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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : experimentelle arbeit "mehr" wert als statistisch/klinisch?



Ghost Dog
01.11.2010, 18:38
Hallo!

wie der thread titel schon sagt, hat eine experimentelle arbeit einen höheren stellenwert als eine statistische oder eine klinische?
gibt es irgendwelche vorteile, wenn man eine experimentelle arbeit macht? nachteile bei einer statistischen?

ich hab da nämlich nicht so die ahnung von.... :-(( :-heul

grüße

Muriel
01.11.2010, 18:51
Welches Ziel verfolgst Du denn mit der Arbeit? Geht es Dir lediglich darum irgendwann zwei Buchstaben vor Deinem Namen zu haben, dann nimm das, was am einfachsten und schnellsten durchzuziehen anmutet. Solltest Du Dir eine Karriere mit Habil vorgenommen haben, ist sicherlich eine experimentelle Diss der bessere Part. Ansonsten achten nach meinen Informationen die Chefs, wenn überhaupt, dann doch eher nur darauf, ob überhaupt ein Titel vorhanden ist.

Kackbratze
01.11.2010, 19:06
Und ansonsten gilt noch als Fussnote, dass das Thema schon mehrfach im Forum durchgekaut wurde und die Boardsuche problemlos einem helfen kann!

Ghost Dog
01.11.2010, 19:51
naja, ich würd halt gerne wissen, ob man mit einer statistischen auch an der uni bleiben kann oder ob die chefs schon darauf achten, ob man experimentell gearbeitet hat.

dass das thema hier schon diskutiert wurde, hab ich schon mitbekommen. nur leider gab es nie so die "richtige/befriedigende" antwort auf meine frage... :-nix


gruß

Rico
01.11.2010, 20:21
naja, ich würd halt gerne wissen, ob man mit einer statistischen auch an der uni bleiben kann oder ob die chefs schon darauf achten, ob man experimentell gearbeitet hat.

dass das thema hier schon diskutiert wurde, hab ich schon mitbekommen. nur leider gab es nie so die "richtige/befriedigende" antwort auf meine frage... :-nixBei meinem Doktorvater wäre das eher eine Notenfrage gewesen:
Ne statistische Arbeit wird nie und nimmer ein Summa einfahren (außer vielleicht Du wühlst 20.000 Datensätze aus dem 18. Jahrhundert aus halb Europa zusammen) und wohl eher auch kein Magna.
Ne halbwegs erfolgreiche experimentelle Arbeit wird hingegen eher kein Rite ankriegen, wenn sie nicht grottenschlecht geschrieben ist.

Mit einer statistischen Arbeit kann man schon an der Uni bleiben (dort forscht ja nicht jeder), der Aufstieg zu höheren akademischen Weihen, i.e. Habil wird allerdings eher schwieriger, ist aber trotzdem evt. möglich.

Ghost Dog
02.11.2010, 16:33
Bei meinem Doktorvater wäre das eher eine Notenfrage gewesen:
Ne statistische Arbeit wird nie und nimmer ein Summa einfahren (außer vielleicht Du wühlst 20.000 Datensätze aus dem 18. Jahrhundert aus halb Europa zusammen) und wohl eher auch kein Magna.
Ne halbwegs erfolgreiche experimentelle Arbeit wird hingegen eher kein Rite ankriegen, wenn sie nicht grottenschlecht geschrieben ist.

Mit einer statistischen Arbeit kann man schon an der Uni bleiben (dort forscht ja nicht jeder), der Aufstieg zu höheren akademischen Weihen, i.e. Habil wird allerdings eher schwieriger, ist aber trotzdem evt. möglich.

danke dir erstmal für deine antwort!

spielt es denn eine rolle, wie groß die experimentelle arbeit dann wird? oder welche aussagekraft die arbeit dann hat?? (bei der benotung meine ich jetzt)

ich hätte zb eine kleine experimentelle arbeit, wo implantate an ws getestet werden. aber eben nur an 7 stück.
da frag ich mich doch, welche aussagekraft hat das denn?? da wär doch eine statistische irgendwie "mehr" wert, oder?

und warum sollte eine statistische arbeit kein magna (das ist doch eine 2 oder?) werden?

Rico
02.11.2010, 17:11
spielt es denn eine rolle, wie groß die experimentelle arbeit dann wird? oder welche aussagekraft die arbeit dann hat?? (bei der benotung meine ich jetzt)Das liegt ein wenig bei Deinen Gutachtern wie sie das sehen. Wenn Deine Arbeit ein echer Meilenstein ist, dann wird meis die benotung auch sehr gut, wenn Du nur gängige Lehrmeinung bestätigen kannst, dann rechtfertigt das keine sensationelle Note.

ich hätte zb eine kleine experimentelle arbeit, wo implantate an ws getestet werden. aber eben nur an 7 stück.
da frag ich mich doch, welche aussagekraft hat das denn?? da wär doch eine statistische irgendwie "mehr" wert, oder?Das muss ein Statistiker anschauen, ob das underpowert ist.
Sieben klingt zwar nicht soviel, kommt aber drauf an, was die Implantate machen sollen (und was "ws" sind: Wirbelsäulen, Warzenschweine? ;-)).
Wenn man nur die Machbarkeit eines Konzepts beweisen will, dann reicht u.U. ein einzelner aus (siehe z.B. die Retinachips).

und warum sollte eine statistische arbeit kein magna (das ist doch eine 2 oder?) werden?Nee, magna is ne 1. Summa is quasi die Null, eine Arbeit die hervorsticht und als solche ja meistens nur mit einem dritten Gutachter und/oder einer Publikation in einem rennomierten Journal zu haben.

Und da spielt dann so ein bisserl auch der Aufwand bei der Datenaquirierung mit rein. Bereits existente Daten aus Akten oder OP-Protokollen zu extrahieren kann zwar ne Fleißarbeit sein, ist aber in der Regel nicht so anspruchsvoll wie Einarbeitung in eine Labormethode oder ein klinisches Untersuchungsverfahren, bei dem dann auch nagelneue Daten generiert werden, was wissenschaftlich wohl irgendwie wertvoller ist.
Denn letztlich unterscheiden sich die statistischen/klinischen/laborexperimentellen Arbeiten ja nur in der Art der Datenerhebung, rechnen müssen sie hinterher ja alle irgendwie damit.
Und dann stellt sich die Frage was sensationell neues bei einer statistischen Arbeit überhaupt rauskommen kann: Sind ja meistens retrospektive Untersuchungen zu irgendwelchen Therapieverfahren oder was in der Preisklasse. Die Bewertung so eines Verfahrens im nachinein anhand bestehender Schemata ist wissenschaftlich eben nicht so hoch gewertet wie z.B. ein Verfahren komplett neu zu entwickeln und zu etablieren.
Daher die Differenz.

Ghost Dog
02.11.2010, 21:28
Hi!

danke für die antwort! ja, ws ist meine abkürzung für wirbelsäule... :-)

mal von der benotung (ich weiß gar nicht, warum mir dieser blödsinn so wichtig ist?? ich bin nämlich nicht so der überflieger...:-(()
abgesehen, können die gutachter eine diss auch einfach ablehnen, eben weil sie zu klein ist? oder bekomme ich die zwei buchstaben auch so, auch wenn es jetzt nur eine sehr kleine fallzahl ist und da nur "nonsense" rauskommt?

ach, und eine zwei ist dann eine zwei?

sorry für die blöden fragen...

Kackbratze
02.11.2010, 21:56
Wenn dein Doktorvater die Arbeit als "gut genug zum Einreichen" ansieht, ist sie auch gut genug dafür.
Dein Betreuer ist für die Arbeit verantwortlich und erster Gutachter, d.h. wenn die Arbeit durchfallen würde macht er selber sich als erstes lächerlich.

Was die Benotung anbetrifft, die ist von Uni zu Uni unterschiedlich. Manche schreiben die realen Schulnoten auf, andere Unis bleiben bei Magna/Summa/Cumlaute/rite/non rite.

Rico
03.11.2010, 08:56
mal von der benotung (ich weiß gar nicht, warum mir dieser blödsinn so wichtig ist?? ich bin nämlich nicht so der überflieger...:-(()Die Note ist ja in erster Linie gut für's Ego.
Hab auch schon Kollegen gehabt, die sich erstmal tierisch geärgert hatten, nachdem die Gutachter sich doch auf ein Summa geeinigt hatten, wodurch das ganze Verfahren erstmal noch weiter in die Länge gezogen wurde und auch die Verteidigung nochmal anspruchsvoller wurde.

abgesehen, können die gutachter eine diss auch einfach ablehnen, eben weil sie zu klein ist? oder bekomme ich die zwei buchstaben auch so, auch wenn es jetzt nur eine sehr kleine fallzahl ist und da nur "nonsense" rauskommt?Wenn das was Du gemacht hast "neu" ist, dann ist's auch egal was bei rauskommt - weiß man ja oft vorher nicht, das ist eben Forschung. Wenn noch keiner getestet hat, was diese Dinger in der Wirbelsäule machen, dann ist das kein Problem - wenn ihr halt die 100. Arbeitsgruppe seid, die dannach schaut und 99 vorher haben schon gezeigt, dass es nix taugt, dann wird's natürlich schwierig, aber ein paar Kniffe gibt es schon um das ganze als einzigartige und neue Forschung hinzustellen (z.B. indem man sich auf bestimmte Parameter konzentriert, die in anderen Arbeiten vernachlässigt wurden, Subgruppen analysiert, die bisher nicht analysiert wurden, etc...).
...andere Unis bleiben bei Magna/Summa/Cumlaute/rite/non rite.Also die Reihenfolge ist eigentlich eher:
Summa cum laude (mit höchstem Lob) = 0
Magna cum laude (mit großen Lob) = 1
Cum laude (mit Lob) = 2
Satis bene (genügend) = 3
rite (ausreichend) = 4
-----------------
non rite, insufficenter = ungenügend, nicht bestanden.

Ich muss aber zu Deiner Entspannung mal erwähnen, Ghostdog, dass ich noch nie von jemandem gehört habe, bei dem die Arbeit komplett an den Gutachtern gescheitert wäre, die gehen doch meistens im Vorfeld ein wegen methodischer Probleme, etc.

Ghost Dog
03.11.2010, 17:41
ich danke euch beiden (v.a. rico) für eure antworten!
einige zweifel sind nun behoben!

danke sehr :-top