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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tattoos?



eXiland
30.10.2010, 12:54
kann man eigentlich Probleme bei der Anstellung als Arzt kriegen, wenn man ein richtig großes Tattoo auf Hand und Unterarm eines Armes hat? Ich überleg mir nämlich eines zuzulegen

GOMER
30.10.2010, 13:02
Um nen Job zu bekommen brauchst Du eine Approbation, wenn Du Deutsch kannst, bist Du im Vorteil. Alles andere scheint mir keine Rolle zu spielen.

dreamchaser
30.10.2010, 13:04
Auf der Hand ist es ja sehr gut sichtbar, ich denke, damit hätten gerade ältere Chefs dann doch Probleme. Über dem Unterarm ist ja meistens noch ein Hemd/Kittel drüber, das dürfte eher gehen. Man muss aber wahrscheinlich mit entsprechenden Kommentaren von Patienten rechnen.
Wir haben einen Pfleger, der sehr große Tattoos hat - allerdings sind untere Unterarme und Hände frei. Damit hat er gar keine Probleme, man sieht ja bei der Arbeit fast nix davon.
Für deine Zulassung/Approbation ist es natürlich völlig egal. Und einen Job kannst du sicher finden, aber es könnte sein, dass du deshalb doch mal abgelehnt wirst an einem Haus.

eXiland
30.10.2010, 14:44
gut zu wissen, danke für die Antwort! Ich werds mir eh noch gut überlegen, aber ich kann mich vage daran erinnern, dass in meinem Zividienstvertrag mit dem Krankenhaus mal sowas stand von wegen keine Tattoos und so

SarahS
30.10.2010, 14:55
ich würd mir das auch sehr gut überlegen...
selbst wenn es den meisten chefs egal ist, nachher hast du genau bei deiner traumstelle pech und wirst deswegen nicht genommen, dann wirst du dich unglaublich ärgern...

außerdem nervt es irgendwann vielleicht auch einfach, ständig von patienten darauf angesprochen zu werden...

John Silver
31.10.2010, 13:22
Das Bild dessen, wie ein Arzt aufzutreten hat, hat sich in den letzten Jahren zum Glück entspannt - aber so entspannt ist es nun auch wieder nicht. Viele, insbesondere etwas ältere Herrschaften, zu denen die meisten Chefs zählen, assoziieren Tattoos mit Rebellentum, Ungehorsam, Sich-die-Hörner-noch-abstossen-müssen etc. Und das kann und wird Dir die eine oder andere Stelle versauen. Kannst höchstens auf den Ärztemangel zählen, aber ob das eine gute Grundlage ist...

gitgott
31.10.2010, 14:33
Die Einstellung hat sich in den letzten Jahren sicherlich verändert, allerdings muss man nicht nur den Chef, sondern auch die Patienten bedenken. Ich wäre mit den Stellen Unterarm und Hand vorsichtig.
Ich habe auch große Tätowierungen, kenne auch einige tätowiertw Kollegen, habe aber immer Wert darauf gelegt, dass man sie zur Not verdecken kann. Die Grenze war für mich immer der Rand des Shirts.
Im Bewerbungsgespräch siehts ja eh keiner, ein Stellenproblem wirst Du auch sicherlich nicht mit einem Unterarmtattoo bekommen. Aber angenommen Du arbeitest später mal auf der Intensiv und trägst nur Intensiv- oder OP Kleidung, wirst Du sicherlich ein wenig skeptisch beäugt.

*dasQ*
03.11.2010, 17:53
ich denke, es kommt stark darauf an, um was für eine tattoowierung es sich handelt. ist es ein symbol oder schriftzug, welcher z.b. politisch, religiös oder sonst wie moralisch polarisiert, wird es wohl eher ein problem sein, als wenn man völlig "neutrale" symbole tattoowiert hat. ich selbst habe ein größeres tattoo auf der innenseite meines unterarmes und ich werde ziemlich sicher in die chirurgie gehen. wie bewerbungsgespräche ablaufen, davon habe ich noch keine ahnung, aber bei famulaturen war es bisher nie ein problem (und die waren alle in der chirurgie, wo man den unterarm nicht verstecken kann).

gruß vom Q

Ehemaliger User 05022011
03.11.2010, 18:39
na und vielleicht willst du dich ja mal irgendwan niederlassen und ein " warst du schon bei dem neuen Doktor, na ich weiß ja nicht der soll ja auf der Hand und auf dem Unterarm ein riesiges Tatoo haben" ist sicher nicht so günstig, um Patienten anzuziehen ;-)

Dr. Rock
03.11.2010, 20:15
kann man eigentlich Probleme bei der Anstellung als Arzt kriegen, wenn man ein richtig großes Tattoo auf Hand und Unterarm eines Armes hat? Ich überleg mir nämlich eines zuzulegen

Hi, eXiland,
also ich wäre auch vorsichtig mit jederzeit sichtbaren Tattoos, auch wenn sich da gerade in den letzten zehn Jahren sicher viel getan hat hinsichtlich der Akzeptanz. Ich bin glaube ich nicht spießig drauf und fühle mich der Häwwie Mättl-Szene sehr verbunden. Trotzdem finde ich, daß man als Arzt (insbesondere als klinisch tätiger Kollege, was für mich als Pathologen nicht zutrifft) eine gewisse optische Neutralität bieten muß, um zu Patienten jeden Alters und jeder sozialen Herkunft ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen zu können. Ich habe mir auch pünktlich zum PJ den Ohrring ´rausgebaut.
Auch hinsichtlich eventueller späterer Karrierestationen fände ich es komisch. Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß in Konferenzen zwischen lauter Ober- und Chefärzten jemand, der auffällig tätowiert ist, nicht komisch angeguckt wird. Medizin ist m.E. schon noch ein konservativ dominierter Bereich.

Tattoos sind o.k., aber ich würde es an einer versteckbaren Stelle machen.

Gruß, Doc. Rock

Trianna
03.11.2010, 20:23
Ach letzlich kommt es auf die Art und Weise an wie man sich gibt und mit anderen umgeht (auch mit jemandem der vielleicht im ersten Moment Vorbehalte hat).

Tri, selbst sichtbar und unsichtbar zugebildert und mittlerweile Spezialistin in alten Proffessoren um den Finger wickeln und die trotz Stock im Arsch und Vorbehalte gegen Tattoowierte.. Und selbst bei Jobs mit Kundenkontakt war es bisher kein Problem..

Michael72
03.11.2010, 20:30
Ich überleg mir nämlich eines zuzulegen

Kleine Entscheidungshilfe: Nimm das Tattoo-Motiv, häng es an die Wand. Wenn Du's in zwei Jahren immer noch haben willst, lass es stechen. Wenn Dir die zwei Jahre zu lange sind, solltest Du nochmal über die Lebenszeit eines Tattoos nachdenken. Diese Taktik hat mich mal vor einem grossen Fehler bewahrt ;-)