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Lava
13.12.2010, 20:44
In letzter Zeit ist es bei mir immer wieder vorgekommen, dass meine Freunde und/oder mein Freund irgendwas Tolles unternommen haben, und ich nicht konnte, weil ich entweder Dienst hatte oder schlicht und ergreifend zu müde war. Natürlich gönne ich es meinem Freund, Spaß zu haben und ich will ja auch nicht, dass er gelangweilt zuhause hockt, wenn ich am Wochenende arbeiten muss. Aber ich geb ganz ehrlich zu, dass ich neidisch bin und ich das blöd finde. Ich weiß, Augen auf bei der Berufswahl und so. Ich möchte aber trotzdem mal in die Runde fragen, wie ihr mit sowas umgeht. Nervt es auch andere hier?

Merlins Erbe
13.12.2010, 21:35
Hört sich irgendwie bekannt an. Unter der Woche geht meist eh nix. Und wenn man am Wochenende nicht arbeiten muß, hat man dann doch Mühe, abends die Augen aufzuhalten... Und wenn man merkt, wie bequem das Sofa ist, fällt es doppelt schwer, sich nochmal aufzuraffen :-nix

Elfchen
13.12.2010, 21:38
Hi Lava,

mich persönlich nervt das nicht, so ist unser Job halt einfach.

Das einzige was du versuchen kannst ist die Zeit, die du mit ihm verbringen kannst, wenn du welche hast, gerade zu vertiefen und diese um so schöner zu machen.

So freue ich mich auf jedes freie Wochenende wo wir zu zweit dann einfach mal wegfahren und wirklich Zeit für uns haben und diese auch genießen zu können.
Sicherlich braucht man dazu auch einen passenden Partner, der einem nicht immer davon vorschwärmt wie toll das doch wahr, was man verpasst hat, sondern der einen daran teilhaben lässt auf andere Art und Weise und einem den Rücken stärkt.

Dann kann man sich meiner Meinung nach auch daran gewöhnen an die Situation.

Dein Elfchen

Merlins Erbe
13.12.2010, 21:43
Stimmt. Ist bei mir glücklicherweise auch so!

McBeal
13.12.2010, 21:47
Mir geht das im Moment auch tierisch auf die Nerven und ich merke, dass es mich kaputt macht, kaum Freizeit zu haben (wir haben aber auch gerade eine Extremsituation mit massiver Unterbesetzung - zum Glück nicht mehr lange). Ich fiebere dem Februar entgegen, wenn ich höchstwahrscheinlich auf die Normalstation wechsle, die ITS verlasse und keinen Schichtdienst mehr habe. Ich kann mich auch nicht einfach damit abfinden, dass unser Job eben so ist. Nee, das brauche ich nicht noch länger.

LG
Ally

emetib
13.12.2010, 22:34
Freundin? Freunde? Häää, kann man das essen ;)

Kackbratze
14.12.2010, 07:55
Das man in der Woche KO ist, stört mich nicht, aber die wochenendlichen Besuche bei Freunden oder Kinogänge werden schon so stark durch WE-Dienste eingeschränkt, dass man echt k0tzen möchte.

Wenn mal ein WE frei ist, dann ist man froh, wenn man Ruhe hat, bzw. ist dann schon durch Familienfeiern oder sowas gebunden, so dass man für Freunde immernoch keine Zeit hat.

Und wenn man mal Urlaub hat, haben die Freunde keinen...:-kotz

Relaxometrie
14.12.2010, 08:32
Was für Konsequenzen zieht Ihr denn aus den :-kotz-Zuständen? Möglichst schnell die Kliniksjahre durchziehen und dann ab in Praxis/alternatives Berufsfeld?
Wahrscheinlich :-kotze ich demnächst ja auch wieder mit. Kann mir zumindest nicht vorstellen, daß ich in der Inneren nicht kotze.
Ich frage mich, wie das früher mit der Work-Life-Balance war. Es kann ja nicht sein, daß die heutigen Ärzte nicht mehr leistungsbereit sind und deswegen rumjammern. Die Beschwerden haben ja einen Grund.
Ist es durch Arbeitsverdichtung/Bürokratiewahnsinn u.v.a.m. dazu gekommen, daß die Arbeit nicht mehr "locker nebenbei" gemacht werden kann? Daß es nur noch ein Hin-und-her zwischen dem Streß bei der Arbeit und dem k.o.-sein zu Hause ist?
Oder erwarten wir einfach zu viel von der Freizeit, so daß man nur unzufrieden werden kann, wenn man das Freizeitpensum dann nicht auch noch geregelt bekommt?

emetib
14.12.2010, 08:42
Also ich beschwere mich nicht ... Freizeit ist sowieso überbewertet :))

Merlins Erbe
14.12.2010, 09:11
Was für Konsequenzen zieht Ihr denn aus den :-kotz-Zuständen? Möglichst schnell die Kliniksjahre durchziehen und dann ab in Praxis/alternatives Berufsfeld?
Wahrscheinlich :-kotze ich demnächst ja auch wieder mit. Kann mir zumindest nicht vorstellen, daß ich in der Inneren nicht kotze.
Ich frage mich, wie das früher mit der Work-Life-Balance war. Es kann ja nicht sein, daß die heutigen Ärzte nicht mehr leistungsbereit sind und deswegen rumjammern. Die Beschwerden haben ja einen Grund.
Ist es durch Arbeitsverdichtung/Bürokratiewahnsinn u.v.a.m. dazu gekommen, daß die Arbeit nicht mehr "locker nebenbei" gemacht werden kann? Daß es nur noch ein Hin-und-her zwischen dem Streß bei der Arbeit und dem k.o.-sein zu Hause ist?
Oder erwarten wir einfach zu viel von der Freizeit, so daß man nur unzufrieden werden kann, wenn man das Freizeitpensum dann nicht auch noch geregelt bekommt?
Arbeitsverdichtung/-intensivierung ist schon ein wichtiger Punkt. Allein bei den Internisten lag der Infarkt früher 6 Wochen, jetzt geht der Pat nach max 7 Tagen nach Hause, Coro sei Dank... Zudem werden viele Sachen auch nur noch anbehandelt, "den Rest macht der Hausarzt". Der Durchlauf ist also einerseits wesentlich höher geworden. Andererseits wird die Dokumentation immer umfangreicher. Also für mehr Patinten mehr Papier in weniger Zeit.

Hypnos
14.12.2010, 09:26
Was für Konsequenzen zieht Ihr denn aus den :-kotz-Zuständen?

Och - ich mache einfach keine Dienste mehr:-)) Zumindest auf absehbare Zeit... ;-)

teletubs
14.12.2010, 09:40
Hm...war bei mir in diesem Jahr auch so ein Thema. Manchmal war es zum :-kotz ...aber ich war froh, dass es nie irgendwie Dauerzustand geworden war. Habe die Nachtdienste am Anfang gehasst...aber wenn man weiss, dass man danach frei hat, dann geht das und kann das asoziale Leben irgendwie akzeptieren. Ich versuche zumindest nebenher die Freundschaften via Skype, Mail oder Facebook oder wo/wie auch immer zu pflegen. Und wenn ich mal frei habe oder am WE dann versuche ich Leute zu treffen oder mir einfach was gutes zu tun. Klaro bleibt es mal nicht aus, dass ich dermassen geschafft bin, dass ich einfach keine Lust habe...ist zwar doof, aber man braucht auch mal Erholung...solange das Gleichgewicht stimmt...

Satellit
14.12.2010, 12:28
Hat man im kurativen Bereich überhaupt die Möglichkeit, jedes Wochenende frei zu haben? Ich meine, gibt es da Bereiche, in denen das machbar ist, oder sollte man nach dem Studium dann lieber zusehen, dass man ins Ausland oder die Pharmaindustrie o.ä. abwandert, wenn man Wert auf ein geregeltes Privatleben legt?
Man hört ja immer wieder mal, dass das Dasein des Arztes schon fast der Inbegriff eines bürgerlichen Lebens sei - aber wie soll das stimmen, wenn man scheinbar nicht mal die Zeit hat, sich eine private Existenz aufzubauen und diese auch noch zu pflegen?
Immer wieder von diesen "versauten" Wochenenden zu lesen, schreckt mich doch ziemlich ab, obwohl ich mir völlig sicher bin, dass ich Medizin unheimlich gerne studieren würde.

Gersig
14.12.2010, 12:42
Wenn ich mir den Thread so durchlese habe ich das gute Gefühl, alles richtig gemacht zu haben :-))

sdae
14.12.2010, 14:06
Wie und wieso wären jetzt echt interessant.

lara162
14.12.2010, 14:25
Momentan :-kotz mit das zum großen Teil auch sehr an. Ich bin auch gerade auf der ITS, im wesentlichen haben wir ein 2-Schicht-System, ergo nachdem man arbeiten war, ist vom Tag auch nichts mehr übrig.
Ich bin damals zum Berufsbeginn in eine neue Stadt gezogen und habe mich bemüht, auch einige nicht-Mediziner kennenzulernen, mit denen sich auch eine seichte Freundschaft entwickelt hat. In den letzten halben Jahr (seit Beginn ITS Zeit) lasse ich mich bei diversen Treffs (meist am We) aber aus Zeitmangel kaum noch blicken, was aus meiner sicht nicht unbedingt förderlich für den Aufbau von Beziehungen ist.

Seit dem mein Freund wieder arbeiten geht (war vorher selbständig und hat viel von zu Hause gemacht), sehe ich den auch eher wenig. Am We durfte ich mal wieder arbeiten, er ist dann doch spontan zu unseren Bekannten gefahren. Ich gönne ihm das, war innerlich aber schon etwas angepisst, dass ich wieder die doofe bin die alleine zu Hause rum hockt und mal wieder nicht teilnehmen kann. Zum großen Teil werde ich schon gar nicht mehr gefragt, ob ich da und da hin mitkomme, weil ich ja in der Regel eh nicht kann.

Wenigstens haben wir auf der ITS ein nettes Team und gutes Arbeitsklima, sonst würde ich das gar nicht mitmachen. Jetzt halte ich mir vor Augen, dass es in einem halben Jahr mit verlassen der ITS wieder besser wird...momentan ist das einfach nicht absolut asozial.

Gersig
14.12.2010, 15:07
Wenn ich mir den Thread so durchlese habe ich das gute Gefühl, alles richtig gemacht zu haben :-))Ich studiere Public Health und Gesundheitsökonomie, so dass ich jederzeit die Möglichkeit haben werde, mich aus der kurativen Medizin abzuseilen, wenn es mir zu bunt wird. Das kann ich jedem empfehlen :-top

kra-
14.12.2010, 15:40
@Gersig: Was kann man später damit machen? Muss gestehen, dass ich mir da nicht viel drunter vorstellen kann.
(sorry fürs OT)

Lava
14.12.2010, 16:02
Also wenn ich mal am WE frei hab, unternehmen wir eigentlich immer was. Gammeltage auf den Sofa gibt's vielleicht einmal im Quartal. Und ich muss sagen: leider! Ich vermisse das fast!! Wieviel hab ich früher Fernsehen geguckt? Stundenlang!!! Ich hab kein Skispringen verpasst und keinen Biathlon Weltcup! Und jetzt? Gucke ich vielleicht ne Stunde Fernsehen pro Woche... :-nix

Demnächst muss ich auch auf die ITS. Bitte sagt mir nicht, dass das NOCH schlimmer wird :-?

McBeal
14.12.2010, 16:11
Demnächst muss ich auch auf die ITS. Bitte sagt mir nicht, dass das NOCH schlimmer wird :-?
Wenn Du es nicht hören willst, sagen wir es auch nicht. :-D Ich bin froh, dass ich in 1,5 Monaten runter bin. :-)

LG
Ally