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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gegenseitige Apathie unter Studenten



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Unregistriert
07.10.2010, 23:36
Ich habe die meisten Komilitonen in meinem Semester seit dem PJ nicht mehr gesehen.

Und als ich sie vor drei Tagen bei der Prüfung traf, habe ich von vielen eine starke Abneigung empfunden. Woher kommt dieser Hass? Oder ist das kein Hass? Bin nie jemand, der sich falsch oder unfair verhalten hat, kann das irgendwie nicht verstehen.

Ich meine, manche der Komilitonen sieht man möglicherweise nie wieder und ist das wirklich die Art sich von jemanden zu verabschieden, mit dem man zwangsweise 6 Jahre lang abhängen musste (Vorlesung, Seminare etc.)?

Wieso können die meisten Studenten nicht mal "Hallo" sagen oder Hallo zurück sagen.

Ist das Arroganz oder eher Hass? Ist das nicht einfach nur traurig sowas?


Ich habe es in den 6 Jahren Medizinstudium nicht verstanden. Manche kenne ich wirklich 6 Jahre lang und habe noch nie ein Gespräch mit denen geführt.

Ist das nur unter Medizinern oder gehäuft unter Medizinstudenten der Fall oder ist das generell so?

Wer hat Erfahrungen gemacht?

Kackbratze
08.10.2010, 00:07
Das heisst nicht Apathie, das heisst Antipathie.


Ich habe es in den 6 Jahren Medizinstudium nicht verstanden. Manche kenne ich wirklich 6 Jahre lang und habe noch nie ein Gespräch mit denen geführt.

Schlag deine Abizeitung auf. Auch da wirst Du Leute finden mit denen Du nicht geredet hast, oder die nicht mit Dir reden wollten.
Ohne Dir wirklich zu Nahe treten zu wollen:

Das Leben ist kein Ponyhof!
Kuschelecken sind seit der Grundschule out!

netfinder
08.10.2010, 00:08
Naja vllt. sind die ja alle apathisch, das wuerde das auch erklaeren... :-))

morgoth
08.10.2010, 00:16
Hm, ein Hörsaal voller apathischer Studenten. Erinnert mich an irgendwie an einen richtig schlechten Zombiefilm, die nur Uäääääärrggggghhhh sagen.
Mit einer etwas ernsteren Note: Wenn du tatsächlich Kommilitonen über 1 Jahr (PJ+Lernzeit) nicht gesehen hast, waren es eher welche aus der Schublade "Bekannte" als "Freunde". Das ist halt so im Leben. Die haben jetzt ein Jahr lang in "ihren" Abteilungen gearbeitet, möglicherweise sich verlobt/verheiratet, Kinder bekommen, erfolgreich Bewerbungsgespräche absolviert. Eure Wege haben sich vielleicht noch nicht vollständig getrennt, aber die unterschiedlichen Richtungen kann man schon deutlich erahnen.
Wenn du da aktiv gegensteuern willst - gezielt bei bestimmten Personen - solltest du es jetzt tun, oder mit wieviel Leuten deines Abijahrganges hast noch regelmäßig Kontakt? Und nein, facebook-Botschaften 1/Semester zählen nicht dazu.

Unregistriert
08.10.2010, 00:20
Upss.. Habe wohl zu viel Psychiatrie gelernt :) Natürlich wollt ich ANTIPATHIE schreiben!

Unregistriert
08.10.2010, 00:27
Das ist glaube ich öfters bei Medizinstudenten der Fall... Viele sind Ärztekinder und kommen sich sowieso als was Besseres vor..

Habe mal aus Langeweile eine Analyse gemacht und festgestellt, dass es eine sehr starke Korrelation zwischen Ärztekindern und Arroganz gibt.

Manche sind einfach Arschlöcher und haben keinen Sinn für Freundlichkeit.. Zu den Patienten dreckig freundlich und zu den Kollegen ziehen die immer eine Fresse..

Unregistriert
08.10.2010, 00:29
finde ich klasse, dass hier solche tabuthemen angesprochen werden http://www.mlmr.de/medizinstudium/foren/images/icons/icon14.gif

Rico
08.10.2010, 01:11
Hm, ein Hörsaal voller apathischer Studenten. Erinnert mich an irgendwie an einen richtig schlechten Zombiefilm, die nur Uäääääärrggggghhhh sagen. Nein, das ist die Hauptvorlesung Arbeits- und Sozialmedizin.
Diesen ausdrucklosen, leeren, aller Hoffnung beraubten Blick sieht man sonst nur am Bahnhof Zoo.

Kackbratze
08.10.2010, 06:54
Das ist glaube ich öfters bei Medizinstudenten der Fall... Viele sind Ärztekinder und kommen sich sowieso als was Besseres vor..

Habe mal aus Langeweile eine Analyse gemacht und festgestellt, dass es eine sehr starke Korrelation zwischen Ärztekindern und Arroganz gibt.

Manche sind einfach Arschlöcher und haben keinen Sinn für Freundlichkeit.. Zu den Patienten dreckig freundlich und zu den Kollegen ziehen die immer eine Fresse..


Selten soviel Schubladendenken gefunden, wie in diesem einen Posting.
Ich hab mich mal aus Langeweile in einem Forum registriert und auch kurz in meiner kleinen, feinen Welt eine Analyse durchgeführt und festgestellt, dass es eine starke Korrelation zwischen bullshit-Postings und Neid gibt.

Es gibt zwar keine Zahlen oder Fakten dazu, aber ich habe ganz alleine diese Analyse mit SPSS (oder war es der WindowsTaschenrechner?) durchgeführt und zack:
Ich hatte recht!

Toll, oder?

airmaria
08.10.2010, 08:47
Ich hab mich mal aus Langeweile in einem Forum registriert und auch kurz in meiner kleinen, feinen Welt eine Analyse durchgeführt und festgestellt, dass es eine starke Korrelation zwischen bullshit-Postings und Neid gibt.

Es gibt zwar keine Zahlen oder Fakten dazu, aber ich habe ganz alleine diese Analyse mit SPSS (oder war es der WindowsTaschenrechner?) durchgeführt und zack:
Ich hatte recht!


für diesen beitrag verleihen wir den soeben gestifteten "airmaria-post-of-the-day-award"
herzlichen glückwunsch!
airmaria

Unregistriert
08.10.2010, 09:10
Hm, kann vllt sein, dass es leute gibt die vor und nach prüfungen nicht gerne reden? sich davor gegenseitig nicht verrückt machen lassen wollen, kein bock haben auf "Uuuuund, was hast du sooo gelernt? Aach, soo wenig?! Also ich....blabla"

Feuerblick
08.10.2010, 09:21
Vielleicht ist es auch einfach so, dass man sich nicht automatisch mögen muss obwohl man jahrelang gemeinsam studiert hat. Und wenn man jemanden nicht mag, dann muss man auch nicht mit dieser Person reden... Interessant, dass es Menschen gibt, die sich über so etwas wundern. Der letzte Kommilitone, der sich über normale zwischenmenschliche Verhaltensweisen gewundert hat, war Walldorfschüler, konnte bestimmt seinen Namen tanzen und war ansonsten nicht (über)lebensfähig...

Unregistriert
08.10.2010, 10:10
3/4 meines Semesters kann ich nicht leiden und konnte ich noch nie leiden. Warum soll ich sie jetzt auf einmal grüßen oder auch nicht? Machen wir uns nichts vor, ähnlich wie Jura ist die Medizin gerade in den Hochburgen voll von Spacken die in der Schule noch Einzelgänger waren und jetzt unter Ihresgleichen zu neuer Hochform auflaufen! Ich werde viele aus meinem Semester vermissen aber bin auch froh, noch viel mehr nicht so schnell wiederzusehen...

Münster

Kackbratze
08.10.2010, 10:13
Ein Posting mit gesundem Menschenverstand, wenn auch einen Hauch destruktiv. ;-)

hennessy
08.10.2010, 11:37
hab ich eigentlich 2 Studiengänge auf nem anderen Stern studiert? Klar gabs bei uns auch Idioten, die sich die Nase an der Decke aufgerissen haben vor lauter Hochmut, aber im Großen und Ganzen waren wir zumindest freundlich und höflich zueinander. Fällt mir richtig schwer, zu glauben, dass sich dies so krass geändert haben soll.

Kackbratze
08.10.2010, 12:00
Hat es sich auch meist nicht, aber die rosarote Brille mancher Leute ist genauso schrecklich.

Cremasterreflex
08.10.2010, 16:52
Das ist glaube ich öfters bei Medizinstudenten der Fall... Viele sind Ärztekinder und kommen sich sowieso als was Besseres vor..

Habe mal aus Langeweile eine Analyse gemacht und festgestellt, dass es eine sehr starke Korrelation zwischen Ärztekindern und Arroganz gibt.

Manche sind einfach Arschlöcher und haben keinen Sinn für Freundlichkeit.. Zu den Patienten dreckig freundlich und zu den Kollegen ziehen die immer eine Fresse..

könnte ich nicht besser formulieren. ich denke es wird so gesiebt, dass Arschlöcher leichter durchkommen. wir können uns also auch beim IMPP bedanken, dass es so ist. Jedoch habe ich den eindruck, dass je länger die Mediziner dann im Arbeitsleben ist, desto weniger Ellenbogen haben sie dann, weil es entspannter wird und die Leute sehen, dass so eine neg. Einstellung zu Menschen auch denen selbst mehr Nachteile bringt. Mit freundlichkeit auch zu Kollegen wird alles viel angenehmer, man freut sich die Kollegen nach dem Aufwachen zu sehen und damit auch die Arbeit.

Kackbratze
08.10.2010, 17:54
könnte ich nicht besser formulieren. ich denke es wird so gesiebt, dass Arschlöcher leichter durchkommen. wir können uns also auch beim IMPP bedanken, dass es so ist. Jedoch habe ich den eindruck, dass je länger die Mediziner dann im Arbeitsleben ist, desto weniger Ellenbogen haben sie dann, weil es entspannter wird und die Leute sehen, dass so eine neg. Einstellung zu Menschen auch denen selbst mehr Nachteile bringt. Mit freundlichkeit auch zu Kollegen wird alles viel angenehmer, man freut sich die Kollegen nach dem Aufwachen zu sehen und damit auch die Arbeit.


Hach wie schön! Blinde und Farben.
Warts mal ab, Junge!

Sarah 260189
08.10.2010, 19:18
Jedoch habe ich den eindruck, dass je länger die Mediziner dann im Arbeitsleben ist, desto weniger Ellenbogen haben sie dann, weil es entspannter wird und die Leute sehen, dass so eine neg. Einstellung zu Menschen auch denen selbst mehr Nachteile bringt.

Hatte ich bisher nicht so den Eindruck. Meine (zugegeben noch nicht sooooo große Erfahrung) geht eher in die Richtung dass die richtigen A***** später eher die höheren Posten besetzen.

Aber insgesamt find ich das Thema des Threads echt ganz interessant. Ich dachte immer, ich bin die einzige, die sich ihre Kommillitonen gerne etwas anders wünschen würde. Irgendwie ist da bei vielen viel heiße Luft dahinter. Ich hab erst jetzt allmählich kapiert, dass die alle gar nicht sooooo toll sind und soviel Wissen haben, wie sie immer angeben. Eher so nach dem Motto "ohne Plan nachdrücklich behauptet ist schon fast so gut wie gewusst". Naja, jedenfalls ist's schon dank dem (unsinnigen) NC schon eine "spezielle" Gruppe Leute, die Medizin studiert (oder zumindest 80% davon :-) ). Oft halt die Leute, die schon in der Schule keiner leiden konnte. (Nicht immer zu recht)

Linda.1001
08.10.2010, 19:29
Nun ja, ich kann zwar nichts zu o.g. Thema in der Medizin sagen, aber im Pharmaziesemester siehts noch düsterer aus. Wobei wir damals als Frauen in der Überzahl waren (nur 3 männl. und 80 weibl. Studenten) und es Zickenkrieg ohne Ende gab.

Skripte bekamen damals auch nur die, die sich mit den Fachschaftsvertretern gut gestellt haben.
Ich mag diese Cliquenbildung ganz und gar nicht. Man weiss eben, wem man vertrauen kann und wem nicht (zumindest denkt man das meistens...) und hält sich eben an die Leute denen man sympathisch ist. Den Anderen kann man ja gut und gerne skeptisch gegenüber bleiben. Nett grüßen? Naja, warum nicht, aber mehr würd ich auch nicht. Die Taktik zu fragen: uuund, wieviel hast du gelernt???' kenne und hasse ich. Deswegen, je weniger Smalltalk (außer mit Freunden) desto besser.