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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heilpraktikerausbildung vor dem M.studium?



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Encephallus
02.10.2010, 08:28
Am besten finde ich übrigens die heilende Kraft der Steine...:-top

tortet
02.10.2010, 09:36
Wie wäre es mit der heilenden Kraft der Psyche? :-)

Anstelle einer Heilpraktikerausbildung können manchmal ein oder zwei Semester Physik bzw. Chemie nicht schaden... ;-) und anrechnen lassen kann man sich diese meistens auch.:-meinung

Toffiwesen
02.10.2010, 10:05
Und warte Semester gehen auch Hops ;)

Encephallus
02.10.2010, 11:05
Anstelle einer Heilpraktikerausbildung können manchmal ein oder zwei Semester Physik bzw. Chemie nicht schaden... und anrechnen lassen kann man sich diese meistens auch

Wie meinst du das, man kann sich die anrechnen lassen?
Wenn ich Chemie und Physik studier, sammel ich doch keine Wartesemester und das ganze schiebt sich weiter hinaus!?Oder hab ich da was nich mitbekommen?

Tanita
02.10.2010, 11:44
Die Scheine wahrscheinlich.
Allerdings bekommst du dadurch tatsächlich keine Wartesemester angerechnet und das ganze verzögert sich.

Coxy-Baby
02.10.2010, 12:07
ein oder zwei Semester Physik bzw. Chemie nicht schaden... ;-) und anrechnen lassen kann man sich diese meistens auch.:-meinung

Jemandem der noch 2-4 Wartesemester vor sich hat, würde ich nicht empfehlen mal eben 1-2 Semester irgendwas zu studieren....

BetterCallSaul
02.10.2010, 12:32
Ich war ne zeitlang auch militanter Antihomöopath etc., benutze es auch nicht für mich selbst, sage aber nur: Wer heilt, hat recht.

Die andere Ansicht ist natürlich, nichts Beachtung zu schenken, was nicht in seiner Wirkungsweise erforscht und bewiesen ist.

Aber: Der Nutzen von Acetylcystein ist doch auch nicht wirklich erwiesen, dazu raten tut man trotzdem.

lvf90
02.10.2010, 12:48
[...], sage aber nur: Wer heilt, hat recht.

Ja, das sagt meine Mutter mir auch immer ;)

Ich zitiere dazu mal aus dem Basislehrbuch Innere Medizin, Seite 9:

"Dazu kommt, dass wir selbst die Effektivität unserer Maßnahmen nur sehr schlecht einschätzen können. Der Mainzer Kinderarzt Prof. J. Spranger hat es einmal so ausgedrückt: 'Wenn der Ingenieur die richtige Formel anwendet, so arbeitet die Maschine. Wenn sich der Architekt verrechnet, so bricht die Brücke zusammen. Wenn aber das Kind gesund wird, so kann es die Therapie gewesen sein oder die Kraft der Natur.' Dieser vage Rahmen leistet der Bildung unbegründeter Glaubenssätze Vorschub. Der Spruch: 'Wer heilt hat Recht', den man in der Klinik nicht selten hört, stimmt also nur bedingt: Manchmal hat selbst wer heilt ganz gewaltig Unrecht."

Und so sehe ich das eigentlich auch.

Encephallus
02.10.2010, 13:35
Naja, aber ich denke, der Placeboeffekt ist nicht zu unterschätzen und so lange das Homöopathikum aus diesem Grund dem glaubenden Patienten hilft, hat der Heilende wohl Recht..Hauptsache die Beschweren sind weg..


Was mich aber wundert ist, dass homöopathische Mittel ja sogar bei Tieren helfen sollen..kann es da einen Placeboeffekt überhaupt geben?Schwer zu sagen...
Wenn nicht, dann müsste es ja tatsächlich an dem Homözeugs liegen

Ich bin ja auch sehr skeptisch gegenüber alternativen Heilmethoden im allgemeinen, aber Platon hatte mit seinem Höhlengleichnis wohl dennoch Recht, dass man eben nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit erfassen kann...nicht alles,was man derzeit nicht beweisen kann, ist Humbug oder gibt es nicht..

Rico
02.10.2010, 22:33
Aber: Der Nutzen von Acetylcystein ist doch auch nicht wirklich erwiesen, dazu raten tut man trotzdem.Nicht wenn man sich an die aktuellen Empfehlungen hält. Denn als Mukolytikum (und ich geh mal davon aus, dass Du v.a. diese Indikation gemeint hast) hat es AFAIK keinen evidenzbasierten Stellenwert mehr.
Zur Nephroprotektion bei iv-KM ist die Datenlage uneinheitlich, aufgrund des geringen Nebenwirkungsprofils und der günstigen Preises wird es aber quasi "in dubio pro reo" bei fehlenden Kontraindikationen gegeben.
Als Antidot bei Paracetamolintoxikationen ist die Indikation gegeben.
Naja, aber ich denke, der Placeboeffekt ist nicht zu unterschätzen und so lange das Homöopathikum aus diesem Grund dem glaubenden Patienten hilft, hat der Heilende wohl Recht..Hauptsache die Beschweren sind weg..Leider ist der Placeboeffekt aber kein individueller pseudotherapeutischer Effekt, sondern ein statistischer. Sprich von z.B. 100 mit Placebo behandelten Personen tritt er meinetwegen bei 10 auf. Bei welchen zehn kann man nicht vorhersagen und somit auch nicht als therapeutischen Effekt einplanen wenn der nächste Patient zu mir kommt. Daher ist das eigentlich keine Basis für ein therapeutisches Regime.

Was mich an Homöopathika & Co. extrem stutzig macht ist das zunehmende Therapieversagen je schwerer die zu behandelnde Krankheit wird. Die größten Erfolge feiert das bei Banalitäten wie der Reduktion von blauen Flecken u.ä., bei denen meinereiner nichtmal auf die Idee käme was zu verordnen sowie bei selbstlimitierenden Erkrankungen wie grippalen Infekten. Gerne werden auch Erfolge vermeldet bei in Schüben verlaufenden Erkrankungen, bei denen der Krankheitsverlauf natürlicherweise Phasen mit mehr oder weniger Krankheitsaktivität aufweist, z.B. das weite Feld der Allergien und der Autoimmunerkrankungen. Wenn man hier das Therapeutikum lange genug einnimmt, dann erreicht man fast zwangsläufig auch wieder eine Phase, in der es einem besser geht... nur ist das dann eben kein Effekt des Mittelchens.
Bei schwereren Erkrankungen wie chronischen Infektionen oder gar bösartigen Tumoren oder akut lebenbedrohlichen Infektionen sind die völlig ineffektiv.
Was mich letzten Endes dazu verleitet anzunehmen, dass die vermeindlich therapeutischen Effekte eher nicht auf die eingenommenen Mittel zurückzuführen sind.
Was mich aber wundert ist, dass homöopathische Mittel ja sogar bei Tieren helfen sollen..kann es da einen Placeboeffekt überhaupt geben?Schwer zu sagen...
Wenn nicht, dann müsste es ja tatsächlich an dem Homözeugs liegen.So einfach ist's leider nicht.
Zum einen gibt es durchaus eine Art-Placebo-Effekt bei Tieren, denn ein krankes Tier wird anders behandelt als ein gesundes. Ein Haustier wird mehr betüddelt, Nutztiere oft aus dem gewohnten Umfeld in ein Krankenrevier (abgetrennt, ruhiger) gebracht. Tiere merken das und dies beeinflusst auch deren Organismus.

Encephallus
04.10.2010, 07:29
Leider ist der Placeboeffekt aber kein individueller pseudotherapeutischer Effekt, sondern ein statistischer. Sprich von z.B. 100 mit Placebo behandelten Personen tritt er meinetwegen bei 10 auf. Bei welchen zehn kann man nicht vorhersagen und somit auch nicht als therapeutischen Effekt einplanen wenn der nächste Patient zu mir kommt. Daher ist das eigentlich keine Basis für ein therapeutisches Regime.

Hmm...okay....mal wieder was dazu gelernt..



Zum einen gibt es durchaus eine Art-Placebo-Effekt bei Tieren, denn ein krankes Tier wird anders behandelt als ein gesundes. Ein Haustier wird mehr betüddelt, Nutztiere oft aus dem gewohnten Umfeld in ein Krankenrevier (abgetrennt, ruhiger) gebracht. Tiere merken das und dies beeinflusst auch deren Organismus.

Ist zumindest ein Erklärungsversuch..

hulahopp
04.10.2010, 08:20
Verstärkend für den Placebo-Effekt wirkt mMn auch die Therapie selbst. Homöopathische Mittel müssen nämlich oft sehr häufig und regelmäßig eingenommen werden, sodass sich der Kranke oder das Tier fast kontinuierlich gedanklich und "therapeutisch" mit seiner Krankheit und dem Willen zur Heilung beschäftigen muss. Bekanntlich soll die Psyche ja stark zur Gesundung beitragen. Wahrscheinlich würde ein den ganzen Tag Weihrauch versprühender oder Singsang vortragender Schamane oder Medizinmann denselben Effekt hervorrufen.

Naja, beim Hund vielleicht eher nicht:-).

Keenacat
04.10.2010, 18:37
Was mich aber wundert ist, dass homöopathische Mittel ja sogar bei Tieren helfen sollen..kann es da einen Placeboeffekt überhaupt geben?Schwer zu sagen...

Wollen mal nicht vergessen, wer den Zustand des Tieres einschätzt: der Halter nämlich. An dem findet auch ein Großteil des Placeboeffektes statt. Das Tier kann ja schlecht äußern, obs besser geworden ist oder nicht.
Außerdem wird selten ausschließlich homöopathisch behandelt.
Neulich wieder sone alberne Diskussion gehabt: Mädel meint, dass Globuli bei ihrem Reitpferd megagut gegen intermittierendes Lahmen helfen. Kam dann raus, dass das Tier neben den Globuli natürlich einige Zeit nicht geritten wird und auch diverse Veränderungen an der Hufpflege vorgenommen wurden. Der Effekt der Globuli liegt auch hier hauptsächlich darin, dass der Halter vergisst, dass er neben denen auch noch andere Maßnahmen (die in der Regel durchaus sinnvoll sind) vorgenommen hat.
Darüber hinaus heilen auch bei Tieren die meisten Wehwehchen von allein. Wenn Wauzi mal wieder eine Biene gemampft hat, die das nicht so gut fand, verschwindet die Schwellung auch ganz ohne Globuli wieder...

Muriel
04.10.2010, 19:12
Besonders schön werden diese Globuligespräche dann, wenn man ein Kind hat. Es gibt die Dinger nämlich gegen ALLES! Und besser als alles Andere sind sie ja eh allemal. Ich bin eine böse Mutter, weil meine Tochter noch nie eine Zuckerkugel bekommen hat. Ich gebe kein Arnica, wenn sie auf den Kopf fällt, damit die Beule nicht so groß wird. Ich glaube, mir gehört das Sorgerecht entzogen :-nix

epeline
04.10.2010, 20:42
Besonders schön werden diese Globuligespräche dann, wenn man ein Kind hat. Es gibt die Dinger nämlich gegen ALLES! Und besser als alles Andere sind sie ja eh allemal. Ich bin eine böse Mutter, weil meine Tochter noch nie eine Zuckerkugel bekommen hat. Ich gebe kein Arnica, wenn sie auf den Kopf fällt, damit die Beule nicht so groß wird. Ich glaube, mir gehört das Sorgerecht entzogen :-nix

nicht zu vergessen, die neuen placenta-kügelchen,
die gegen verstopfung und durchfall gleichzeitig helfen, zahnschmerzen natürlich auch und sowieso gegen alles ^^

Rico
05.10.2010, 00:10
Ich gebe kein Arnica, wenn sie auf den Kopf fällt, damit die Beule nicht so groß wird.Und sich dann über die Mütter beschweren, die keine Chemo wollen bloß weil das Kind ne kleine ALL hat.... typisch....

Relaxometrie
05.10.2010, 00:25
Wenn Wauzi mal wieder eine Biene gemampft hat, die das nicht so gut fand, verschwindet die Schwellung auch ganz ohne Globuli wieder...
Aber mir Globuli würde es vielleicht 3 Sekunden schneller gehen :-wow

Muriel
05.10.2010, 16:10
Und sich dann über die Mütter beschweren, die keine Chemo wollen bloß weil das Kind ne kleine ALL hat.... typisch....

Nee, da beschwere ich mich nicht drüber, da gibt es doch eh viel besser wirkenden Vitamine gegen oder so...

Rico
05.10.2010, 17:55
Also ich sag immer wenn in der Krabbelgruppe das Thema zur Sprache kommt: "Also wir machen da Voodoo."
- kurze dramatische Pause, entgeisterte Gesichter der demeter Mamis -
"Da is halt die Datenlage besser!" :-D
Schade, dass man dabei nicht auch noch photographieren kann, das ist jedesmal ein Bild für die Götter!

Muriel
05.10.2010, 19:06
GEIL! Den Spruch muss ich mir merken :-))