach dem durchschnittlichen Einkommen geht:

"Hochqualifizierte verdienten im Jahr 2008 im Schnitt 67 Prozent mehr als Erwerbstätige, die nur eine Berufsausbildung absolviert haben."

http://www.tagesspiegel.de/wissen/oecd-ruegt-deutschland-bei-bildung/1927986.html

Übrigens demonstrieren die Franzosen gerade gegen "Rente mit 62":

http://www.focus.de/politik/deutschland/massenproteste-franzosen-wollen-rente-mit-62-kippen_aid_549506.html

Zünder
07.09.2010, 17:49
Kaum einer. Rente mit 70 bedeutet doch nichts anderes als eine versteckte Rentenkürzung...:-meinung

hobbes
18.11.2010, 16:21
Es ist weder eine verlockende Option bis 70 zu arbeiten als auch einen 70-jährigen Chef zu haben. Es ist wohl ganz einfach das Ende der "Staatsrente". Die Bedeutung der privaten Vorsorge wird aber zunehmen.

airmaria
18.11.2010, 17:47
es ist die logische konsequenz bei stetig zunehmender lebenserwartung auch sukzessive die lebensarbeitszeitspanne prozentual anzugleichen... wenn wir nicht den vorbildern griechenland & co in den bankrott folgen wollen, so einfach geht die grundrechnung.
airmaria

Inelein
18.11.2010, 18:14
Aber steigende Lebenserwartung bedeutet ja nicht gleich steigende Lebensqualität bzw körperliche Belastbarkeit;-)

Giant0777
18.11.2010, 18:16
es ist die logische konsequenz bei stetig zunehmender lebenserwartung auch sukzessive die lebensarbeitszeitspanne prozentual anzugleichen... wenn wir nicht den vorbildern griechenland & co in den bankrott folgen wollen, so einfach geht die grundrechnung.
airmaria

:-dafür

in anbetracht der tatsache, dass uns auch die fachkräfte vieler branchen ausgehen, ist die perspektive für viele ältere gar nicht so schlecht. länder, wie z.b. die schweiz setzen aus guten gründen auf ältere arbeitnehmer.

eins ist aber klar - ohne gute qualifikation wird es schwer. aber ist das so neu?

lg,giant!

airmaria
18.11.2010, 18:25
Aber steigende Lebenserwartung bedeutet ja nicht gleich steigende Lebensqualität bzw körperliche Belastbarkeit;-)

du darfst dir gerne mal die fortschritte der letzten jahrzehnte im hinblick auf arbeitssicherheit und gesundheitsschutz näher anschauen...
der gesundheitszustand bei durchschnittsrenteneintritt vor 50 jahren dürfte wohl kaum auf dem level des äquivalenten heutigen sein ;-)
airmaria

Giant0777
18.11.2010, 18:27
irgendwie freue ich mich jetzt schon auf die lebhafte diskussion hier dazu...:-))

Evil
18.11.2010, 19:43
Da muß ich Dich enttäuschen; ich seh das ähnlich wie Mary :-D

Es läßt sich halt nicht auf Berufe mit starker körperlicher Beanspruchung anwenden, z.B. Pflegedienst, aber auf alle anderen durchaus.

Giant0777
18.11.2010, 20:03
na,ich sehe es ja auch wie die verrücktnachmary. trotzdem glaube ich, daß das hier ein heisses thema sein könnte. der eine oder andere spricht ja schon von rentenkürzung u.ä.

de facto kürzt aber jeder die rente aller, der früher als später in die rente geht. nur das dieser betriebswirtschaftliche aspekt eben nicht jedem gerecht wird, auch wenns für die masse gilt.

vllt. sollte ich ein paar provokante thesen posten...:-)

Relaxometrie
18.11.2010, 20:09
Aber steigende Lebenserwartung bedeutet ja nicht gleich steigende Lebensqualität bzw körperliche Belastbarkeit;-)
Das nicht. Aber die steigende Lebenserwartung führt zu Menschen, die immer länger einfach da sind, also auch essen, trinken und Infrastruktur benötigen. Das alles ist halt nicht kostenlos zu haben.
Wenn man sich dann noch die Alterspyramide ansieht, die inzwischen dazu geführt hat, daß auf einen Rentner nur noch 1,8 (? ich weiß nicht mehr genau, wie der aktuelle Stand ist) erwerbstätige Personen kommen, wo in nicht allzu ferner Vergangenheit noch 4 Erwerbstätige standen, dann muß man sich schlicht und ergreifend klar machen, daß es einen immer weiter steigenden Lebensstandard bei immer älter werdender Bevölkerung und bei immer kürzerer Arbeitszeit nicht geben kann. Alles andere ist eine Milchmädchenrechnung, sagt mir mein simpler Menschenverstand. Ob Wirtschaftswissenschaftler ernsthaft widersprechen würden?

airmaria
18.11.2010, 20:24
hier mal nen paar zahlen: Entwicklung der Lebenserwartung (http://www.bpb.de/wissen/YDGMRC)

anhand dieser gegebenheiten müsste man sich überlegen, das rentenalter nach geschlecht unterschiedlich anzusetzen!
um zusätzlich der geburtenquotenentwicklung entgegenzuwirken könnte man z.b. einen bonus - wie etwa 1 jahr reduzierung rentenalter je kind (falls mutterschutz nicht länger als mindestforderung, sonst erhöhung im gegenzug um die zusätzlichen monate) - einführen...
alternativ könnte man vielleicht auch das rauchen ab 60 entsprechend fördern, das bringt doppelt geld in die kasse :-))
airmaria

Bille11
18.11.2010, 20:34
also wenn ich mit 60 jahren mit rauchen anfange, bekomme ich für 1 packyear 1 jahr eher renten frei? cool.. mit 65 dann wegen/mit 5 packyears raus.

Relaxometrie
18.11.2010, 20:35
alternativ könnte man vielleicht auch das rauchen ab 60 entsprechend fördern
Um das sozialverträgliche Frühableben zu intensivieren, müsste man mit der Förderung des Rauchens wahrscheinlich früher anfangen, als mit 60. Der Clou beim sozialverträglichen Frühableben ist ja gerade, daß die Personen lange in sämtliche Sozialsysteme eingezahlt haben, aber wenig entnehmen. Das Lungen-/Blasen-sonstige CA müsste also schon kurz vor Rentenbeginn manifest geworden sein.

Ohhh, das sind ja bitterböse Gedanken. Ich erkenne mich selbst nicht wieder :-))
Ich bin und bleibe trotzdem ein Rauchverachter und würde es nicht fördern. Aber das muß man ja auch nicht. Es gibt ja genug Leute, die sich das ganz ohne Förderung freiwillig antun :-nix

Flemingulus
18.11.2010, 20:51
Und wer stirbt am schnellsten? Die Saarländer (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-61798-2.html) :-love (neben den "Frühaufstehern" - Ehre, wem Ehre gebührt). :-)

Ehemaliger User 05022011
18.11.2010, 23:30
um zusätzlich der geburtenquotenentwicklung entgegenzuwirken könnte ...

nicht zusätzlich, dass ist der einzig richtige Weg, denn die Erhöhung des Renteneintrittalters ist schlicht und einfach Augenwischerrei, weil es seine biologische Grenze hat:-) - spätestens wenn wir bei einer Diskussion des Renteneintrittsalters mit 85 angekommen sind, wird das wohl dann jedem bewusst sein

Muriel
20.11.2010, 19:23
um zusätzlich der geburtenquotenentwicklung entgegenzuwirken könnte man z.b. einen bonus - wie etwa 1 jahr reduzierung rentenalter je kind (falls mutterschutz nicht länger als mindestforderung, sonst erhöhung im gegenzug um die zusätzlichen monate) - einführen...

Sorry, Mary, aber ich verstehe nicht mal ansatzweise, was Du uns damit (insbesondere mit dem in Klammern Stehendem) sagen willst. Gibt es das auch noch mal in schamanistisch verständlichem Deutsch?

Und wer stirbt am schnellsten? Die Saarländer (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-61798-2.html) :-love (neben den "Frühaufstehern" - Ehre, wem Ehre gebührt). :-)
Na wenigstens etwas, das sie schnell können ;-)

Relaxometrie
21.11.2010, 00:29
Sorry, Mary, aber ich verstehe nicht mal ansatzweise, was Du uns damit (insbesondere mit dem in Klammern Stehendem) sagen willst.
Ich habe das

um zusätzlich der geburtenquotenentwicklung entgegenzuwirken könnte man z.b. einen bonus - wie etwa 1 jahr reduzierung rentenalter je kind (falls mutterschutz nicht länger als mindestforderung, sonst erhöhung im gegenzug um die zusätzlichen monate) - einführen...
so verstanden:

Je weniger Kinder man bekommt, desto länger muß man arbeiten. Pro Kind darf man ein Jahr früher in Rente. Wenn das gesetzliche Rentenalter also bei 65 läge und man kein Kind bekommen hat, muß man bis 65 arbeiten. Hat man 5 Kinder bekommen, darf man schon mit 60 in Rente gehen.

Der Mutterschutz nach der Geburt dauert bei der Geburt eines Kindes ja 8 Wochen, und auch andere Fälle (Mehrlingsgeburt, Frühgeburt...) sind bzgl. der Mutterschutzdauer klar festgesetzt. Hier liegt meiner Ansicht nach ein Mary'scher Denkfehler vor, denn den Mutterschutz kann man nicht verlängern (meint Mary vielleicht die Elternzeit?). Aber Mary meint, daß sich das Ausschöpfen der regulären Mutterschutzzeit nicht auf das Renteneintrittsalter auswirken solle. Nimmt man sich nach der Geburt eines Kindes jedoch eine längere Auszeit, so wird diese Auszeit (minus der gesetzlich festgelegten Mutterschutzdauer) auf das Rentenalter aufgeschlagen.

Beispiel: Das normale Renteneintrittsalter für kinderlose Personen ist 65. Man hat zwei Kinder bekommen, also liegt das Renteneintrittsalter bei 63. Nach der Geburt eines der beiden Kinder hat die Mutter aber eine Auszeit von einem Jahr und 8 Wochen genommen. Das Renteneintrittsalter wird also wieder um ein Jahr hochgesetzt und liegt bei 64.

Also........so habe ich die Mary'sche These zumindest verstanden.

milz
21.11.2010, 11:03
Die neue Elternzeit ist auch Beschi**. Beim ersten Kind konnte meine Frau 2 Jahre zuhause bleiben und hat 300 € bekommen (altes Erziehungsgeld). Beim zweiten Kind ist es jetzt nur noch ein Jahr für ebenfalls 300 € (neues Elterngeld). Und natürlich ist es bei zwei Kindern unrealistisch nach diesem Jahr wieder zu arbeiten bzw. es würde sich auch nicht lohnen, da die Betreuungskosten in einer Kindergrippe einen Großteil des Hungerlohns, den man als Krankenschwester so bekommt, wieder auffressen würden. Bleibt höchstens 400€-Basis am WE, ist aber auch schwierig, wenn ich am WE ehrenamtlich für den medizinischen Fortschritt der Menschheit kämpfen muß (Freizeitforschung) und daher nicht die Kinder hüten kann. Ich kann nur froh sein, dass ich als Arzt halbwegs gut verdiene, sonst müßten wir wahrscheinlich immer noch wie zu Studienzeiten in einer unterdimensionierten zugigen schimmeligen Altbauwohnung hausen.

Andererseits werden Milliarden in die Banken gesteckt um mißwirtschaftenden Managern, Spekulanten und anderen Parasiten Boni und Pensionen zu sichern. :-kotz So, das war mein Wort zum Sonntag. :-meinung

airmaria
21.11.2010, 13:59
Je weniger Kinder man bekommt, desto länger muß man arbeiten. Pro Kind darf man ein Jahr früher in Rente. Wenn das gesetzliche Rentenalter also bei 65 läge und man kein Kind bekommen hat, muß man bis 65 arbeiten. Hat man 5 Kinder bekommen, darf man schon mit 60 in Rente gehen.
prinzipiell ja, nur der ansatz generell zu niedrig:

beispiel:
männer rente mit 70
frauen mit 75, abzüglich der kinderabhängigen bonusjahre

airmaria