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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag2 - A43/B29 - Hirnstammaudiometrie vs. OAE



Unregistriert
06.10.2010, 16:43
Wieso nicht die otoakustischen Emissionen?
Das wird doch zur Überprüfung der Cochlea durchgeführt (=Schallempfindung)... Hirnstammaudiometrie ist doch aufwendiger und wird bspw. auch bei Schwindelsymptomatik eingesetzt.
OAE waren für mich die einfachere und aufgrund des fehlenden Schwindels einleuchtender.

Annika1
06.10.2010, 16:45
Ich hab die HSA genommen, weil ich aufgrund der Anamnese auf ein Akustikusneurinom getippt hab.

Unregistriert
06.10.2010, 16:46
Hab auch HSA. Die otoakustischen Emissionen waren richtig bei der anderen Aufgabe, oder?

Unregistriert
06.10.2010, 16:47
Wär meine Idee jetzt auch gewesen... mal sehen, vielleicht gibt's andere gründe?

Unregistriert
06.10.2010, 16:47
Könnt ihr HSA auch begründen? Warum V.a. Akustikusneurinom? Seit gestern wissen wir leider, dass sich selbst 90% der Studenten irren können.

Wenn jemand ne plausible Begründung für HSA oder gegen OAE hat, bin ich gerne ruhig :)

Unregistriert
06.10.2010, 16:50
Mit den OAE sollte man doch erst einmal unterscheiden ob es sich um einen cochleären oder retrochleären Schaden handelt und dann kann die BERA zur Lokalisationsdiagnostik verwendet werden.

Ansonsten ist Vestibularisschwannom doch eher geraten, wenn ich keine weiteren Informationen habe?

Annika1
06.10.2010, 16:52
V.a. Akustikusneurinom, wegen: Seit 2 Jahren progrediente Empfindungsschwerhörigkeit, einseitig, in Kombination mit Tinnitus.

Unregistriert
06.10.2010, 17:07
Der Mann hat allerdings seit 20 Jahren einen Tinnitus (den haben die Hälfte von uns auch) und nun eine Hörminderung mit Hochfrequenzverlust.

Die hohen Frequenzen sprechen doch eher für kochleär oder?

Unregistriert
06.10.2010, 17:08
HSa ist doch auch richtig, laut ML-lösung oder?

Unregistriert
06.10.2010, 17:09
die Anamnese geht etwas in die Richtung Akustikusneurinom. OAE`s weisen nur die Erregung der äußeren Haarzellen nach ( werden z.B. auch zum einfachen Hörscreening bei Babys genutzt), die Hirnstammpotentiale dienen der Lokalisationsdiagnostik des Tumors...

Unregistriert
06.10.2010, 17:10
es geht darum, dass HSA weniger "am ehesten" gemacht werden sollte als OAE.

Begründung für OAE: Vermutlich erst einmal einfacher, billiger (?), es liegt kein Schwindel vor, falls sich dort herausstellt, dass es retrokochleär ist -> HSA

Begründung für HSA: V.a. auf Akustikusneurinom... Hat denn jeder gleich ein Akustikusneurinom, wenn er Tinnitus seit 20 Jahren hat?

Unregistriert
06.10.2010, 17:52
Medilearn? Welche Quellen oder Gründe habt ihr für die HSA bzw. gegen OAE gefunden?

Unregistriert
06.10.2010, 19:39
kann es nicht vielleicht so sein:
mit den otoakustischen Emissionen prüfe ich primär die Funktion der Haarzellen im Ohr. Allerdings weiß ich ja bereits aus dem Text, dass eine Schallempfindungsschwerhörigkeit vorliegt. Daher sollte ich zunächst zwischen cochleär und retrocochleär differenzieren - entweder über Recruitment oder über HSA

hab ich mir zumindest so gedacht...

Unregistriert
06.10.2010, 19:44
Würde ich auch gern wissen, was gegen OTA spricht?

Unregistriert
06.10.2010, 20:03
1. Innenohr checken (OAE) ist in 5 sekunden von der Arzthelferin gemacht
ist dies intakt/unauffällig
2. Hirnstammaudiometrie oder gleich Bildgebung

Außerdem ein seit 2 Jahren wachsendes Akustikusneurinom ohne jede Schwindelsymptomatik wäre auch komisch!

Ist mir schnuppe was Medilearn hier behauptet

Haweee
06.10.2010, 20:25
1. Innenohr checken (OAE) ist in 5 sekunden von der Arzthelferin gemacht
ist dies intakt/unauffällig
2. Hirnstammaudiometrie oder gleich Bildgebung

Außerdem ein seit 2 Jahren wachsendes Akustikusneurinom ohne jede Schwindelsymptomatik wäre auch komisch!

Ist mir schnuppe was Medilearn hier behauptet

Find die Frage auch sehr schwammig, aber bei Verdacht auf ein Akustikusneurinom - und darauf will das IMPP ja scheinbar hinaus - macht die Hirnstammaudiometrie mehr Sinn. Laut dem Buch "Facharztwissen HNO-Heilkunde" hat dieses Verfahren eine Trefferquote von >90 Prozent. Natürlich spricht dies nicht zwangsläufig gegen die OAE, aber es geht nunmal um die sinnigste Antwort. Könnt mir aber auch vorstellen, dass auch diese Frage gestrichen wird...

Übrigens: Ein Akustikusneurinom macht gerade bei langsamen Wachstum nur selten Schwindel, weil dies kompensiert wird. Ganz im Gegenteil: Mein Chef im PJ hat sogar gesagt, dass Schwindel häufig GEGEN ein Akustikusneurinom spricht...

Unregistriert
06.10.2010, 20:40
Find die Frage auch sehr schwammig, aber bei Verdacht auf ein Akustikusneurinom - und darauf will das IMPP ja scheinbar hinaus - macht die Hirnstammaudiometrie mehr Sinn. Laut dem Buch "Facharztwissen HNO-Heilkunde" hat dieses Verfahren eine Trefferquote von >90 Prozent. Natürlich spricht dies nicht zwangsläufig gegen die OAE, aber es geht nunmal um die sinnigste Antwort. Könnt mir aber auch vorstellen, dass auch diese Frage gestrichen wird...

Übrigens: Ein Akustikusneurinom macht gerade bei langsamen Wachstum nur selten Schwindel, weil dies kompensiert wird. Ganz im Gegenteil: Mein Chef im PJ hat sogar gesagt, dass Schwindel häufig GEGEN ein Akustikusneurinom spricht...

Wenn sie nur aufs Neurinom rauswollen, dann müssen sie das MRT anbieten, denn das ist der beste Nachweis eines Neurinoms...

Was ein Oberarzt/Chef sagt ist leider Evidenz Grad 123 - Typische klinische Symptome ist halt leider erst der Schwindel, weil das ja nun auch mal vom vestibularis ausgeht...

Das IMPP fragt immer nach dem sinnigsten und das sinnigste Vorgehen ist erst mal die Unterscheidung in kochleär versus dahinter - nicht gleich mit der größten Kanone reinzufeuern...

Haweee
06.10.2010, 22:17
Was ein Oberarzt/Chef sagt ist leider Evidenz Grad 123 - Typische klinische Symptome ist halt leider erst der Schwindel, weil das ja nun auch mal vom vestibularis ausgeht...
Nein! Schwindel IST untypisch; ob das nun ein Chefarzt oder ein kleiner PJler sagt. Daher macht der Kommentar mit Evidenzgrad XY keinen Sinn. Ich denke, Fachärzte, die so eine Erkrankung 100 Mal gesehen haben, wissen was Sache ist. Und: Das steht in jedem HNO-Lehrbuch. Ich zitiere beispielhaft aus "Facharztwissen HNO-Heilkunde": "Schwindel eher untypisch (<20%), da Ausfall und Kompensation parallel verlaufen".
Die richtige Antwort bleibt mir weiterhin unklar. Unter anderem auch, weil die Hirnstammaudiometrie vor einem möglichen MRT durchaus Sinn macht.