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Schimmelschaf
15.10.2010, 08:21
Wenn man als Patient den Menschen hinter dem Arzt nicht sieht, sollte man sich eh fragen, ob man das eigene Weltbild nicht nochmal überdenken sollte. Ich meine eher das kategorische Ablehnen von Patienten. Natürlich muss es auch Idioten geben, aber langsam habe ich das Gefühl, dass dieses "genervt-sein" bei den Ärzten immer häufiger vorkommt. Allerdings ändert man mit der Einstellung, dass alle Simulanten sind, nichts daran, dass die Patienten nicht nochmal andackeln. Hab da jetzt auch ein paar sehr enttäuschende Ärzte angetroffen, obwohl diese sehr nett waren, war doch ihre Lieblingsdiagnose "Simulant". Das hat nix mit gutem oder schlechtem Tag zu tun.

Kackbratze
15.10.2010, 10:32
Vielleicht mit dem Patienten?

Schimmelschaf
15.10.2010, 12:45
Gibts sicher, aber nicht bei den Fällen die ich kenne (bis auf wenige Ausnahmen).

Humane
16.10.2010, 23:51
Ach, als guter Arzt braucht man einfach Menschenkenntnis. Man muss zwischen den Patienten unterscheiden, die einfach nur Aufmerksamkeit wollen, und denjenigen, die wirklich Hilfe brauchen. Bei Erstgenannten dürfen die Ärzte dann ruhig auch ein bisschen genervt sein :-top

Kackbratze
17.10.2010, 05:54
Ach, als guter Arzt braucht man einfach Menschenkenntnis. Man muss zwischen den Patienten unterscheiden, die einfach nur Aufmerksamkeit wollen, und denjenigen, die wirklich Hilfe brauchen. Bei Erstgenannten dürfen die Ärzte dann ruhig auch ein bisschen genervt sein :-top

Scheixx auf die Kurse, das Examen o.Ä.
Einfach nur Menschenkenntnis, dann wird das Ganze schon.
Und "genervt" gegenüber dem Patienten aufzutreten ist weder professionell, noch zeugt es von Empathie, geschweige denn vom dem Willen, dem Patienten helfen zu wollen (und ja: "sie haben nichts, was ich jetzt gerade behandeln kann" ist für manche Patienten auch wichtig zu hören!).
"Sie haben nichts" kann man auch erst nach der Anamnese, Untersuchung, etc. sagen und nicht schon vorher. Mit einem fetten Bias dem Patienten gegenüberzutreten ist einfach nur schlecht.

(wobei wir alle nur Menschen sind und Ausnahmen immer mal auftreten können, aber nicht sollten)

hulahopp
17.10.2010, 11:03
Ach, als guter Arzt braucht man einfach Menschenkenntnis. Man muss zwischen den Patienten unterscheiden, die einfach nur Aufmerksamkeit wollen, und denjenigen, die wirklich Hilfe brauchen. Bei Erstgenannten dürfen die Ärzte dann ruhig auch ein bisschen genervt sein :-top

Widerspruch! Vielleicht bräuchte es bei solchen Ansichten wie bei den Juristen eine Prämisse, die von der Unschuldsvermutung ausgeht: Zunächst ist eine Krankheit anzunehmen und danach auch und danach erst recht. Zyniker, die bei jedem Patienten zunächst Psychokiste rauskramen, sind das Letzte.:-meinung

John Silver
17.10.2010, 11:48
Es ist auch so. Dass ein Patient eine tatsächlich vorhandene somatische Erkrankung psychisch überlagert, kommt häufig vor - dennoch ist eine psychosomatische Diagnose eine Ausschlussdiagnose. Nur wenn man einigermaßen sicher ist, dass keine somatische Erkrankung vorliegt, kann man die psychosomatische Schiene ansprechen. Und wirklich sicher kann man sich nie sein.

Was die fachliche und die soziale Kompetenz angeht, so sollten viele hier erstmal abwarten, wie das Leben als Arzt wirklich ist, und nicht irgendwelchen Schmarrn nachplappern, den sie in mehr oder weniger dämlichen Fernsehsendungen aufgeschnappt haben. Ich empfinde es immer wieder als sehr belustigend, wenn Leute, die gerade mal am Arztsein geschnuppert haben, darüber diskutieren, wie ein Arzt zu sein habe und was gut oder schlecht sei. Diskutieren Blinde über die Farbe des Mondes...

Kackbratze
17.10.2010, 12:39
Diskutieren Blinde über die Farbe des Mondes...

Alle Jahre wieder bleibt am Ende diese Quintessenz übrig und trotzdem wird entweder weiter diskutiert oder ein neuer Thread zur alten Suppe eröffnet.:-?

hulahopp
17.10.2010, 15:54
Es ist auch so. Dass ein Patient eine tatsächlich vorhandene somatische Erkrankung psychisch überlagert, kommt häufig vor - dennoch ist eine psychosomatische Diagnose eine Ausschlussdiagnose. Nur wenn man einigermaßen sicher ist, dass keine somatische Erkrankung vorliegt, kann man die psychosomatische Schiene ansprechen. Und wirklich sicher kann man sich nie sein.

Was die fachliche und die soziale Kompetenz angeht, so sollten viele hier erstmal abwarten, wie das Leben als Arzt wirklich ist, und nicht irgendwelchen Schmarrn nachplappern, den sie in mehr oder weniger dämlichen Fernsehsendungen aufgeschnappt haben. Ich empfinde es immer wieder als sehr belustigend, wenn Leute, die gerade mal am Arztsein geschnuppert haben, darüber diskutieren, wie ein Arzt zu sein habe und was gut oder schlecht sei. Diskutieren Blinde über die Farbe des Mondes...

Erstens heißt das Thema hier "guter Arzt werden" und deshalb sind idealistische Ansprüche durchaus gerechtfertigt und auch die Ansicht von Newcomern wichtig, denn ohne Idealismus kann man sich das Studium sparen. Abgestumpft sein kann man sich immer noch für "später" aufheben. Traurig genug, dass das so unausweichlich scheint. Es wurde nicht zum ersten Mal auf Fernsehserien hingewiesen. Für meinen Fall kann ich nur sagen, dass ich letzte Woche zum ersten Mal Dr. House (DVD) gesehen habe (und es zwar witzig, aber ziemlich phantastisch fand) und mir noch nie! (glaubt es oder lasst es sein) irgendeine dieser Ami-Arztserien reingezogen habe.

epeline
17.10.2010, 16:05
Erstens heißt das Thema hier "guter Arzt werden" und deshalb sind idealistische Ansprüche durchaus gerechtfertigt und auch die Ansicht von Newcomern wichtig, denn ohne Idealismus kann man sich das Studium sparen. Abgestumpft sein kann man sich immer noch für "später" aufheben. Traurig genug, dass das so unausweichlich scheint. Es wurde nicht zum ersten Mal auf Fernsehserien hingewiesen. Für meinen Fall kann ich nur sagen, dass ich letzte Woche zum ersten Mal Dr. House (DVD) gesehen habe (und es zwar witzig, aber ziemlich phantastisch fand) und mir noch nie! (glaubt es oder lasst es sein) irgendeine dieser Ami-Arztserien reingezogen habe.

ich fand jetzt nicht, dass john silvers posting abgestumpft klingt....

SidVicious
17.10.2010, 16:23
Widerspruch! Vielleicht bräuchte es bei solchen Ansichten wie bei den Juristen eine Prämisse, die von der Unschuldsvermutung ausgeht: Zunächst ist eine Krankheit anzunehmen und danach auch und danach erst recht. Zyniker, die bei jedem Patienten zunächst Psychokiste rauskramen, sind das Letzte.:-meinung

Ist eigentlich die Psycho-Kiste keine Krankheit?

Kackbratze
17.10.2010, 16:42
Natürlich ist sie das auch. Aber sie per se jedem Patienten zu unterstellen, egal was der tatsächliche Ursprung der Beschwerden ist, ist falsch.

Ehemaliger User 05022011
26.10.2010, 10:58
Als jemand unmittelbar vor dem Studium möchte ich sagen, dass für mich das Ziel ein guter Arzt zu werden darin besteht, unermüdliches Interesse an medizinischen und damit eng zusammenhängenden biologischen und biochemischen Fragestellungen zu haben, dabei stes auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben und dieses Wissen den Patienten zugute kommen zu lassen. Im Umgang mit dem Patienten sollte vor allem zugehört werden und beim Gespräch sollten Diagnoseschubladen ständig auf- und wieder zugemacht werden, um aus den Mosaiksteinchen der Beschwerden ein gezieltes Untersuchungsprogramm ableiten zu können. Ich weiß nicht, ob ein guter Arzt immer ein netter Arzt sein muss, wichtiger finde ich, ein kompetenter Arzt zu werden, der seine eigenen Fähigkeiten genauso kennt wie seine Grenzen und der auch immer den Kontakt zu vielleicht in bestimmten Fällen kompetenteren Kollegen hält. Medizin ist für mich auch Teamwork. Das Ziel sollte auch darin bestehen, dass der Patient sich gut betreut weiß, die Behandlungsmethoden und -ziele versteht und an seiner Heilung mitarbeitet.

klingt irgendwie so, wie die Vorbereitung auf das Gespräch im Rahmen des Auswahlverfahrens einer Hochschule :-top

denn ohne Idealismus kann man sich das Studium sparen. Abgestumpft sein kann man sich immer noch für "später" aufheben.:-meinung

prot
26.10.2010, 12:10
klingt irgendwie so, wie die Vorbereitung auf das Gespräch im Rahmen des Auswahlverfahrens einer Hochschule :-top
:-meinung

:-)) :-)) :-))

:-dafür :-meinung

Tellerrand
28.04.2011, 12:20
Wie werde ich ein "guter" (menschlicher) Arzt?!
Wir von Tellerrand stellen auf unserer Homepage Infos über Tagungen, Seminare u.v.m. zusammen, die bei der Beantwortung dieser Frage hilfreich sein können:

:::
Tellerrand - Netzwerk für Herzensmedizin

Unser Ziel ist es, Menschen in Gesundheitsberufen, die über ihren schulmedizinischen Tellerrand blicken wollen, miteinander zu vernetzen. Herzensmedizin bedeutet für uns eine humanistische Einstellung zur Medizin: den Patient nicht als Träger einer Krankheit zu betrachten sondern als Mensch in den Mittelpunkt zu stellen.

Tellerrand - Für die Älteren, um ihre Erfahrungen weiterzugeben und als Vorbilder zu agieren.

Für die Jüngeren, um Vorbilder zu finden und den eigenen Weg zu erkennen.

Für Alle, um sich auszutauschen und Gleichgesinnten zu begegnen.
:::

emergency doc
28.04.2011, 21:12
Sagt mal: Sind heute schon alle so hirnverbrannt, daß es keine normalen Homepages mehr gibt? Müsst ihr jetzt eure Internetpräsenzen schon über Twitter/Facebook oder so machen?
[kopfschüttel]
:-dagegen:-meinung

medizininteressiert
28.04.2011, 21:53
je weniger drauf klicken werden, desto mehr kommen sie zur Besinnung. Ohne eine gescheite und seriöse .de Domain würde ich da nicht unbedingt drauf klicken.

Btw: heute hat RTL für "washabich.de" Werbung gemacht. Durch solche Teilnahmen während des Studiums wird man sicherlich auch ein guter Arzt ;-)

amy-mia
02.05.2011, 22:19
ich hab jetzt nicht alle 11 Seiten gelesen :-blush daher entschuldigt bitte falls dies so schon erwähnt wurde.
als Krankenschwester und hoffentlich bald Medizinstudentin habe ich mich natürlich aus eigener Sicht, sowie aus Sicht der anderen Pflegepersonal mal erkundigt, wie ein guter Arzt definiert wird.
Im Klinikalltag ist es folgendes: (komischerweise an erster Stelle) Freundlichkeit, ein offenes Ohr haben (bezogen auf das Pflegepersonal), natürlich auch Fachkompetenz... was nützt der netteste Arzt, wenn er nichts drauf hat.... Ich habe Assistenzärzte gesehen, die ohne Oberarzt nicht auf Visite gehen konnten, die Patientenleben aufs Spiel gesetzt haben, weil sie nicht wussten, wie zu handeln ist, und nicht das wichtige vom unwichtigen filtern konnten.
Aus Sicht des Pflegepersonals ist jedenfalls oberstes Kriterium TEAMWORK... erleichtert ungemein die Arbeit. Sowohl für Ärzte als auch Schwestern.
Für die Patienten ist oberstes Kriterium, wenn sich ein Arzt mal Zeit nimmt und zuhört... wobei ich selbst weiß, dass man das kaum realisieren kann (und viele Alte labern einem auch eine Bulette ans Bein :-music)

Ist wohl sehr individuell, aber Fachkompetenz und Teamwork steht an oberster Stelle.... jedem kann man es ja eh ncht recht machen. :knuddel:
:-meinung

Tellerrand
05.11.2011, 22:46
"Tellerrandmedizin" gibt es jetzt als "richtigen" Blog: www.tellerrandmedizin.org
Dort findet Ihr mehr zum Thema 'Wie werde ich ein guter (menschlicher) Arzt'!

medizininteressiert
06.11.2011, 17:11
"Tellerrandmedizin" gibt es jetzt als "richtigen" Blog: www.tellerrandmedizin.org
Dort findet Ihr mehr zum Thema 'Wie werde ich ein guter (menschlicher) Arzt'!

gefällt auf den ersten Blick. Der zweite Blick sagt allerdings, dass man nicht lange auf dieser Seite verweilen will. Ich finde die Linkfarbe hebt sich nicht genug vom weißen Hintergrund ab. Es wurde etwas Platz in der Mitte verschenkt, indem links und rechts ordentlich Platz gelassen wurde.