PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entwicklung der Wartezeit oder: Lohnt es überhaupt noch sich weiter zu bewerben...



Seiten : 1 2 [3] 4 5

Heinz Wäscher
06.03.2003, 22:55
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht,wieviele Plätze pro 100.000Einwohner (oderwonach das geht) es so gibt

Habt Ihr da nen Link?

hobbes
06.03.2003, 23:11
Darf ich noch eine hobbes'sche Idee in den Raum stellen:

Ich bin total für den freien Zugang zu jedem Studium. Das hat für mich etwas mit Chancengleichheit zu tun. Und jeder, der keine Chance erhält, der wird nachhaltig frustriert durchs Leben laufen und das gilt es doch zu verhindern. Wenn ich keinen Platz erhalten hätte - ich wäre aus Frustration womöglich längst ausgewandert.

Durch den freien Zugang müssten wohl die Studienplatzzahl erhöht werden - zumindest in einer ersten Phase. Zur Finanzierung würde ich kostendeckende Studiengebühren vorsehen (ich meine das Ernst). Dabei sollen zinsfreie Darlehen vergeben werden. Um diese zu tilgen, werden dann nach dem Studium monatliche Raten einverlangt. So muss sich jeder überlegen - ob er sein Studium auch finanziell sinnvoll gestalten kann, bzw. kann nur dann Studieren wenn er Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg hat. Angesichts der hohen Kosten halte ich dies für zumutbar.

Voraussetzung Nummer 2 wäre ein freier Wettbewerb zischen den Ärzten in privater Tätigkeit und ein unabhängiges Verfahren zur Vergabe von Anstellungen an öffentlichen Krankenhäusern (im Sinne eines bundesweiten Ausschreibungsverfahren mit standardisierten Bewerbungskriterien).

Nun mussten sich die Studenten also neben den charakterlichen Eigenschaften, der Motivation und dem Interesse auch um die Wirtschaftlichkeit kümmern. Das Modell ist eigentlich sehr realitätsnah und würde Vater Staat ganz aus der Verantwortung für die Steuerung der Ärztezahl nehmen.

:-meinung

Heinz Wäscher
06.03.2003, 23:26
In Norwegen gibt es ja das System,daß wirklich jedem unabhängig vom Verdienst der Eltern die staatliche Förderung zusteht

Ein Kumpel von mir erhält stolze 20 € Bafög
da der Vater in einem "Beamtenähnlichen" Status angesiedelt ist,sieht das ganz schön mau aus

Freier Zugang wär echt klasse,aber kaum durchführbar gerade in den Studiengängen wie Medizin

hobbes
06.03.2003, 23:46
Mit etwas Mut zum Ungewöhnlichen wäre es schon möglich. Aber, Heinz, ich glaube auch nicht, dass wir das noch erleben werden.

Maynard
07.03.2003, 08:13
@ Patella

die informationen bez. des verwaltungsgerichtes gelsenkirchen habe ich von folgender seite:

http://www.ra-brehm.de/bbz/doku/einige_hinweise_fuer_das_zvs-vergabeverfahren_ss_2003.pdf

dort steht:

"1. Die Zulassungsquoten:
Während bis einschließlich SS 2000 (nach Abzug der Vorabquoten) 60 % der Studienplätze nach
Leistung und 40 % nach Wartezeit vergeben wurden, ist mit dem WS 2000/2001 eine deutliche
Verschlechterung der Zulassungssituation für die Studienbewerber eingetreten, die auf eine Zulassung
nach Wartezeit angewiesen sind. Die Senkung der Wartezeitquote wird nunmehr von dem für
die ZVS zuständigen Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gerichtlich überprüft. "

that's it.


@Sebastian1

bitte, verrate mir doch mal deinen abi-durchschnitt. :-)

MfG

May.

Sebastian1
07.03.2003, 09:56
Wenn's dich glücklich macht, Maynard: :-D

3,4

Gruß,
Sebastian

MouseMan
07.03.2003, 13:55
Hallo zusammen!

Nachdem ich diesen unglaublich langen Thread gelesen habe,
muss ich auch mal meinen Senf dazu geben. Also ich habe auch
nur ein Abi von 3,4. Auch ich bin der Meinung, dass das Abi nicht
unbedingt etwas über die Fähigkeiten bezüglich eines Studiums
aussagt. Ich habe nach dem Abi erstmal Kommunikationsdesign
studiert und das habe ich mit 1,0 abgeschlossen. Es ist einfach
eine Einstellungssache. Beim Abi hat mir die richtige Einstellung
definitiv gefehlt und ich gebe zu, ich bereue es im Nachhinein
ein bisschen.

Allerdings kann man doch nicht allen Ernstes verlangen ein
Medizinstudium dürfte nur für Leute mit einem guten Abitur zur
Verfügung stehen. Ohne jetzt einen neuen Thread über Binet -
Intelligenzalter/Lebensalter zu eröffnen möchte ich einfach mal
behaupten: Menschen sind verschieden. Und da kann es schon-
mal vorkommen das einigen (zum Beispiel MouseMan :-top ) in
dieser Sache vielleicht erst später ein Licht aufgeht.

Da ich ja noch neu hier bin, hoffe ich dass ich mich nicht zu weit
aus dem Fenster gelehnt habe. Ist halt nur meine Meinung zu
dem Thema.

Euch allen ein schönes Wochenende

MouseMan

Melon_Man
07.03.2003, 14:36
Natürlich ist das auch Einstellungssache, nur irgendwann muss man die Grenze ziehen. Dem einen geht das Licht mit 20, dem anderen mit 25, wieder einem anderen erst mit 50 auf und der letzte war schon immer erleuchtet.
Und diese Grenze ist in Deutschland eben nun mal das Abitur.
Also finde ich es absolut richtig, das der Abischnitt entscheidet, ob man einen Studienplatz bekommt oder nicht.


Wobei ich auch der Meinung bin dass die Abinote kein Superkriterium ist, um zu entscheiden ob einer ein gute/r Arzt/Ärtztin sein wird. Aber andere Kriterien wie Interview oder Wartezeit sicher erst recht nicht.

MouseMan
07.03.2003, 15:37
@Melon-Man

Klar Studienplatzvergabe über Abi-Note. Wird ja auch so gemacht.
Aber ich bin der Meinung jeder verdient ne zweite Chance. Ich will
damit sagen, nur weil jemand beim Abi vielleicht gepennt hat,
dürfen deshalb doch nicht alle Türen für ihn zufallen. Wenn das
so wäre hätte ja kein Mensch die Chance zu beweisen dass man
sich ändern kann. Diese zweite Chance ist in meinen Augen die
Wartezeit.

So, jetzt aber wirklich: SCHÖNES WOCHENENDE!

MouseMan

Lava
07.03.2003, 19:01
Jetzt muss ich mich auch mal einklinken. Ich weiß, dass es Schüler gibt, die viel besser sein könnten, wenn sie mehr tun würden in der Schule. Aber das sind nach meiner eigenen Erfahrung nicht die 3,5 Kandidaten bzw. die 3,5 Kandidaten können sich auch mit noch so viel Anstrengung nicht auf 1,5 hochhangeln. Das sehe ich einfach so! Es gibt nun mal Leute, die in der Schule schon einfach zu blöd (auf deutsch) gesagt sind, um was zu begreifen. Da ist das Abitur doch wirklich eine Aussage, oder? Ich wüsste nicht, warum sie 5 Jahre später mehr Grips haben sollten!

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

hobbes
07.03.2003, 23:40
Da muss ich auch mal Klartext sprechen:

Das Kriterium Abitur ermöglicht immerhin eine Chance für alle. Es ist jederman möglich, sich im Hinblick auf ein Medizinstudium in der Schule mal kräftig in den Hintern zu klemmen, um eine Note zu erreichen, welche für die Zulassung genügt. Diese Chance hat jeder!

Fragt sich nun nur noch, ob es denn gerecht sei, dass jeder schon so früh wissen müsse, dass er denn Medizin studieren will.
Ich verstehe den Einwand. Nur: wenn die Studienplätze mal limitiert sind (wo ich eigentlich gegen bin), dann ist es nichts als richtig, dass hier als auch mal die "first come - first serve" Mentalität herrscht und das die Besten die Ersten sind. Sorry - aber wer sein Abi in den Sand setzt, muss doch damit leben, dass dies auch mal negative Konsequenzen nach sich zieht. Ansonsten bräuchte es gar keine Noten, sondern nur gerade failed und passed. :-meinung

Sebastian1
08.03.2003, 00:07
Da muss ich Hobbes (als "Mieses-Abi"-Betroffener wie auch als "Spät-für-Medizin-Entscheider") recht geben.

Gruß,
Sebastian

MouseMan
09.03.2003, 12:03
Natürlich sollen die besseren Leute zuerst einen Platz bekommen.
Sonst ist die Notenvergabe wirklich sinnlos. Allerdings muss auch
einfach ein gewisses Kontingent an Plätzen für den Einstieg über
die Wartezeit zur Verfügung stehen. Nicht nur weil sonst solche
Schlafmützen wie ich keinen Platz bekommen würden, sondern
auch Leuten die vielleicht ein schlechtes Abi haben weil sie echte
Probleme hatten (welcher Art auch immer) sonst der Zugang ver-
sagt wird. Deshalb ist mir Janine's Ansicht auch etwas zu radikal.
Was allerdings nicht heisst, dass ich sie nicht auch als eigen-
ständige Meinung akzeptiere. Wenn ich es aus der Sichtweise
einer Person betrachte die viel in ihr Abitur investiert hat, ist es
mir durchaus möglich den Ärger zu verstehen. Deshalb würde ich
mir eben wünschen das solche Leute dann vielleicht ihr meta-
kognitives Wissen dazu einsetzen die Sache mal aus der Sicht
anderer Personen zu sehen.

Ich hatte hier in einer anderen Diskussion einen Text von Janine
(falls Du es nicht warst, korrigiere mich bitte) gelesen, indem sie
von anderen Jugendlichen aus Ihrer Gegend gesprochen hatte,
die völlig ohne Perspektive sind, aber eben auch nicht bereit sind
die Initiative zu ergreifen. Davon gibt es hier wo ich wohne leider
auch jede Menge. Ich weiss zwar nicht mehr den genauen Wort-
laut, aber ich war schon sehr ihrer (Janine's) Meinung. :-dafür

Ist es deshalb nicht gerade wichtig den Leuten, die etwas unter-
nehmen wollen, die Chance zu geben?

@Sebastian- Ich geb' Hobbes auch recht was die "first come -
first serve" Mentalität angeht. Aber ich kann mir eben nicht vor-
stellen das Du komplett gegen die Wartezeit bist. Wenn Du den
selben Abischnitt hast wie ich, warst Du doch auch darauf an-
gewiesen, oder?

Euer MouseMan

MouseMan
09.03.2003, 12:32
So, MouseMan hat's doch glatt noch geschafft ein Icon von sich
hochzuladen, damit ihr nicht immer gegen die nackte (Forums-)
Wand reden müsst.

:-top

MouseMan

Sebastian1
09.03.2003, 12:45
Original geschrieben von MouseMan
@Sebastian- Ich geb' Hobbes auch recht was die "first come -
first serve" Mentalität angeht. Aber ich kann mir eben nicht vor-
stellen das Du komplett gegen die Wartezeit bist. Wenn Du den
selben Abischnitt hast wie ich, warst Du doch auch darauf an-
gewiesen, oder?

Ich gebe ihm aber insofern recht (und du ja auch), daß diejenigen, die sich für ihr Abi eben mehr angestrengt haben alsi ich, zuerst drankommen sollten. Die "negative Konsequenz", von der Hobbes spricht, ist somit für viele die Wartezeit.

Pervertiert wird das System allerdings in dem Moment, wenn wir einen Ansturm, der noch ein wenig extremer wäre als der jetzige aufs Medizinstudium, erleben würden und der NC auf sehr geringe Werte (<1,8) sinkt, und das bundesweit. 1,8 ISt kein schlechtes Abi, beileibe nicht. Wenn irgendwann nur noch Leute mit 1,3 auf Anhieb reinkämen, dann entspräche das zwar der Logik des Systems, aber ich unterstelle mal, daß auch jemand mit 1,4 oder 1,5 oder ... 2,0 sich wirklich angestrengt hat und ein sehr ordentliches Abi auf die Beine gestellt hat. Diese Leute gehen leider durch das Auswahlverfahren bei einem Ansturm unter. Auch nicht fair, oder?

Gruß,
Sebastian

MouseMan
09.03.2003, 13:18
Ich gebe ihm aber insofern recht (und du ja auch), daß diejenigen, die sich für ihr Abi eben mehr angestrengt haben alsi ich, zuerst drankommen sollten.

Hallo Sebastian1,

da sind wir uns einig. Bei mir spielt aber eben auch noch eine
Rolle, dass ich noch garkeinen Platz habe. Da ist man schon sehr
motiviert die Wartezeit für sich in Schutz zu nehmen. Ich denke
das ist bei allen Wartezeit-Einsteigern eine natürliche Regung.


Pervertiert wird das System allerdings in dem Moment,... in dem wir Zustände wie in der Psychologie erreichen. :-peng
Ich denke aber nicht dass das für Medizin eintreten wird.

MouseMan

Melon_Man
09.03.2003, 15:05
Was ich bei dem System als extrem unfair empfinde ist, dass
man in BaWü selbst 1,8 nicht unbedingt für einen Studienplatz ausreicht, in McPom aber man noch mit 2,4 direkt einen Studienplatz bekommen kann. Und wo die gute Bildung ist, ist ja seit PISA allen bekannt. Das Nord-Südgefälle wird bei der Studienplatzvergabe fast wieder umgedreht.

Und die Studienplätze, die über Wartezeit vergeben werden, machen es halt für die, die über NC einen Platz bekommen wollen noch schwerer.

Heinz Wäscher
09.03.2003, 15:09
Aber DU konkurrierst doch nur mit Deinen (Bundes-) Landsleuten!

Die McPoms nehmen Dir da keinen PLatz weg!

AndreasB
09.03.2003, 15:10
Mir geht mein Abi voll auf den Wecker.
Ich hab mich mit 19 entschieden Abi zu machen. Nur mit dem Hintergrund Medizin zu studieren
In den Drie Jahren habe ich mich komplett selber finanziert. (Gründe sind hier jetzt egal.)
Das bedeutet, dass ich manche Zeit die ich mit Arbeiten verbracht hbe besser glernt hätte.
Aber der Mesch lebt nicht von Fakten allein.
- Wohnung
- Essen
- Bücher
- Schulsachen u.s.w.

Raus gekommen ist dann am Ende ne 2,3 in NRW. Wenn ich bedenke, dass ich alles andere auch noch geschafft habe, nicht schlecht. So denke ich aber erst seid nem halben Jahr. Vorher war ich von mir selber über das schlecht Abi enttäuscht.
Reicht aber nicht für Medizin, evtl. in drei Jahren?

Ich bin halt stinken saure auf drei Jahre, in den ich hätte mehr tun müssen (für die Schule)

Unter diesen Umständen finde ich die Idee eins generellen Auswahlgespräches gut. :-dafür

Melon_Man
09.03.2003, 15:33
@Heinz

Natürlich ist mir das klar. Aber dann ist eben die Zuteilung der Studienplätze auf die Bundeslander unfair. Ursache des ganzen bleibt aber das System, das eben keinen Unterschied macht wo das ABI gemacht wurde.