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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doktorarbeit im oder nach dem Studium?



XZar
15.12.2010, 19:01
Hallo! :-winky

Ich habe vor eine experimentelle Doktorarbeit zu beginnen und habe auch schon Angebote bzw. Themen, die mir von verschiedenen Instituten vorgelegt wurden. Leider muss ich bei allen einen Großteil der Semesterferien darauf verwenden. Dadurch kann ich unmöglich alle meine Famulaturen in den "normalen" 12 Semester unterbringen, sondern müsste wogl ein Semester länger studieren. Leider gibt es ja bei experimentellen Arbeiten keine Ergebnisgarantie, sodass ich im schlimmsten Fall zwar keine brauchbaren Ergebnisse bekomme, aber dennoch nicht in 12 Semester fertig werde.

Als Alternative könnte ich nach dem Studium natürlich auch promovieren, hätte dann nicht so viel Zeitdruck und könnte mir auch mehr Zeit lassen ein Thema zu suchen. Auf der anderen Seite genieße ich nach dem Examen natürlich nicht mehr die Vorteile/Vergünstigungen, die ein Student so genießt.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ist das Nichterreichen der Mindeststudienzeit ein großer Makel im Lebenslauf? Oder vollkommen egal, wenn dafür die Doktorarbeit anspruchsvoll genug ist? Oder würdet ihr lieber bis nach dem Examen warten?

Viele Grüße
XZar

netfinder
15.12.2010, 19:31
Wärst du nach dem Examen noch finanziert? Denn als Student gilst du dann auch noch.

XZar
15.12.2010, 20:22
Ja wäre ich. Ich würde auch dann keine Doktorarbeit parallel zu einer Assistenzarztstelle schreiben wollen, sondern wäre quasi für eine gewisse Zeit "Vollzeit-Doktorand"...

Rico
15.12.2010, 20:25
Ich habe vor eine experimentelle Doktorarbeit zu beginnen und habe auch schon Angebote bzw. Themen, die mir von verschiedenen Instituten vorgelegt wurden. Leider muss ich bei allen einen Großteil der Semesterferien darauf verwenden. Dadurch kann ich unmöglich alle meine Famulaturen in den "normalen" 12 Semester unterbringen, sondern müsste wogl ein Semester länger studieren. Leider gibt es ja bei experimentellen Arbeiten keine Ergebnisgarantie, sodass ich im schlimmsten Fall zwar keine brauchbaren Ergebnisse bekomme, aber dennoch nicht in 12 Semester fertig werde. Also wenn einer aufwändige experimentelle Arbeiten anbietet, die Dich zwingen ein oder mehrere Semester dranzuhängen und dann nichtmal garantieren kann, dass hinten der Titel rauskommt, dann würden bei mir aber sämtliche Alarmglocken schrillen!!! :-notify
Irgendwas muss doch dabei rauskommen, selbst mit einem negativen Ergebnis (also der Widerlegung der eigentlich zu verifizierenden These) kann man promovieren. Wenn die Arbeit so experimentell ist, dass sie komplett scheitern kann ohne dass irgendetwas verwertbares rauskommt, dann würde ich Dir dringenst raten die Finger davon zu lassen.
Lass Dir nicht einreden, dass sei ein Charakteristikum experimenteller Arbeiten!

FM4
15.12.2010, 21:44
Wäre eine nicht-experimentelle Arbeit eine Alternative? (schneller, weniger Risiko)
Zu dem heutigen Wert eine Doktorarbeit und der Stellensituation existieren hier mehrere Threads mit ganz vielen Statements.

Nach dem Studium weniger Zeitdruck zu haben halte ich für einen Trugschluss. :-meinung
Ich kenne ein paar Assistenten die `neben der Arbeit` promovieren und die sind damit nicht sonderlich glücklich. :-keks Auch alle anderen raten einem die Diss möglichst im Studium abzuschließen.

fangzahn
18.12.2010, 17:05
Also, ich kenne viele Studenten, die sich für eine Dr Arbeit ein Freisemester genommen haben. Einige von denen sind da auch ins Ausland dafür gegangen. Daher, wenn du dann auch ne Dr arbeit schaffst wird dir das extra Semester keiner krumm nehmen.

Wenn ich die Dr arbeit nach dem Studium schreiben würde, würde ich versuchen, das als Dr. rer. nat oder als MD PHD gelten zu lassen.

Ich würde die Arbeit aber schon im Studium beginnen, um zu sehen, ob es dir überhaupt soviel Spass macht, experimentell zu arbeiten, dass du das danach 2 jahre vollzeit machen würdest und Vielleicht kriegst du sie ja doch parallel zum Studium hin, wenn du auch während des Semesters daran arbeitest.

denkstdu
18.12.2010, 17:16
Für einen Dr. rer. nat. muss man aber deutlich mehr investieren als für einen Dr. med. ..........

Jutti
19.12.2010, 10:53
Ich würd es definitiv neben dem Studium machen. Bin jetzt im 9. Semester und freu mich riesig bald endlich arbeiten zu dürfen (PJ zählt für mich dazu).
Fang so früh wie möglich mit der Arbeit an (am Besten direkt nach dem Physikum), dann sollte die Zeit auch reichen. Ich hab nach dem 5. Semester experimentell angefangen. Leider musste ich nach anderthalb Jahren feststellen, dass es kein Vorrankommen gab, weil es einfach alles sehr experimentell war, es war ein Gebiet, was noch sehr wenig erforscht ist und an die Zellen war extrem schlecht dranzukommen. War zudem auf andere Laboratorien angewiesen, die dann aber zwischendurch mal monatelang was anderes zu tun hatten. Habe die Arbeit nun abgebrochen und mir etwas statistisches gesucht, mit dem ich auch locker noch vor Studienende fertig werden kann.
Ich rate dir, dir ein Thema zu suchen, was schon möglichst gut definiert ist, sodass die Ziele klar sind (in der Forschung kommt man nämlich schnell drauf, dass man ja dies und das und jenes auch noch "eben" dazu machen könnte) und mit dem das Labor auch schon Erfahrungen hat (z.B. in Bezug auf die Zellen).
Im Endeffekt hat mir die Arbeit auch echt Spaß gemacht und ich bereue es nicht, die Erfahrungen gesammelt zu haben, aber nen Doktor hätt ich damit wahrscheinlich nie bekommen.

MRSA
02.01.2011, 14:07
Auf aerztestellen.de sind durchaus Stellenangebote für wissenschaftliche Mitarbeiter; im Rahmen dessen könnte man bestimmt auch promovieren und danach ginge ja noch immer eine klinische Karriere in einem anderen Fach. Ich denke schon, dass es danach noch ginge, es gibt ja auch viele, die im Studium scheitern, nie zum Abgeben kommen, wäre ja schlimm, wenn die alle keine Chance mehr hätten.

Bin momentan auch in einer Zweifelphase; mein Doktorvater braucht schon eineinhalb Monate für Korrekturen und hat immer wieder irgendwas auszusetzen. Frage mich, wie und wann ich da überhaupt noch abgeben soll...bei anderen heißt es alles okay, die geben dann einfach ab...ist wohl ein schlechtes Zeichen.