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Medimatze
15.09.2010, 19:35
Es gibt eine Studie (meine aus England) wo es darum geht, wieviel ein Patient bei einer Aufklärung eines chirurgischen Eingriffes sich merken kann. Da wurden Pat. erst operiert (elektiv natürlich) wenn sie 10 Komplokationen auswendig aufsagen konnten. Blutung, Wundheilungsstörung, ..., Tod. Nach dem Eingriff wurden sie ebenfalls befragt und wussten im Schnitt nur noch 3 Dinge, nach 1 Woche nur noch Tod, und nach 1 Monat nichts mehr. So ähnlich zumindest. Kennt jemand diese Studie?! Autor usw?

Wäre ne Hilfe!

Feuerblick
15.09.2010, 19:46
Die Studie kenne ich nicht, aber da es durchaus Patienten gibt, die nach der OP schon nicht mehr wissen, WAS überhaupt operiert wurde, glaube ich das Ergebnis sofort :-nix

Medimatze
15.09.2010, 19:54
Wir gehen zur Zeit in Aufklärungen unter. Der Pat. der operiert werden soll/muss/will -wie auch immer muss gesondert:
- OP Aufklärung
- Heparinaufklärung
- Blutproduktgabe-Aufklärung
- CT (wenns notwendig ist) aufklärung
unterschreiben und von uns erklärt bekommen. Meiner Meinung nach könnte das alles auf einen einzigen Bogen drauf. 1. rafft das im Detail keiner, und 2. wirds durch 4 verschiedene Bögen noch komplizierter.

Kackbratze
15.09.2010, 20:30
Die Studie gibts tatsächlich, ich weiss leider nicht wo, aber prekärerweise wussten auch Ärzte, wenn sie auch operiert wurden, die präoperativ aufgeklärt wurde auchnicht mehr genau, was sie da unterschrieben hatten...

Ehemaliger User 05022011
15.09.2010, 21:33
Die Studie gibts tatsächlich, ich weiss leider nicht wo, aber prekärerweise wussten auch Ärzte, wenn sie auch operiert wurden, die präoperativ aufgeklärt wurde auchnicht mehr genau, was sie da unterschrieben hatten...

und gib es auch eine Studie, ob sie wissen was sie operieren :-))?

Szaf
15.09.2010, 22:15
Das wüsste ich auch gerne.....

Einer meiner 3 Unfallchirurgen wusste 14 Tage nach meiner OP als ich ihn wegen einer aufgeplatzten OP Wunde aufsuchte auch nicht mehr was er da eigentlich operiert hat. :-))

Kackbratze
15.09.2010, 23:06
Wenn ihr die Studie gefunden habt, dürft ihr hier wieder posten...

Ehemaliger User 05022011
16.09.2010, 09:15
Wenn ihr die Studie gefunden habt, dürft ihr hier wieder posten...

immer diese Gläubigkeit an die Studien, ich glaube ja solchen Liveberichten wie dem von Schaf eher :-))

Kackbratze
16.09.2010, 09:33
Medizin basiert auf Studien. Alles Andere ist Scharlatanerie und Hörensagen, ansonsten braucht man auch kein Studium für den Beruf Arzt.

Hypnos
16.09.2010, 09:42
Wobei prinzipiell auch eine übersteigerte Studiengläubigkeit schaden kann. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

Und zum Schaf: Wenn mich ein Patient fragen würde, mit welchen Medikamenten ich bei ihm vor 2 Wochen Narkose gemacht habe, könnte ich das auch nicht erinnern. Denke ich:-))

Beste Grüße,
Hypnos

Kackbratze
16.09.2010, 09:51
Natürlich muss man Studien hinterfragen. Das ist Pflicht als aufgeklärter Mensch, aber ohne validen Hintergrund ist keine gute Medizin möglich.

Ehemaliger User 05022011
16.09.2010, 13:24
@bratze du hast den hier :-)) übersehen ;-)

Muriel
16.09.2010, 14:16
Wir gehen zur Zeit in Aufklärungen unter. Der Pat. der operiert werden soll/muss/will -wie auch immer muss gesondert:
- OP Aufklärung
- Heparinaufklärung
- Blutproduktgabe-Aufklärung
- CT (wenns notwendig ist) aufklärung
unterschreiben und von uns erklärt bekommen. Meiner Meinung nach könnte das alles auf einen einzigen Bogen drauf. 1. rafft das im Detail keiner, und 2. wirds durch 4 verschiedene Bögen noch komplizierter.

Gut, ich arbeite in einem Fach, das zwar sehr wohl (auch) operativ tätig ist, aber ja dennoch ein wenig außen vor ist. So frage ich mich, ob dieses Vorgehen wie Du es beschreibst tatsächlich immer so ist. Muss man tatsächlich eine Heparinaufklärung machen? Dann müsste man doch theoretisch jede Medikamentengabe vorher schriftlich aufklären, auch andere Medikamente haben schließlich ein teilweise hohes UAW-Potential, was hebt Heparin so hervor? Zudem frage ich mich (hoffentlich nicht peinlicherweise), ob man für jedes CT eine Aufklärung machen muss. Haben wir nie gemacht, weiß allerdings nicht, ob das der Radiologe noch tat, da in meinem Fach ja auch dieser Strahlenkurskrams nicht erforderlich ist.

MissGarfield83
16.09.2010, 15:06
Gut, ich arbeite in einem Fach, das zwar sehr wohl (auch) operativ tätig ist, aber ja dennoch ein wenig außen vor ist. So frage ich mich, ob dieses Vorgehen wie Du es beschreibst tatsächlich immer so ist. Muss man tatsächlich eine Heparinaufklärung machen? Dann müsste man doch theoretisch jede Medikamentengabe vorher schriftlich aufklären, auch andere Medikamente haben schließlich ein teilweise hohes UAW-Potential, was hebt Heparin so hervor? Zudem frage ich mich (hoffentlich nicht peinlicherweise), ob man für jedes CT eine Aufklärung machen muss. Haben wir nie gemacht, weiß allerdings nicht, ob das der Radiologe noch tat, da in meinem Fach ja auch dieser Strahlenkurskrams nicht erforderlich ist.

Ich vermute mal dass es bei der Heparinaufklärung nicht nur um die UAWs geht - sondern auch die damit verbundene wiederholte Körperverletzung ...

Kackbratze
16.09.2010, 16:22
CT-Aufklärung bei KM-Gabe. NativCTs brauchen in unserer Klinik keine gesonderte Aufklärung.

Michael72
16.09.2010, 17:10
Wenn mich ein Patient fragen würde, mit welchen Medikamenten ich bei ihm vor 2 Wochen Narkose gemacht habe, könnte ich das auch nicht erinnern. Denke ich:-))

Beste Grüße,
Hypnos

Bei der Bandbreite an dafür verwendeten Medis ist die Chance beim Raten jetzt aber auch nicht die allerschlechteste... :-)

Hypnos
16.09.2010, 17:29
Bei der Bandbreite an dafür verwendeten Medis ist die Chance beim Raten jetzt aber auch nicht die allerschlechteste... :-)

Wenn man alles zusammenzählt, gibts da schon reichlich Variationen...aber das nur so am Rande...

Muriel
16.09.2010, 18:51
Ich vermute mal dass es bei der Heparinaufklärung nicht nur um die UAWs geht - sondern auch die damit verbundene wiederholte Körperverletzung ...

Das finde ich ehrlich gesagt völlig schwachsinnig. Patienten mit einer wie auch immer gearteten iv-Medikation, deren Viggos drei mal am Tag para laufen und die damit wiederholt gestochen werden müssen, werden auch nicht wegen der Körperverletzung aufgeklärt. Matze, was ist der Grund?

Keenacat
16.09.2010, 19:25
Ich vermute mal dass es bei der Heparinaufklärung nicht nur um die UAWs geht - sondern auch die damit verbundene wiederholte Körperverletzung ...

Halte ich auch für Quark. :-nix Die Einwilligung in der "Körperverletzungs"-Anteil durch die reine Stecherei ist in aller Regel schon durch stillschweigendes Einverständnis (Arm freimachen) des Patienten abgegolten. Das Problem ist wenn überhaupt das Medikament an sich.

Medimatze
16.09.2010, 20:00
Ich vermute mal dass es bei der Heparinaufklärung nicht nur um die UAWs geht - sondern auch die damit verbundene wiederholte Körperverletzung ...

Der Grund sind HIT und allergische Reaktionen. Es ist Pflicht bei uns diese Aufklärung durchzuführen. Hier wird neben allen üblichen Fragen zu Medis, Vorerkrankungen 1/2 Platz gelassen für ärztliche Eintragungen usw. Das ganze wird dann 2mal von mir mit jeweils Namen, Datum, Uhrzeit usw. unterschrieben, sowie vom Patienten. Das ist völliger Müll, aber eben Pflicht an der Klinik. Beim CT gehts um das Kontrastmittel und damit allergische Reaktionen. Für ein nativ CT brauchts das nicht. Sonst schon. Macht eigentlich immer der Radiologe -bei uns nicht. 4 Seiten Aufklärung mit allen möglichen Unterschriften, Vorerkrankungen usw. Zusätlich müssen wir in der Anmeldung Krea, TSH und T3/4 eintragen. Völliger Quatsch -kann der Radiologe machen. Mir gehts deswegen um die Studie, weil diese schön zeigt, dass das alles Quatsch mit der Aufklärerei ist. Juristisch muss es wasserdicht sein, da lang aber auch eine Seite Aufklärungsbogen aus.