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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie vermeidet man Nadelstichverletzungen?



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Feuerblick
11.09.2010, 15:18
Und was machst du, wenn du nachspritzen musst?;-) Nur deshalb hab ich die LA auf dem Tisch. Sonst könnte ich das Teil abwerfen und hätte das Problem nicht mehr...:-nix

hennessy
11.09.2010, 15:25
Und was machst du, wenn du nachspritzen musst?;-)...

dann greife ich hinter mich, denn dort wird die Spritze abgelegt. Dann kurz das Tuch umgeklappt, nachgespritzt, Handschuhwechsel, Tuch zurück und weiter gehts.

WackenDoc
11.09.2010, 15:25
Nutzt eigentlich jemand von euch das Vacutainer-System? Wir haben das und wenn man da mit der normalen Nadel statt Butterfly sticht, ist die Infektionsschutzkappe gerne mal im Weg.
In der Regel brech ich die vorher ab :-nix

Mal davon abgesehen, dass ich das System total bescheuert find.

Feuerblick
11.09.2010, 15:31
Ich hab die Vacutainer geliebt und grundsätzlich mit der normalen Nadel abgenommen (weil ein Butterfly als zu teuer und daher als absolute Ausnahme galt)!! Allerdings gabs damals noch nicht die Sicherungskappe...

ER-Student
13.09.2010, 16:26
Also Recapping mache ich prinzipiell nicht. In meinen bisherigen Häusern gab es auch die Sicherheitsbutterflys. Da man aber nicht weiß, was der Vorgänger in den Abwurf hereingeworfen hat, nehme ich mir jetzt morgens bei den BEs immer einen neuen Abwurf. So weiß ich wenigstens, dass er nicht zu voll ist.

Was genau meint ihr mit reflexartigem Vorschieben der Nadel beim Tupfer aufdrücken und wie passieren NSVs mit Sicherheitsnadeln, beim Entschärfen der Nadel?

Im Moment nehme ich eigentlich lieber mit den normalen Kanülen Blut ab. Da ich die immer in der Hand habe, und mit der anderen Hand ja aufziehe, habe ich in meinen mehr Kontrolle über die Nadel, wenn sich der Patient bewegt. Wie kann man denn vermeiden, dass sich die Butterflys verselbsständigen, die hält man doch in der Regel nicht fest, wenn man das Blut aspiriert?

WackenDoc
13.09.2010, 18:32
Ich find, die normale Nadel bewegt sich immer ein wenig beim Aufstecken der Röhrchen.
Außerdem seh ich beim Butterfly direkt, ob ich getroffen hab- bei der normalen Nadel erst beim Aspirieren.

Mit dem Butterfly festhalten ist ganz einfach: kleiner Finger drauf und mit den übrigen Fingern und der anderen Hand die Röhrchen drauf stecken und wechseln.

Ja, bei Nadeln mit Sicherheitssystem kann man sich allein beim Anwenden des Sicherheitsmechanismus verletzen. Oder in der Zeitspanne bevor die Kappe drauf ist.
Morgen bei unsrer Arbeitsschutzausschusssitzung (Himmel was für nen Wort) ist genau das Thema.

Feuerblick
13.09.2010, 18:35
Bei unruhigen Patienten oder nicht ganz so schönen Venen klebe ich das Teil auch mal mit einem kleinen Klebestreifen fest. Dann hab ich die Hand frei und nichts kann sich selbständig machen. Bei mir selbst durfte ich mal beobachten, wie sich der in meinem Arm steckende Butterfly aufrichtete und senkrecht in der Vene steckte... tat nicht weh, aber sah irgendwie unschön aus :-oopss:-oopss

ER-Student
13.09.2010, 18:42
@Wackendock
Wie genau kann man sich beim Anwenden des Sicherheitsmechanismus verletzen? Frage nur so genau, um ein solches Szenario bei mir selbst nicht geschehen zu lassen.

@all
Bezüglich Butterflys noch die Frage, ob ihr den überhaupt frei hängen lasst, oder ihn doch festhaltet und einhändig Röhrchen wechselt?

Jutti
13.09.2010, 18:49
Also ich sehe bei den Butterflys auch kein Problem die Röhrchen einhändig zu wechseln. Allein wenn ich mal vorn den Adapter abmontieren muss um eine Spritze aufzusetzen oder wenn ich nur ein grünes Röhrchen abnehme lasse ich den Butterfly vorsichtig los, da es mir schon öfter passiert ist, dass der Butterfly sich sonst mal lustig im Arm dreht... Naja, wenn das mal wieder länger nicht passiert ist lass ich ihn auch so mal im Arm, hab auch schon ein-zweimal den Patienten gebeten da kurz nen Finger drauf zu tun, da muss man ihn nur gut anweisen, damit die Nadel danach nicht draußen ist. ^^

WackenDoc
13.09.2010, 19:07
Also mit Butterflys die Röhrchen einhändig zu wechseln geht natürlich auch.
Ich find´s halt gut, dass sich die Bewegungen, die ich hinten am "Röhrchenende" mach nicht nach vorne auf die Nadel übertragen.

Bei sehr kooperativen Patienten lass ich auch schon mal den Patienten den Finger drauf halten.
Ansonsten hilft-wie gesagt- auch einfach den kleinen Finger drauf zu packen.

Verletzungen wegen des Sicherheitssystems:
Also wenn, dann verletzt man sich ja eigentlich nur wenn man unkonzentriert ist und/oder sich der Patient plötzlich bewegt.

Jetzt kann es passieren, dass man z.B. nicht die Kappe trifft, sondern die Nadel (also dann, wenn man die Kappe über die Nadel klappen will).
Bei den Sicherheitsviggos passiert das eigentlich nicht- da geht das Sicherheitssystem automatisch drauf.
Oder wenn man es falsch macht und nicht nur eine, sondern beide Hände dafür nimmt, kann man sich natürlich auch stechen.

Mir selber ist es noch nicht passiert- aber ich seh eben alle Mitarbeiter, die sich wegen Nadelstichverletzungen melden.
Bei den Vacutainernadeln ist die Sicherheitskappe immer woanders- und manchmal ist die halt beim Stechen im Weg, wenn sie z.B. auf der Seite ist, wo der Schliff zu ist. Am besten geht es, wenn sie auf der Seite ist. Oben (also auf der Seite wo der Schliff vorne offen ist) ist auch doof, da sieht man manchmal nicht richtig.

Hoppla-Daisy
13.09.2010, 19:41
Bisher hab ich die Butterflies ja geliebt. Aber wir haben auf Station soooo saudämliche Butterflies mit einem noch dämlicheren Sicherheitssystem. Da musst man sooo dermaßen dran ruckeln, bis sich das Röhrchen über die Nadel schiebt. Dabei sind die Dinger auch von Braun, wie die Butterflies, die ich bisher überall gesehen habe, auch. Aber diese Dinger jetzt sind echt der letzte Dreck.

Angeblich ist es wohl so, dass sich dieses Sicherheitsröhrchen beim Rausziehen der Nadel drüberschieben lässt... jaja, soll tooootal einfach gehen. Blöd nur, dass es den Patienten sauweh tut! Weshalb ich den Rat der Assis angenommen habe, mit dem Drüberschieben zu warten, bis die Nadel raus ist. Das Ding klemmt dermaßen! Neee, das nervt einfach nur. Ich will die ganz einfachen Butterflies zurück, wo auch direkt der Adapter dran ist.

Feuerblick
13.09.2010, 19:46
Wir haben die gleichen Teile, aber eben mit Adapter dran. Dieses Sicherheitsröhrchen habe ich bisher noch NIE in einem Rutsch beim Rausziehen über die Nadel bekommen... :-oopss Böse Zungen behaupten sogar, dass man sich beim Drüberschieben leichter verletzt als bei ordnungsgemäßem Umgang mit den alten Butterflies...

Kackbratze
13.09.2010, 19:48
Ich persönlich habe eine echte Abneigung gegen alle Arten von Nadeln mit "Sicherheitsmechanismus" entwickelt.
Entweder ist der Schwergängig oder so schlecht zu bedienen, dass das Nadelstichrisiko wieder steigt.

Egal ob Schutzkappe oder nicht, jede Nadel kommt ohne grosse Manipulation meinerseits in den Abwurf. Im Zweifelsfall mit "offenem Schutzmechanismus".
Ich persönlich fummele nicht an einer blutigen Nadel rum, damit irgendein TÜVler oder Politiker sich sicherer auf seinem Posten fühlt.

:-meinung

Hoppla-Daisy
13.09.2010, 19:49
Die sind irgendwie dunkelgrüner als die "normalen" ... und sind auch irgendwie "dicker verpackt". Ich könnte wetten, dass dieses supertolle neue Sicherheitssystem, das das alte übertreffen soll, auch noch teurer ist. Ich würde also die Klinik finanziell entlasten, wenn ich die anderen benutzen KÖNNTE, wenn sie denn DA WÄREN ;-).

Hoppla-Daisy
13.09.2010, 19:52
Wie gesagt, Bratze. Die stinknormalen Butterflies kann man problemlos mit dem Sicherheitsröhrchen versehen, einhändig, leicht gängig. Ich glaub, wenn ich auf der medica dieses Jahr sein sollte, lass ich mir von jemandem von Braun erklären, wie die Schei$$teile ordnungsgemäß und leicht zu bedienen sind.

Kackbratze
13.09.2010, 20:16
Das können die bei Braun nicht. Ich habe bisher keinen Kongress/Messe erlebt, bei dem einem ein Braun-Mitarbeiter in irgendeiner Form weiterhelfen konnte.

hennessy
14.09.2010, 06:53
eine Frage zum Abwurf. Hier in meiner Praxis praktiziere ich dies so, dass ich einen leeren 5 Liter Kanister aus Plastik verwende und, wenn er voll ist, mit Gips verschließe und den Deckel draufschraube.
Wie sieht Euer Abwurf aus? Kann man den richtig verschließen? Wir hatten damals bei uns nur so Falt-Kartons, die nicht sehr vertrauenserweckend verschlossen waren.

THawk
14.09.2010, 08:06
Wir haben ungefähr dieses (http://www.ziv.at/informationen/abfall2005.jpg) Modell in der Klinik, kenne ich aus fast jeder Abteilung. Gibts in ganz verschiedenen Größen, lassen sich in je nach "Drucktiefe" reversibel schließen oder wenn sie voll sind endgültig verschließen.

Wie machst du das mit dem Gips? Ums Gewinde rum, damit man den Deckel später nicht mehr abdrehen kann? Oder als "Stopfen" in die Öffnung rein? Finde ich eine lustige Idee, aber für einen Zahnarzt mit Gips wahrscheinlich recht naheliegend.

hennessy
14.09.2010, 09:05
Wir haben ungefähr dieses (http://www.ziv.at/informationen/abfall2005.jpg) Modell in der Klinik, kenne ich aus fast jeder Abteilung. Gibts in ganz verschiedenen Größen, lassen sich in je nach "Drucktiefe" reversibel schließen oder wenn sie voll sind endgültig verschließen.

Wie machst du das mit dem Gips? Ums Gewinde rum, damit man den Deckel später nicht mehr abdrehen kann? Oder als "Stopfen" in die Öffnung rein? Finde ich eine lustige Idee, aber für einen Zahnarzt mit Gips wahrscheinlich recht naheliegend.
Danke für Deine Antwort und das Foto.
Wenn der Behälter voll ist gebe ich den Gips als großen Stopfen in die Öffnung und schraube dann den Deckel zu. Damit ist den gesetzlichen Bestimmungen entsprochen und man kann den Behälter sogar im normalen Hausmüll entsorgen.

Kackbratze
14.09.2010, 09:40
Gut zu wissen, das sowas auch möglich ist!