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Rising Sun
28.02.2003, 16:21
Leben nach dem Tode..

Hallo,..

ich finde es gut,dass auch mal tabuisierte Themen Einzug in die Foren halten.

Meine Meinung spiegelt zugleich meine religiöse Sicht der Dinge-halt meinen Glauben- wider.
Also,laut islamischem Glauben :
Im Angesicht des Todes-vor dem sich das Menschengeschlecht sich so sträubt-erscheinen Engel,welche die Seele-das Innerste,die Persönlichkeit,oder wie auch immer eines jeden Menschen Definition lautet- des Sterbenden von den Füssen bis zum Mund "heraufziehen", den Schlussakt übernimmt dann einer der 4Erzengel,nämlich Azrael(arabisch für "Uriel").
Dieser Akt geschiet sanft,wenn es ein Mensch war mit (besonders vielen) guten Taten,im gegenteiligen Falle nicht "ganz so sanft",will heissen-unter Schmerzen und Angst.
Danach merkt der Mensch sehr wohl,dass er seinen Körper verlassen hat,dass sein KÖRPER gestorben ist,das Diesseits verlässt er dennoch noch nicht,sondern folgt seinem Leichnam bis zur Beerdigung,um sich hiernach im Grabe einer Befragung durch zwei Engel zu stellen,einer Befragung bezüglich des Glaubens,also an wen man glaubte zu Lebzeiten u.ä.
Ich kann nur oberflächlich alles anschneiden,dies bitte ich zu entschuldigen!
Dann folgt eine angenehme oder unangenehme Wartezeit..auf den Jüngsten Tag,je nachdem ,ob man für seine Taten,die dann aufgewogen werden,in das Paradies oder die Hölle eingehen wird.
Himmel und Hölle sind also REALITÄT,..wenn man daran glaubt-oder auch nicht..
Wie wir sehen,werfen solch exentielle Fragen die so alte Kluft zwischen GLAUBEN und UNGLAUBEN auf.
Es wird sie immer geben,so ist es nuneinmal..
Für all Jene,die da aber glauben,dass nach dem Tode nix kommt,habe ich Bedauern und die Frage: Was ,bitteschön,war/ist der Sinn und Zweck Eures/Unseres Lebens (gewesen)?
Für tiefergehendere Fragen kann ich nur den Heiligen Koran empfehlen,ganz unvoreingenommen kann sich jeder rational Seine Antworten auf Seine Fragen suchen.
Alles Gute..

hobbes
28.02.2003, 16:22
Nein: Glauben ist nicht die bessere Variante von Wissen. Ich gebe es offen gestanden zu, ich habe keinen Glauben im religiösen Sinne.

Aber ich möchte niemandem seinen Glauben nehmen oder seine Vorstellungen wegnehmen.

Andererseits erwarte ich von den "*Gläubigen" auch, dass sie mich in meinem Unglauben zufrieden lassen. Keine Vorstellung ist besser als die andere.

Pünktchen
28.02.2003, 16:31
So nun kommt meine Theorie, mit der ich eigentlich sehr gut leben kann...einwenig phantasievoll an Platon angelehnt... :-)


Während ich lebe sind Körper und Seele eins und wenn ich tot bin, entweicht dem Körper die Seele (und "fliegt" ins Elysium)...diese Seele vergisst nach einiger Zeit ihr altes Leben (laut Platon durch Trinken des Wasser des Vergessens) und kann nun in einen neuen Körper wieder "erwachen"...und manchmal vergisst die Seele nicht alles :-D

Somit kann ich gut meinen Organspendeausweis "rechtfertigen"...es ist doch nur meine Hülle...mein körper der anderen hilft und mir schadet es nicht mehr...da "ich"schon weg bin :-))

@hobbes
jeder glaubt an etwas...selbst wenn du denkst so etwas gibts nicht...jeder, der sagt Gott o.ä. gibts nicht...glaubt :-)

@risingsun
Der Sinn des Lebens....ich denk lieber nicht daran das mein leben einen Sinn haben soll...denn dann verzweifel ich noch.....

Neujahrsrakete
28.02.2003, 19:23
[QUOTE]Original geschrieben von Rising Sun
Für all Jene,die da aber glauben,dass nach dem Tode nix kommt,habe ich Bedauern und die Frage: Was ,bitteschön,war/ist der Sinn und Zweck Eures/Unseres Lebens (gewesen)?/QUOTE]

Der Sinn kann es höchstens sein, gut & lustvoll zu leben, keiner anderen Person Schaden zuzufügen und insgesamt soviel Freude am Leben zu haben, wie möglich.
Ich habe eher Mitleid mit denjenigen, die das Leben im Hier und Jetzt nicht aushalten und sich deswegen irgendwelche Märchen zusammenreimen müssen, um das Dasein zu ertragen.

Trotzdem würde ich am Krankenbett eines Sterbenden natürlich nicht "antimissionarisch" tätig werden. Wenn ich merke, daß die Person an irgendeine Religion glaubt und darüber reden möchte, würde ich jemanden holen, der sich damit auskennt. Und ob das jetzt ein Pfarrer oder ein Psychologe ist (ich glaube, Pünktchen hatte danach gefragt), hängt davon ab, was der Patient möchte. Ein religiöser Mensch will vielleicht eher mit einem Pfarrer sprechen, ein nicht-religiöser Mensch vielleicht eher mit einem Psychlogen.

Rakete

Pünktchen
28.02.2003, 19:40
Original geschrieben von Neujahrsrakete
Trotzdem würde ich am Krankenbett eines Sterbenden natürlich nicht "antimissionarisch" tätig werden.

Sorry hatte ein Verständnisproblem....
Wie nun?
...man sollte weder missionarisch noch antimissionarisch sein oder????

*ganzverwirrtbin*

hamtaro
28.02.2003, 20:31
Ich habe gar nicht erwartet, dass es gleich so viele Antworten von euch kommen. *freu* :-D

So, kurz zur Statistik:
Gar nix 4
Wiedergeburt 3
Engel 1
Himmel/Hölle 1

Tja, wie ich sehe, sitzen hier wirklich Mediziner, also eher naturwissenschaftlich geneigte Personen.

Ich für meinen Teil kann mich aber immer noch nicht entscheiden. Aber das mit dem an Planton angelehnte These finde ich irgendwie einleuchtend ("Wasser des Vergessens"). Damit könnte man dann auch die vielen Geschichtchen "beweisen", die von früheren Leben erzählen.

Man Forscher sagen ja auch, dass der Tunneleffekt, der bei vielen Nahtodmenschen aufgetreten sind mit Wahrnehmungsstörungen zu erklären sei. Klingt irgendwie auch plausibel.

So, nochmal zu der stärksten Fraktion, die also, die an gar nichts glauben. Also, wenn das wirklich wahr ist, dann finde ich es auch nicht schlimm. Denn wir wissen ja auch nicht (jetzt zumindest noch nicht), was vor unserer Geburt war. Und? Finden wir es schlimm? Ich zumindest nicht. Und ich glaube, viele von euch wohl auch nicht.

hobbes
02.03.2003, 04:55
Original geschrieben von hamtaro
Denn wir wissen ja auch nicht (jetzt zumindest noch nicht), was vor unserer Geburt war. Und? Finden wir es schlimm? Ich zumindest nicht. Und ich glaube, viele von euch wohl auch nicht.

Das leuchtet ein. So sehe ich das auch.


jeder glaubt an etwas...selbst wenn du denkst so etwas gibts nicht...jeder, der sagt Gott o.ä. gibts nicht...glaubt

Das finde ich immer wieder süss. Dieses Mitleid, dieses "Das-Kann-Nicht-Sein-Gefühl", was alle jene, welche irgendeinen Glauben haben, mit uns Nichtgläubigen haben. Das ist ja sehr nett. Es ist auch ok, wenn du so denkst, ist wohl für euch besser so. Aber es stimmt leider trotzdem nicht. An was ich glaube, ist an das was ich aus der Wissenschaft weiss, bzw. meinetwegen glaube zu wisse und glaube, dass es wahr ist. Nun, das ist wahrlich nicht viel, denn die Wissenschaft selbst weiss nicht wirklich viel. Aber es reicht mir. Mehr will ich gar nicht wissen. Echt.

Pünktchen
02.03.2003, 12:36
Original geschrieben von hobbes

Das finde ich immer wieder süss. Dieses Mitleid, dieses "Das-Kann-Nicht-Sein-Gefühl", was alle jene, welche irgendeinen Glauben haben, mit uns Nichtgläubigen haben. Das ist ja sehr nett. Es ist auch ok, wenn du so denkst, ist wohl für euch besser so.
Fein...wenn du meinst...ich für meinen Teil bemitleide niemanden, schon gar nicht um seine Nichtgläubigkeit. Warum auch? Jeder soll an das glauben was er will. Und wenn du der Meinung bist "nicht zu glauben"...dann bitte schön. Meiner Meinung nach glaubst du an die Wissenschaft und deswegen bist du nicht nichtgläubig :-))

Ich brauche auch nicht dein Mitleid. Ich weiß nicht, was nach dem Tode auf mich wartet, wahrscheinlich nichts. Mein Körper verwest und ich bin nicht mehr da. Das würde mir auch nichts ausmachen...nun laß mich doch mal phantasieren...wenn ich normalerweise auch nen Tatsachenmensch bin.




Aber es stimmt leider trotzdem nicht. Woher willst du das denn wissen??? Nur weil es wie im Märchen klingt? :-D

hobbes
02.03.2003, 12:52
Original geschrieben von Pünktchen
Woher willst du das denn wissen??? Nur weil es wie im Märchen klingt? :-D

Wenn mir einer den Sanft zum ewigen Leben reichen würde, ich wäre der erste, den ihn mit gierigen Zügen trinken würde. Aber das gibt es nicht. Die Vorstellung von "es geht weiter" zieht sich durch alle Religionen und Sekten und Parapsychologien. Von Paradies, Himmel, Höhle, Wiedergeburt, Klonen u.s.w.
Der Mensch braucht wohl diese "Hoffnungen" zum überleben.

Wenn du nun sagst, wieso bist du dir so sicher, dass es nicht wahr ist? Meinst du damit, weil ich nicht beweisen kann, dass es nicht wahr, muss es wahr sein? Das wäre schön. Aber auch unwissenschaftlich. Wo kämen wir nur hin, wenn wir alle Phantasien wiederlegen müssten.

Aber nochmals: es tut mir eigentlich leid, dass so zu schreiben. Denn ich will niemanden seiner Vorstellungen berauben. Da habe ich dann wirlich Mitleid, auch wenn du das nicht brauchst. :-))

Pünktchen
02.03.2003, 13:23
Original geschrieben von hobbes
Wenn mir einer den Sanft zum ewigen Leben reichen würde, ich wäre der erste, den ihn mit gierigen Zügen trinken würde.
Sicher??? Du möchtet ewig leben? Warum?



Wenn du nun sagst, wieso bist du dir so sicher, dass es nicht wahr ist?

:-? Ich bezweifle nur deine Aussage. Wenn ich zweifel, dann unterstelle ich deiner Aussage, daß sie nicht wahr ist. Somit hast du recht. Aber ich möchte nur zweifeln und damit deine Aussage in Frage stellen.
Wieso bist du dir aber so sicher, daß meine Vorstellungen falsch sind????



Denn ich will niemanden seiner Vorstellungen berauben. Da habe ich dann wirlich Mitleid, auch wenn du das nicht brauchst. :-))
Hmmm...irgendwie stimme ich dir zu....ein Mensch ohne Phantasie ist bemitleidendswert. :-)

hobbes
02.03.2003, 21:51
Da muss ich aber anfugen: ich habe durchaus Phantasien - aber ich muss ja nicht daran glauben, ansonsten wären es ja "Pläne" oder gar "Wissen". Aber nein, Phantasien sind doch phantastisch und somit eben doch unrealistisch!

Du würdest also den Becher mit dem ewigen Leben grosszügig verschutten wollen? Das nehme ich dir wiederum nicht ab.

Pünktchen
03.03.2003, 17:04
@hobbes
Warum nur??? warum nur??? Warum musst/willst du alle Menschen missverstehen und Grundsatzdiskussionen anfangen :-blush
Ich mag nicht mehr...alles was ich sage, drehst du mir im Munde um... :-((
Ich habe nicht gesagt, daß du keine Phantasie hast...



Im übrigen würde ich tatsächlich den Becher mit dem Saft des ewigen Lebens nicht trinken :-)

hobbes
03.03.2003, 22:25
Im übrigen würde ich tatsächlich den Becher mit dem Saft des ewigen Lebens nicht trinken

Eine Begründung hierzu würde mich brennend interessieren.



Ich mag nicht mehr...alles was ich sage, drehst du mir im Munde um...

aber ich muss mir die Antwort wohl selbst ausdenken?


Warum musst/willst du alle Menschen missverstehen und Grundsatzdiskussionen anfangen

Also das mit dem Missverstehen ist weder boshaft noch absichtlich. Habe ich dich wirklich missverstanden?
Trotzdem, Grundsatzdiskussionen liebe ich in der Tat und dafür sind doch auch hier in diesem Forum, nicht?

:-meinung

Hobbes bitte dich um Verzeihung - du meine Güte, machst du mir wieder ein schlechtes Gewissen. Einmal mehr.

Captain Cosmotic
04.03.2003, 17:58
Ein Favourit für den Thread des Monats!

Ich persönlich glaube an die Reinkarnation. Vielleicht, weil ich Angst davor habe, nach dem Tod könnte nichts sein. Das Leben würde ohne ein Leben nach dem Tod keinen Sinn machen aber wer sagt, dass es einen Sinn haben muss?
Ich glaube an Gott und wer an Gott glaubt, muss an das ewige Leben glauben. Ich finde es nicht schlimm, zu "glauben". Das ist weder unwissenschaftlich noch naiv.

Trotzdem bin ich nicht gläubig im traditionellen Sinne - Himmel & Hölle sind genauso symbolisch wie Adam & Eva. Die Wahrheit wird jeder von uns erfahren - es wäre schön, wenn einer von uns diesem Thema dann eine endgültige Antwort geben könnte auf die Fragen aller Fragen. Wohin gehe ich? Ist diese Frage beantwortet, würden wir auch wissen, woher wir kommen, und worum es in diesem ganzen Spiel geht.

Wichtig ist doch das Fazit, welches man aus seiner persönlichen Überzeugung ableitet: Wenn man glaubt, nach dem Tod ist nichts - dann ist es auch ziemlich egal, wie ich mein Leben gestalte. Sehe ich mein Leben nur als Episode in einer Serie, dann versuche ich diese Episode im Sinne des Schöpfers zu bewältigen um ein mögliches Ziel zu erfüllen.

Sinn des Lebens - reine Fortpflanzung und Sicherung des menschlichen Fortbestandes? Leben zu Selbstzweck? Was für ein trauriger Sinn.

Gruss, Der Captain.

Pünktchen
04.03.2003, 18:05
Original geschrieben von hobbes

Im übrigen würde ich tatsächlich den Becher mit dem Saft des ewigen Lebens nicht trinken
Eine Begründung hierzu würde mich brennend interessieren.


Du kennst den Spruch: man ist des Lebens müde...man hat alles gesehen und möchte nicht mehr leben....
Ich denke wirklich, daß man innerhalb von 80 Jahren alles erlebt hat, warum sollte ich dann weiterleben? Welche Neuigkeiten sollte es mir denn bringen???

Und wenn ich alleine unsterblich bin macht das eh keinen Spaß, weil meine Freunde altern und sterben...und ich als einzige überlebe und nie!!!! sterben kann....und welchen sinn hat es, wenn ich meiner großen Liebe begegne...diese Person stirbt dann und ich bin allein, weil ich nie jemanden finden werde, der mein Leben wieder so erfüllen wird, egal wie lange ich Leben werde...

@captain
Wer den Satz...lebe jeden Tag als wäre es dein letzter... verantwortungsvoll auslebt, wird glücklich werden und nicht auf das Glück im Leben nach dem Tode warten...

Captain Cosmotic
04.03.2003, 18:17
Original geschrieben von Pünktchen
Wer den Satz...lebe jeden Tag als wäre es dein letzter... verantwortungsvoll auslebt, wird glücklich werden und nicht auf das Glück im Leben nach dem Tode warten...
Will ich nicht abstreiten. Glückseligkeit ist ein Sinn des Lebens. Wer von sich behaupten kann, glücklich zu sein ist verdammt reich! Aber das bedeutet nicht, auf ein Leben nach dem Tod zu hoffen. Es ist weniger die Tatsache, dass ich auf ein "besseres Leben" nach dem Tode hoffe sondern einfach aufgeregt und neugierig bin auf den Sinn hinter dem Ganzen.

Gruss, Der Captain.

hobbes
05.03.2003, 00:36
Original geschrieben von Captain Cosmotic
Wenn man glaubt, nach dem Tod ist nichts - dann ist es auch ziemlich egal, wie ich mein Leben gestalte.

Das sehe ich nicht so. Und wer es so sähe, der hat ein egozentrisches Weltbild. Ich sehe das eher in einem biologistischen Sinne. Und da macht ein einzelnes Leben im Kreislauf der Natur und im Ökosystem dann durchaus Sinn - natürlich nur im Verbund mit weiterem Leben. Jedes Einzelleben ist durchaus ersetzbar. Aber diesen Ehrgeiz, dass jeder so wahnsinnig einzigartig und unersatzbar ist - das ist typisch menschlich und etwas abartig.
Wenn ich mein biologisches Leben nun verwirke und mich als ein schlechter Mensch aufführe, dann werde ich dem ganzen Ökosystem Schaden zuführen und schlimmer noch, ich werde jenen schaden, welche meine Gene weitertragen, bzw. ähnliche Gene. Und die Biologie sieht das Tier als Träger des Gens und somit hat alles Sinn, was das Gen schützt.
Diese Theorie ist so unfassbar und gleichzeitig so kühl, als wäre sie vielleicht calvinistische Religion. Trotzdem fusst sie auf derselben Wissenschaft, mit der wir unsere Medizin betreiben.
Darum teile ich Cosmotics Ansicht nicht.


Original geschrieben von Captain Cosmotic
Sinn des Lebens - reine Fortpflanzung und Sicherung des menschlichen Fortbestandes? Leben zu Selbstzweck? Was für ein trauriger Sinn.

Was heisst denn hier zum Selbstzweck? Wer hat das gesagt? Ist Fortpflanzung Selbstzweck? Und wo bleibt der Nepotismus?
Übrigens Cosmotic: die leise Anspielung auf der anderen Ansichten seien einem traurigen Sinn entsprechend - das sind missionarische Züge, welche ich nicht nur verurteile, sondern den Jahrhunderten der Vergangenheit zuordne.

Ansonsten möchte nochmals klar betonen, dass ich Respekt habe für deine Art von Gläubigkeit. Ja ich finde dies sogar toll - auch wenn dieser Respekt keinen Neid beinhaltet.

PEACEKEEPER
05.03.2003, 08:30
Hey das ist ja mal eine echt spannende Diskussion.
Ich beschäftige mich schon ziemlich lange immer wieder mit dem Thema Sterben und Tod.
Leider ist dieses Thema gerade hier in Deutschland mit einem Tabu besetzt.
Wobei es doch so wichtig wäre dieses Kapitel des Lebens nicht auszublenden.
Und das gerade im Hinblick auf nachfolgende Generationen, und was wir ihnen als Erbe hinterlassen.
Ich habe auch Zweifel ,ob nach dem Tod noch etwas kommt, bzw ob wir danach noch irgendeine Form von Bewusstsein haben, aber ich habe auch die Hoffnung, dass danch doch noch was kommt.
Ich habe natürlich auch Moody und Kübler-Ross gelesen, und fand deren Sterbeforschung schon überzeugend.
Ich hab meinen Zivi in einem Altersheim gemacht, und da ist die Sterblichkeit leider naturgemäß ziemlich hoch, so dass ich die Chance hatte Leute beim Sterben zu beobachten. Ich mein jetzt nicht den unmittelbaren Moment des Todes, sondern die Tage bzw Wochen davor. Und ich muss sagen, dass ich durchaus positive Erfahrungen gemacht habe. Es gab da Leute, die sich regelrecht darauf gefreut haben gehen zu können. Vorallem hab ich wirklich bei keinem irgendeine Angst vor dem Tod gespürt. Ok das waren alles alte Menschen, und ein junger Mensch der im Sterben liegt, wird das vieleicht anders sehen.
Am beeindruckensten fand, ich dass die die meisten Gesichter wirklich friedlich, manche sogar gestrahlt haben, nach dem Tod. Da war wirklich kein angstverzerrtes Gesicht bei.
Eine Schwester in dem Heim hat gesagt, dass manche Gesichter aussähen, als hätten sie das Paradies gesehen.

Ich hab natürlich auch viel über Hirnforschung gelesen, und deren Thesen was Nah-Toderlebenisse angeht.
Was die glauben scheint mir auch irgendwie einleuchtend.
Z.B. das beim Sterben, die Nervenzellen auf der Netzhaut von der Peripherie zum Zentrum ausfallen, und damit dieses Tunnelphänomen erklärbar sei.
Oder wenn die Leute davon berichten , dass ihr Leben in Sekunden an ihnen vorbeizog, vergleichen Hirnforscher mit dem "Löschen der Festplatte".
Man hat in Holland Versuche mit Testpiloten gemacht. Sie in eine Zentrifuge gesteckt, und die haben über ähnliche Erlebnisse berichtet. Tunnel, Licht usw.
Auch bei diesen Hypoxyversuchen sollen die Leute ähnliche Erfahrungen machen.
Aber der große Unterschied zwischen Leuten die Nah-Toderfahrungen hatten, und Leuten die an wissenschaftlichen Versuchen teilgenommen haben, ist , dass die Leute mit Nah-Toderfahrungen diese Erlebnisse niemals vergessen, und das
dieses Erlebnisse so präsent sind , auch nach langer Zeit. Im Gegensatz dazu vergessen die Probanden ihre Erlebnisse sehr schnell.
Das zumindest lässt ja hoffen.
Schade, dass in Deutschland kaum Sterbeforschung betrieben wird. In Holland wird das schon seit den 70ern an den Unis gemacht. Das würde vieleicht auch helfen, das Thema Tod wieder zu enttabuisieren.
Na ja auf jeden Fall ein spannender Thread hier!

Grüsse

Smibo
04.06.2005, 23:50
Ist zwar ein alter Thread, aber schon interessant.

Als Muslimin glaube ich an das Jenseits und an die Bestrafung in der Hölle und die Glückseligkeit im Paradies.

Wir glauben daran, dass der Mensch bei seinem Tod den Engel des Todes neben sich stehen hat, der ihm die Botschaft verkündet. Danach wird die Seele entnommen und ihr das Paradies gezeigt, jedoch wird die Seele des Toten wieder in den Körper gesetzt, welcher schon im Grabe liegt, sodass die mentalen Fähigkeiten des Toten wieder hergestellt werden.
Danach wird der Tote im Grab durch 2 Engel geprüft und sie stellen ihm Fragen. Gute Menschen fühlen sich wohl im Grab, schlechte Menschen werden im Grab bestraft. (Strafen für z.B. Lügen, Ehebrecher, Lästermäuler...)

Die Seelen verbleiben bis zum Tage der Auferstehung im Grab. Wenn nun ein Horn 3 mal geblasen wird, so wird alles Leben auf Erden erloschen und die Seelen versammeln sich vor Gott, der über sie richten wird. Jede einzelne Seele wird ausgefragt und muss sich für ihre Taten rechtfertigen. Wenn ein Mensch dem anderen Unrecht getan hat, so muss das Opfer erstmals verzeihen, bevor Gott einem verzeiht.

Danach wird entschieden, welcher Mensch in die Hölle kommt und welcher Mensch ins Paradies darf. Letztendlich kommt jedoch der Mensch nicht durch seine Taten in den Himmel sondern durch Gottes Barmherzigkeit, die im Islam wie folgt beschrieben wird:


"Allah ließ die Barmherzigkeit aus einhundert Teilen entstehen, behielt bei Sich davon neunundneunzig Teile und sandte nur einen Teil davon auf die Erde hinab.
Aus diesem Teil üben die Geschöpfe Barmherzigkeit unter einander aus, so daß eine Pferdestute ihren Huf hochhebt, damit sie ihr Fohlen nicht verletzt!">>

Das ist auch der Grund, warum ich bewusst Muslimin bin.

Loish
05.06.2005, 09:14
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