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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitszeiterfassung



glücksdrache
29.09.2010, 05:30
Hallo,

in unseren KH soll für 3 Monate eine Arbeitszeiterfassung durchgeführt werden.
Hierbei soll man minutengenau aufschreiben bei welchem Patienten man was macht.
Angeblich sei das um zu schauen, ob man einer Prüfung des Dienstmodells durch die Behörden standhalten würde.

Dazu hab ich mal ein paar Fragen:

1. Wie ist das datenschutzrechtlich ?

2. Wie prüfen die Behörden eigentlich ? Minutengenau ? Wird Bereichtschaft ( also mit Anwesenheit )dort als Arbeitszeit gezählt ?

3. Ist es schon passiert, daß in KHs nach so einer Erhebung die Dienststufen, z.B. von D auf C runtergestuft wurde?

Dannke und bis dann,
Drache

tine74
29.09.2010, 08:25
Wir mußten das auch mal drei Monate machen... aber nicht wegen irgendwelcher Behörden, sondern ganz klar, weil die Verwaltung gucken wollte, ob wir nicht doch besser in Dienststufe C als in Dienststufe D passen (Haus der Maximalversorgung, Polytraumazentrum, Unfallchirurgie) :-???

Wir bekamen so Vordrucke, da mußten wir entweder Patienten-Etiketten draufkleben oder eben kurz Station, was wir gemacht haben, wie lange es gedauert hat und es dann am nächsten Tag vom Oberarzt gegenzeichnen lassen..

Wir haben den guten Rat unseres Oberarzt bekommen, wirklich JEDE Kleinigkeit aufzuschreiben und wie lange was gedauert hat, könne er ja nicht nachprüfen ;).

Naja, nach der Auswertung hat die Verwaltung beschlossen, lieber ganz still zu sein.. denn mit einer Dienstbelastung von >80% gehörten wir auch nicht mehr in Stufe D.

Kackbratze
29.09.2010, 08:46
Es geht doch nichts über den Sparwahn in Verwaltungen.
Solche Listen immer korrekt führen und was den Datenschutz anbetrifft, nimm doch Kontakt mit dem Datenschutzbeauftragten deines KHs auf und frag ihn mal, was er/sie davon hält.

Relaxometrie
29.09.2010, 08:50
Ich würde auch jede Störung, die einen vom effizienten Arbeiten abhält, genau aufführen. Durch den völlig überflüssigen Zwang, ständig erreichbar sein zu müssen, wird man andauern im Arbeitsfluß unterbrochen. Mich hat es auf jeden Fall irgendwann tierisch genervt, daß man nur wenige Tätigkeiten mal ungestört abschließen konnte.

WalterSobchak
29.09.2010, 09:07
Haben das auch mal gemacht und kamen deutlich über das Arbeitszeitpensum, nach dem wir jetzt bezahlt werden (60% Vergütung :-kotz)

Was sagt die Verwaltung? Ist saisonabhängig gewesen, kann man nicht aufs ganze Jahr hochrechnen, daher bleibt alles so, wie es ist... :-(

Ach ja, sie hatten uns angeboten, für die Monate November-Februar 75% zu vergüten und den Rest des Jahres weiter 60%... :-wand

Rico
29.09.2010, 11:03
Naja, nach der Auswertung hat die Verwaltung beschlossen, lieber ganz still zu sein.. denn mit einer Dienstbelastung von >80% gehörten wir auch nicht mehr in Stufe D.So war's bei meiner Frau auch, die hätten dannach eigentlich ein Schichtmodell haben müssen.
Als die Verwaltung das abgelehnt hat, hat die Abteilung geschlossen OptOut gekündigt, womit eine Abdeckung der Dienste weder paktisch noch rechnerisch nicht mehr möglich gewesen wäre, sodass es tatsächlich in einigen neuen Stellen und der Einführung eines Spätdiensts (u.a. um die Arbeitsbelastung des Dienstes in den Abendstunden zu reduzieren) geendet hat. :-top

Lava
29.09.2010, 11:48
Bei uns führte das dazu, dass festgestellt wurde, dass wir zwischen 20Uhr abends und 6Uhr morgens mehr als 60% der Zeit arbeiten und das mit keine Bereitschaftszeit mehr sein darf. Ende vom Lied: wir haben jetzt nur noch Bereitschaftszeit zwischen 0 und 6Uhr, wurden runter gestuft von Stufe III auf Stufe II und ich verdiene jetzt locker 500€ weniger als vorher... da hat die Verwaltung ganze Arbeit geleistet :-kotz

Ich würde trotzdem alles minutiös aufschreiben!!!!!

tine74
02.10.2010, 13:53
bei uns hat das dazu geführt, dass wir die Dienste mit 100% bezahlt bekommen haben statt 80 und wir am Wochenende eine Art Schichtdienst eingeführt haben (zwei mal 12h statt 1 x 24h), wodurch wir auf einmal Nachtzulagen, Wochenendzulagen und vor allem Feiertagszulagen bekommen haben (und Weihnachten 230% zu bekommen macht zumindest einen kleinen Anreiz, arbeiten zu gehen ;) )

Naja, nu bin ich in einem anderen Haus, da ist eh alles anders: keine 24h-Dienste mehr, 100% Bezahlung in einem kombinierten Spät- und Nachtdienst