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LibellenLilli
06.10.2010, 20:41
Hallo !

Da die Suchfunktion zurzeit deaktiviert ist ... hab ich mal beschlossen ein neues Thema zu erstellen ...

Meine Schwester möchte gerne als Psychotherapeutin in einer eigenen Praxis arbeiten. Mit ihrem Abitur könnte sie wohl für Psychologie als auch für Medizin einen Studienplatz kriegen. Leider ist sie im Moment sehr unentschlossen, was es denn für ein Studium werden soll.

Soweit ich das verstanden habe, gibt es zwei Wege

1) Medizin und Fachärztin/Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

2) Psychologiestudium und Therapeutenausbildung

Worin unterscheiden sich die Tätigkeitsbereiche von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten?
Weiß jemand zufällig was die Therapeutenausbildung kostet? Darf man dann auch Medikamente verschreiben? Wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus? Können sich beide niederlassen und wird das von den Krankenkassen gleichermaßen vergütet?

Ich persönlich würde ihr ja eher zum Medizinstudium raten. Aber ich bin da wohl befangen ... ;-)

Vielen Dank für ein paar Antworten.

Grüße,
Lilli

meleno
06.10.2010, 21:23
hey libellenlilli.

bei mir war es ungefähr die gleiche frage nach dem abitur.
ich habe allerdings schnell entschieden, dass es medizin sein soll und nicht psychologie.
denn, eine freundin meiner tante (gynäkologin) ist psychiaterin und hat mir ausdrücklich geraten über den mediziner-weg in die psychatrie zu gehen statt über das psychologiestudium und die ausbildung in die therapie, dort liegt auch ein größerer schwerpunkt in der neurologie.
die therapeutenausbildung (habe ich mir sagen lassen) muss unfassbar teuer sein und man darf keine medikamente verschreiben.
hier liegt denke ich auch der größte unterschied:
psychotherapeuten reden eher und psychiater sind halt die "echten" mediziner.

allerdings ist es bei mir auch so, dass die tendenz einfach eher in richtung medizin geht und ich mir mit dem medizinstudium eher auch einen beruf aus einem anderen teilbereich vorstellen kann.
damit meine ich, dass ich außer psychiotherapie eig keine ambitionen in bereich psychologie hätte. wie zB schulpsychologie, werbepsychologie etc. ist nichts womit ich arbeiten könnte, denke ich...
insgesamt ist also medizin für MICH interessanter.

vllt ist das auch ein denkansatz für deine schwester...mit welchem studiengang sich auch noch mehr alternativen zu psychatrie/psychotherapie ergeben.

ich hoffe ich konnte etwas helfen,

gruß
meleno

leofgyth77
06.10.2010, 21:31
mir ging es genauso. ich wollte immer in der psychiatrie arbeiten und ich dann nachm abi dort fsj gemacht. hab ganz schnell festgestellt, dass medizin der richtige weg für mich ist, da ich psychiaterin werden will und nicht psychologe. in dem jahr hab ich dann aber auch allgemein gemerkt, dass ich medizin unglaublich spannend finde, und zwar auch andere gebiete als psychiatrie.
vielleicht hilft es ihr ja auch ein praktikum oder fsj zu machen. ich bin sehr froh, dass ichs gemacht hab, weil so konnt ich mir 100% sicher sein, dass ich den richtigen weg eingeschlagen habe.

Encephallus
07.10.2010, 08:36
meleno schrieb:
"psychotherapeuten reden eher und psychiater sind halt die "echten" mediziner."


Mit dem Satz machste aber ein Fass auf...er zeigt schon mal, dass du dich mit dem Thema eigentlich noch gar nich richtig befasst haben kannst, weil er von Unwissen zeugt und Begriffe durcheinander geworfen werden..
Du sagst, "Psychotherapeuten reden eher"..dazu kann man erst mal sagen, dass Psychotherapeuten nicht zwingend Psychologie studiert haben müssen, auch jemand, der Medizin studiert kann sich auf Psychotherapie spezialisieren,sprich ein Psychotherapeut muss kein Psychologe, sondern kann auch ein Mediziner sein...es gibt nämlich psychologische Psychotherapeuten und medizinische Psychotherapeuten.
Davon abgesehen, was glaubst du eigentlich, was medizinische Psychotherapeuten machen, also um es mit deinen Worten zu sagen, die "echten" Mediziner? Glaubst, die verschreiben den ganzen Tag Medikamente, ohne "eher" zu "reden"?Ich sag dir, egal ob du Psychologie studiert hast oder Medizin und dich auf Psychotherapie spezialisierst, in beiden Tätigkeiten steht meistens das Gespräch im Vordergrund..(Mal so nebenbei gesagt, ist in allen ärztlichen Disziplinen das Gespräch von sehr großer Bedeutung..es darf auf keinen Fall zu kurz kommen, man ist ja häufig eine Art Detektiv, kann also jede Info gebrauchen..dies kommt aufgrund des Zeitmangels allerdings häufig zu kurz und führt bestimmt nicht selten zu Fehldiagnosen) Medikamente werden in der med. Psychoth. häufig nur unterstützend verschrieben..sowohl psych. Therapeuten, als auch med. Therap. müssen also "eher reden" !
Man kann aber bestimmt sagen, dass die med. Theras sich mehr auf die Psychosomatik konzentrieren und somit einen umfassenderen Blick auf den Patienten haben als Psychologen..sie kennen sich eben besser mit psychologischen Krankheiten aus, die auf organische Fehlfunktionen zurück zu führen sind...

tortet
07.10.2010, 09:38
Es gibt Studien, die zeigen, dass eine medikamentöse Monotherapie genauso wirksam ist wie Medi+Psychotherapie, die Therapie also keinen Zusatznutzen bringt (jedenfalls bei "richtig" depressiven Patienten).

Leider sind die Möglichkeiten der Psychotherapie bis zu einem gewissen Grad limitiert - was tun bei Patienten, die auf die Therapie nicht ansprechen? Gerade bei Psychosomatikern mit über Jahr(zehnt)e konservierter Schmerzsymptomatik wird Psychotherapie allein schwer ausreichen.

Zack
07.10.2010, 09:57
Es gibt Studien, die zeigen, dass eine medikamentöse Monotherapie genauso wirksam ist wie Medi+Psychotherapie, die Therapie also keinen Zusatznutzen bringt (jedenfalls bei "richtig" depressiven Patienten).


Nicht, dass ich dir nicht glauben würde, aber ne fundierte Quelle zu der Angabe würde mich schon mal interessieren....

Encephallus
07.10.2010, 10:21
Zitat von tortet:
Es gibt Studien, die zeigen, dass eine medikamentöse Monotherapie genauso wirksam ist wie Medi+Psychotherapie, die Therapie also keinen Zusatznutzen bringt (jedenfalls bei "richtig" depressiven Patienten).

Hört sich sehr befremdlich an...außerdem soll man bekanntlich keiner Studie trauen, dieman nicht selbst gefälscht hat..

Nein ganz ehrlich, gerade bei depressiven Erkrankungen und Angststörungen ist die Psychotherapie ein Muss...Medikamente heitern die Stimmung auf und wirken anxiolytisch, aber nur so lange sie eingenommen werden..bei Absetzen lässt die Wirkung nach, daher ist es wichtig, dass die durch die Medikamente eingeleitete entspannte Phase ausgenutzt wird, um kognitive Veränderungen durch Gespräche und Konfrontation herbei zu führen

Rico
07.10.2010, 11:20
Ich finde, Ihr solltet die beiden Disziplinen nicht so kompetitiv sehen - in einer modernen Klinik werden die sowohl Psychiater wie psychologische Psychotherapeuten im Team zusammenarbeiten.
Dass bei manchen Indikationen die Pharmakotherapie überlegen ist, ist weder überraschend(logisch - im katatonen Stupor kann man soviel reden wie man will) noch sagt es etwas über die Wertigkeit der verschiedenen therapeutischen Ausbildungen aus - denn schließlich gibt es vice versa Indikationen, in denen die Psychotherapie überlegen ist (z.B. Angststörungen, hier erreicht man mit angstlösenden Medikamenten allenfalls eine kurzfristige Linderung der Symptome, zur langfristigen Hilfe muss die Ursache psychotherapeutisch angegangen werden).

Der Threaderstellerin (bzw. deren Schwester) würde ich raten auch ein Forum in dem sich vornehmlich Psychologen rumtreiben zu konsultieren, denn dass die Mehrheit derer, die einmal vor der Frage standen und sich für Medizin entschieden haben, dass nun wiederrum empfehlen ist ja auch weder überraschend noch representativ.

tortet
07.10.2010, 12:49
Anstelle hier auf Einzelstudien zu verweisen, zitiere ich mal das Standardwerk (Benkert-Hippius, Kompendium der Psychopharmakotherapie)
http://books.google.de/books?id=WdVCC_iwzlsC&pg=PA36&lpg=PA36&dq=psychotherapie+psychopharmaka+wirksamkeitsvergl eich&source=bl&ots=9p0-LYSedK&sig=3DkFXNhOChwd0iiNylOK_9kj1o4&hl=de&ei=yKKtTOGOAozKswaLws3PDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBYQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false

Hauptaussage:

" " bei summarischer Bewertung der Studienlage ... kristallisiert sich die Folgerung heraus, dass mit steigender Schwere der Depression doch eine zunehmende Überlegenheit der Pharmakotherapie gegenüber der Psychotherapie zu verzeichnen ist." (was nicht weiter überrascht)

dann empfehlen sie zwar, den "synergistischen Behandlungseffekt von PT und Pharmaka" zu nutzen, allerdings besitzt die PT nur

"nur dann eine vergleichbare Wirksamkeit", wenn "der Psychotherapeut exzellent ausgebildet ist". (interessante Aussage ;-) )

Andererseits schreiben sie ja auch, dass eine Rezidivprophylaxe nur dann funktioniert, wenn sie durch PT begleitet wird..... Aber auch nicht immer und zwangsläufig bei allen Patienten. (hierzu vor allem 2 Seiten später S. 37/38 Punkt 4: "es gibt Studien, die einen Vorteil der Kombination empirisch nicht belegen konnten", als Ergänzung zu den folgenden Zitaten)

Also eigentlich eine Mischung aus Pro + Kontra, was eigentlich auch genau die Faszination der Psychiatrie ausmacht (meine Meinung). Es ist halt nichts in Stein gemeisselt....

Jedenfalls scheint es auch eine Reihe Studien zu geben, die das Gegenteil in Metaanalysen zu belegen versuchen (also bei mangelndem Ansprechen auf Psychopharmaka PT als überlegen empfehlen). Nur sind Metaanalysen ja nicht immer unkritisch zu bewerten.

Rico
07.10.2010, 13:29
Aber auch nicht immer und zwangsläufig bei allen Patienten. Ich glaub ich kenne keine einzige Therapie, die "immer und zwangsläufig" allen Patienten hilft...

tortet
07.10.2010, 15:34
Ob eine Therapie hilft, ist die eine Seite, ob sie indiziert ist, die andere.

Encephallus
07.10.2010, 17:04
Naja..und Depression ist nicht gleich Depression...es gibt ja verschiedene mögliche Ursachen...wenns wirklich nur am Hinrstoffwechsel liegt, ist es klar, dass die Medikamente helfen...teilweise sinds aber auch wirklich die äußeren Umstände, die zu einer Depression führen...dann ist ne PT sicher sehr wichtig..

Und wie siehts bei Phobien aus?Da kommste mit Medikamenten allein nicht weit...she ich doch richtig oder nich?

meleno
07.10.2010, 19:22
meleno schrieb:
"psychotherapeuten reden eher und psychiater sind halt die "echten" mediziner."


Mit dem Satz machste aber ein Fass auf...er zeigt schon mal, dass du dich mit dem Thema eigentlich noch gar nich richtig befasst haben kannst, weil er von Unwissen zeugt und Begriffe durcheinander geworfen werden..
Du sagst, "Psychotherapeuten reden eher"..dazu kann man erst mal sagen, dass Psychotherapeuten nicht zwingend Psychologie studiert haben müssen, auch jemand, der Medizin studiert kann sich auf Psychotherapie spezialisieren,sprich ein Psychotherapeut muss kein Psychologe, sondern kann auch ein Mediziner sein...es gibt nämlich psychologische Psychotherapeuten und medizinische Psychotherapeuten.
Davon abgesehen, was glaubst du eigentlich, was medizinische Psychotherapeuten machen, also um es mit deinen Worten zu sagen, die "echten" Mediziner? Glaubst, die verschreiben den ganzen Tag Medikamente, ohne "eher" zu "reden"?Ich sag dir, egal ob du Psychologie studiert hast oder Medizin und dich auf Psychotherapie spezialisierst, in beiden Tätigkeiten steht meistens das Gespräch im Vordergrund..(Mal so nebenbei gesagt, ist in allen ärztlichen Disziplinen das Gespräch von sehr großer Bedeutung..es darf auf keinen Fall zu kurz kommen, man ist ja häufig eine Art Detektiv, kann also jede Info gebrauchen..dies kommt aufgrund des Zeitmangels allerdings häufig zu kurz und führt bestimmt nicht selten zu Fehldiagnosen) Medikamente werden in der med. Psychoth. häufig nur unterstützend verschrieben..sowohl psych. Therapeuten, als auch med. Therap. müssen also "eher reden" !
Man kann aber bestimmt sagen, dass die med. Theras sich mehr auf die Psychosomatik konzentrieren und somit einen umfassenderen Blick auf den Patienten haben als Psychologen..sie kennen sich eben besser mit psychologischen Krankheiten aus, die auf organische Fehlfunktionen zurück zu führen sind...

ich habe mich sehrwohl mit dem thema befasst, wenn du es allerdings genau wissen willst: ich war beim schreiben des beitrags unter zeitdruck und hatte einfach nicht die möglichkeit es so wunderbar ausführlich darzustellen wie du.
natürlich war meine aussage unheimlich pauschalisiert.
bei den "psychotherapeuten" von denen ich sprach, meinte ich natürlich die psychologischen und diese dürfen ja nunmal keine medikamente verschreiben und führen halt hauptsächlich das gespräch.

ich weiß zwar nicht für wen du mich hälst, aber mir ist auch sehr wohl klar, dass ein medizinischer psychotherapeut oder ein psychiater nicht WIE WILD drauf los verschreibt und mit medikamenten um sich schmeißt. meine antwort bezog sich auf die vom autor des themas direkt formulierte frage bzgl. der medikamente.

naja, wie auch immer.

zum thema zurück: ich denke jedenfalls man kann sich über das medizinstudium einfach mehr türen offen halten.
gutes beispiel:
ich habe heute ein mädchen kennengelernt, sie studiert seit einem jahr medizin in bonn und ist SUPER zufrieden. aber sie hat zuvor 1 jahr molekulare biomedizin studiert, da sie ursprünglich geplant hat in die forschung zu gehen. dann hat sie halt gemerkt, dass sie sich nicht 100prozentig sicher ist und ist auf medizin umgestiegen, weil sie einfach so die möglichkeit hat zB als ärztin tätig zu werden ODER in die forschung zu gehen :)

Kensington
07.10.2010, 19:52
Ich studiere seit einem Monat Psycho. Wenn du Fragen hast, kannst du Dich gerne bei mir melden.

EKT
08.10.2010, 21:06
Hallo,

wenn man mit psychisch kranken Menschen arbeiten möchte, ist das Medizinstudium die einzig richtige und sinnvolle Wahl. Nicht nur, weil man von Medizin und Pharmakologie Ahnung haben muß, sondern auch, weil Psychotherapie ein urärztliches Fachgebiet ist (was vielen nicht klar ist). Habe selbst Psychologie studiert und es abgebrochen, weil es nicht zielführend war. Mittlerweile stehe ich kurz vor dem Facharzt Psychiatrie/Psychotherapie und bereue meine Entscheidung nicht. Leider gibt es zu wenige Medizinabsolventen, die sich für dieses geniale Fachgebiet interessieren/entscheiden und so kommt es, daß wir in meiner Abteilung neben zwei Assistenzärzten und drei Oberärzten sage und schreibe neun Psychologen haben (die die Lücken, die nicht vorhandene Ärzte reißen, füllen sollen - es aber natürlich nicht können).

Gruß,
EKT

Humane
08.10.2010, 22:34
Ähm, die Frage war, ob Medizin oder Psychologie, oder? Ja, Medizin natürlich :-love Aber wenn du dir nicht sicher bist, schau' doch mal in die ein oder andere Vorlesung rein, besuch' mal die Homepages der Institute, überprüf' die Curricula nach deinen Bedürfnissen und schnupper' mal in ein paar Bücher rein ...

AnnaRasenmaehrmann
21.01.2011, 19:23
Hallo,

wenn man mit psychisch kranken Menschen arbeiten möchte, ist das Medizinstudium die einzig richtige und sinnvolle Wahl.

Da würde ich, als Psychologin, spontan widersprechen und behaupten, medikamentöse Behandlung ohne ein ansatzweise psychologisches Wissen und zugehörige Therapie bringt auch nicht immer alles. Manchmal jedoch ist eine Verhaltenstherapie (z.B.) ganz wirksam und braucht keinerlei Medis.
Beispielsweise bei der Panikstörung (-wo Medis kontrainduziert sind)

Distress Misstress
21.01.2011, 21:58
Da würde ich, als Psychologin, spontan widersprechen und behaupten, medikamentöse Behandlung ohne ein ansatzweise psychologisches Wissen und zugehörige Therapie bringt auch nicht immer alles.

Und das sagst du jemanden, der sich EKT nennt? :-))
Spaß beiseite, es kommt natürlich drauf an, in welche Richtung man später gehen möchte. Der Psychiater ist (und ich weiss nicht, was daran ein Skandal ist) tatsächlich der richtige Mediziner, denn ein Psychologe ist nunmal kein Mediziner. Andersherum erfuhr der Mediziner nie eine breite psychologische Ausbildung. Zwei verschiedene Bereiche eben.

Für die Medizin spricht allerdings die Flexibilität. Nicht nur die gefühlten 9862548 Branchen, in denen man als Arzt tätig sein kann, sondern auch die Weiterbildungsmöglichkeit zum PT inklusive der Verschreibungsbefähigung von Medikamenten. Das macht gewissermaßen autonomer, oder nicht?

Vom Beistand der Angehörigen, Patientengespräche jeder Art, Tod, Sucht, Depression als Folgeerkrankung von was anderem körperlicher Ursache mal abgesehen, lernt man an Theorie für die eher beratenden Tätigkeiten im Medizinstudium nunmal weniger als im Psychologiestudium. Daher muss man sich vor dem Studium dann natürlich die Frage stellen, ob man genug Interesse an der Medizin hat, um das Medistudium überstehen zu können, welches rein handwerklich nunmal wenig mit psychologisch-beratender, noch viel weniger mit psychologisch-therapeutischer Tätigkeit zu tun hat.

Wer sich für Nervenheilkunde allgemein interessiert und auch genug Interesse für die restliche Medizin mitbringt, wird mit dem Medistudium gut bedient und beschäftigt sein. Wer jedoch weiss, dass mehr als die Hälfte der Inhalte des Studiums uninteressant ist, für den ist natürlich das Psychostudium besser.

DM, die auch vor der Frage stand und sich nun für alles entschieden hat :-))

Colourful
22.01.2011, 08:47
Wobei ich ja glaube, dass auch nicht alles am Psychologiestudium per se spannender ist.
Und ich finde übrigens auch, dass man psychologische und auch einfach praktische kommunikative Grundfähigkeiten auch im Medizinstudium ganz gut lernt. Und das ist meiner Meinung nach sehr wichtig, bringt ja nichts, wenn ich alles weiß und nichts davon mit meinen Patienten umsetzen kann.

Für mich ist Psychiatrie auch das spannendste Fach, ich weiß auch, dass ich das früher oder später machen werde.

LG!

Distress Misstress
22.01.2011, 10:29
Ich hab nie gesagt, dass Psychologie spannender sei. Was spannend ist, hängt von den eigenen Interessen ab. Wenn man später pychotherapeutisch tätig sein möchte und die Hälfte eines Medistudiums eine Qual wäre, weil es absolut uninteressant ist, dann ist ein Medistudium nunmal nichts und natürlich ist das Psychostudium dann spannender. Wer jedoch allgemein auch Interesse an der Medizin hat und sich schon sicher ist, dass es einen in Richtung Nervenheilkunde zieht, dann ist Medizin eine gute Wahl, denn als Arzt kann man auch pt-tätig werden. Und auch wenn man sich noch nicht sicher ist - egal, das Grundinteresse muss da sein und dann klappts auch mit dem Studium :-party Davon bin ich fest überzeugt.