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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Taschengeld fürs Pflegepraktikum?



manuela p
22.02.2003, 23:33
Wie ist das eigentlich, bekommt man während des Pflegepraktikums irgendeine Vergütung, ein Taschengeld sozusagen? Ich bin jetzt voll berufstätig, und werde neben dem Studium auch jobben müssen, um mich über Wasser halten zu können. Da ich aber erst im WS anfange, muß ich 3 Monate machen, da wird's dann schwierig wenn ich 3 Monate lang kein Geld verdienen kann! Neben dem Studium ist es kein Problem zu jobben, aber da man im Krankenhaus verschiedene Schichten arbeitet, wirds da schwierig!

Oder wird das von den Krankenhäuser auch unterschiedlich geregelt?

Froschkönig
22.02.2003, 23:39
Es ist ja nicht so, daß ich Dich enttäuschen WILL... aber "Entlohnung für´s Pflegepraktikum" ???
Hab ich noch nirgendwo gehört, lasse mich aber gerne eines besseren belehnren...

manuela p
23.02.2003, 01:20
Ja ja ich weiß daß es nur ein Praktikum ist, aber man steht ja nicht nur rum und schaut, man wird ja vermutlich auch als volle Arbeitskraft eingesetzt!

Wenn ein Praktikum ja nur ein oder zwei Wochen geht, ist das ja was anderes. Aber in vielen Lehrberufen ist das ja auch so daß langfristige Praktikanten ein Taschengeld in Höhe der Ausbildungsvergütung des 1. Lehrjahres.

Nicht daß hier einer denkt, ich wäre mir zu fein um das Pflegepraktikum ohne Bezahlung zu machen, darum geht's nicht. Aber jetzt wo es gleich ein Drittel Jahr dauern soll, wie soll daß gehen? Ich muß das Studium und alles, was dazu gehört, selbst finanzieren, drei Monate kein Geld verdienen ist ganz schön happig.

Wie machen daß die anderen? Könnte man auch im Krankenhaus jobben, und sich das im Nachhinein als Pflegepraktikum anerkennen lassen? Oder kann man vom Zeitlichen her auch noch neben dem Pflegepraktikum jobben gehen? Kann man mit denen reden, was die Schichten angeht, oder bekommt man da einfach was zugeteilt?

Ich könnte ja einen Teilzeitjob machen, aber wenn man dann immer wieder nicht kann weil man im KH früh- oder Nachtschicht hat, dann ist man den auch bald los. Nehmen die auch mal Rücksicht, wenn man von vorneherein sagt, man hat einen Job (auf den man angewiesen ist?). Beim Studium selbst hat man ja wesentlich festere und vorhersehbare "Arbeitszeiten", da ist es nun mal viel einfacher die Zeit für einen Nebenjob einzuteilen.

Ist denn sonst keiner hier, der in der gleichen Situation ist/war??

Ich mache mir da wirklich langsam Sorgen, ich weiß nicht, wie ich das unter einem Hut bringen soll!!! :-??? :-???

Felicitas
23.02.2003, 07:41
Hallo Manuela!

An die Ausbeutung im Medizinberuf wirst Du Dich gewöhnen müssen :-( ...

Ich habe das mit meinem Pflegepraktikum folgendermaßen gemacht: Nachdem das unbezahlt ist, habe ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entschieden. Das wird Dir nach 6 Monaten anerkannt, dann kannst Du damit aufhören. Wichtig ist allerdings, dass Du Dir am Ende ein Arbeitszeugnis ausstellen läßt, aus dem eindeutig hervorgeht, dass Du häuptsächlich pflegerisch tätig warst. Das brauchst Du als Sicherheit, damit es Dir das Landesprüfungsamt auf jedenfall als Krankenpflegepraktikum anerkennen muß.

Tja, für ganz umsonst mußt Du im FSJ nicht arbeiten, aber auch da schaut`s ziemlich mau aus :-( ...
Ich verdiene 400 Euro für 40 Stunden/Woche und verrichte inzwischen genau die gleichen Arbeiten wie das übrige Pflegepersonal - bis auf gewisse Ausnahmen wie Spritzengeben, Blutabnehmen etc. , die man als FSJ (glücklicherweise -> Verantwortung/Qualifikation) nicht darf.

Ansonsten wird man zur Arbeit ziemlich rangezogen, das Gesundheitssystem ist kaputt, das Pflegepersonal knapp, die Arbeit wird nicht weniger sondern eher noch mehr - da ist man um alles und jeden froh, was zwei Hände hat :-( ....


Aber es gibt auch Gutes zu berichten: Wenn man sich mit dem Pflegepersonal arrangiert, und lieb frägt - also sich seinen Zukünftigen Beruf nicht arrogant raushängen läßt, dann...
Ja dann darf man auch mal bei Untersuchungen zugucken, vielleicht mal mit in den OP... :-top und eben gucken. Ansonsten heißt es im Praktikum: Einmal oder zweimal schauen, dann (mit.-) MACHEN...


:-??? Aber noch eine kurze Warnung: Es heißt PFLEGE praktikum - also damit meine ich : Laß Dich Dich bloß nicht als Stationshilfe mißbrauchen. Mithelfen, OK, aber es soll schon vorgekommen sein, dass man nur noch Betten holen rennt, Spülmaschine ein und aus räumt, und hinter anderen die Küche aufräumt... :-(
"NEIN" ist übrigens eines der wichtigsten Wörter, dass ich in den letzten 6 Monaten gelernt habe. Sich abgrenzen lernen und trotzdem den Frieden mit Kollegen wahren oder die notwendige Empathie zum Patienten haben ( denn die können einen manchmal psychisch sehr mit ihrem sonderwüschen oder aber auch mit ihrem Leid (dahinvegetieren bis zum erlösenden Tod) sehr belasten) - das ist im Krankenhaus eines der wichtigsten Dinge, die man können muß, sonst geht man selber drauf.


Wegen der 3 Monate: Du mußt die ja nicht am Stück ableisten, sondern Du kannst es ja in drei mal einen MONAT (nicht 4 Wochen!!!) stückeln... dann wird`s vielleicht etwas leichter...

Wegen der Schichten. Normalerweise kann man darüber reden, und ich habe noch nie gehört, dass ein Praktikant Nachtdienst machen muß. Vielleicht wirst Du gefragt, ob du Mal mit in den Nachtdienst gehen könntest. Dann kannst Du aber immer noch NEIN sagen, mit der Begründung, dass Du Dir Dein Brot verdienen mußt. Normalerweise kann man mit dem Pflegepersonal darüber reden. Erkläre der Stationsleitung einfach, dass Du z.B. häuptsächlich Frühdienst nur Frühdienst - oder was auch immer (bei und häufig 8-16 Uhr) machen kannst... eigentlich sind sie recht kolant, aber Rede am besten erst mit der PDL.


Also denn, ich wünsch Dir was.

Felicitas

manuela p
23.02.2003, 08:42
Danke für die Tips!

Wieso hat man die Dauer des Pflegepraktikums auf 3 Monate erhöht? Ich denke, die notwendigen Erfahrungen, die es zu machen gibt, kann man auch in 2 Monaten machen. Oder wollen die erst mal testen, wer das Durchhaltevermögen besitzt? Wer sowas schrecklich findet, merkt es auch in 2 Monate.

Oder ist es vielleicht nur verlängert worden, damit man noch mehr von den kostenlosen Arbeitskräften hat? Wird eigentlich irgendein anderes Berufsfeld so ausgebeutet wie die Mediziner? Ich überlege langsam, ob es wirklich das richtige ist für mich....

Gaja
23.02.2003, 09:55
Hallo Manuela, habe für mein Pflegepraktikum 300 DM im Monat bekommen. Ich weiß nicht ob man so ohne Probleme nebenher arbeiten kann und zwar einfach aus dem Grund, daß das Arbeiten im KH super anstrengend ist, ich bin immer nach Hause gekommen und ins Bett gefallen.


Gruß Gaja

nightingale
23.02.2003, 10:41
Wie sieht es denn mit Bafög aus? Solltest du bafögberechtig sein, dann kannst du doch dein Pflegepraktikum nach Studienbeginn in den Semesterferien machen und dann nur noch ein bißchen jobben nebenher, das habe ich auch so gemacht. Klar hängt man da mit den Arbeitszeiten ein bißchen in der SChwebe, aber irgendwie geht's schon. Ist ja ein absehbarer Zeitraum. Vielleicht kannst du ja stundenweise bei deinem alten Arbeitgeber arbeiten. Oder Nachtwachen. Außerdem kriegst du jede Menge Lohnsteuer zurück, wenn du nur einen Teil des Jahres voll gearbeitet hast und dann ein Studium anfängst, das puffert auch schon mal. Wünsche dir viel Erfolg!!!

Feuerblick
23.02.2003, 11:51
Hi Manuela!

Also, Geld für´s Pflegepraktikum dürfte die absolute Ausnahme sein. Du wirst Dich leider mit Deinem Job auf Praktika einrichten müssen, denn nach dem Physikum mußt Du Famulaturen machen, bei denen Du in der Regel auch nichts verdienen wirst. Allerdings mußt Du ja nicht die drei Monate Praktikum am Stück ableisten. Mach doch immer einen Monat, arbeite einen Monat und mach dann wieder einen Monat Praktikum. Oder mach die Praktika während des Studiums in der vorlesungsfreien Zeit.

Was Ausbildungsvergütung angeht: Ich habe eine dreijährige Ausbildung gemacht, bei der wir Schülerinnen relativ früh mitarbeiten mußten, aber drei Jahre lang keinen Pfennig gesehen haben und auch noch unsere Bücher und Ausrüstungsgegenstände selbst finanzieren mußten. Natürlich auch Wohnung etc.
Kümmere Dich am besten um Bafög und jobbe nebenher. Dann brauchst Du Dir über die Finanzierung während der diversen Praktika keine Gedanken mehr zu machen....

Ach ja: Das Pflegepraktikum ist zwar lästig, aber so schlimm nun auch wieder nicht. Wenn Du aber schon angesichts dieser kleinen Hürde keine Lust mehr auf´s Studium hast, dann solltest Du vielleicht nochmal darüber nachdenken, ob Du wirklich Medizin studieren willst, denn es werden noch ganz andere Hürden auf Dich zukommen....

Feuerblick

Peter Artz
23.02.2003, 17:53
also folgendes zu Pflegepraktikanten:

Dienstplanmäßig wirst du natürlich als eine volle Arbeitskraft angerechnet. Rechtlich und von der Kompetenz her zählst du als 1/7 Arbeitskraft.

Vergütung gibt es generell nicht (bis auf ein kleines Dankeschön so um ca. 20 oder 30 €).

Wenn man aber hingeht und sich als Aushilfe bewirbt für 6 Monate, dann verdient man schon gutes Geld und man kann sich diese Zeit soweit ich das mitbekommen habe, beim LPA als Praktikumszeit anrechnen lassen. ( Bitte vorher beim LPA erfragen ).
Bei einigen Leuten die ich kenne hat das geklappt - aber es gab auch Leute bei denen hat es nicht geklappt - also einfach mal versuchen.

Wenn man dann sehr geschickt ist, lässt man sich als Aushilfe noch den Erste Hilfe Kurs vom KH bezahlen. Wenn man als Aushilfe darauf besteht müssen die das eigentlich machen.

;)

eva_luna
23.02.2003, 21:00
hi,

vergütung für pflegepraktikum & famulaturen - das wär schön! das höchste der gefühle bei meinen praktika waren kostenlose essensmarken für die kantine, und darum haben mich eigentlich schon fast alle kommilitonen beneidet...

zum thema arbeiten nebenher: ich musste auch neben dem einem praktikum jobben, konnte das aber mit der stationsleitung ganz passend regeln; und zwar habe ich die ersten 60 % der praktikumstage voll durchgearbeitet (inkl. wochenenden), und hatte die restlichen 40 % der tage des praktikums komplett frei. einfach mal mit pdl oder stationsleitung reden, die haben meistens wirklich verständnis für solche probleme!

was mich aber brennend interessieren würde - wie hat die liebe ulla eigentlich die erhöhung auf 3 monate begründet?! ich meine, ich hätte es nachvollziehen können, wenn man aus 4 monaten famulatur 6 monate gemacht hätte (von wegen mehr praxis im studium etc.), aber musste das denn unbedingt beim PFLEGEpraktikum sein?

viele grüße
eva_luna

Alien-Fli
24.02.2003, 14:57
Yo ist ne gute Frage weshalb das verlängert wurde. Ich hab glücklicherweise meine 3 Monate bereits am Stück absolviert.

Von nem Taschengeld oder Bezahlung hab ich auch noch nie was gehört. Ich hab auch keinen Cent fürs Praktikum bekommen. Es gibt wohl den einen oder anderen der das ganz spitzfindig hindrehen kann, dass man etwas Kohle bekommt, aber da die Krankenhäuser eh keine Geld haben, sieht es ganz ganz schlecht aus, da irgendwas zu bekommen.

Nun zu deinem eigentlichen Problem:
Ja es ist möglich dass du nebenher arbeitest. Ich war zuerst auf der Unfallchirurgie und muß sagen dass die mich da schon ganz schön ausgneutzt haben! So hab ich u.a. am Wochenende Dienst gehabt und musste Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage arbeiten. Seltsamerweise ebenso der Zivi. Da hat man schon gemerkt, dass wir halt billige Arbeitskräfte sind und sich die examinierten nen schönen Lenz gemacht haben!
Als ich dann die Station gewechselt hab, hab ich erstmal bei der Pflegedienstleitung gefragt, ob das möglich ist, dass ich keinen Wochenenddienst und keinen Feiertagsdienst mehr hab. Die meinten dann, dass ich das mit der Station klären müsse.
Hab mich dann gleich am ersten Tag an die Stationsleitung gewendet und gesagt, dass ich nicht am Wochenende und Feiertags arbeite und wenn möglich bitte nur Frühdienst hätte.
Mag jetzt auf den ersten Blick frech und vorlaut erscheinen, aber lass dich nicht unterbuttern. Du wirst als Praktikant wirklich schnell ausgenutzt, und warum soll ich am WE und Feiertags schuften, wenn ich eh keinen Cent bekomme und die examinierten ihre fetten Zuschläge abkassieren ??!! NEIN

Für die Station war das kein Problem (im Gegenteil die waren eher noch entsetzt als ich meinte dass ich auf der anderen Station WE und Feiertagsdienst hatte). Ich hab von Mo - Fr meinen Frühdienst von 6.45 - 14.00 Uhr gemacht und das war's.

Red mit der Station, das ist das einfachste. Du wirst vermutlich eh im Frühdienst eingesetzt, weil es da einfach am meisten Arbeit mit der ganzen Patienten - Wascherei gibt. Meist haben die Verständnis dafür, dass du nebenher noch arbeiten musst und arrangieren sich dann eben mit dir.

Gast56341
09.01.2008, 08:07
Doch, doch... In der Schweiz gibt es eine Praktikumsvergütung. Das gilt für jedes Praktikum. Ein Freund aus der Schweiz ist Praktikant bei der Kreditsuisse und verdient 1500 €, er sagte, das gilt für jedes Praktikum. Naja, vielleicht etwas geringer als im Bankenwesen, aber mir haben bisher alle Schweizer bestätigt, dass es eine Vergütung gibt. Natürlich muss man dann dort irgendwo wohnen und seine Bude hier untervermieten, jedoch hat man etwas zum Überdierundenkommen übrig und muss nicht 3 Monate noch nebenher jobben. Das wäre doch vielleicht eine Lösung für dich? Übrigens: Bei dem Praktikanten in der Bank (1500 € pro Monat) handelt es sich um einen stinknormalen Fachabiturienten. Ich würde wirklich die Sache verfolgen. In der Schweiz herrscht quasi Vollbeschäftigung und eine andere Einstellung: Arbeit muss bezahlt werden. Sogar als Nebenjobber kriegt man da schon beim Kellnern 20 Franken und jeder Student, studiert, weil er mehr als Azubis verdienen will. Das ist völlig normal. Ich finde hier bescheuert, wie Ausbeuten zum guten Ton gehört, nach dem Motto "Wenn du nicht kostenlos arbeitest bist zu Etepetete und zu fein für den Medizinerberuf". Lg

M. Cremaster
09.01.2008, 22:43
Doch, doch... In der Schweiz gibt es eine Praktikumsvergütung. Das gilt für jedes Praktikum. Ein Freund aus der Schweiz ist Praktikant bei der Kreditsuisse und verdient 1500 €, er sagte, das gilt für jedes Praktikum.

Das wäre auch mein Tipp, schau dich mal in der Schweiz um. Eine aus meinem Semester hat dort fürs Pflegepraktikum monatl. 800 SFr + Zimmer im Wohnheim bekommen -> "So zahlst du wenigstens nicht drauf dafür dass du arbeiten darfst" .. wie das schon klingt
:-(

helicobacter
10.01.2008, 08:51
gilt es eigentlich, wenn man einen pflegefall in der familie hatte um den man sich mehr als 2 jahre kümmern musste?