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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ftagen über Fragen ;)



Freedomsearch
06.11.2010, 16:54
Hallo,
ich bin noch Schüler, war mir bisher eigentlich sicher ein Studium im Bereich der Geisteswissenschaften zu absolvieren, schwanke nun aber schon seit Wochen und überlege Medizin zu studieren. Dabei kamen einige Fragen auf und es wäre toll wenn ihr mir weiterhelfen könntet :)

1. Ich werde in keinem Fall den nötigen NC schaffen - d.h. viele Jahre warten. Um diese Zeit sinnvoll zu nutzen habe ich überlegt eine Ausbildung als Pfleger zu machen. Wie sinnvoll ist das, also wie viel lerne ich da was ich fürs Studium benötigen kann und was für andere Vor - bzw Nachteile hat es? Was sind eurer Meinung nach brauchbare Alternativen?

2. Ich habe im Internet über Literatur im Studium gelesen und bin auf die angeblichen Standardwerke von Löffler und Silbernagl gestoßen. Als ich sie aber aufgeschlagen habe bekam ich einen guten Schock - ich verstand gar nichts was drin stand. Ist das der Normalzustand oder bin ich da schon groß in Verzug?

3. Bereitet das Studium auf den Beruf vor? Für mich steht fest: Wenn ich Arzt werden will, dann will ich auf jeden Fall ein guter Arzt werden, denn meiner Meinung nach steht zu viel auf dem Spiel als das man so la la arbeiten kann. Was ich jetzt allerdings erlebt und gehört habe schreckt mich ab: Völlig inkompetente Ärzte, die sich irgendwie durchs Studium getrickst haben und jetzt gut verdienen, vielleicht auch viel Arbeit haben aber leider einfach nicht die nötigen Fähigkeiten haben.
Ist das zu umgehen in dem man sich mehr reinhängt oder ist das Studium mittlerweile so schwierig und der Stoff so viel dass man es gar nicht anders schaffen kann als zu tricksen?


Für Antworten wäre ich euch sehr dankbar, genau wie für weitere hilfreiche Tipps.

Gruß,
Freedomsearch

prot
06.11.2010, 17:11
Also ich denke mal, dass du http://www.hochschulstart.de/ schon kennst. Da wirst du auch sehen, welchen Bonus dir der Krankenpfleger bringen würde. Dazu wäre es von Vorteil, wenn du mal preisgeben würdest, wo in etwa dein NC liegt. Wenn der bei 3,x liegt, dann wird dir eine Krankenpflegeausbildung für deinen NC nicht viel helfen, da diese in etwa nur einen Bonus von 0,1-0,2 bringt. Es gibt aber auch Ausbildungen, die dir mehr Bonus einbringen, dazu weiß ich aber zu wenig. Außerdem haben manche Uni's ein Auswahlgespräch, d.h. die laden Leute bis zu einem Schnitt von 2,7 z.B. zu einem Auswahlgespräch ein, und ermitteln daraus dann die Zulassungen. Da könnte also theoretisch einer mit einem NC von 2,7 einen anderen mit 1,0 überholen.

Lies dich am besten auf der oben angegebenen Seite ein, und überlege dir, welche Ausbildung am besten zu dir passt, und welche dir auch einen entsprechenden Bonus bringen.

Mach den TMS - Test, schneide gut ab, und du hast einen weiteren Bonus.
Bewirb dich außerdem in Österreich, die haben keinen NC, sondern "nur" einen Aufnahmetest, den jeder mit Abitur machen kann.

Zu deiner zweiten Frage. Wie kannst du im Verzug sein, wenn du Lektüre, die man im Studium durchnimmt, nicht verstehst? Ich bin selbst erst vor der ZVS Bewerbung, doch die Angst, mit zu wenig Wissen ins Studium zu gehen, habe ich schon längst abgelegt. Keiner verlangt, dass du Sachen kannst, die man erst während des Studiums lernt.

Zur dritten Frage: Mittlerweile bieten Uni's in Deutschland Medizinstudiengänge an, in denen früher der Patientenkontakt aufgebaut wird. Größtenteils hängt das aber von einem selbst ab, ob man ein guter Arzt werden will oder nicht :-meinung

studi2010
06.11.2010, 17:15
keine uni läd leute mit 2,7 zu auswahlgesprächen ein.dieses jahr wurde man mit glück noch mit 1,8 in hannover und essen eingeladen, und von den 1,8er nichtmal alle. mit nem super tms haste auch nur ne chance, wenn dein abi mindestens 2,1 oder so wird. ich will dir deinen traum nicht zerschlagen aber ab nem abi von 2,2 oder so kommst man (außer mit unglaublichen glück über klage oder losverfahren) erst nach derzeit glaub ich 12 wartesemestern also 6 jahren ins studium. man kann natürlich solange ne ausbildung etc. machen, bzw was ich für am sinnvollsten halte, sich in österreich oder bei viel geld in ungarn bewerben;) in österreich wirds auch schwer, aber in ungarn hat mein meines wissen bis zu nem abi von 2,5 oder so und naturwissenschaftlichen wahlen gute chancen.
lg

Freedomsearch
06.11.2010, 17:16
Danke für deine Antwort.


Dazu wäre es von Vorteil, wenn du mal preisgeben würdest, wo in etwa dein NC liegt.

Mein Schnitt wird ungefähr 2,5 betragen.

studi2010
06.11.2010, 17:24
dann musst du 6 jahre tendenz steigend warten oder ins ausland gehen.so blöd das ist...

bastiankai
06.11.2010, 17:28
häng dich rein! die Abiklausuren können nochmal viel rausreißen! Je mehr du in Richtung 2,0 kommst desto besser. Also Med.bücher fürs studium vergessen (niemand verlangt dass man das zu studierende Fach vor Studium antritt bereits kann) und lieber nochmal fürs abi lernen. das wäre mein tip!

lvf90
06.11.2010, 18:01
Leider ist es selbst mit 2,0 (oder sogar 1,7) extrem schwer einen Platz in Medizin zu bekommen. Sei froh, dass du Alternativen (Geisteswissenschaften) hast, einige hier warten nämlich schon seit über sechs Jahre auf ihren Platz, bei dir würde es vielleicht sogar noch länger sein.

Ansonsten halte dich an bastiankai und versuch ein gutes Abi zu schreiben.

prot
06.11.2010, 18:27
Beste Alternative: Bewirb dich in Österreich!

Da kannst du dich entweder für Salzburg+Wien/Innsbruck bewerben oder für Salzburg + Graz. Wien/Innsbruck und Graz geht nicht, weil die den Aufnahmetest am gleichen Tag haben.

In Graz ist das ein reiner Wissenstest aus Biologie, Mathematik, Physik und Chemie. Der Test in Wien/Innsbruck gleicht dem EMS. In Salzburg ist es eine Mischung aus beiden.

Jedenfalls sind die Aufgaben für den EMS - Test trainierbar, und je früher du dich darauf vorbereitest, desto besser. Hier im Forum verkaufen auch manche Leute ihre Bücher unt Lektüren, die sie zur Vorbereitung auf den Test verwendet haben. Wenn du selbst schon weißt, dass du den NC im Abi nicht schaffst, kannst du dich jetzt auch schon nebenher darauf vorbereiten.

Selbst bei einem Schnitt von 2,x kommt man wohl nicht drumrum, zu warten. Selbst mit Ausbildung wirds da wahrscheinlich nicht reichen, und die dauert ja schließlich auch 3 Jahre plus.

Also mein Tipp: Versuche es in Österreich

Freedomsearch
06.11.2010, 18:38
hm, also Österreich wäre eine Überlegung wert. Eine andere Möglichkeit ist es ein anderes Studium im Ausland zu machen und dann hier Medizin zu studieren.

Wie wirkt sich eigentlich das Alter im medizinischen Bereich auf die Jobchancen aus? Also wenn man z.B. erst mit 26 anfängt und mit 33 dann in den Beruf als Arzt einsteigen will?

Was die Wartesemester betrifft.. mittlerweile ist es doch ausrechenbar oder? Früher ging es nach Noten, also pro Semester rutscht man 0.2 hoch und heute geht es nur noch nach der Zeit die du gewartet hat. Also hat im Endeffekt doch jemand mit 3,8 gleich gute Chancen wie jemand mit 1,9.

Strodti
06.11.2010, 18:49
Wie wirkt sich eigentlich das Alter im medizinischen Bereich auf die Jobchancen aus? Also wenn man z.B. erst mit 26 anfängt und mit 33 dann in den Beruf als Arzt einsteigen will?
Derzeit sind die Berufsaussichten sehr gut. Es fangen 20% der Studierenden mit 25-26 erst mit dem Studium an, du wärest kein Exot :-)


Was die Wartesemester betrifft.. mittlerweile ist es doch ausrechenbar oder? Früher ging es nach Noten, also pro Semester rutscht man 0.2 hoch und heute geht es nur noch nach der Zeit die du gewartet hat. Also hat im Endeffekt doch jemand mit 3,8 gleich gute Chancen wie jemand mit 1,9.
Dieses "früher" spukt noch in den Köpfen rum, ansonsten ist es so, wie die ahnst: Die Wartezeit ist das wichtigste Kriterium zur Zulassung über Wartezeit.

@Bücher: Das wird! Mach dich nicht verrückt, das lernt man im Studium. Bio, Chemie und Physik-Grundahnung wären nicht verkehrt, aber auch das kann man lernen.

@Krankenpfleger: Lies dir mal den "Was macht die Krankenpflegeausbildung" Thread durch... der Weg wird von einigen gegangen, die mehr oder weniger zufrieden damit sind.
Mein Eindruck: Die Ausbildung bereitet dich in Theorie gar nicht und in der Praxis ein klein wenig auf das Studium vor. Große Vorteile gegenüber nicht-Pflegern hast du nicht. Wenn du die Ausbildung machen willst, solltest du den Pflegeberuf selbst einigermaßen mögen, sonst quälst du dich durch die Ausbildung. Und ja: Es gibt durchaus Abiturienten, die den Beruf (zumindest temporär) mögen :-) Vorteile fürs Studium in den praktischen Studienabschnitten (KPP fällt weg, Famulaturen fallen leichter).
Hier empfiehlt sich ein Praktikum vorher.

@"guter Arzt": Es liegt an dir... das Studium kann einen schon gut vorbereiten, aber natürlich bist du nach dem Studium erstmal Anfänger und mußt erst noch ein "guter" Arzt werden.

Freedomsearch
06.11.2010, 19:30
cool Strodti, danke für deine hilfreiche Antwort:)

][truba][
06.11.2010, 20:19
Ich möchte, als alter Moralist, zu Strodtis Ausführungen, die wie immer super waren, noch hinzufügen das es auch Abiturienten gibt die den Pflegeberuf nicht nur temporär super finden.

Alles andere wurde bereits gesagt.

MfG Thomas

DasAtom
07.11.2010, 12:58
Dazu wäre es von Vorteil, wenn du mal preisgeben würdest, wo in etwa dein NC liegt.

Er hat sicherlich keinen NC... wann kapieren es endlich alle, der NC ist die Auswahlgrenze der ZVS, bis zu welcher Bewerber einen Platz bekommen, also wenn schon, dann hat die Uni den NC und die Bewerber haben ein DN


keine uni läd leute mit 2,7 zu auswahlgesprächen ein.dieses jahr wurde man mit glück noch mit 1,8 in hannover und essen eingeladen, und von den 1,8er nichtmal alle

Das stimmt nicht ganz, in Hamburg wurden einige mit 2,1 noch zum HAM-Nat, sprich zum schriftlichen Test eingeladen. Hat man hier gut abgeschnitten bekam man gleich einen Platz bzw. wurde noch zu einem Auswahlgespräch eingeladen.

Rico
07.11.2010, 14:18
Was die Wartesemester betrifft.. mittlerweile ist es doch ausrechenbar oder? Früher ging es nach Noten, also pro Semester rutscht man 0.2 hoch und heute geht es nur noch nach der Zeit die du gewartet hat.Dieses "früher" hat es NIE NIE NIE gegeben. :-???
Das ist ein urbaner Mythos in die Welt gesetzt von Leuten, die die Wartezeitregel nicht kapiert haben und sich das so vorgestellt haben, aber so ein Verfahren hat es wirklich niemals bei der (damaligen) ZVS gegeben.
Die Wartezeit soll ja gerade ein notenunabhängiger Weg ins Studium sein, von daher würde eine Verquickung da schon der Logik nach gar keinen Sinn machen.
Zu alledem würde das übrigens auch gar nicht funktionieren, weil sich dann jedes Jahr alle mit einem Abi, das besser ist als die aktuell aufgemöbelte Note eines Warters, vor ihm "einsortieren" würden und dort auch bis zur Zulassung blieben, weil deren Note ja auch pro Semester verbessert würde. Das würde insbesondere im unteren Notenbereich zu einer exorbitanten Verlängerung der Wartezeit führen, was nicht Sinn der Sache ist.

maggi90w
07.11.2010, 14:43
Die Logik klappt so aber nur, wenn man weiß, dass der Nc durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird und keine willkürlich festgelegte, gleichbleibende Grenze ist und daran scheitert es ja schon oft.
Ich wüsste ich gerne mal, wer dieses "Wartezeit verbessert die Note" Gerücht in die Welt gesetzt hat.

Humane
07.11.2010, 23:27
war mir bisher eigentlich sicher ein Studium im Bereich der Geisteswissenschaften zu absolvieren, schwanke nun aber schon seit Wochen und überlege Medizin zu studieren.

Vorsicht, das sind zwei Paar Schuhe. Geisteswissenschaft vs. Naturwissenschaft. Ich war naturwissenschaftlich veranlagt, hab' dann - ich weiß es mittlerweile selbst nicht mehr - angefangen, eine Geisteswissenschaft zu studieren, war am Ende totunglücklich und jetzt mit der Medizin als Naturwissenschaft hochzufrieden. Wenn du also geisteswissenschaftlich veranlagt bist und jetzt überlegst ......

Schau' dir die Studiengänge auf jeden Fall genau an. Setz' dich in die Vorlesungen rein usw. usw.

Freedomsearch
09.11.2010, 16:19
ok danke für die Warnung;-)