PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lebenslauf und Bewerbung: Fragen über Fragen



Seiten : [1] 2 3

Haweee
17.11.2010, 10:24
Hallo zusammen!

Ich weiß, es gibt schon ein paar Threads über diese Themen, aber die richtigen Antworten auf meine Fragen haben ich leider noch nicht bekommen.
Möchte mich in Kürze für meine 1. Assistentenstelle bewerben und habe hierzu einige Fragen.


Die Dissertation gehört ja selbstverständlich in den Lebenslauf. Aber auch eine Kurzbeschreibung derselben? Hab das bei einem Kommilitonen gesehen und fands eigentlich ganz schön; vor allem wenn es mit dem Fach zu tun hat, für das man sich bewirbt. Oder sprenkt das den Rahmen?

Geh ich recht in der Annahme, dass Grundschule, Familienstand und Hobbies nicht mehr in den Lebenslauf gehören? Irgendwie erzählt hier jeder was anderes?! Gibt es einen "State of the art"?

Welche Anlagen gehören in eine gute Bewerbung? Was ist z.B. mit dem Physikums- und Abiturzeugnis? Ist es auch sinnvoll, sich von seinem Doktorvater oder Betreuer ein Zeugnis über die Tätigkeit und den persönlichen Einsatz im Rahmen der Doktorandenstelle zu besorgen? Die haben einen ja sehr gut kennengelernt?! Oder ist das überflüssig, da man eh davon ausgehen kann, dass man sich dort ins Zeug legt?


Fürs erste wärs das!

Besten Dank im Voraus für Eure Hilfe!

dreamchaser
17.11.2010, 10:59
In einem tabellarischen Lebenslauf würde ich nur den Titel der Diss. nennen. Man kann ja im Anschreiben nochmal darauf kommen, um sein Interesse am Fach zu begründen.
Es gibt sehr viele Formen des Lebenslaufes - bei der ersten Stelle hat man sicher noch mehr über das Studium etc. drinstehen, bei Folgestellen fällt das dann weg. Mein Lebenslauf war gegliedert in Ausbildung/Studium/weitere Tätigkeiten, in den Unterpunkten jeweils tabellarisch geordnet. Man kann sein Abizeugnis und sein Physikumszeugnis beilegen (wobei ich jetzt noch eher das Abizeugnis als das Physikumszeugnis beilegen würde), aber eine Pflicht ist es sicher nicht mehr. Ich weiss jetzt nicht mehr, ob die Personalabteilungen das Abizeugnis noch wollen für ihre Unterlagen.
Eine Empfehlung vom Doktorvater kann nicht schaden, wenn du in den gleichen Fachgebiet anfangen willst und es vielleicht ein kleineres Fach mit weniger Stellen ist. Die Profs kennen sich ja untereinander alle, da kann das schon ausschlaggebend sein.

Solara
17.11.2010, 16:06
Also bei mir lag Abi- und Physikumszeugnis bei - irgendwas offzielles wollte ich halt drin haben, HEX kam ja erst später.

Zudem noch PJ/Famulaturbeurteilungen, sofern vorliegend und mit guter Beurteilung *g* und relevant fürs Fach.

Diss ist mit Titel dringestanden (und dem aktuellen Bearbeitungszustand).

Sonst noch weitere Arbeitszeugnisse, sofern halbwegs relevant - allerdings waren die auch sehr gut ;-).

Mit der Empfehlung vom Doktorvater würde ich es so machen, wie dreamchaser es schon geschrieben hat.

Viel Erfolg!

Kackbratze
17.11.2010, 18:19
Familienstand ist nicht Pflicht, wird aber gerne gesehen. Grundschule war im tabellarischen Lebenslauf drin, aber ich hab die Zeugnisse weggelassen...
Ansonsten war alles drin, was mich positiv hat aussehen lassen. Andere Sachen wie Praktika bei Fremdfirmen hab ich zwar vermerkt, aber keine Zeugnisse beigelegt.
Sprachkenntnisse und PC-Kenntnisse hab ich noch erwähnt, bei uns werden Sprachen in der Personalabteilung vermerkt, damit eine Liste von möglichen Dolmetschern vorhanden ist.

Solara
17.11.2010, 18:24
Stimmt, bei uns existiert auch so ein Liste mit den Sprachen, allerdings bin ich da nicht so aussergewöhnlich :-nix, was exotisches kann ich einfach nicht!

THawk
17.11.2010, 19:35
Kurzbeschreibung der Diss gehört nicht in den Lebenslauf. Wenn dann in Form eines Abstracts in die Anlagen, bzw. falls du schon veröffentlicht hast das Abstract der Veröffentlichung mit entsprechender Quellenangabe. Aber Vorsicht: wenn du die Kurzbeschreibung reinsetzt solltest du wirklich Arbeit investieren und nicht einfach nur was runterschreiben, das ist beim ersten Mal gar nicht so einfach.

Lebensläufe kann man ganz vielfältig gestalten. Mein Vorgehen: Grundschule muss man als Studienabsolvent nicht mehr reinsetzen. Und bloß keine Zeugnisse aus der Zeit. Schulbildung beginnt mit Gymnasium bzw. Realschule etc. Das Abiturzeugnis muss man auch nicht zwingend beilegen, wurde bei mir aber von einer (von insg. 9) Kliniken nachträglich erbeten.
Familienstand muss nicht, kann. Hobbies ist zwiespältig: Wenn dich die Interessen für die Klinik interessant machen dann ja (und dann würde ich es auch nicht 'Hobbies' nennen sondern 'Interessen' oder 'ehrenamltiches Engagement' oder 'Aktivitäten'). Aber bitte auf keinen Fall solche peinlichkeiten wie "Hobbies: Lesen", das kann man in ein Poesie-Album schreiben, aber nicht in eine Bewerbung als Arzt. Interessant wären beispielsweise Sachen, die deine Kommunikationsfähigkeit oder Teamfähigkeit beweisen.

Anlagen: Abi-Zeugnis s.o. Physikums-Zeugnis: Kommt drauf an ob du bereits ein Zeugnis vom HEX hast. Wenn ja, dann kein Physikums-zeugnis. Zeugnisse aus dem PJ, ggf. aus Famulaturen wenn sie wirklich gut sind. Ich hab noch Arbeitszeugnisse aus der Krankenpflege (studentische Aushilfe) drin gehabt. Dann noch Bescheinigungen über weitere Qualifikationen. Empfehlungsschreiben vom Dr.vater: Auf jeden Fall, wenn du ein gutes hast. Zumindest bei Bewerbung an Uni-Kliniken.

Insgesamt eine gute Seite: http://www.jova-nova.com/
Man kanns auch anders machen, meinem Stil hats entsprochen und es war durchaus erfolgreich ;-)

John Silver
18.11.2010, 15:33
Bezüglich der Diss widerspreche ich. Wenn die Diss in dem Fach geschrieben wird bzw. wurde, das man erwählt hat, dann ist es sehr wohl sinnvoll und von Vorteil, das im Lebenslauf kurz zu erwähnen. Es sollte kein Abstract sein - dieses kann man in der Tat der Bewerbung beilegen. Aber eine Erwähnung ist es allemal wert, zumal gar nicht so wenige Chefs darauf Wert legen. Das wird kaum das entscheidende Detail bei der Bewerbung sein, aber das ist auch nicht der Sinn der Übung; dieser besteht vielmehr darin, möglichst viele eye catcher in die Bewerbung einzubauen, Dinge, die einem Chef auffallen, besonders wenn man sich gegen eine beträchtliche Konkurrenz durchzusetzen versucht.

Kackbratze
18.11.2010, 16:01
[...]besonders wenn man sich gegen eine beträchtliche Konkurrenz durchzusetzen versucht.

Ausgenommen in Chirurgie und Innere, da würde eine unbeglaubigte Kopie der Approbationsurkunde mit raufgekritzelter Telephonnummer meist schon ausreichen um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden...;-)

[/OT]

Hellequin
18.11.2010, 16:34
Ausgenommen in Chirurgie und Innere, da würde eine unbeglaubigte Kopie der Approbationsurkunde mit raufgekritzelter Telephonnummer meist schon ausreichen um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden...;-)

[/OT]
Mann, haben die bei euch noch hohe Ansprüche.:-))

dreamchaser
18.11.2010, 17:52
Bezüglich der Diss widerspreche ich. Wenn die Diss in dem Fach geschrieben wird bzw. wurde, das man erwählt hat, dann ist es sehr wohl sinnvoll und von Vorteil, das im Lebenslauf kurz zu erwähnen. Es sollte kein Abstract sein - dieses kann man in der Tat der Bewerbung beilegen. Aber eine Erwähnung ist es allemal wert, zumal gar nicht so wenige Chefs darauf Wert legen. Das wird kaum das entscheidende Detail bei der Bewerbung sein, aber das ist auch nicht der Sinn der Übung; dieser besteht vielmehr darin, möglichst viele eye catcher in die Bewerbung einzubauen, Dinge, die einem Chef auffallen, besonders wenn man sich gegen eine beträchtliche Konkurrenz durchzusetzen versucht.

Wir waren hier doch einhellig der Meinung, dass die Diss in den Lebenslauf gehört, eine Zusammenfassung derselben jedoch nicht. Von daher verstehe ich nicht, wogegen du widersprichst. Aber eine Zusammenfassung der Diss gehört nicht in den Lebenslauf, da steht der Titel und die Abteilung drin. Die Zusammenfassung liegt entweder als Abstract bei oder man kann dazu etwas im Anschreiben verfassen.

Haweee
18.11.2010, 19:28
Danke Euch allen ganz herzlich für die nützlichen Tipps! Inzwischen hab ichs soweit klar. Da auch schon mein Examenszeugnis eingetrudelt ist, kann ich das Physikumszeugnis ruhigen Gewissens weglassen. War eh nicht so dolle... :-) Auch die Physikumsnote kann ich doch verschweigen oder meint ihr das kommt schräg?

Diss ist auch nur erwähnt (ohne Abstract). Der Tipp mit dem aktuellen Bearbeitungsstand ist noch super. Das hatte ich bisher nicht, zumal die Arbeit schon durch die Mühlen der Fakultät läuft...

Abschließend noch ein Tipp: Für alle, die einen schönen ebenslauf suchen sei hier LaTeX mit dem Paket moderncv empfohlen. Sieht wirklich totschick aus!

dreamchaser
18.11.2010, 19:30
Physikumsnote kannste weglassen, interessiert niemand, zudem dein Examenszeugnis vom HEX beiliegt.

Haweee
18.11.2010, 19:34
Perfekt! Danke!
Wie nennt man das denn, wenn die Diss gerade bei den Gutachtern liegt?! "In Begutachtung" oder "im Gutachten"?!

dreamchaser
18.11.2010, 19:42
Dann ist doch das Promotionsverfahren eingeleitet? Wie wärs mit "laufendes Promotionsverfahren". Aber vielleicht hat noch jemand eine Idee...

Haweee
18.11.2010, 19:48
Das ist gut! Danke!! ;-)
Und dann vielleicht noch dazuschreiben "Verteidigung Anfang 2011"?! Oder wie nennt man das jetzt?
Die Gutachter sind nämlich schon fast fertig...

dreamchaser
18.11.2010, 19:55
Klingt gut, ich würde aber ein "voraussichtlich" davor setzen - noch steht ja kein Termin fest. Alles Weitere kann man ja im Vorstellungsgespräch erörtern.

Alphaglukosidase
20.11.2010, 10:27
Ja, zefix, da hab ich bei Interessen u.a. "Lesen" in meinem Lebenslauf stehen, das Physikumszeugnis UND Abizeugnis beigelegt und bin gleich genommen worden - war aber auch Innere. ;-)

fragezeichen
22.11.2010, 11:26
Ich hätte auch noch mal ein paar Fragen. Vielleicht kann jemand helfen?

1) Es ist doch ok, wenn man sich (bevor man sich irgendwo bewirbt) danach erkundigt, wie die Dienstregelung im KH ist, oder? Kann man auch fragen, wie viele Stellen offen sind (wie formuliert man das möglichst "hübsch"?!?)?

2) Viele KHs bieten ja heute Umzugsbeihilfen an. Wenn das nicht in der Stellenausschreibung stand - darf man dann wohl im Bewerbungsgespräch danach fragen oder ist das zu dreist/fordernd?!?

Und ganz allgemein: wenn ein KH so eine Beihilfe anbietet - bekommt man dann nur Geld, wenn man ein Unternehmen für den Umzug beauftragt? Oder gibt es eher eine Pauschale, mit der man selber entscheiden kann, was man macht (z.B. Gebühren für einen Makler bezahlen, falls die Traumwohung nur durch nen Makler angeboten wird oder Renovierungskosten oder...)?!?

Danke!

ChillenMitBazillen
22.11.2010, 18:17
Ich glaube, momentan ist ziemlich viel verhandelbar. Überleg dir einfach, wie wichtig dir die Stelle ist, und dann pokere entsprechend hoch oder eben nicht so hoch.

John Silver
22.11.2010, 18:31
Nach unbesetzten Stellen kann man ruhig fragen. Die Frage ist legitim, und wenn ein Chef komisch reagiert, ist es eher ein Grund, die Stelle nicht zu nehmen.

Nach Umzugsbeihilfen würde ich einen Chef nicht fragen. Das klärt man mit der Personalabteilung.