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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie erreiche ich einen zweiten Doktortitel?



Machetes
15.11.2010, 01:19
Hallo liebe Forumsgemeinschaft,
dies ist sicher eine unübliche Frage für den Bereich "vor dem Studium - Studienbeginn", allerdings möchte ich für mein Studium die richtige Wahl treffen und somit vor Studienbeginn wissen, welche Türen mir später offen stehen und welche nicht. Ich habe jetzt einige Stunden im Internet Nachforschungen angestellt, aber keine konkrete Antwort auf meine Frage finden können. Höchstens Anmerkungen wie "fang doch erstmal an zu studieren" o.Ä..

Wissen möchte ich folgendes: Ich möchte gerne Humanmedizin studieren und eine Facharztausbildung in einem eher naturwissenschaftlichen Zweig anstreben (Biochemie, Virologie, Mirkobiologie, ...). Damit ich in diesem Bereich auch erfolgreich forschend tätig werden kann, würde ich zusätzlich zum Dr. med. einen Dr. rer. nat. anstreben. Ist dieses nach Abschluss meines Humanstudiums / meiner Facharztausbildung möglich oder muss ich dazu entsprechende naturwissenschaftliche Studiengänge belegt haben? Und wenn ja, ist es möglich, diese bloß als Nebenfächer zu belegen?

Ich weiß, dass das alles weit entfernte Zukunftsmusik ist und ich wahrscheinlich durch irgendwelche Zufälle einen ganz anderen Weg einschlagen werde. Aber ich würde einfach gern mal eine konkrete Antwort auf diese Frage haben oder eine Adresse an die ich mich wenden kann. Ich steige durch diesen Bürokratie-Dschungel nicht so sehr durch, verzeiht es mir!

Ich bin dankbar um jede hilfreiche Antwort!

beuteline
15.11.2010, 05:49
Hallo Machetes,

mit einem wissenschaftlichen Studium (Bio, Chemie o.ä.) kannst Du auf jeden Fall einen Dr. rer. nat. machen, aber keinen Dr. med (ist klar). Wenn Du aber z.B als Biologe eine Promotion in der Medizin machst, gibt es dafür einen anderen Titel, den Dr. rer. biol. hum.
Für Mediziner ist es meiner Meinung nach nicht möglich, einen Dr. rer nat. zu machen.
Aber es ist doch völlig egal, wie Dein Titel heißt, wenn Du ein "interessantes" Thema hast, und vor allen Dingen ist es wichtig zu veröffentlichen. Daran wird normalerweise der Erfolg gemessen...

Ich würde an Deiner Stelle erst mal versuchen herauszufinden, was Dich mehr interessiert. Das Medizinstudium oder doch lieber ein anderes naturwissenschaftliches Fach. Geh doch mal in die Studienberatung Deiner Wunschuni.
Denn meistens kommt es anders als man plant. Und da macht es dann schon einen Unterschied, was man studiert hat.

Ich selbst würde, wenn ich nicht direkt mit Patienten arbeiten möchte, sondern eher in der Forschung bzw. im "Labor" nicht Medizin studieren.

Bin selber Dipl. Biol. (ohne Titel) und studiere jetzt noch Medizin, weil ich als mit Patienten arbeiten möchte, und da hat man als Dipl. Biol. kaum Möglichkeiten.
Nur um in die Wissenschaft zu gehen, würde ich NICHT Medizin studieren, da ist Bio das bei weitem entspanntere Studienfach... (aber manche stehen ja auf sich halb tot lernen...:-peng)

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung!

airmaria
15.11.2010, 08:18
es braucht in jedem fall zwei studiengänge, die aber aufeinander aufbauen können, das zweite z.b. als reines doktoratstudium. am geeignetsten für dich scheinen mir die neuen md/phd-programme (googlen) zu sein, die inzwischen mehr und mehr angeboten werden.
airmaria

konstantin
15.11.2010, 09:14
Die Uni Göttingen zum Beispiel bietet ein M.Sc./M.D./Ph.D. Programm fuer Neurowissenschaften an und fuehrt damit in 18 Monaten zum Master (fuer Naturwissenschaftler) bzw. in 36 Monaten zum M.D./Ph.D. (fuer Mediziner).

Allerdings ist es natuerlich auch moeglich, als Mediziner an einer naturwissenschaftlichen Fakultaet zu promovieren! Je nach Promotionsordnung ist ein Studium an der entsprechenden Fakultaet bzw. in dem entsprechenden Zweig keine Vorraussetzung zur Promotion. Wie wahrscheinlich das letztenendes ist, muss jeder fuer sich selbst wissen.

Wenn du wissenschaftlich arbeiten moechtest und das bereits jetzt schon weisst, dann studiere lieber in die Richtung Biochemie/MolBio/usw.!

Just my 2 cents...
:-dance

Coxy-Baby
15.11.2010, 09:17
In Magdeburg kannste neben dem Medizinstudium noch "Integrative Neuro Sciences" machen und dir dort nen Zertifikat holen, dass du danach nen Dr.rer.nat machen kannst....

cookiemonster
15.11.2010, 09:48
in heidelberg gibt es ein MD/PhD programm. zusätzlich muss man dazu praktisch den bachelor in life sciences machen. sind ca. 2-3- jahre die man dann an der regulären studienzeit zusätzlich einplanen sollte, einschliesslich PhD. die forschung verläuft NICHT parallel zum studium.

allerdings glaube ich dass die vergabe dieser plätze sehr limitiert ist. in hd sind es glaub ich 5 im jahr oder so.

schmuggelmaeuschen
15.11.2010, 10:06
in Köln für Mol. Med am ZMMK

Rico
15.11.2010, 10:37
Ich möchte gerne Humanmedizin studieren und eine Facharztausbildung in einem eher naturwissenschaftlichen Zweig anstreben (Biochemie, Virologie, Mirkobiologie, ...). Damit ich in diesem Bereich auch erfolgreich forschend tätig werden kann, würde ich zusätzlich zum Dr. med. einen Dr. rer. nat. anstreben.Wenn Du tatsächlich einen medizinisch-theoretischen Facharzt wie Biochemie anstrebst mit der Absicht dort zu forschen, dann empfielt sich zusätzlich Biochemie auch richtig studiert zu haben. :-meinung

Der zweite Doktortitel ist übrigens insgesamt zwar ein nice-to-have, aber keineswegs Vorraussetzung zum erfolgreichen Forschen, insbesondere in den eher klinischen Gebieten wie Mikrobio/Viro. Viel wichtiger sind da die tatsächlichen Forschungsleistungen im Sinne von Publikationen und Deine Habiltation.
Vor die Wahl gestellt worein ich Zeit, Nerven und Arbeit invenstieren möchte, würde ich mich eher für die Habil entscheiden, da sie der nächste Schritt nach oben ist, ein zweiter Doktortitel ist... naja... halt ein zweiter Doktortitel... :-))

Machetes
15.11.2010, 13:02
vielen vielen dank für alle antworten! diese angebote in heidelberg oder magdeburg klingen recht interessant. Nach solchen werde ich mich mal vermehrt umsehen und mir auch die Bachelor/Master-Geschichte nochmal genauer ergoogeln.

Ich möchte auf jeden Fall mit Patienten arbeiten, weshalb ich ja das Humanmedizinstudium plane. Nur möchte auch super gern ein Arzt werden, der nicht nur Gelerntes anwendet, sondern selbst an forderster Front mitentdeckt. Wenn es denn soweit ist und eine Habilitation tatsächlich erfolgsversprechender ist, kann man das ja ohne Probleme versuchen. Es ging mir nur darum, ob auch der andere Weg (zweiter Doktor) THEORETISCH möglich ist! :)
Aber ich werde beides im Auge behalten!

Schönen Tag wünsche ich euch allen und nochmals vielen dank ;)

Und für jede weitere Anmerkung bin ich natürlich weiterhin dankbar und werde sie verfolgen!

Machetes
15.11.2010, 14:01
Ich bin's schon wieder, vielleicht könnt ihr mir nochmal helfen..

Beim Googlen habe ich an der Charite Berlin ein Angebot über weiterführende Studiengänge gefunden.

http://www.charite.de/studium_lehre/studieren_an_der_charite/weiterfuehrende_studiengaenge/

So wie ich die verstehe, würden die auf meine Absichten zutreffen. Das heißt, ich studiere irgendwo Humanmedizin, promoviere vielleicht schon während der Klinischen, bewerbe mich dann an der Charite z.B. für Molekulare Medizin und kann dann meinen Doktor in Naturwissenschaften machen. Ist das so richtig?

Und wann käme dann die Facharztausbildung? Vor oder nach dem weiterführenden Studiengang?
Manche dieser Studiengänge bietet die Charite auch als Teilzeitstudium an, also könnte ich diese neben einer Facharztausbildung belegen?

Skyreaver
15.11.2010, 15:18
Ein zweiter Doktortitel bringt mMn ausser dem guten Gefühl Dr. mult. xy auf den Briefen lesen zu können und evtl. eine leicht respektvollere Behandlung auf diversen Ämtern rein gar nichts.
Also habilitieren und fertig. Aber bevor man den Nobelpreis anstrebt erstmal ein bischen studieren und gucken ob man die hohen Ziele die man sich gesetzt hat auch erreichen kann. ;-)

epeline
15.11.2010, 18:35
Ich möchte auf jeden Fall mit Patienten arbeiten, weshalb ich ja das Humanmedizinstudium plane. Nur möchte auch super gern ein Arzt werden, der nicht nur Gelerntes anwendet, sondern selbst an forderster Front mitentdeckt.

nunja,
das machen ja auch die meisten oberärzte an uni-kliniken
da gibt es doch so viele forschungsgruppen, die in allen möglichen richtungen forschen und gleichzeitig auch am patienten arbeiten.

airmaria
15.11.2010, 19:06
Ein zweiter Doktortitel bringt mMn ausser dem guten Gefühl Dr. mult. xy auf den Briefen lesen zu können und evtl. eine leicht respektvollere Behandlung auf diversen Ämtern rein gar nichts.
Also habilitieren und fertig.
nicht ganz richtig, ein phd bringt - so man sich denn international (angloamerikanisch, nordisch etc.) ausrichten möchte ggf. mehr als eine habil, welche eine rein deutsch, österreichisch, schweizerische eigenart ist (sowie einiger osteuropäische länder).
airmaria

Inelein
15.11.2010, 22:14
Guck die eventl. mal die verschiedenen Kompetenzwege der Med. Fakultät Mannheim an, das würde ja auf jeden Fall in die Richtung gehen und ist vorallem auch stundenplantechnisch etc in die Klinik integriert