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Asclepia
09.01.2011, 19:14
Ich habe immer gedacht, es trifft mich nicht. Im 2. Ausbildungsjahr hab ich mich mit Tbc angesteckt. (positiver Bluttest) Durfte endlos Therapie machen und hatte nur Ärger mit der BG. Am Ende habe ich die Therapie abgebrochen.

An den Umgang mit VRE, ESBL und MRSA sowie Clostridien/ Norovirus habe ich mich gewöhnt. Auch haben wir öfter Patienten mit versch. Hepatitis Arten oder HIV.
Ich trage bei allen pflegerischen Tätigkeiten (auch lagern etc) Handschuhe, aber die Tbc Bakterien atmet man leider ein. Auch beim absaugen tragen wir einen Mundschutz. Die offene Tbc war nicht bekannt und ist erst bei der Obduktion erkannt worden. :-kotz

Toxische Medis gibt es natürlich bei uns auch, Cymevene/Ganciclovir ist da nicht mein Liebling. Ich vertraue da mal auf die Berner Box. Manches Zeug sieht i.v. schon sehr abschreckend aus (zB Rifampicin oder dieses giftgelbe Zeug was man mit Filter aufziehen muss)

Linda.1001
09.01.2011, 19:28
Ich habe mal eine andere Frage, aber ich glaube, sie passt ganz gut zu dem Thread..

Ich arbeite z.Z. noch in der chemischen Industrie und habe täglich mit (höchst) toxischen Substanzen zu tun, bei den meisten ist die Wirkung auf den Menschen/Tier noch nicht bekannt, im Zweifelsfall sollte man also vom Schlimmsten ausgehen.
Ich habe mir die Stelle damals zwar ausgesucht, aber mittlerweile wäre ich glücklicher, wenn ich nicht mehr (so oft) mit solchen Substanzen arbeiten müsste. Ich habe mich zwar daran gewöhnt irgendwie, aber ganz wohl ist mir trotzdem nicht...
Kann auch daran liegen, dass ich sowieso lieber was anderes (Medizinstudium) machen will und mein Leben nicht für son Mist "opfern" will*g*

Zu meiner Frage:
Wie ergeht es euch beim Umgang mit Infektionskrankheiten? Ist ja auch so ähnlich wie mit meinen Substanzen.
Einmal die benutzte Spritze in den Finger gehauen und schon kanns passiert sein (denke ich mal?!). Habt ihr da auch Bedenken (gehabt)? Oder kommen die richtig üblen Infektionskrankheiten weniger häufig vor? Ich fürchte nämlich, dass ich da auch ab und an ein mulmiges Gefühl haben werde, wenn das auf mich zukommt (trotz Sicherheitsvorschriften wie Handschuhe etc.). Also ich denke/bin mir sicher, dass ich damit umgehen kann, aber mir wäre wohler, wenn ich nicht so oft mit so richtig üblen Sachen konfrontiert werde oder dem komplett aus dem Weg gehen könnte (ist wohl unwahrscheinlich*g*)

Hi,

also ich habe mir tatsächlich einmal eine Spritze (Gott sei Dank noch nicht benutzt!!!) in den Finger gehauen (trotz Handschuhen!) und hatte, weils sich um eine Desensibilisierungsbehandlungs-Inj. handelte danach einen Daumen, der auf das 3fache angeschwollen war- das war mir eine Lehre. :-))

Eine Kollegin hat sich vor ein paar Wochen mit einer Hep.-C Kanüle gestochen, ihr ist glücklicher Weise eine Infektion erspart geblieben.

Im med. Bereich muss man natürlich immer damit rechnen, diesem Risiko ausgesetzt zu sein. Ich denke, es geht darum, ein gesundes Sensibilitätsbewusstsein zu entwickeln, das Risiko minimieren zu lernen, aber Fehler sind nicht immer vermeidbar.

Rico
10.01.2011, 00:56
Oder kommen die richtig üblen Infektionskrankheiten weniger häufig vor? Ich fürchte nämlich, dass ich da auch ab und an ein mulmiges Gefühl haben werde, wenn das auf mich zukommt (trotz Sicherheitsvorschriften wie Handschuhe etc.). Die wirklich unangenehmen Geschichten werden ja in der Regel durch Kontakt mit Körpersäften übertragen und davor kann man sich ja relativ gut schützen, von daher kann man damit schon gut zurecht kommen. Alle Jahre wieder kommt mal ne Nadelstichverletzung oder ein Blutspritzer (und ich sag noch: "Zieh die Schleuse lieber nicht so weit raus..." :-oopss) aber HIV und HepC sind ja eher selten in der Population - und bei denen, bei denen es bekannt ist, da ist man ja doppelt vorsichtig mit zwei Paar Handschuhen, evt. Schutzbrille, etc. Gefährlich sind halt die wo man das nicht weiß, aber das sind ja zum Glück wenige.

Richtig unangenehm fand ich eigentlich bloß die Schweinegrippezeit letztes Jahr - weniger wegen mir, aber das hat ja schwere Verläufe u.a. bei Schwangeren genommen und ich bin da jeden Tag zwischen der Intensivstation, wo zu Spitzenzeiten die Hälfte der beatmeten Patienten H1N1-positiv waren, und meiner schwangeren Frau zuhause gependelt. War ne blöde Zeit bis dann endlich der Impfschutz komplett war, aber is auch gut gegangen.

Rennmaus
10.01.2011, 18:41
mh ja spritzen war nur ein beispiel.. ich weiß nicht, wie oft wir uns zu dem thema was anhören mussten/müssen und man hat sich schnell mal in den finger gepiekt. ich habs mal geschafft, als ich ne zum glück frische kanüle aus der hülse ziehen wollte...

ich denke auch, dass man mit einigen sachen umgehen kann, besonders, wenn sie sich "nur" durch körperflüssigkeiten übertragen.
aber gerade die sachen, die in der luft rumschwirren, machen mir schon ein bissl angst. das ist bei meinen chemikalen auch so... vor denen, von denen ich besser keine nase nehm (z.b. pocl3), habe ich den größten respekt. die sieht man nicht, manches riecht man nicht und wenn doch, kann es schon zu spät sein.. während sich irgendwelche pülverchen ganz gut handeln lassen.

gibt es spezielle bereiche, die besonders häufig von solchen krankheiten betroffen sind und welche, bei denen es eher seltener vorkommt? kann man sowas überhaupt spezifizieren? also ich denke mal, dass der bereich "tropenmedizin" nur davon wimmelt *g* aber sonst so?

klar, gehört es dazu, aber das ist irgendwie ne sache, die ich möglichst erfolgreich umgehen will, zumindest die richtig üblen sachen.. und kommt mir jetzt bitte nicht mit "dann lern was anderes" :)

Phoen1x
10.01.2011, 19:05
Ich muss diesen Thread hier mal für eine Frage missbrauchen: Gehen Beinamputationen extrem blutig und brutal zu oder hält sich das in Grenzen, sodass man als Laie ein "System" erkennen kann? Ich hatte bis jetzt zwar absolut keine Probleme im OP-Praktikum, aber ich will mir in der ersten Woche doch nicht zu viel zumuten.

Ehemaliger User 05022011
10.01.2011, 20:53
Ich muss diesen Thread hier mal für eine Frage missbrauchen: Gehen Beinamputationen extrem blutig und brutal zu oder hält sich das in Grenzen, sodass man als Laie ein "System" erkennen kann? Ich hatte bis jetzt zwar absolut keine Probleme im OP-Praktikum, aber ich will mir in der ersten Woche doch nicht zu viel zumuten.

brutal ist das falsche Wort - ich dachte wie du und war in der ersten Woche meiner Chirurgiefamulatur ganz froh, dass ich nicht mit in den OP gehen sollte, in der eine Beinamputation bei einem alten Omchen lief, sondern in einen anderen - in der letzten, sechsten Woche meiner Famulation bin ich dann länger geblieben, um eine mit zu machen

ich würd dir raten, lass dir auch ein wenig Zeit, muss ja nicht gleich in der ersten Woche sein

Rico
10.01.2011, 21:09
gibt es spezielle bereiche, die besonders häufig von solchen krankheiten betroffen sind und welche, bei denen es eher seltener vorkommt? kann man sowas überhaupt spezifizieren? also ich denke mal, dass der bereich "tropenmedizin" nur davon wimmelt *g* aber sonst so?)Also Tropenmedizin ist jetzt glaub nicht so dramatisch. Da geht es zwar viel um Infektionskrankheiten,a ber die meisten werden da ja irgendwie über dreckiges Wasser, Stechmücken sowie sonstiges Getier und Gesümpf übertragen. Und das bringen die Patienten ja selten mit und die meisten Tropenkrankheiten sind dann nicht relevant von mensch zu Mensch ansteckend.

Es gibt in der Inneren den speziellen Bereich der Infektiologie, außerdem gibt es die Hepatologie (innerhalb der Gastroenterologie), die u.a. die Hepatitiskranken betreut, da häuft sich sowas natürlich, ansonsten ist das nicht unbedingt fachspezifisch.
Der Hepatitis C-Kranke kann natürlich genauso eine Blinddarmentzündung (Allgemeinchirurgie), einen Armbruch (Unfallchirurgie), eine Hodentorsion (Urologie), eine Netzhautablösung (Augenheilkunde), bösen Ausschlag (Derma) oder sonstwas bekommen wie jeder andere auch und schlägt dann halt in den entsprechenden Fachrichtungen auf.

Ich muss diesen Thread hier mal für eine Frage missbrauchen: Gehen Beinamputationen extrem blutig und brutal zu oder hält sich das in Grenzen, sodass man als Laie ein "System" erkennen kann? Ich hatte bis jetzt zwar absolut keine Probleme im OP-Praktikum, aber ich will mir in der ersten Woche doch nicht zu viel zumuten.Also zumindest die dicken Gefäße werden ja abgebunden bevor sie durchgeschnitten werden, trotzdem kann es schon ein bisserl bluten wenn man durch die Muskeln schneidet.
Als es noch keine Narkose gab, da war das ne recht ruppige OP und die Altväter der Chirurgen rühmten sich damit, keine 10 Sekunden zu brauchen vom Hautschnitt bis dass der Knochen fällt [Thorwald "Das Jahrhundert der Chirurgen" - sehr empfehlenswertes Buch übrigens]- da blieb natürlich wenig Zeit für liebevolle Blutstillung, aber heutzutage ist das jetzt nicht blutiger als eine Hüft- oder Knie-TEP.

Vinni
10.01.2011, 21:37
@ Phoenix: ...naja, es wird gesägt, ist bestimmt nicht ganz ohne...

Ich hatte in meiner bisherigen 5jährigen Arbeit im KH glaube ich ganze 2 HIV-Pat. - und dann wusste ich dies immer im Voraus. Obwohl eigentlich nix passieren kann und man diesen Leuten auch ganz normal die Hände schütteln kann, war ich schon ziemlich aufgeregt und wollte das Pat.zimmer am liebsten garnicht erst betreten.
An Kanülen habe ich mich bestimmt schon 8x gestochen (...da helfen auch keine Handschuhe...) - davon 2-3x kontaminiert - dann aber gleich mit BE vom "Spender". Außerdem habe ich dann gleich die gängigen Sofortmaßnahmen ergriffen - Drücken und Ausbluten lassen um einer möglichen Infektion entgegen zu wirken. Bis jetzt habe ich nix :-) Am häufigsten hau' ich mir die Dinger beim Aufziehen von Medikamenten in den Zeigefinger oder Daumen - das zieht rein..:-((
Nicht selten zerbröseln auch abgekappten "Ampullen-Köpfe" zwischen den Fingern...

Bei Norovirus, Clost. usw. habe ich so ein bißchen den Eindruck, dass es fast ein wenig egal ist was man macht - der eine kriegt es, der andere nicht... . Ich desinfiziere mir von den Kollegen mit am häufigsten die Hände, trage Handschuhe usw. und hatte in den letzten beiden Jahren trotzdem "Glück" - im Jahr davor habe ich auf der Noro.-Quarantäne-Station geaerbeitet und habe nix bekommen.
MRSA Ist eigentlich nur doof, wenn man ihn im Blut oder in der Wunde trägt - und abwehrgeschwächt ist. Bei Einigen gehört der auch zur Normalflora (z.B. Nase, Axeln). Ich hörte mal von einem interessanten Aspekt, bezüglich der Bekämpfung dieses Keimes. In einigen Studien, soll sich gezeigt haben, dass wenn man MRSA und anderen Keimen mit Desinfektionmittlen usw. nicht so zu Leibe rückt, dann wird MRSA von der "Konkurrenz" besser in Schach gehalten , als durch die Chemie. Nicht nur die Anitbiotikatherapie, sondern auch die Desinfektionsmittel sollen multiresistenten Keimen Selektionsvorteile verschaffen bzw. solche m.res. Stämme hervorbringen - aber ohne die Chemie geht's nat. auc überhaupt nicht - das nur mal so am Rande...
TBC ist tückisch und leider wieder im kommen, immerhin jedoch gut behandelbar.

Ich bin immer ein wenig hin und hergerissen bezügl. einigerr Hygieneanweisungen. Eigentlich soll man ja nach und vor jedem Pat.kontakt die Hände desinfizieren usw. ... Wenn man das immer genauso tun würde, wäre die Haut mit der Zeit so kaputt, dass sie durch die Zerstörung der eigenen Hautflora, selber zur Infektionsquelle würde, v.a. durch transiente Erreger. Darüberhinaus bietet die geschädigte Haut, dann auch keinen suffizienten Schutz mehr für den eig. Körper.
Im berufl. Alltag kann man sich einfach nicht so oft die Hände desinf., waschen und eincremen... naja wie so oft; Theorie und Praxis.
:-meinung

SuperSonic
10.01.2011, 21:48
@Phoen1x:
Ich war mal bei einer notfallmäßigen OP mit Zehenamputation kurzzeitig :-oopss 2. Assistent und es war schon ziemlich brutal (ja, das ist das passende Adjektiv), wie der Operateur die Zehen versucht hat regelrecht rauszudrehen und auszureißen. Ich weiß nicht, ob diese "Technik" dem Standardvorgehen entspricht. Davon ist mir jedenfalls eher schlecht geworden als vom Blut, von dem auch so einiges floss. Nach dieser Erfahrung würde ich gerne auf weitere Amputationen verzichten! Bin aber auch allgemein nicht so OP-begeistert, was zum Teil kreislaufbedingt ist.

@Rennmaus:
Ich hab schon mit schlimmeren Sachen als POCl3 gearbeitet, mit den entsprechenden Vorkehrungen geht das schon. Respekt ist natürlich nicht falsch.

Rico
10.01.2011, 21:50
An Kanülen habe ich mich bestimmt schon 8x gestochen (...da helfen auch keine Handschuhe...)
Doch, tun sie!!:-notify
ich zitire mich ausnahmsweise mal selbst aus einem alten Thread: (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=943898&postcount=26)
Aber sicher reduzieren Handschuhe das Infektionsrisiko :-notify (F. Hofmann, N. Kralj, M. Beie, Gesundheitswesen 2002; 64: 259-266), .
Zum einen wird außen an der Nadel liegendes Blut abgestreift (Mast et al, J Infect Dis 1993;168:1589-92), daher auch bei HepC & Co gerne zwei Paar Handschuhe (Makary MA et al., 2007, N Eng J Med 356: 2693-2699; Wittmann A et al., 2009, Infect Control Hosp Epidemiol 30: 53-56).
Zum anderen wird ein Teil des Tröpfchens Blut direkt vorne in der Hohlnadel durch Kapillarkräfte zwischen Handschuh und Haut gezogen und gelangt so nicht in die Haut.
Nicht selten zerbröseln auch abgekappten "Ampullen-Köpfe" zwischen den Fingern...Den Ampullenkopf mit einem Zellstofftupfer zu greifen verringert hier das Verletzungsrisiko - auch an einem unregelmäig ausgebrochenem Ampullenhals.

Vinni
10.01.2011, 21:56
Da muss ich widersprechen, zumindest was mich betrifft - wenn ich einen Tupfer benutze zerbröslen die A.köpfe häufiger - weil ich quasi im Tupfer weniger Gefühl habe, als mit dem Daumen und zusätzlich stärker drücken muss.

Handschuhe streifen Blut ab, hm ja stimmt - selbes Prinzip wie dem dem einen Messerstecher-Idioten am BRB-Tor in Berlin, der mehere Leute mit dem gleichen Messer gestochen hatte - darunter einer mit HIV - und dennoch sollten wohl keine neuen HIV-Infektionen bei den "Gestochenen" anufgestreten sein.

Naja, jedenfalls werde ich jetzt auch beim Spritzen Handschuhe, obwohl nicht vorgeschrieben ;-)

Strodti
10.01.2011, 22:10
Beim Ampullenköpfchen gibt es ja nicht die großen Probleme... Wie an die Ampulle aus der Packung Hepatitis/HIV und Co anhaften sollen muss mir jemand mit viel Phantasie erklären ;-)
Kanülen und scharfe Gegenstände, die Patientenkontakt hatten, sind das Problem und hier kann man mit umsichtigen Arbeiten schon viel verhindern. Ein Restrisiko der Kanülenverletzung bleibt natürlich.

JohannaB
10.01.2011, 22:21
Ich muss diesen Thread hier mal für eine Frage missbrauchen: Gehen Beinamputationen extrem blutig und brutal zu oder hält sich das in Grenzen, sodass man als Laie ein "System" erkennen kann? Ich hatte bis jetzt zwar absolut keine Probleme im OP-Praktikum, aber ich will mir in der ersten Woche doch nicht zu viel zumuten.

Habe nur einmal eine Unterschenkelamputation miterlebt. Das Geräusch der Knochensäge war meiner Meinung nach das Schlimmste. Klar, Blut floss auch etwas, aber das hat man ja sonst auch wohl mal...

der micha
10.01.2011, 22:21
hauptbahnhof, nicht brandenburger tor ;)

Ehemaliger User 05022011
10.01.2011, 22:40
@Phoen1x:
Ich war mal bei einer notfallmäßigen OP mit Zehenamputation kurzzeitig :-oopss 2. Assistent und es war schon ziemlich brutal (ja, das ist das passende Adjektiv), wie der Operateur die Zehen versucht hat regelrecht rauszudrehen und auszureißen.


so wie du das erlebt hast, glaube ich dir das "brutal" sofort" - bei der Beinamputation, die ich erlebt habe, gab es kein rausdrehen und ausreißen, sondern es war eine sehr geordnete Angelegenheit , wenn ich das mal so nennen darf

Rico
10.01.2011, 22:42
Da muss ich widersprechen, zumindest was mich betrifft - wenn ich einen Tupfer benutze zerbröslen die A.köpfe häufiger - weil ich quasi im Tupfer weniger Gefühl habe, als mit dem Daumen und zusätzlich stärker drücken muss.Der Tupfer soll ja auch nicht das Zerbröseln verhindern, sondern dass die Splitter dannach in der Hand stecken.

Rennmaus
11.01.2011, 16:20
ja, wenn man weiß, worum es sich handelt und wie man vorbeugen kann, ist es ja weniger das problem.
wenn meine chemikalien im abzug stehen, ist es größtenteils ok. bei manchen achte ich halt mehr darauf, dass nichts daneben geht, als bei anderen. so wirds dann wohl auch mit infektionen sein.
aber gegen mangelnde konzentration kann man nichts machen. entweder man gibt sich alle mühe und es klappt, oder es unterlaufen halt doch mal fehler.. und das ist es, worüber ich mir halt am meisten gedanken mache...

bsp nebenwirkung vom medikament. 1 von 10.000 haben in der studie so und so darauf reagiert. wenn du dann diese eine bist, haste verloren
-> die eine, die ein einziges mal in ihrem leben unkonzentriert war usw.

klar, das kann im privaten bereich ja auch passieren. aber irgendwie machts für mich einen unterschied, obs privat war oder nicht*g* aber das kann echt daran liegen, dass mir meine jetzige arbeit prinzipiell nicht gefällt.

ich habe nur bedenken, ob mir das nach dem/im studium ein hindernis werden kann und wollte fragen, wie ihr damit umgeht.
irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es jemandem nicht wenigstens ein bissl mulmig zu mute ist, wenn da einer mit was-weiß-ich vor ihm aufm op-tisch liegt..
klar weiß ich, wie hiv übertragen wird, aber es ist dennoch etwas anderes, wenn man damit arbeiten muss.
und ich denke, dass die meisten auch auf solche krankheiten verzichten können ;)

Phoen1x
11.01.2011, 19:18
So, ich habe doch bei der Amputation zugeschaut und bin auch nicht umgefallen

Venya
07.04.2011, 15:57
Hallo, ich habe auch mal eine Frage, allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher wo ich sie stellen soll, deswegen frage ich jetzt einfach mal hier:

Ich gehe im Moment noch zur Schule, finde aber Medizin und im Allgemeinen Biologie und Chemie unglaublich interessant.
Allerdings kam neulich eine Dokumentation im Fernsehen, bei der auch Aufnahmen im OP gemacht wurden, und das fand ich teilweise schon ein bisschen eklig. Deshalb bin ich etwas verunsichert.

Ihr seid ja jetzt schon Ärzte. Habt ihr euch vorher auch bei Operationen geekelt? Gewöhnt man sich daran, oder sollte man das als Zeichen nehmen, sich einen anderen Berufswunsch zu suchen?

tetrapak
07.04.2011, 16:43
"Ein bisschen eklig" ist ganz normal und wird vermutlich mit der Zeit verschwinden. Vorm Präpkurs haben z.B. fast alle Hemmungen und beim zweiten Mal schnippelt dann auch der schüchternste Student munter drauf los. (jedenfalls meine pers. Erfahrung)

Solange du keine panische Angst vor solchen Situationen hast, brauchst du keinen weiteren Gedanken mehr dafür verschwenden. Nebenbei gesagt wäre selbst eine große Angst vor Blut noch kein Grund gegen Medizin - das sollte man anhand anderer Überlegungen für sich entscheiden.