PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prävalenz der Silikose in Wüstengebieten



neanderthalensis
14.12.2010, 11:10
Ist bei Bewohnern von Regionen mit häufigen Sandstürmen ein vermehrtes Auftreten der Quarzstaublunge zu beobachten? Falls nein, warum nicht?
Weiss da jemand etwas drüber?

Keenacat
14.12.2010, 12:03
Alveolengängiger Quarzstaub <5µm, feinster Quarzsand >60µm, Staublunge durch Wüste = unwahrscheinlich.
Keine Ursache. :-winky

neanderthalensis
14.12.2010, 18:04
Alveolengängiger Quarzstaub <5µm

Und warum sollte der nicht in den Stürmen enthalten sein?

Sebastian1
14.12.2010, 18:25
wegen


feinster Quarzsand >60µm.

neanderthalensis
14.12.2010, 18:33
Also weil feinster Quarzsand >60µm ist, gibt es keinen Staub in den Stürmen?
Diesen Logikschluss müsstest du mir bitte etwas erläutern.

Lizard
14.12.2010, 18:58
Nouh MS (1989). "Is the desert lung syndrome (nonoccupational dust pneumoconiosis) a variant of pulmonary alveolar microlithiasis? Report of 4 cases with review of the literature". Respiration 55 (2): 122–6

Korényi-Both AL, Korényi-Both AL, Molnár AC, Fidelus-Gort R (September 1992). "Al Eskan disease: Desert Storm pneumonitis". Mil Med 157 (9): 452–62.

Rico
14.12.2010, 20:01
Also weil feinster Quarzsand >60µm ist, gibt es keinen Staub in den Stürmen?
Diesen Logikschluss müsstest du mir bitte etwas erläutern.Wenn während eines Sturms Partikel <5µm herumflögen, dann müssten die doch vor oder nach dem Sturm auf dem Wüstenboden liegen, denn wo sollten sie sonst herkommen und hingehen? Also würde man wenn man den Sand untersucht als kleinste Partikel dann diese finden und nicht die großen >60µm, oder?

Nouh MS (1989). "Is the desert lung syndrome (nonoccupational dust pneumoconiosis) a variant of pulmonary alveolar microlithiasis? Report of 4 cases with review of the literature". Respiration 55 (2): 122–6

Korényi-Both AL, Korényi-Both AL, Molnár AC, Fidelus-Gort R (September 1992). "Al Eskan disease: Desert Storm pneumonitis". Mil Med 157 (9): 452–62.Möchtest Du diese beiden Artikel irgendwie kommentieren, wenn Du sie hier in die Diskussion einbringst?
Hälst Du sie besonders für wertvoll für die Diskussion oder für völligen Blödsinn?
Hat sich in den letzten 20 Jahren seit Erscheinen etwas getan? Sind weitere Arbeiten erschienen, die zu ähnlichen/widersprüchlichen Ergebnissen gekommen sind?

Flemingulus
14.12.2010, 20:15
Ich wüsste ja wen, der sich sehr gut für eine ausgedehnte Feldstudie direkt vor Ort eignen würde. Da gäbs dann auch garantiert keinen Fisch.

Evil
14.12.2010, 20:33
U-Boote sind in der Regel nicht wüstentauglich!

Lizard
14.12.2010, 20:42
Möchtest Du diese beiden Artikel irgendwie kommentieren, wenn Du sie hier in die Diskussion einbringst?
Hälst Du sie besonders für wertvoll für die Diskussion oder für völligen Blödsinn?
Hat sich in den letzten 20 Jahren seit Erscheinen etwas getan? Sind weitere Arbeiten erschienen, die zu ähnlichen/widersprüchlichen Ergebnissen gekommen sind?
;-) Ich wollte den Neandertaler beschäftigen.

fxmed
15.12.2010, 12:08
Entscheidend für das Entstehen einer Silikose ist vor allem die feinstrukturelle Beschaffenheit des Staubes: Der frische Staub aus z.B. einem Steinbruch ist sehr scharfkantig und damit immunogen. Der jahrtausende alte Wüstensand dagegen rund und abgeschliffen, bietet somit keinen starken Proliferationsreiz.

neanderthalensis
15.12.2010, 13:09
Ich wüsste ja wen, der sich sehr gut für eine ausgedehnte Feldstudie direkt vor Ort eignen würde. Da gäbs dann auch garantiert keinen Fisch.


U-Boote sind in der Regel nicht wüstentauglich!


;-) Ich wollte den Neandertaler beschäftigen.

Warum kommt ihr hier her????
Ihr habt doch an der Frage null Interesse! :-kotz
Ihr geiert nur nach jemanden den ihr lächerlich machen könnt, damit selbst ihr euch mal oben fühlen dürft.
Im Forum gibt es doch einen riesigen Offtopic-Bereich für Leute mit einem Persönlichkeitsprofil wie ihr es habt. Geht doch da eure aberrierten Neigungen ausleben!

neanderthalensis
15.12.2010, 13:14
Wenn während eines Sturms Partikel <5µm herumflögen, dann müssten die doch vor oder nach dem Sturm auf dem Wüstenboden liegen, denn wo sollten sie sonst herkommen und hingehen?
Hier stimme ich dir zu.


Also würde man wenn man den Sand untersucht als kleinste Partikel dann diese finden und nicht die großen >60µm, oder?
Hier stimme ich dir nicht zu. Wer sagt das man bei der Untersuchung nur die großen gefunden hat? Es können doch neben den großen auch die kleinen vorkommen. Nur weil es Sandsturm heißt, heißt es ja nicht das da nur Sand drin ist, da wird auch ne menge Staub drin sein.

neanderthalensis
15.12.2010, 13:19
Entscheidend für das Entstehen einer Silikose ist vor allem die feinstrukturelle Beschaffenheit des Staubes: Der frische Staub aus z.B. einem Steinbruch ist sehr scharfkantig und damit immunogen. Der jahrtausende alte Wüstensand dagegen rund und abgeschliffen, bietet somit keinen starken Proliferationsreiz.

Die Erklärung klingt sehr gut. Kann man das mit der Reaktion auf Asbestfasern vergleichen?

Flemingulus
15.12.2010, 14:35
Ich bin ja auch ein großer Freund von Dummgelaber (U-Boot hat es etwas euphemistisch "philosophisch" genannt - nun gut...); aber halt nicht so sehr im Fachsimpel-Thread, der dadurch doch unübersichtlich und niveauarm wird. Solche durchaus lustigen, medizinisch bis anthropologisch ;-) angehauchten Fragen ohne praktische Relevanz für 99,9% der hier vertretenen Medizinstudenten und Ärzte fühlen sich doch in der Speakers Corner viel wohler. Da würd ich dann auch nicht meckern.

Nebenbefundlich hier noch ein heißer vorweihnachtlicher Buchtipp für Freunde des gepflegten Tiefgangs (war vor ein paar Jahren ein kleiner Bestseller und es lohnt sich, hier nochmal in Erinnerung gerufen zu werden): Das schmale Bändchen von Harry G. Frankfurt "On Bullshit". Ist eine philosophische Analyse des Schwachsinns. :-)

"One of the most salient features of our culture is that there is so much bullshit. [...] Most people are rather confident of their ability to recognize bullshit and to avoid being taken in by it. So the phenomenon has not aroused much deliberate concern, nor attracted much sustained inquiry. In consequence, we have no clear understanding of what bullshit is, why there is so much of it, or what function it serves. And we lack a conscientiously developed appreciation of what it means to us. In other words, we have no theory."

fxmed
15.12.2010, 16:39
Hallo neanderthalensis,

genau, so hat mir es ein Umweltmediziner mal erklärt. Zum einen kommt es natürlich auf die Alveolengängigkeit/Partikeldurchmesser an, entscheidend ist dann aber die Ultrastruktur des Staubes. Auf spitze Staub-Kristalle reagieren Endothel- und Immunzellen vielfach stärker als auf runde Kügelchen. Dein Vergleich mit den Absbestfasern hört sich also sehr gut an!