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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wo und wie seht ihr eure berufliche zukunft



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cookiemonster
29.10.2010, 01:48
hallo,

nach stundenlangem lesen über die situation der ärzteschaft in deutschland bin ich neugierig wie unsere medizinstudenten über ihre beruflich zukunft denken.

hier ein paar fragen die mich interessieren:
was denkt ihr über den prognostizierten ärztemangel und die arbeitsbedingungen in deutschen krankenhäusern? seht ihr eure zukunft als arzt in deutschland oder anderswo, zbsp. USA oder Schweiz? Seid ihr auch der Meinung dass junge Ärzte versklavt werden?? Wer steckt eigentlich ganz konkret dahinter, dass der Arztberuf in öffentl. Institutionen nicht gewürdigt wird sondern Ausbeutung die Regel ist???....alte Chefärzte aber MIO.!! verdienen? Und eine Niederlassung ist durch die Reglementierung auch keine Option mehr. Zieht ihr eine persönliche Konsequenz --> Privatwirtschaft oder Ausland? Wenn nein, wieso nicht?

Wo seht ihr also eure berufliche Zukunft?

Ich für meinen Teil arbeite auf eine dauerhafte Auswanderung in die USA hin und obwohl ich erst im 3ten Semester bin ist mir das jetzt schon klar. In Deutschland sehe ich keine beruflich Zukunft als Arzt. Die halbe MIO euro an Ausbildungskosten die Vater Staat in mich investiert werden einem anderen Land zugute kommen.

Meine Meinung nach ist die miserable Situation der Ärzte auch den Ärzten selbst zu verschulden. Ich kenne einige junge Absolventen die nach Studienabschluss bewusst in Abteilungen gegangen sind, die schon nach sklavenausbeute gerufen haben. Solange es genügen solcher Duckmäuse gibt die bedingungslos gehorchen wird sich nichts ändern.

cookiemonster
29.10.2010, 01:53
sorry für die gramm. und rechtschreibfehler aber meine augen fallen gleich zu

Gast46
29.10.2010, 02:12
lol schön, dass einer im 3. Semester schon weiß, was er will und vorsätzlich den Staat ausbeutet :-). So schlimm sehe ich die Lage nicht, bzw. die ist in den letzten Jahren merklich besser geworden. Ausbeutung sehe ich da eher im Friseurgewerbe bzw. im Niedriglohnsektor.
Ansonsten liegt es in der Natur, der sich für Medizin Interessierenden, dass sich daran nicht viel ändern wird. Medizinstudenten und Ärzte sind eben sehr bescheidene Menschen, die aufopferungsvoll arbeiten und in den Ferien für 0 Euro zusätzliche Famulaturen ableisten. PJ natürlich ebenso. Es ist ihnen nichts ferner als ein bisschen Selbstbewußtsein zu haben und Unterwürfigkeit gehört zu ihren besten Eigenschaften. Das Studium selektiert leider solche Menschen, die zwar für den Patienten sehr nützlich sind, allerdings für sich selbst eher eine Gefahr darstellen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Es gibt 2 Lösungen: entweder rebellieren die Studenten, was ich eher für unwahrscheinlich halte oder wird der Ärztemangel irgendwann so stark ausgeprägt sein, dass der Staat zwangsläufig zwecks besserer Versorgung Ärzte mit verbesserten Arbeitsbedingungen und Gehältern anlocken wird.

cookiemonster
29.10.2010, 10:29
lol schön, dass einer im 3. Semester schon weiß, was er will und vorsätzlich den Staat ausbeutet :-). So schlimm sehe ich die Lage nicht, bzw. die ist in den letzten Jahren merklich besser geworden. Ausbeutung sehe ich da eher im Friseurgewerbe bzw. im Niedriglohnsektor.
Ansonsten liegt es in der Natur, der sich für Medizin Interessierenden, dass sich daran nicht viel ändern wird. Medizinstudenten und Ärzte sind eben sehr bescheidene Menschen, die aufopferungsvoll arbeiten und in den Ferien für 0 Euro zusätzliche Famulaturen ableisten. PJ natürlich ebenso. Es ist ihnen nichts ferner als ein bisschen Selbstbewußtsein zu haben und Unterwürfigkeit gehört zu ihren besten Eigenschaften. Das Studium selektiert leider solche Menschen, die zwar für den Patienten sehr nützlich sind, allerdings für sich selbst eher eine Gefahr darstellen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Es gibt 2 Lösungen: entweder rebellieren die Studenten, was ich eher für unwahrscheinlich halte oder wird der Ärztemangel irgendwann so stark ausgeprägt sein, dass der Staat zwangsläufig zwecks besserer Versorgung Ärzte mit verbesserten Arbeitsbedingungen und Gehältern anlocken wird.

off: pokerst du gerne? :-))

aber wieso sollte man im 3ten Sem. nicht schon wissen wie man seine Zukunft plant? Ich kenne viele die sich erst nach dem 1sten Assistenzarztjahr klar werden dass sie in Dt nicht bleiben wollen... und die haben es DEUTLICH schwerer nach bspw. USA zu gehen, da die Steps dann schwieriger fallen. Ich bin der Meinung wenn nach plant ins Ausland abzuwandern, sollte man seine Weichen möglichst früh stellen. Famulaturen, PJ und Forschungsaufenthalte in seinem "Wunschland" zu machen erhöhen die Chancen später gut gematched zu werden. ein schlechtes gewissen den Staat "auszubeuten" habe ich auch nicht. er ist doch selbst schuld. weiss sogar von der hohen abwanderungsquote und flucht in die industrie seiner mediziner und bekämpft nicht die ursache. siehe rösler ... ein witz. anstatt die situation der ärzte zu verbessern will er ua. eine landesquote einführen...junge studenten dazu VERPFLICHTEN für eine gewisse zeit auf dem land zu arbeiten ...im gegenzug einen medizinstudienplatz....auch die abschaffung des nc ist doch einfach nur schwachsinnig. dann würden mehr menschen medizin studieren. heißt aber noch lange nicht dass die auch als ärzte tätig werden. im übrigen ist das wieder mit immensen kosten verbunden. aber das nur nebenbei.... mein chef zum beispiel trägt 2 facharzttitel. hat publikationen mit gesamt impact von über 200...ist ca 40 jahre alt...arbeitet 70 std. die woche. er ist aber kein oberarzt obwohl habilitiert..wird er wohl auch nicht werden. deshalb gehalt... ca. 3000 euro netto. anerkennung seines chefs der hunderttausende im jahr verdienst (alte chefarztverträge) gibt es praktisch nicht. licht am ende des tunnels sehe ich nicht. das ist einfach nur traurig. ich finde schon dass man da von ausbeute reden kann. deutschland ist im westeuropäischen vergleich übrigens schlusslicht bei der finanziellen anerkennung seiner ärzte.

deshalb danke für die kostenlose ausbildung und good-bye

cookiemonster
29.10.2010, 10:44
lol schön, dass einer im 3. Semester schon weiß, was er will und vorsätzlich den Staat ausbeutet :-). So schlimm sehe ich die Lage nicht, bzw. die ist in den letzten Jahren merklich besser geworden. Ausbeutung sehe ich da eher im Friseurgewerbe bzw. im Niedriglohnsektor.
Ansonsten liegt es in der Natur, der sich für Medizin Interessierenden, dass sich daran nicht viel ändern wird. Medizinstudenten und Ärzte sind eben sehr bescheidene Menschen, die aufopferungsvoll arbeiten und in den Ferien für 0 Euro zusätzliche Famulaturen ableisten. PJ natürlich ebenso. Es ist ihnen nichts ferner als ein bisschen Selbstbewußtsein zu haben und Unterwürfigkeit gehört zu ihren besten Eigenschaften. Das Studium selektiert leider solche Menschen, die zwar für den Patienten sehr nützlich sind, allerdings für sich selbst eher eine Gefahr darstellen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Es gibt 2 Lösungen: entweder rebellieren die Studenten, was ich eher für unwahrscheinlich halte oder wird der Ärztemangel irgendwann so stark ausgeprägt sein, dass der Staat zwangsläufig zwecks besserer Versorgung Ärzte mit verbesserten Arbeitsbedingungen und Gehältern anlocken wird.

im übrigen wird bei einem massiven ärztemangel 2020 auf dem land meiner meinung nach das problem so gelöst --> rekrutierung ausländischer ärzte hauptsächlich aus osteuropa.

Sarah 260189
01.11.2010, 16:24
mir geht's ähnlich wie cookiemonster. Ich liebe Medizin und möchte später unbedingt im Krankenhaus arbeiten. Aber die Situation in Deutschland finde ich eben schon sehr erschreckend. Aber nicht nur die finanzielle Lage sondern auch die Fachärzteausbildung. Alles was ich darüber bisher gehört habe, geht in die Richtung, dass die Lage desaströs ist.

In Amerika im Gegensatz werden Ärzte viel besser bezahlt (auch wenn man die höheren Lebenshaltungskosten und die eventuelle Malpractice Insurance abzieht) und die Weiterbildung ist viel strukturierter. Da ist klar definiert was ein 1st, ein 2nd, 3rd usw. -year-Resident können muss und darf.

Natürlich KANN es sein, dass die Situation in Deutschland besser ist bis ich fertig bin. Aber verlassen möchte ich mich darauf auch nicht. Daher versuche ich mir ebenfalls die Möglichkeit einer US-Residency offen zu halten bzw. meine Chancen für's Matchen in eine kompetetive Stelle zu verbessern.

Im Übrigen sehe ich es auch so, dass man diesen Plan gar nicht früh genug fassen kann. Natürlich ist es auch später noch möglich, aber je eher man mit der Planung beginnt, desdo besser. Immerhin hat man z.B. später keine Möglichkeit mehr, clerkships zu absolvieren wenn das Studium erst mal abgeschlossen ist. Und bei der Doktorarbeit kann man auch versuchen, irgendwie ein paar Publikationen zu sammeln. Soll ja auch nicht schaden :)

LolaBlau
02.11.2010, 01:21
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen ins Ausland zu gehen, schon allein wegen der Sprache. Da käme nur englischsprachig in Frage und ich finde andere Länder nicht immer sooo toll. Wenn man mal ein englisches Krankenhaus aus Patientensicht kennengelernt hat (10 Bett-Räume und selbst zum sterben bleibt man da drin; 5 Wochen Wartezeit auf ein CT-Abdomen bei V.a. Pankreas-Ca etc...) will ich da auf keinen Fall arbeiten, auch wenn die Bezahlung noch so gut ist.
Viele hier scheinen ja die USA total toll zu finden, ich muss sagen die Tatsache, dass ich da u.U. Leute die dringend Behandlung bräuchten wegschicken muss, weil sie keine Versicherung haben, finde ich auch sehr, sehr bedrückend.
Und irgendwie hab ich im PJ (alles kleinere Häuser) wohl auch einfach Glück gehabt Abteilungen kennenzulernen, in denen nicht 3 Überstunden am Tag normal sind. Kenne das auch aus der Uniklinik, aber meine Erfahrung ist, dass es mittlerweile genug Abteilungen gibt in denen das anders ist und allen wichtig ist pünktlich nach Hause zu kommen. Ich glaube, es gibt leider immernoch zu viele Studenten, die nur die Uniklinik kennen (kenne aus dem eigenen Freundeskreis mehrere Leute) und denken solche Arbeitszeiten und eine solche Ausbeutung sei völlig normal!

Kackbratze
02.11.2010, 05:50
Ich finds gut, dass ihr ins Ausland gehen wollt. Dann kann ich problemlos in meiner Klinik mit strukturierter, fundierter Ausbildung, relativ normalen Arbeitszeiten und einem vernünftigen Umgang miteinander bleiben.

Viel Erfolg!
Vergesst trotzdem bitte nicht, dass vor den Erfolg die Götter den Schweiss gesetzt haben. Die gesamten Tests sind nicht von Pappe und so gottgleich, wie im Film, Funk und Fernsehen sind die Arbeitsbedingungen und die Ausbildung da auchnicht.

cookiemonster
02.11.2010, 10:52
Ich finds gut, dass ihr ins Ausland gehen wollt. Dann kann ich problemlos in meiner Klinik mit strukturierter, fundierter Ausbildung, relativ normalen Arbeitszeiten und einem vernünftigen Umgang miteinander bleiben.

Viel Erfolg!
Vergesst trotzdem bitte nicht, dass vor den Erfolg die Götter den Schweiss gesetzt haben. Die gesamten Tests sind nicht von Pappe und so gottgleich, wie im Film, Funk und Fernsehen sind die Arbeitsbedingungen und die Ausbildung da auchnicht.

deine antwort ist zwar kurz aber sagt viel aus:::
das ist mal wieder ein typischer kommentar für eine neidgesellschaft. wieso kannst du dir deinen kommentar nicht einfach verkneifen????
wieso musst du deinen kommentar mit einer prise sarkasmus und unterschwelligem hohn würzen? was hat es denn mit "deiner stelle" zu tun wenn ich plane ins ausland zu gehen? würden menschen wie ich dir deine stelle dann wegnehmen oder was ist deine gedanke? ärzte sind der glücklichen position sich ihre stellen aussuchen zu können. also keine angst... ist doch schön dass du zufrieden bist mit deiner arbeit. das ist echt wünschenswert. das gleiche wünsche ich mir für meine zukunft ja auch. und ich denke dass ich in den usa ein glücklicheres leben führen kann als in deutschland (das liegt nicht nur an den freieren zeiteinteilung und der 10 fach besseren bezahlung als FA sondern hat auch etwas mit lifestyle zu tun).
und mir ist sehr wohl bewusst dass es in deutschland auch kleinere häuser gibt in denen die ausbildung ordentlich ist und die arbeitszeiten sich im rahmen halten.auf der anderen seite gibt es in auch in den usa malignant programs..diese sind aber eher die seltenheit- unterm STRICH ist die FA ausbildung in den USA einfach besser und strukturierter. das ist ein fakt und ich denke dass wissen menschen wie du auch. ich denke dass es mit der mentalität zu tun hat. in deutschland herrscht eher neid auf menschen die einem konkurrent werden könnten oder menschen die einfach besser in dem sind was sie tun oder ein größeres auto fahren.blablabla deshalb auch deine sarkastische antwort. deshalb auch diese ausgeprägte hierarchie. im übrigen werden in den USA 90% !!! der zur Zeit nicht versicherten eine versicherung erhalten. unversicherte patienten nachhause zu schicken wenn sie krank sind...das wird sich ändern..

vor erfolg steht also der schweiss!? danke für diese info. und ich dachte die residency wird ein zuckerschlecken. welche tests meinst du? USLMEs?? ich denke wer die deutschen examina besteht wird keine probleme mit den steps bekommen. ich hab mir aus step1 originalfragen angeschaut und ich finde sie näher am arztberuf und im grunde auch einfacher zu beantworten als detailwissen aus dem physikum.

beffe
02.11.2010, 12:33
@ cookiemonster:

Du hast ja echt zu allem ne Antwort...
Aber wenn es Dir bei all dem Ganzen um eine gute finanzielle Anerkennung geht, bist Du in der Gesundheitsbranche eh falsch. Da solltest Du in die freie Wirtschaft gehen und Geld scheffeln...
Wie die Zustände in Deutschland sind, wissen die meisten von uns selbst, vor allem diejenigen, die arbeiten oder bald damit anfangen.
Aber für jemanden, der gerade mal 3 Semester hinter sich hat, redest Du zuviel.
...und ob die USA das Land ist, in dem alles besser ist bezweifel ich schon sehr.

In diesem Sinne

Gast46
02.11.2010, 12:34
versuchst du gerade uns oder vielleicht sich selbst zu überzeugen, dass der Schritt ins Ausland der richtige ist?;-)

cookiemonster
02.11.2010, 13:21
@ cookiemonster:

Du hast ja echt zu allem ne Antwort...
Aber wenn es Dir bei all dem Ganzen um eine gute finanzielle Anerkennung geht, bist Du in der Gesundheitsbranche eh falsch. Da solltest Du in die freie Wirtschaft gehen und Geld scheffeln...
Wie die Zustände in Deutschland sind, wissen die meisten von uns selbst, vor allem diejenigen, die arbeiten oder bald damit anfangen.
Aber für jemanden, der gerade mal 3 Semester hinter sich hat, redest Du zuviel.
...und ob die USA das Land ist, in dem alles besser ist bezweifel ich schon sehr.

In diesem Sinne



das ist genau die haltung junger duckmäuserischer ärzte....wieso darf man als arzt nicht an seine entlohnung denken? ist es verboten nur weil wir ärzte sind dass wir uns gedanken um übere bezahlung machen. weil wir kranke menschen behandeln? in jeder anderen branche dürfen sich menschen muckieren darüber, dass sie nicht genug entlohnt werden. aber kaum macht ein arzt den mund auf wird mit empörung reagiert. im übrigen habe ich von der bezahlung nur AM RANDE geredet, wie dir sicherlich nicht entgangen ist.
"Wie die Zustände in Deutschland sind, wissen die meisten von uns selbst" --> wie sind sie denn? sprich es mal aus. das hört sich so an als ob du sagen wolltest: wir wissen wie es sche+ße es uns geht. du musst es uns nicht noch unter die nase halten! aber ändern tut sich nichts. manager stopfen sich auf kosten der ärzte und auf kosten der patienten die taschen voll. ähnlich ergeht es den piloten....schau dir mal die abwanderungsquote unter medizinabsolventen an? und die quote derer die in die industrie flüchten. was glaubst du wie hoch die zahl liegt und WARUM? aber darüber denkt man ja nicht nach. man ist schließlich arzt und hat eine verantwortung gegenüber den patieten. hat schließlich medizin studiert um sich zu opfern und bedingungslos den obrigkeiten zu gehorchen.

"Aber für jemanden, der gerade mal 3 Semester hinter sich hat, redest Du zuviel" -->
dass dieser spruch früher oder später kommen wird war mir ohnehin klar. :-)

das ist so obeflächlich und stumpf. du möchtest mir also sagen "du bist erst im 2ten studienjahr. du hast eh keine ahnung. also geh wieder in die ecke und schweig." denkst du im ernst menschen im 2ten jahr medizinstudium haben kein anrecht darauf jetzt schon zu wissen was sie später wollen? und solche jungen studenten haben keine ahnung was später auf sie zukommt? sie dürften sich kein urteil erlauben und keine meinung haben weil sie erst in der vorklinik sind? ...und sollen deshalb nicht reden dürfen? so hört sich das nämlich an.
ich kenne genug junge ärzte und oberärzte mit denen ich unmittelbar zusammenarbeite. und ich habe aus erster hand direkt erfahrungesberichte von ihnen angehört.... in deren unzufriedenen gesichtern die frust lesen können.
vielleicht denkst du ja mal an mich wenn DIR ein oberarzt in einer vollen runde in der visite sagt "sie taugen zu nichts"!....40% der in großen kliniken tätigen ärzte in dt. sind unzufrieden mit ihrem job und würden nicht nochmal medizin studieren.

ich sage: jedem das seine. jeder soll den weg gehen den er für richtig hält. wer weiss. ich habe auch nicht gesagt dass die USA das gelobte land sind. ich schätze die wahrscheinlichkeit dort familie und beruf und privatleben unter einen guten hut zu bekommen höher ein als in deutschland. vielleicht irre ich mich. aber dann hab ich nichts verloren und weiß dass ich mich geirrt habe. wenn ich es unversucht lasse werde ich vielleicht denken: wie wäre es gewesen wenn....ich habe schon insg. 3 jahre in den usa verbracht und ich habe mich dort wohler gefühlt als in dt.

jeder ist anders.

interessant finde ich trotzdem wie sich dieser thread entwickelt und warte gespannt darauf wie weiter auf mich eingedroschen wird. ;-)

dreamchaser
02.11.2010, 13:28
Ich finde, dass hier etwas verallgemeinert wird - die Ausbildung ist weder überall in den USA gut, noch überall in Deutschland schlecht. Ich finde es gut, wenn jeder für sich entscheidet, wohin er nach dem Examen möchte. Für mich selbst habe ich nach meinem Auslandsaufenthalt beschlossen, dass ich doch (zunächst) in Deutschland meine FA-Ausbildung machen möchte, da mir das System in diesem Land nicht gefiel. Und ich hatte Glück: sowohl in Famulaturen, als auch im PJ, als auch an meiner jetzigen Arbeitsstelle bekomme ich eine gute Ausbildung (übrigens haben wir ein Curriculum für die Ausbildung und jeder Assi hat einen OA als Tutor - ist nicht überall so, aber eben an meinem Haus). War während des Studiums ein paar mal im Ausland, hab mir KH in verschiedenen Ländern angeschaut -war alle sehr spannend, aber man sieht im Vergleich dann eben die Vor- und Nachteile des eigenen Gesundheitssytems. Und ich habe für mich gelernt, dass es hier in Deutschland eben nicht alles schlecht ist. Natürlich kenne ich nur ein paar Länder, kann also nichts über andere Länder sagen. Manchmal frage ich mich, warum jemand, dem schon von Beginn an klar ist, dass er in die USA will, nicht schon dort studiert? Dabei kann man sich das System gut anschauen und eben schon Kontakte knüpfen...

cookiemonster
02.11.2010, 13:32
Manchmal frage ich mich, warum jemand, dem schon von Beginn an klar ist, dass er in die USA will, nicht schon dort studiert? Dabei kann man sich das System gut anschauen und eben schon Kontakte knüpfen...

250.000 US Dollar verschuldung nach dem Studium sind der Grund.

Lieber in Dt. für 10.000 Euro an einer guten Uni hierzulande die Ausbildung machen und dann rüber. Die Studentische Ausbildung an meiner Uni damit bin ich bis jetzt sehr zufrieden. Mal schauen wie es bleibt.

sdae
02.11.2010, 14:13
Ich finde das Einstiegsgehalt eines Assistenzarztes an einer Uniklinik ( ~3500 EUR brutto) echt nicht schlecht, ist eines der bestens EinstiegsgehÄlter in Deutschland, das es gibt. Verglichen mit meinem Alternativland für die Weiterbildung Frankreich (~1500 netto) bei ähnlicher Arbeitsbelastung kein Vergleich.

Natürlich erblasst man vor Neid, wenn man das Gehalt eines 'gewöhnlichen' Oberarztes mit dem eines Top-Anwaltes in der Industrie vergleicht oder einem Top-Manager, doch da werden doch Äpfel mit Birnen verglichen. Top-Ärzte (Chef mit Privatliquidation, evtl. Connections zur Industrie oder einem grossen Privatpatientenstamm) verdienen auch super. Und nicht jeder BWLer und Anwalt wird Star - die unteres Ränge sehen auch mies aus.

@Cookimonster:

Ich finde aus deinen Postings liest man sehr viel unkonkrete generelle Unzufriedenheit heraus, die du nicht an ganz konkreten Beispielen fest machst. Ich habe in den Famulaturen sehr gute Erfahrungen gemacht, PJ war im Ausland deswegen nicht zu vergleichen. Es kommt wohl echt auf die Stelle an.

Dein Plan (USA) scheint mir echt gangbar, mach das auf jeden Fall, wenn du dir dort eine bessere Zukunft versprichst, aber ich würde mir auch das deutsche Gesundheitssystem anschauen (im 3.FS hast du dazu bislang vielleicht nicht genug Gelegenheit gehabt oder bist in einem blöden Haus beim KPP gelandet), um deiner allgemein gehaltenen Unzufriedenheit einem Realitätscheck zu unterziehen.

Zu guter Letzt: 200k sind schon echt geil, keine Frage.

Kackbratze
02.11.2010, 17:49
Ich als neidischer Arzt sehe das, insbesondere unter Hinzuziehung der weiteren Posts des Threaderstellers, als typisch vorklinische Meinung zu einem Thema, welches einen erst in mind. 4 Jahren aktiv berühren wird.
Ein bischen Fernsehen, ein bischen HouseofGod+Dr.House, gewürzt mit Hörensagen-Geschichten von anderen Leuten.

Amerika, der heilige Gral der Medizin, gepriesen und gelobet seiest Du.
Besonders von Leuten die nie da medizinisch gearbeitet haben, geschweige denn in Deutschland schonmal medizinisch gearbeitet haben.

Wusstest Du, dass die Weiterbildungsordnung die Weiterbildungsziele auch vorgibt?
Das sich die Kliniken immer weniger die vielgescholtene Krampfhirarchie leisten können, da es genug inländische gute Alternativkliniken gibt?

Ich stelle deinen Wunsch in den USA arbeiten zu wollen nicht in Frage, ich belächele nur deine medizinisch angeführten Gründe für deinen Entschluss.

cookiemonster
02.11.2010, 18:05
Ich als neidischer Arzt sehe das, insbesondere unter Hinzuziehung der weiteren Posts des Threaderstellers, als typisch vorklinische Meinung zu einem Thema, welches einen erst in mind. 4 Jahren aktiv berühren wird.
Ein bischen Fernsehen, ein bischen HouseofGod+Dr.House, gewürzt mit Hörensagen-Geschichten von anderen Leuten.

Amerika, der heilige Gral der Medizin, gepriesen und gelobet seiest Du.
Besonders von Leuten die nie da medizinisch gearbeitet haben, geschweige denn in Deutschland schonmal medizinisch gearbeitet haben.

Wusstest Du, dass die Weiterbildungsordnung die Weiterbildungsziele auch vorgibt?
Das sich die Kliniken immer weniger die vielgescholtene Krampfhirarchie leisten können, da es genug inländische gute Alternativkliniken gibt?

Ich stelle deinen Wunsch in den USA arbeiten zu wollen nicht in Frage, ich belächele nur deine medizinisch angeführten Gründe für deinen Entschluss.

hm. hast schon irgendwie recht. aber dr. house schau ich nicht. und was house of god ist weiß ich nicht :-nix
aber ich verstehe nicht wieso man hier so angegriffen wird sobald man seine meinung und ansichten kund tut. achso. weil ich ja davon nichts wissen kann und trotzdem zustimmung bekomme...es geht halt darum dass kritik nicht erwünscht ist. wie traurig.

du wiedersprichst dich übrigens in deinem post? siehst du es selbst oder soll ich dir helfen.
im übrigen habe ich das dt. gesundheitssystem rundum nie kritisiert. das halte ich für eines der besten der welt wenn es um die versorgung der patienten geht. noch....

Coxy-Baby
02.11.2010, 18:27
aber ich verstehe nicht wieso man hier so angegriffen wird sobald man seine meinung und ansichten kund tut. achso. weil ich ja davon nichts wissen kann und trotzdem zustimmung bekomme...es geht halt darum dass kritik nicht erwünscht ist. wie traurig.

du wiedersprichst dich übrigens in deinem post? siehst du es selbst oder soll ich dir helfen.

Wenn du es etwas differenzierter geschrieben hättest, hättest du wahrscheinlich auch weniger Angriffsfläche geboten ala "FA-Weiterbildung in Klinik XY unter Prof. ** ist schlecht" oder "Wieso so viele unbezahlte Überstunden",aber du pauschalisierst hier alles (Weiterbildung,Freizeit,Gehalt) ohne zu wissen wie es hier ist zu arbeiten oder in Amerika, denn das Land in dem Milch und Honig fliessen ist Amiland erst nach einer langen Durststrecke und der Begriff "kompetitives Fach" wird da ganz neue Dimensionen erreichen.
Und so im Schnitt "150 Grands" zu "earnen" ist ja auch nicht so ganz wenig in eigener Praxis in Germany, ;-)

Healix
02.11.2010, 20:11
Ich ziehe es auch durchaus in Erwägung, in den USA meine Residency zu machen. Aber das ist nicht damit getan, die Steps nur zu bestehen. Außerdem ist das Bestehen deutscher Prüfungen bei weitem kein Indikator für die scores in den steps. Du bist ja nicht uninformiert, also wirst du wissen dass der Step 1 Score mit eines der wichtigsten Auswahlkriterien im Match ist, und eine 99/230+ kriegst du da nicht so einfach hin wie hier das Physikum zu bestehen. Mal ganz davon abgesehen, dass du natürlich optimalerweise noch eine Doktorarbeit mit Publikation durchbringen solltest um auch Researchpunkte fürs Match zu sammeln, das ganze dann in Regelstudienzeit mit den Prüfungen zweier Nationen. Wenn man mal dabei ist, ist es ein wenig anders als man sich das vorstellt, wenn man noch nicht mal eine einzige monatelange Lernphase fürs Physikum hinter sich hat.

cookiemonster
02.11.2010, 20:16
@healix.

das geht schon. hab parallel zur vorklinik dr. rer nat. promoviert.

hab schon ein paar publikationen....

über eigene praxis hab ich nie schlecht geredet in dt. coxy. bitte differenzieren...

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=67936