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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3 Semester Pharmazie, dann MTA-Ausbildung?



Thomapyrin1989
08.09.2010, 15:12
Hey,

ich spiele momentan mit dem Gedanken mich für nächsten Sommer/Herbst 2011 für eine Ausbildungsstelle als MTA-L zu bewerben. Mich interessieren aber vorher noch einige Dinge.

Hier erstmal zum Grundverständnis:
Habe jetzt das erste Semester in Pharmazie abgeschlossen und bin immer nur wenige Punkte an dem Bestehen bei manchen Prüfungen vorbei geschlittert wie, im Durchschnitt, zwischen 50-80% der restlichen Kommilitonen von mir, was wohl auch daran liegt, dass bei uns eine 60%-Regel zum Bestehen der Klausuren herrscht und ich einfach merke, dass das auf Dauer zwar nicht über meine Kräfte geht, mich aber schon sehr demotiviert und einfach eine Alternative her muss.
Das Aussiebverfahren und die Prüfungen sind bei uns oftmals vermutlich noch härter wie bei den Medizinern. Nur jeder 4. schafft es überhaupt ins Hauptstudium, jeder 5.-6. beendet sein Studium. Ca. 50% des Studiums sind Chemie. Man behandelt ca. 700 Seiten anorganische Chemie und nochmals ca. 700-800 Seiten organische Chemie bis zum 3. Semester, wobei es sich dabei nur um die Menge von Strukturformeln und Summenformeln handelt, die man auswendig können und sich herleiten muss. Literatur zum Grundverständnis und andere Themenbereiche nicht eingerechnet. Der "Chemie für Mediziner" ist entspricht ca. 1/5 des Stoffpensums in Organik und Anorganik, was man in Pharmazie bis zum 3. Semester abhandelt.

Ich interessiere mich sehr für Krankheitsbilder und habe die Prüfung zur medizinischen und pharmazeutischen Terminologie auch sofort bestanden. Genetik und medizinischen Dinge, sowie praxisorientierte Chemie interessieren mich sehr. Genetik und Neurophysiologie waren meine Lieblingsbereiche im Bio LK.
Anatomie und Physiologie, sowie Physik gehören ab nächstes Semester zu meinem "Stundenplan" und insbesondere auf Anatomie und Physiologie freue ich mich sehr.

Jetzt zu meinen Fragen.
1. Denkt ihr, dass man mit Abitur und (zu Beginn der Ausbildung 3 Semester Pharmaziestudium und oben genannten Chemikenntnissen) eher unterfordert ist, was die MTA-Ausbildung angeht oder immer noch ausreichend gefordert wird?

2. Man mit 3 Semestern Pharmazie und der abgeschlossenen MTA-Ausbildung Chancen hat einen guten Platz in der klinischen Forschung zu bekommen, wo man dann auch mindestens 1300/1400€ netto als Einstiegsgehalt verdient? Stupide Produktionsabläufe zu kontrollieren wäre nämlich nicht mein Ding. Da würde ich mich sehr schnell unterfordert fühlen.

3. Welche Möglichkeiten gibt es als MTA mit der Zusatzqualifikation 3 Semester Pharmaziestudium in der Industrie zu arbeiten? Die Möglichkeiten von PTA und Pharmazeut sind mir bekannt, erstere aber nicht.

4. Welche Chance hat man mit einem Abi von 2,1 und 6-7 Wartesemestern ein Medizinstudium nach der MTA-L-Asubildung dran zu hängen?

Fragen zur Ausbildung habe ich keine. Die wurden hier im Forum mehr als ausreichend behandelt.
Ich hoffe, ihr könnt mir weiter helfen. ;-)

Viele Grüße

dr. kate
08.09.2010, 19:10
zu 4.:
in Heidelberg oder Mannheim kannst du mit einem überdurchschnittlichen TMS auch ohne die Ausbildung einen Studienplatz bekommen (also sicherlich auch mit, wenn der NC in der Zwischenzeit nicht explodiert)
Die Punktzahl, die du bei hochschulstart.de siehst, wird so berechnet:
PZ=((Punktzahl Abi : Max. Punktzahl Abi)*51)+((130-TMS):(130-100))*39+Bounspunkte

Bonuspunkte für FSJ, Ausbildung etc., maximal 10 Bonuspunkte

Coxy-Baby
09.09.2010, 09:38
Nur jeder 4. schafft es überhaupt ins Hauptstudium,
Hast du da Zahlen für? Denn wenn ich mir die Zahlen bei Hochschulstart und
IMPP anschaue kommt das nichtmal im Ansatz hin....



1. Denkt ihr, dass man mit Abitur und (zu Beginn der Ausbildung 3 Semester Pharmaziestudium und oben genannten Chemikenntnissen) eher unterfordert ist, was die MTA-Ausbildung angeht oder immer noch ausreichend gefordert wird?
Lass es doch einfach auf dich zukommen, denn für solche Aussage kennt dich
keiner gut genug und nur pauschal weil du Abitur hast und 3 Semester (weniger erfolgreich) Pharmazie studiert hast, musst du nicht zwangsläufig alles schneller begreifen.



2. Man mit 3 Semestern Pharmazie und der abgeschlossenen MTA-Ausbildung Chancen hat einen guten Platz in der klinischen Forschung zu bekommen, wo man dann auch mindestens 1300/1400€ netto als Einstiegsgehalt verdient? Stupide Produktionsabläufe zu kontrollieren wäre nämlich nicht mein Ding. Da würde ich mich sehr schnell unterfordert fühlen.
Es gibt einige wenige NUR Forschungsstellen, aber der Großteil arbeitet ja
klassicherweise im Labor etc und macht evtl nebenbei noch etwas Forschung
und angestellt ist man im Krankenhaus dann über TVÖD und da wird es mit
NETTO mindestens Einstiegsgehalt 1400€ schon schwer, der Lohn für MTAs
schwankt stark.
Und zum Thema Stupide Produktionsabläufe.... den Wirkbereich einer/s MTA
hast du verstanden oder? Eigenständig in einem Bereich arbeiten in dem oft
immer wieder die gleichen Sachen gemacht werden, dafür dann aber fehlerfrei
und schnell.
z.B. MTA in der Patho = Färben,Schneiden,auf Objekträger ziehen,Archivieren



4. Welche Chance hat man mit einem Abi von 2,1 und 6-7 Wartesemestern ein Medizinstudium nach der MTA-L-Asubildung dran zu hängen?
Hm schwierig musst du mal bei Hochschulstart schauen wegen TMS, Berufsboni und Auswahlgesprächen.
(Regulär ohne Boni,TMS,AWG, also über Wartezeit keine)

Thomapyrin1989
09.09.2010, 11:03
@Coxy-Baby:

Die Zahlen sind uniintern und das ist leider Fakt, dass es nur jeder 4. bis ins Hauptstudium schafft. Das große Aussieben ist nicht das STEX an sich, sondern bei uns die Vorprüfungen.
Wenn von 100 Studenten, die anfangen nur 25-30 bis ins Hauptstudium kommen, dann braucht man nur einfache Prozentrechnung anzuwenden und dann kommt man darauf, dass es nur ca. jeder 4. schafft. ;-) Ich erzähle hier nichts, was aus den Haaren herbei gezogen ist. Zumal die Zahlen von der Fachschaft sind und von Assistenten. IMPP und hochschulstart helfen einem hier nicht weiter und sind sehr oberflächlich.

Die Aussage, dass ich es einfach auf mich zukommen lassen soll, hilft mir da leider auch nicht allzu viel weiter, auch wenn es lieb gemeint ist.
Einen groben Überblick was man macht, habe ich, aber gerade was man in klinischer Chemie macht, ist für mich nicht so deutlich geworden in den Posts, die ich gelesen habe. Es ging mehr um Histologie, auch wenn das wohl mit einer der Schwerpunkte ist im Beruf.

Den Wirkbereich einer MTA habe ich schon verstanden, aber ich habe mir gedacht, dass es vielleicht, als Beispiel, möglich ist Krebszellen zu untersuchen und wachstumshemmende Marker heraus zu finden, etc. So etwas fände ich sehr interessant. Wenn man das macht durch die Gewebeprobenuntersuchen, dann ist das umso besser. ;-) Neue Marker zu finden und zu extrahieren fände ich auch super interessant.

Ich habe in einem anderen Post gelesen, dass jemand meinte, dass er den ganzen Tag nur Produktionsabläufe kontrolllieren und Knöpfchen drücken würde. Das hat mich abgeschreckt. Deswegen habe ich nich einmal nachgehört.

@dr.kate: Danke für die Info mit dem TMS. Ich werde das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

@alle, die es jetzt noch lesen: Könnt ihr mir vielleicht doch noch einmal etwas genauer beschreiben, was ihr in klinischer Chemie in eurer Ausbildung gemacht habt und welches Fach ihr persönlich am schönsten, anspruchsvollsten, am interessantesten findet?

Schon einmal danke an dr.kate und Coxy-Baby für die Antworten.

Mbali
09.09.2010, 11:44
Hier mal meine Meinung zum Thema:

Prinzipiell denke ich, dass dein angestrebtes Berufsbild wohl besser zu einem Akademiker passt.
Die Durchführung der Versuche kann sicher, zumindest auch zum Teil auch von MTAs übernommen werde, die Versuchsplanung liegt wohl aber in den Händen wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Ich bezweifle auch, dass dir die 3 Semester Pharmazie sehr viel bringen werden was Bewerbungen oder Berufsbilder angeht, denn letztendlich beschränkt sich das Grundstudium auch nur auf Grundlagen mit denen man rein berufstechnisch nicht viel anfangen kann (und 3 Semester Pharmazie würde ich jetzt auch nicht unbedingt als "Zusatzqualifikation" im eigentlichen Sinne bezeichnen).

Zur Zugangsmöglichkeit zum Medizinstudium hat ja Kate schon was geschrieben.

Ist es denn nur der Frust, dass du die Klausuren knapp bestehst oder bist du generell mit dem Berufsbild/Studium unzufrieden?
Ich kann es total verstehen, wenn man erstmal Frust gefressen hat, dann ist es schwer sich wieder aufzurappeln und wohl wirklich besser rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.
Falls Pharmazie aber doch "dein Traum" ist, dann wäre es ja vielleicht auch eine Alternative an einen anderen Ort zu wechseln, wenn dir der Studienablauf in Bonn nicht liegt.

Tatsächlich kann man dir allerdings nicht viel mehr raten als "lass es auf dich zukommen", denn hier kann nunmal keiner wirklich einschätzen wo deine Fähigkeiten liegen und den Gang Pharmazie -> MTA sind wohl auch noch nicht viele gegangen.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute. ;-)

Thomapyrin1989
09.09.2010, 12:17
@MBali:

Pharmazie ist ein Kompromiss zwischen dem, was ich eigentlich machen möchte, nämlich im medizinischen Bereich zu arbeiten, aber gleichzeitig die Möglichkeit zu haben zu forschen und / oder das Ganze auch noch mit Menschen zu verknüpfen.
Ich habe während dem Seminar zur medizinsichen und pharmazeutischen Terminologie gemerkt, wo wir auch Krankheitsbilder behandelt haben, dass ich mich total dafür interessiere und mir das Lernen dafür unglaublich leicht gefallen ist.
Die sehr trockene, nur auf Formeln beschränkte Chemie, die den Großteil des Pharmazie-Grundstudiums ausmacht, fällt mir schwer motiviert zu lernen. Im Medizinstudium würde das wohl nur ein Bruchteil von dem sein, was ich jetzt lernen muss (das hat mir auch ein Dozent bestätigt, der Medizin und Pharmazie studiert hat).
Ich habe auch schon vor den Klausuren mit dem Gedanken gespielt Medizin zu studieren nach meinem abgeschlossenen Pharmaziestudiums, aber ich weiß nicht, ob ich den nötigen Atem habe, dass motiviert bis zum Ende durchzuziehen.
Ich möchte mir dieses mal sicher sein, dass ich das mache, was ich wirklich machen will. Ich verliere ansonsten die Glaubwürdigkeit mir selbst gegenüber und auch die meiner Familie und Mitmenschen.

Ich habe damals aus persönlichen Gründen schon einmal ein Chinesisch-Studium nach einem Semester abgebrochen abgebrochen, weil mir das gar nicht lag und glaube jetzt in der Medizin das Feld gefunden zu haben, was mich wirklich interessiert. Trotzdem lastet ein gewisser Druck auf mir, weil ich endlich das machen möchte, was mich zu immerhin 90% interessiert.

Pharmazie hat mich sozusagen erst auf den Geschmack gebracht, den medizinischen Weg einzuschlagen. Ich habe mir eben im berufenet auch einmal einen Film zur MTA-L-Ausbildung angeschaut und fand das, was dort gemacht wurde, echt interessant, auch wenn ich mir wohl nicht vorstellen könnte, dass mein Leben lang zu machen. Ich möchte eigenständig arbeiten, Diagnosen stellen und Verantwortung übernehmen. Ein angehangenes Medizin-Studium würde ich wahrscheinlich im Nachhinein einschlagen.
Ich habe jetzt schon von einigen Mitstudenten gehört, dass ich kein Typ für eine Ausbildung bin, weil ich dafür, nach deren Aussage, zu clever wäre und mich das wohl auf Dauer nicht zufrieden stellen würde. Das gibt mir zusätzliche Bedenken.

Ich bin momentan sehr am relativieren. Wenn ich das Pharmaziestudium bis zum Ende durchziehe, werde ich zwar einen Job haben bei dem ich recht gut verdiene (wenn die Arbeitsmarktsituation die bleibt wie momentan), aber über die Apotheke werde ich ohne Promotion kaum hinaus kommen. Ich glaube nicht, dass ich für immer in einer Apotheke arbeiten möchte - Ganz nach dem Motto: "Darf es sonst noch ein Pillchen sein?". Das stelle ich mir sehr unbefriedigend vor und auf eine Promotion von 2,5-7 Jahren, die erst den Einstieg in die Forschung und Produktion in der Pharma-Industrie ermöglicht, habe ich irgendwie nicht so die Lust. Ich möchte irgendwann einmal einen Schnitt machen und mich nur noch zeitlich befristet fortbilden und nicht zum Dauerstudent mutieren.

Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich? Die Entscheidung abnehmen könnt und sollt ihr mir auch nicht, aber vielleicht hilft es mir, wenn mir andere noch einmal andere Gedankengänge und Optionen aufzeigen.

schmuggelmaeuschen
09.09.2010, 17:41
So hab letzte Wochen mein Examen bestanden und ich finde man kann nicht sagen man sein "zu clever" für eine Ausbildung. Ich hab ein Abi mit 2,0 und bin auch recht clever und trotzdem war die Ausbildung ein enormer Zeit und lern aufwand, man hat viele fächer parallel und ich habe mich zu keiner Zeit unterfordert gefühlt. Natürlich gibt es Fächer wie Chemie, Physik und Bio wo man total an der oberfläche bleibt und grad mit viel Vorwissen ist das dann etwas langweilig. Aber genauso gibt es Fächer wie Histo, Hämatologie, Mikrobiologie wo man sehr in die tiefe geht. Von Histo kann ich zum beispiel sagen dass ich dafür zusammen mit 2 Medizin studenten gelernt habe und es keinen gr0ßen unterschied gab zwischen den Stoff den wir lerneren mussten, nur dass man im Studium dafür nur 1 und nicht 3 Semester dafür zeit hat


Vom Gehalt und dem arbeiten kommt es drauf an wo man ist. Es lieg zum beispiel im ermessen der MTA ob Blutwerte "so" rausgegeben werden oder ob ein Arzt gegen prüfen muss. In der Mikrobiologie, Serologie, Histo wird noch sehr viel von hand gemacht, also nur Knöpfchen drücken ist selten der Fall...

Ja und das Geld... nach tarif bekommt man glaube ich 1.6 oder 1.7 als einsteiger. Ich arbeite ohne tarif und bekomme 1.9, dass ist sehr verschieden und keiner wird gezwungen unter tarif zuarbeiten...
Wenn du noch fragen hast kannst du mir gerne schreiben

Coxy-Baby
09.09.2010, 20:42
@Coxy-Baby:

Die Zahlen sind uniintern und das ist leider Fakt, dass es nur jeder 4. bis ins Hauptstudium schafft. Das große Aussieben ist nicht das STEX an sich, sondern bei uns die Vorprüfungen.

In Bonn werden zum Sommersemester 85 Studenten zugelassen von denen haben 60 zum Sommer am Stex teilgenommen und von den 60 haben 50 bestanden (sind dann also im Hauptstudium) oder gibts da noch ne mdl
Note?

erdbeertoertchen
10.09.2010, 09:05
Falls der Vorschlag schon kam, Asche auf mein Haupt, hab nicht alles gelesen.
Kannst du nicht versuchen von Pharmazie zu Medizin zu wechseln?
Für Bio geht es auch, warum dann nicht für Pharmazie?

Thomapyrin1989
10.09.2010, 09:39
@Coxy-Baby:

Mit den Stex-Leuten zum WS hast du aber gerade ein wirklich gutes Semester erwischt. Ich weiß, diese Aussage kommt jetzt blöd, aber lass es mich erklären.

Zu dem letzten STEX (Wintersemester) wurden nur 40 und keine 50 zugelassen. Wie viele bestanden haben, kann ich dir nicht sagen. Da müsste ich nachhören.Das soll dir aber schon einmal verdeutlichen, dass es sich da um ein Ausnahmejahrgang gehandelt hat mit 60 Zugelassenen und 50 bestandenen Studis und nicht der Normalfall ist.

Die Tendenz zum Bestehen ist hier inzwischen wieder rückläufig, mit Ausnahme von 1-2 Jahrgängen (so auch das von dir genannte SS). Da hast du wahrscheinlich gerade ein "gutes" Semester erwischt mit dem Sommersemester.

Als Konsequenz, weil sie jetzt im 5. und 6. Semester zu viele Leute und zu wenig Laborplätze haben (deine 50 können also für dieses SS stimmen), haben sie den Schwierigkeitsgrad nämlich wieder angezogen, um nicht viel mehr als 30 Studenten mit ins Hauptstudium zu nehmen. Das ist nämlich das große Problem in Bonn. Sie haben unglaublich viele Plätze für das erste und zweite Semester, aber nur 30-40 Laborplätze für das Hauptstudium. So hohe Bestehensquoten wie in dem obigen Semester sind nicht erwünscht und auch nicht die Regel.
Das erfährt man von Studenten der höheren Jahrgänge und Assis nur unter vorgehaltener Hand und kein Prof. würde das jemals zugeben, aber das ist die Realität und auch Mitgrund, warum die Klausuren wieder vom Niveau angezogen werden. Das große Sieben sit, wie bereits im 1. Post von mir erwähnt, nämlich nicht das STEX, sondern es sind die Vorklausuren bis zum STEX.

@erdbeertoertchen: Das ist theoretisch nach dem 3. Semester in Pharmazie mit allen bestandenen Chemiescheinen, dem Physikschein und Terminologieschein möglich, hat aber einen Haken. Man muss den Anatomieschein an einem medizinischen Institut machen und ich kenne keinen Prof., der das noch erlaubt und ich weiß, dass es z.B. in Köln sogar verboten ist Leute von Studiengängen außer Medizin am Anatomiekurs teilnehmen zu lassen. Das ist inzwischen so im Curriculum festgelegt worden, weil früher zu viele Leute dann einfach von Biologie oder Mineralogie zu Medizin einen Quereinstieg gemacht haben. Das geht leider nicht mehr.

Thomapyrin1989
10.09.2010, 09:45
Korrektur! Es sollte heißen: "Mit den Stex-Leuten zum SS hast du aber ein wirklich gutes Semester erwischt", nicht WS. Kleiner Winter- und Sommersemester-Logik-Fehler.

Coxy-Baby
10.09.2010, 09:49
Du kannst deine Einträge auch einfach editieren über "Ändern" denn Doppelposts sind nicht
so die feine Art.

Danke für die Infos zum Studiengang und der Schwere der Prüfungen.

Thomapyrin1989
10.09.2010, 09:55
@Coxy-Baby:
Danke für den Tipp. Habe gerade nicht daran gedacht, über "ändern" zu editieren. ^^

Jemine
11.09.2010, 10:40
Die MTAL-Ausbildung ist jetzt nicht grad supereasy, aber auf jeden Fall zu schaffen. Ist schon ne Menge Lernaufwand, also "zu clever" ist man wohl eher nicht dafür ;-)
Wie spannend das Arbeitsfeld einer MTAL ist, kommt immer drauf an.
Klinische Chemie geht in meinen Augen gar nicht^^ Röhrchen in den Automaten, Knopf gedrückt, Röhrchen raus, fertig. Mal krass ausgedrückt. Natürlich müssen immer alle Werte auf Plausibilität kontrolliert werden, ggf. muß mit ner Verdünnung nochmal gemessen werden oder der Arzt schnell nformiert werden... Es ist verantwortungsvoll aber nicht unglaublich spannend.
In Histo/Patho macht man noch mehr per Hand, wie Coxy geschrieben hat aber auch das ist auf die Dauer immer das Gleiche.
Für mich am spannendsten was die Routinetätigkeiten angeht, wäre Hämatologie (aber das auch nur in einem Speziallabor) wegen der Diagnose der Blutausstriche und Transfusionsmedizin (Kreuzproben usw.).
Ich hatte das Glück, ne reine Forschungsstelle (Stammzellforschung) zu bekommen, aber die sind rar gesät. Du machst zwar Experimente, suchst irgendwelche Marker, stellst Plasmide her, vermehrst Viren,... aber wie ein Vorredner schon sagte, alles auf Befehl der studierten Personen hin. Kann natürlich sein, dass man die später wenn du dich gut anstellst, ein eigenes kleines Projekt, bzw. einen Teil davon gibt, aber der große Forschungsstar wird man als MTA nicht ;-)
Naja, was für dich der richtige Weg ist, mußt du selber rausfinden.
Glaub mir, auch im Medizinstudium wird ordentlich gesiebt, das ist nicht nur bei Pharma so.
Die Ausbildung geht sehr in den medizinischen Bereich rein aber auch hier lass dir gesagt sein: Du arbeitest für den Arzt hin. Du arbeitest zwar eigenständig und stellst Diagnosen (wenn man das so nennen möchte) aber das letzte Wort hat der Arzt.
Du schreibst, du möchtest endlich etwas durchziehen und zweifelst daran, dass du "genug Atem" hast, das Medizinstudium nach der MTA-Ausbildung durchzuziehen...
Geh nochmal in dich, überleg dir, warum du Pharma angefangen hast und ob du sicher bist, dass das nicht das Richtige ist. Ich will die keinesfalls die Ausbildung oder das MedStudium ausreden aber spätestens im MedStudium wirst du auch durch einige Klausuren durchfallen und zweifeln und Durststrecken erleben. Wirf nicht gleich das Handtuch, wenns nicht läuft. Vielleicht ist Pharma ja doch das richtige, wenn du dich durch diese Durststrecke gekämpft hast. Versprochen, die gibts bei Medizin nämlich auch :-))
Viel Glück bei der Entscheidungsfindung.

erdbeertoertchen
12.09.2010, 11:04
Überlege dir das gut mit dem Abbruch und danach einen Ausbildungsplatz anzunehmen, um evtl mal einen Studienplatz für Medizin zu bekommen, du weißt nicht, ob du auch tatsächlich nach dieser Zeit einen Platz bekommst.
Wenn du umbedingt zu Medizin wechsel willst, würde ich erstmal die ganzen Tests durchackern, die es da gibt, als hier in D den TMS in Ö den Ems, schau dir alle ADHverfahren an, wie gut deine Chancen mit Test, Ausbildung etc. sind.
Mich wundert es übrigens immer wieder, dass bei manchen Leuten das tauschen von einem nicht medizinischen Studienplatz zu einem medizinischen funktioniert und bei anderen nicht, wie gesagt, ich kenne jemanden der ins 3 Semester bei uns eingestiegen ist, über Bio und sie hatte auch noch keinen Präpkurs gemacht!

Thomapyrin1989
12.09.2010, 16:35
@Jemine und erdbeertoertchen:
Ich habe mir das noch einmal überlegt. Habe mir die Tage eine Infoveranstaltung einer privaten Schule angeschaut, die eine MTA-L-Ausbildung anbieten und ich bin mir jetzt sicher, dass das für mich absolut keine Alternative zum Medizinstudium - oder Pharmaziestudium ist und zwar aus folgenden Gründen:

1.Es ist und bleibt eine Schule und ich konnte schon anhand von der Vorstellung der Ausbildung erkennen, dass das nichts für mich ist. Ich möchte nicht mehr ans Händchen genommen werden, sondern ich möchte alles selbständig heraus finden und mir herleiten müssen, ohne dass mir ein Lehrer den ganzen Stoff mehr oder minder "vorkaut". Mir ist erst bei der Vorstellung klar geworden, dass mir das selbstständige wissenschaftliche Arbeiten viel mehr zusagt als das geführte Arbeiten, auch wenn es schwerer ist und ich wohl noch durch die ein oder andere Klausur fliegen werde bis ich zu 100% und nicht nur zu 75% an der Uni angekommen bin.

2. Ich nicht einsehe über 300€ für eine Ausbildung im Monat zu bezahlen, wenn ich noch dieses Jahr anfangen möchte (ich weiß, dass es auch kostenlose Ausbildungsstätten gibt, aber da muss man erst einmal einen Platz bekommen und die haben erst wieder freie Plätze ab nächstem Jahr) und ich den Eindruck hatte, dass ich nach 3 Semestern Pharmazie und geballtem Vorwissen in Chemie, Physik und Biologie und Grundkenntnissen in Anatomie garantiert in einigen Fächern wie klinischer Chemie, Chemie, Physik, etc. schnell unterfordert wäre, weil dann einfach schon zu viel Vorwissen da wäre - Hämatologie, Immunologie und ein Teil der Anatomie ausgenommen.

Ich denke mal, dass das wohl eher verschwendete Zeit ist, wenn man für mehr Wiederholung bezahlt als für alles andere, zumindest was die Theroie angeht. Mit Translation, Transkription, Proteinbiosynthese, PCR, Stabilisierung von Gewebe auf paraffinhaltigen Trägern und der Verwendung von Toluol und Ethanol als Konservierungsmittel möchte ich mich nicht mehr beschäftigen. Das lerne ich auch hier im Grundstudium und wahrscheinlich noch mehr im Detail als in der Schule.

3. Ich würde mich nicht sehr wohl dabei fühlen einen Kredit für eine schulische Ausbildung aufzunehmen, wenn ich auf die private Schule gehen würde, mit der Gewissheit danach, in Relation zum fertig studierten Pharmaziestudium, so wenig zu verdienen, weil ich kaum wüsste wie ich das abbezahlen soll.

Für mich hat sich die Frage, ob ich weiter studiere somit erledigt. Ich werde weiter machen! Wenn ich das Studium geschafft habe, kann ich immer noch über ein Zweitstudium Medizin nachdenken, wenn mir dann noch danachist, aber das stelle ich jetzt erst einmal hinten an.

Danke an alle, die mir hier bei der Entscheidungsfindung mitgeholfen haben. ^^

erdbeertoertchen
12.09.2010, 17:42
:-top
Deine Entscheidung finde ich gut!

Nessiemoo
16.09.2010, 19:58
Du willst ja in die Forschung gehen, da würde ich dir Richtung eines Studiums Molekulare Medizin oder Humanbiologie raten, da Medizin sehr in die kurative Richtung geht.

Eine Ausbildung ist wahrscheinlich nicht das richtigste für dich- du wirst helfen andere zu forschen dadurch, dass du die Routine übernimmst...