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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer kennt sich mit d. Beruf "Molekularmediziner" aus?



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Encephallus
02.12.2010, 12:26
Mal wieder ein herzliches Hallo an alle! :-)

Ich habe die Suchfunktion benutzt und nicht so wirklich was zu diesem Thema gefunden, falls es doch schon existieren sollte, bitte ich um Vergebung..

Mal wieder zu meiner Situation:
Habe 2006 ein gutes Abi hingelegt...jedoch nicht gut genug für die Anforderungen eines Med. studiums..im Jahr 2009 habe ich eine Pta- Ausbildung abgeschlossen und bis zum April 2009 3 Monate "Berufserfahrung" gesammelt...seitdem bin ich leider arbeitslos und es sieht wirklich aussichtslos aus, es werden hier bei mir einfach keine Pta's gesucht..
so wie es aussieht muss ich noch MINDESTENS 2 Jahre warten, wenn nicht gar 3 Jahre, bis ich einen Studienplatz erhalte(oder glaubt ihr, die die Marke der 7 jährigen Wartezeit wird nicht mehr geknackt? )
Aber selbst WENN ich in 2 Jahren rankäme, was ich nicht glaube, dann würde ich mit 27 Jahren das Studium beginnen, welches bestimmt an die 7 Jahre dauert..ergo ich wäre mit frühestens 34 (!!!) Jahren mit dem Studium fertig...(nebenbei gesagt ist es ja auch die Frage, ob man ab 30 überhaupt noch frisch genug ist, um mit den 6 Jahre jüngeren Cracks mitzuhalten und täglich an die 8 Stunden neues Wissen in sein längst im Abbau befindliches Hirn hineinzupumpen!!???)
Aber mit 34 wäre ich ja noch nicht mal fertig!Daran schließt sich ja zunächst noch eine Facharztausbildung o.Ä. an, welche nochmal an die 5- 6 Jahre dauert und in der man einen Stundenlohn nahezu unter dem einer Reinigungskraft hat..
Mit gut 40 Jahren wäre ich fertig und könnte 2 Wochen später bereits meine Rente beantragen!!!Ganz ehrlich..ich weiß nicht, ob ich das packe..verdient man denn später so viel, dass man die finanziellen Entbehrungen in den 7+6=13 Jahren aufwiegt? Ich mein, wenn ich 34 bin, wurde 0,0 in meine Rentenkasse eingezahlt!
Jetz mal aus rein finazieller Sicht:lohnt es sich überhaupt für mich?Denn richtig verdienen werde ich ja wohl erst mit 40 und muss dann wohl erst mal Studienkredite etc. zurückzahlen, bis ich mir mal was leisten kann, wie ein eigenes Haus?Oder ist das gar nich drin?

Da habe ich jetz sehr weit ausgeholt..Jetz zu der eigentlichen Frage:
Habe zwar schon im Internet und beim BIZ recherchiert, aber es ergeben sich immer noch konkrete Fragen, die mir bisher keiner so richtig beantworten konnte..
Kennt sich jemand ein bisschen mit dem Berufsbild des Molkularmediziners aus?
Ich würde aller Wahrscheinlichkeit nach im kommenden Wintersemester einen Platz erhalten, die Thematik interessiert mich und die Ausbildung dauert beileibe nicht so lange wie die humanmedizinische..das hat mir einen großen Motivationsschub gegeben, in diese Richtung zu gehen..
Die Frage ist jetz nur noch, wie sich die Bandbreite des Gehalts gestaltet und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, einen unbefristeten Vertrag zu ergattern..
Ich weiß, es ist von den jeweiligen Unternehmen, Einrichtungen usw. abhängig und kann ganz unterschiedlich sein, aber wie sieht der grobe Gehaltsrahmen eines Molekularmediziners aus?Sieht es viel schlechter aus als bei einem Neurologen? Oder kann es auch ähnlich sein?
Und wie sind die Aussichten, eine Stelle mit unbefristetem Vertrag zu bekommen?Als Molekularmediziner ist man ja entweder in den meisten Fällen in der Forschung tätig, beim Gesundheitsamt oder bei Pharmaunternehmen..nun habe ich grade neulich in der Sueddeutschen folgenden Artikel gelesen:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/wissenschaft-karriere-ins-ungewisse-doktortitel-und-dann-1.1029542

, dass man in der Wissenschaft in Deutschland aufgrund befristeter Verträge regelmäßig durchs Land vagabundieren muss..
Ich muss allerdings gestehen, dass sowas nichts für mich ist. Ich möchte schon ein eigenes Zuhause haben und nicht alle 2 Jahre umziehen..das lässt sich auch überhaupt nich mit einer Familie vereinbaren und ich möchte eine Familie..
Die Frage ist also, wie sieht es aus, man kann sich ja auch verbeamten lassen..gibt es viele Stellen für Mol.Med. im öffentlichen Dienst?Oder sind diese so rar gesät, dass man es erst gar nicht zu versuchen braucht? Wie sind eigtl. die Aussichten, mit 32 noch verbeamtet zu werden?

Gibt es in dem genannten Berufsfeld noch andere Möglichkeiten, an unbefristete Verträge zu kommen?Auch hier wäre die Frage, wie viele von solchen unbefristeten Verträgen gibt es?Kommt auf 1000 Verträge ein unbefristeter(um zu übertreiben)?
Ich möchte wirklich kein Nomade werden..

Weiß jemand was darüber?:-nix

Dankeschon mal

Flemingulus
02.12.2010, 17:55
dass man in der Wissenschaft in Deutschland aufgrund befristeter Verträge regelmäßig durchs Land vagabundieren muss..

Das ist richtig. Und in der Industrie ist es auch nur bedingt besser, da im Rahmen der heutigen hektischen Firmenfusionierungen schnell mal Unternehmen X mit Zentrale in A von Unternehmen Y mit Zentrale in B geschluckt wird und dann plötzlich eine ganze Sparte mitsamt Mitarbeitern von A nach B wandert.


Ich muss allerdings gestehen, dass sowas nichts für mich ist.

Dann ist das Thema Molekularmedizin generell (Vorsicht: Verallgemeinerung) eher nichts für nicht.


Die Frage ist also, wie sieht es aus, man kann sich ja auch verbeamten lassen..

Verbeamtung auf Zeit gibt es relativ oft (aber nur in best. Bundesländern) - verbeamtete Dauerstellen sind sehr sehr sehr sehr sehr selten.


Wie sind eigtl. die Aussichten, mit 32 noch verbeamtet zu werden?

Siehe oben: gibts je nach Bundesland (sind i. d. R. Landesbeamtenstellen) häufig oder auch mal gar nicht - aber grundsätzlich praktisch nur auf Zeit. Nach Ablauf der Zeit muss man entweder eine W2 oder W3-Dauerstelle als Professor ergattern oder woandershin weiterziehen oder auf eine (wieder zeitlich eng befristete) nichtverbeamtete Drittmittelstelle ausweichen.


Kommt auf 1000 Verträge ein unbefristeter(um zu übertreiben)?

Was meinst Du damit... "übertreiben"??? :-))
Tendenziell sieht das i. d. T. so aus.

Encephallus
03.12.2010, 14:28
Schlimm sowas...ich dachte, Deutschland braucht Fachkräfte?
Aber naja, immer her mit den Indern und die eigenen Leute versauern lassen...:-meinung

Super, hätte mich eigentlich echt schon darauf gefreut, in einem Jahr anfangen zu können...
glaubt ihr denn, die Wartezeit wird in den nächsten 2 Jahren noch auf 6,5 oder gar 7 jahre Wartezeit ansteigen?
Das ist langsam wirklich nicht mehr zumutbar...

Flemingulus
03.12.2010, 14:34
Schlimm sowas...ich dachte, Deutschland braucht Fachkräfte?
Aber naja, immer her mit den Indern und die eigenen Leute versauern lassen...:-meinung

Das kann man so nicht sagen. Wissenschaft und Forschung haben ganz viele sehr positive Seiten. Von versauern kann keine Rede sein. Nur die Produkte Ortsansässigkeit und Dauerstelle werden leider nicht geliefert. Wer auf die Wert legt, sollte sich tendenziell (wieder böse Verallgemeinerung) nach was anderem Umschauen.

Encephallus
03.12.2010, 16:23
Nur die Produkte Ortsansässigkeit und Dauerstelle werden leider nicht geliefert.

Das sind aber 2 sehr schwerwiegende Mängel für bestimmt sehr viele Nachwuchstalente...

Linda.1001
03.12.2010, 17:12
Das sind aber 2 sehr schwerwiegende Mängel für bestimmt sehr viele Nachwuchstalente...

Sorry, aber mit der Vorbildung als PTA würd ich dir eher zum Pharmaziestudium raten. Die PTAs bei uns im Semester sind alle viel besser mit dem Stoff klargekommen als wir 'Laien'.

Was ist mit Holland? Da wird der Studiengang doch auch angeboten.

lg

Encephallus
03.12.2010, 20:45
Sorry, aber mit der Vorbildung als PTA würd ich dir eher zum Pharmaziestudium raten. Die PTAs bei uns im Semester sind alle viel besser mit dem Stoff klargekommen als wir 'Laien'.

Ehrlich? kann ich mir gar nicht vorstellen...das war nicht so viel, was wir da gelernt haben...hab ehrlich immer erst einen Tag vor ner Klausur um die 45 Minuten gelernt..und dann wars immer ne 1 oder 2..so viel zum Niveau einer/eines Pta



Was ist mit Holland? Da wird der Studiengang doch auch angeboten.

An Holland hab ich auch schon gedacht...bin grad dabei, mich über die Möglichkeiten, dort Humanmedizin zu studieren, zu informieren..ma sehn..:-nix


@Flemingulus
Ich hab jetz mal was aus nem anderen Forum, einem Forum für molekulare Medizin kopiert :


Nuja, ist die Frage, ob du im Universitätsgeschäft bleiben willst?
Dann musst du mit befristeten Verträgen eben rechnen, und auch dass eine "publish or perish"-Mentalität herrscht. Das dürfte aber in jedem Wissenschftsbereich ähnlich sein, denn Professuren gibts nun mal nicht wie Sand am Meer. Um eine zu kriegen, muss man v.a. die richtigen Leute kennen und hoch publizieren, das ist halt so. Aber es gibt auch tausend andere Jobs für Molekularmediziner, wenn man nicht unbedingt in der universitären Forschung bleiben möchte.

In dem Artikel da, geht es ja ausschließlich um die Universitätskarriere. Wenn man nur diese anstrebt, sollte man sich in jedem Fall einen Plan B offenhalten: in die freie Wirtschaft zu wechseln oder zu privaten Forschungseinrichtungen, sich selbstständig zu machen, etc. Da gibts massenhaft Möglichkeiten für unbefristete Verträge.
Ich denke jedenfalls nicht, dass das Problem der mangelnden Professuren auf MolMed beschränkt ist. Das ist in jedem naturwissenschaftlichen Fach so. Allerdings sehe ich hier auch noch die meisten Job-Alternativen und Chancen (anders als zum Beispiel bei den Geisteswissenschaftlern, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen)

Wer hat nun Recht?

MD/PhD
03.12.2010, 21:41
Kennt sich jemand ein bisschen mit dem Berufsbild des Molkularmediziners aus?
Ich würde aller Wahrscheinlichkeit nach im kommenden Wintersemester einen Platz erhalten

Ich möchte jetzt nicht vom Thread Thema wegführen, aber hat Molekulare Medizin nicht härterer Zulassungsbedingungen als Humanmedizin? Klar, die Ausbildung zur PTA bringt bewerbungstechnisch für Mol Med einen Bonus, das sollte sie aber auch bei Humanmedizin?

Zum Thema: Ich würde sagen als MolMed wirst du in die Schublade gesteckt, in der auch Biochemiker, Molekularbiologen, Humanbiologen, "Life Scienceler", etc. ums nackte Überleben kämpfen. Bei dieser starken Konkurrenz ist es sicherlich nicht so einfach, sich die guten Jobs herauszupicken. Der Durchschnitt wird sich wohl mit den Brotkrumen zufrieden geben müssen.

Als Humanmediziner hat man es auf dem Arbeitsmarkt leichter - auch wenn das Studium für einen eher naturwissenschaftlich Begeisterten nicht sehr erfüllend sein wird (meine Meinung, höre mir aber auch gern andere an :-))).


Aber mit 34 wäre ich ja noch nicht mal fertig!Daran schließt sich ja zunächst noch eine Facharztausbildung o.Ä. an, welche nochmal an die 5- 6 Jahre dauert und in der man einen Stundenlohn nahezu unter dem einer Reinigungskraft hat..
Mit gut 40 Jahren wäre ich fertig und könnte 2 Wochen später bereits meine Rente beantragen!!!
Als MolMed MUSST du auch erst einmal promovieren, wenn du nicht als bessere Laborgehilfe (mit entsprechender Bezahlung) enden willst. Das nimmt auch nochmal bis zu 3 Jahre in Anspruch. So groß ist der Vorsprung dann also auch nicht mehr.
Wichtig ist halt, dass du deine Entscheidung nicht von der Dauer des Studiums abhängig machst, sondern von dem. was dich interessiert (eher medizinische Forschung oder Klinik?). Nicht, dass du am Ende zwar schon nach 2 Wochen mit der Ausbildung fertig bist, dann aber bis zur Rente noch ne halbe Ewigkeit in nem Job hängst, den du hasst ;-)

Encephallus
03.12.2010, 22:14
Ich möchte jetzt nicht vom Thread Thema wegführen, aber hat Molekulare Medizin nicht härterer Zulassungsbedingungen als Humanmedizin? Klar, die Ausbildung zur PTA bringt bewerbungstechnisch für Mol Med einen Bonus, das sollte sie aber auch bei Humanmedizin?

Zu diesem Wintersemester waren es in Erlangen und in Göttingen 8 Wartesemester, die man benötigte, um einen Platz zu erhalten...werd mich im Sommer bewerben, dann werde ich 10 Wartesemester auf dem Buckel haben...sollte also reichen..



Als MolMed MUSST du auch erst einmal promovieren, wenn du nicht als bessere Laborgehilfe (mit entsprechender Bezahlung) enden willst. Das nimmt auch nochmal bis zu 3 Jahre in Anspruch. So groß ist der Vorsprung dann also auch nicht mehr.

Bist du dir da sicher?Dass die Promotion so viel Zeit in Anspruch nimmt?

MD/PhD
03.12.2010, 23:24
Als MolMed MUSST du auch erst einmal promovieren, wenn du nicht als bessere Laborgehilfe (mit entsprechender Bezahlung) enden willst. Das nimmt auch nochmal bis zu 3 Jahre in Anspruch. So groß ist der Vorsprung dann also auch nicht mehr.Bist du dir da sicher?Dass die Promotion so viel Zeit in Anspruch nimmt?

Ganz sicher bin ich mir da sogar. Die Spanne reicht von 2 bis 5 Jahren, wobei es durchschnittlich etwa 3 Jahre sind. Der Dr.rer.nat. ist halt nicht zu vergleichen mit dem Dr.med. Du musst halt beachten, dass du mit dieser Doktorarbeit Erkenntnisse von wissenschaftlicher Relevanz sammeln sollst. Experimente müssen bis ins Detail geplant und gefühlte 200mal durchgeführt werden, bis du schließlich merkst, dass der ganze Versuch modifiziert werden muss :-)). Gerade im molekularbiologischen Bereich soll das sehr frustrierend sein.
Dafür hast du am Ende wie gesagt wissenschaftlich relevante Ergebnisse und lieferst nicht so einen Mist ab, wie der Großteil der Humanmediziner.

Linda.1001
04.12.2010, 02:27
Ehrlich? kann ich mir gar nicht vorstellen...das war nicht so viel, was wir da gelernt haben...hab ehrlich immer erst einen Tag vor ner Klausur um die 45 Minuten gelernt..und dann wars immer ne 1 oder 2..so viel zum Niveau einer/eines Pta

An Holland hab ich auch schon gedacht...bin grad dabei, mich über die Möglichkeiten, dort Humanmedizin zu studieren, zu informieren..ma sehn..:-nix


Naja, aber das, was ihr gelernt habt, ist sehr spezifisch und hilft im Pharmastudium wirklich weiter. Dass es dir so leicht gefallen ist deutet eigentlich eher darauf hin, dass das Fach dir liegt. ;-)

Biomedizin in Holland hat keine härteren Zulassungsbedingungen als Medizin und wird auch nicht über den holländischen NC vergeben, sondern direkt bei der Uni. In Maastrich (wenn ich mich recht erinnere) gibt es eine sehr nette deutsche Studienberaterin für diesen Bereich.

Zulassungsbedingungen kann man im Netz nachlesen, aber es wird halt kein NC und nicht alle NW im Abi gefordert, Holländisch muss man allerdings bis zur Stufe II lernen. (ist ja nicht sooo das Problem) ;-)

ach ja, hast du dich mal in bonn beworben?

lg

cookiemonster
05.12.2010, 13:12
[QUOTE=Encephallus;973655]Mal wieder ein herzliches Hallo an alle! :-)

Ich habe die Suchfunktion benutzt und nicht so wirklich was zu diesem Thema gefunden, falls es doch schon existieren sollte, bitte ich um Vergebung..

so wie es aussieht muss ich noch MINDESTENS 2 Jahre warten, wenn nicht gar 3 Jahre, bis ich einen Studienplatz erhalte(oder glaubt ihr, die die Marke der 7 jährigen Wartezeit wird nicht mehr geknackt? )
Aber selbst WENN ich in 2 Jahren rankäme, was ich nicht glaube, dann würde ich mit 27 Jahren das Studium beginnen, welches bestimmt an die 7 Jahre dauert..ergo ich wäre mit frühestens 34 (!!!) Jahren mit dem Studium fertig...

--> und? wieso sollte das von nachteil sein?

(nebenbei gesagt ist es ja auch die Frage, ob man ab 30 überhaupt noch frisch genug ist, um mit den 6 Jahre jüngeren Cracks mitzuhalten und täglich an die 8 Stunden neues Wissen in sein längst im Abbau befindliches Hirn hineinzupumpen!!???)

--> denkst du, wenn jemand 5 jahre jünger ist als du fällt ihm das lernen leichter? das ist sehr pauschal gedacht. die lernleistung eines 80 jährigen mit dem eines 25 jährigen zu vergleichen würde sinn machen... aber nicht 5 jahre altersunterschied.

Aber mit 34 wäre ich ja noch nicht mal fertig!Daran schließt sich ja zunächst noch eine Facharztausbildung o.Ä. an, welche nochmal an die 5- 6 Jahre dauert und in der man einen Stundenlohn nahezu unter dem einer Reinigungskraft hat..
Mit gut 40 Jahren wäre ich fertig und könnte 2 Wochen später bereits meine Rente beantragen!!!Ganz ehrlich..ich weiß nicht, ob ich das packe..verdient man denn später so viel, dass man die finanziellen Entbehrungen in den 7+6=13 Jahren aufwiegt? Ich mein, wenn ich 34 bin, wurde 0,0 in meine Rentenkasse eingezahlt!

--> du zahlst schon in die rentenkasse ein wenn du deine facharztausbildung machst. also nicht erst mit 40. aber das schreibst du ja selbst im nächsten satz. im übrigen stehen dir auch die privaten rentenabsicherungen zur verfügung.... ich glaube ich würde deine frage mit "ja, das packst du" beantworten.

Jetz mal aus rein finazieller Sicht:lohnt es sich überhaupt für mich?Denn richtig verdienen werde ich ja wohl erst mit 40 und muss dann wohl erst mal Studienkredite etc. zurückzahlen, bis ich mir mal was leisten kann, wie ein eigenes Haus?Oder ist das gar nich drin?


--> du pauschalisiert zu sehr. wer soll denn jetzt wissen ob ein eigenes haus für dich in 20 jahren drin sind?? es gibt viele wege die dir als mediziner zur wahl stehen. auch die sache mit dem gehalt: ich denke dass es da viele variablen zu berücksichtigen gibt. wieviel du später verdienen wirst hängt von dingen wie facharztrichtung, akademische laufbahn vs. privat praxis, ob du in deutschland arbeiten wirst oder in einem anderen land, undundund ab. wenn es dich interessiert wieviel ein klinikarzt laut tvä zZt verdient, kannst du dir die gehaltstabelle ja mal anschauen....: http://oeffentlicher-dienst.info/aerzte/uniklinik/


Kennt sich jemand ein bisschen mit dem Berufsbild des Molkularmediziners aus?
Ich würde aller Wahrscheinlichkeit nach im kommenden Wintersemester einen Platz erhalten, die Thematik interessiert mich und die Ausbildung dauert beileibe nicht so lange wie die humanmedizinische..das hat mir einen großen Motivationsschub gegeben, in diese Richtung zu gehen..

--> mein tip: mach deine entscheidung nicht von der studiendauer abhängig, sondern von dem, was du in deinem leben machen möchtest. findest du nicht dass das eine wichtigere rolle spielt als die frage wie schnell du fertig studiert hast? im übrigen wirst du bei "mol. medizin" sicherlich auch bis zum master 5 jahre brauchen. mit einer anschließenden promotion bist du da auch nicht schneller fertig als bei humanmedizin. und falls du nur bis zum bachelor studieren würdest.....ob das sinn macht? dann würden dein jobaussichten meiner meinung nach nicht so rosig aussehen. ein job als pharmareferent oder irgendein langweiliger schreibtisch job in einem mittleren biotech oder pharmaunternehmen könntest du damit schon bekommen. denn falls du in die forschung willst nimmt dich niemand nur mit einem bachelor abschluss.

Die Frage ist jetz nur noch, wie sich die Bandbreite des Gehalts gestaltet und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, einen unbefristeten Vertrag zu ergattern..
Ich weiß, es ist von den jeweiligen Unternehmen, Einrichtungen usw. abhängig und kann ganz unterschiedlich sein, aber wie sieht der grobe Gehaltsrahmen eines Molekularmediziners aus?Sieht es viel schlechter aus als bei einem Neurologen? Oder kann es auch ähnlich sein?
Und wie sind die Aussichten, eine Stelle mit unbefristetem Vertrag zu bekommen?Als Molekularmediziner ist man ja entweder in den meisten Fällen in der Forschung tätig, beim Gesundheitsamt oder bei Pharmaunternehmen..nun habe ich grade neulich in der Sueddeutschen folgenden Artikel gelesen:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/wissenschaft-karriere-ins-ungewisse-doktortitel-und-dann-1.1029542

, dass man in der Wissenschaft in Deutschland aufgrund befristeter Verträge regelmäßig durchs Land vagabundieren muss..
Ich muss allerdings gestehen, dass sowas nichts für mich ist. Ich möchte schon ein eigenes Zuhause haben und nicht alle 2 Jahre umziehen..das lässt sich auch überhaupt nich mit einer Familie vereinbaren und ich möchte eine Familie..

--> ich finde es sehr gut dass du dich informierst und dir viele gedanken über deine berufliche zukunft machst. aber dein ansatz kann zu fehlentscheidungen führen. du denkst in dimensionen wie: "wann kann ich in meine rente einzahlen. wo habe ich die größten sicherheiten. wie kann ich möglichst schnell mein eigenes geld verdienen. schaffe ich das alles?
ich würde dir raten deinen fokus auf "was möchte ich beruflich wirklich machen und wo liegen meine interessen" verlegen...zu studienfach molekulare medizin an sich kann ich dir nicht viel sagen, aber ich habe vor meinem medizinstudium biologie studiert bis zum diplom und promoviere zur zeit im medizinischen bereich. deshalb kann ich dir sagen, dass der artikel es wirklich gut trifft. wenn du später als mol. mediziner in der forschung arbeiten möchtest wirst du zunächst einmal promovieren müssen. dann als post-doc arbeiten. dein netto gehalt als doktorand wären an die 1000 euro. als post ca. 1800 netto. deine verträge wären zeitlich befristet auf ca. 2 jahre. dann kannst du dir überlegen wie es weiter geht. die meisten kollegen die ich kenne arbeiten bis zum post- doc und wenn man sie dann anspricht wie sie ihre berufliche zukunft planen kommt meistens :"mal schauen was sich ergibt".


Die Frage ist also, wie sieht es aus, man kann sich ja auch verbeamten lassen..gibt es viele Stellen für Mol.Med. im öffentlichen Dienst?Oder sind diese so rar gesät, dass man es erst gar nicht zu versuchen braucht? Wie sind eigtl. die Aussichten, mit 32 noch verbeamtet zu werden?

Gibt es in dem genannten Berufsfeld noch andere Möglichkeiten, an unbefristete Verträge zu kommen?Auch hier wäre die Frage, wie viele von solchen unbefristeten Verträgen gibt es?Kommt auf 1000 Verträge ein unbefristeter(um zu übertreiben)?
Ich möchte wirklich kein Nomade werden..

--> unbefristete verträge wirst du in der uni nicht finden. wenn, dann im privaten bereich. diese sind für berufsanfänger sehr rar. im übrigen wirst du mit biologen, chemikern, biochemikern in konkurrenz treten als mol.mediziner. mol. medizin ist ein sehr junger studiengang die arbeit die man mol. mediziner machen wird, wird meiner meinung nach auch von übrigen naturwissenschaftlichen diszplinen durchgeführt werden können.


mein tip: studier medizin !

Rico
05.12.2010, 21:11
Daran schließt sich ja zunächst noch eine Facharztausbildung o.Ä. an, welche nochmal an die 5- 6 Jahre dauert und in der man einen Stundenlohn nahezu unter dem einer Reinigungskraft hat.ROFL - Die Putzfrau will ich sehen, die auch nur ein Drittel von meinem Gehalt heimträgt....
Solche Zustände liegen über eine Dekade zurück, selbst das AiP ist ja schon seit über 5 Jahren abgeschafft.
Die Assistenzarztzeit ist heutzutage definitiv keine Periode mehr in der man darben muss... :-meinung

bremer
05.12.2010, 23:11
Ja, ich hab mich auch schon gefragt, wieso sich das Gerücht vom schlecht bezahlten Assistenzarzt so hartnäckig hält, selbst unter (potentiellen) Medizinstudenten. Dabei ist das Gehalt relativ transparent geregelt und für jeden nachzulesen. Und auch wenn das Gehalt vl unterm dem der spanischen Fluglotsen liegt ;-) ist es dennoch deutlich überdurchschnittlich, selbst unter Akademikern.

Medi2009
05.12.2010, 23:27
Ja, ich hab mich auch schon gefragt, wieso sich das Gerücht vom schlecht bezahlten Assistenzarzt so hartnäckig hält, selbst unter (potentiellen) Medizinstudenten. Dabei ist das Gehalt relativ transparent geregelt und für jeden nachzulesen. Und auch wenn das Gehalt vl unterm dem der spanischen Fluglotsen liegt ;-) ist es dennoch deutlich überdurchschnittlich, selbst unter Akademikern.

:-))ist doch ganz angenehm... besser als wenn sich jeder drüber beschweren würde es wäre zu viel.

Encephallus
06.12.2010, 12:27
Ok ,ok..also verdienen Assistenzärzte doch nicht so schlecht...ist doch eine erfreuliche Nachricht..



so wie es aussieht muss ich noch MINDESTENS 2 Jahre warten, wenn nicht gar 3 Jahre, bis ich einen Studienplatz erhalte(oder glaubt ihr, die die Marke der 7 jährigen Wartezeit wird nicht mehr geknackt? )
Aber selbst WENN ich in 2 Jahren rankäme, was ich nicht glaube, dann würde ich mit 27 Jahren das Studium beginnen, welches bestimmt an die 7 Jahre dauert..ergo ich wäre mit frühestens 34 (!!!) Jahren mit dem Studium fertig...

--> und? wieso sollte das von nachteil sein?


Naja..ich dachte mir, weil da schon fast das halbe Leben rum ist...


(nebenbei gesagt ist es ja auch die Frage, ob man ab 30 überhaupt noch frisch genug ist, um mit den 6 Jahre jüngeren Cracks mitzuhalten und täglich an die 8 Stunden neues Wissen in sein längst im Abbau befindliches Hirn hineinzupumpen!!???)

--> denkst du, wenn jemand 5 jahre jünger ist als du fällt ihm das lernen leichter? das ist sehr pauschal gedacht. die lernleistung eines 80 jährigen mit dem eines 25 jährigen zu vergleichen würde sinn machen... aber nicht 5 jahre altersunterschied.

Also im Gegensatz zu Dir studiere ich noch nicht Medizin(also sag mir bescheid, wenn ich mich irre), habe aber dennoch schon gelesen, dass bis zum 25. Lebensjahr mehr Zellen gebildet werden als Zellen untergehen und dass es etwa ab dem 25. Lebensjahr ins Gegenteil verkehrt wird..
Ich habe in der Zeitschrift "Zeit Wissen" mit dem Titel "Was kann ich noch lernen" erfahren, dass 30-jährige im Erlernen einer exotischen Sprache um einiges schlechter abschneiden als 18-jährige..Summa summarum ergaben die Artikel der Zeitschrift, dass jüngere Menschen schneller lernen als ältere..
Und daher meine Befürchtung...

cookiemonster
06.12.2010, 15:12
Ok ,ok..also verdienen Assistenzärzte doch nicht so schlecht...ist doch eine erfreuliche Nachricht..




Naja..ich dachte mir, weil da schon fast das halbe Leben rum ist...

-->--> quark...studentenleben hat auch so seine vorteile :-)

Also im Gegensatz zu Dir studiere ich noch nicht Medizin(also sag mir bescheid, wenn ich mich irre), habe aber dennoch schon gelesen, dass bis zum 25. Lebensjahr mehr Zellen gebildet werden als Zellen untergehen und dass es etwa ab dem 25. Lebensjahr ins Gegenteil verkehrt wird..
Ich habe in der Zeitschrift "Zeit Wissen" mit dem Titel "Was kann ich noch lernen" erfahren, dass 30-jährige im Erlernen einer exotischen Sprache um einiges schlechter abschneiden als 18-jährige..Summa summarum ergaben die Artikel der Zeitschrift, dass jüngere Menschen schneller lernen als ältere..
Und daher meine Befürchtung...

-->--> halt dein gehirn fit....dann passt das schon. mit mitte-ende 20, oder auch 30, solltest du noch gut mithalten können mit deinen kommilitonen...das alter spielt meiner meinung nach beim lernen eine nicht so gewichtige rolle wie viele denken.

leofgyth77
06.12.2010, 16:10
wir haben einige in dem alter....eine 40jährige mit zwei kindern daheim, die auch noch den haushalt schmeißt..kommt super mit!
das ist alles ne sache der einstellung. sicherlich ist es schwer sich am anfang wieder ins lernen einzubringen, aber das bekommt man schon hin!

Encephallus
06.12.2010, 21:59
Hui...das ist aber wirklich seeehr alt...


Mal ne Frage:

Man kann ja auch in Holland Medizin studieren, muss allerdings alle naturwissenschaftlichen Fächer bis zum Abi belegt haben, was bei mir nicht der Fall war..Hab n bisschen recherchiert und rausgefunden, dass man ein Vorsemester am Institut für Biologie und Medizin des rheinischen Bildungszentrums Köln e.V. belegen kann..dort werden eben die Kenntnisse aufgefrischt und vertieft..

Wie siehts aus, würde einem diese Zeit als Wartesemester verloren gehen?Ja, ne?

Rico
06.12.2010, 22:25
Wie siehts aus, würde einem diese Zeit als Wartesemester verloren gehen?Ja, ne?Nein, als WS gehen einem nur Semester verloren, in denen man an einer deutschen Hochschule immatrikuliert war.
Die Sinnhaftigkeit dieses Kurses wurde übrigens hier (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=12308&highlight=k%F6ln) episch diskutiert.