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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innere - welcher Facharzt?



Hepar
15.12.2010, 19:26
Hallo,

ich werde in absehbarer Zeit meine FA-Weiterbildung in der Inneren beginnen. Ich interessiere mich besonders für die Kardio und die Pneumo und möchte mich später mal niederlassen oder in nem MVZ arbeiten (definitiv weg aus dem KH).

Lt. WB-Ordnung gibts ja einmal den FA für Innere, den man nach 5 Jahren macht und auf den man dann noch mal nach 3 Jahren einen FA für eine Subdisziplin draufsetzen kann.

Dann gibts ja noch nen FA für Gastro/Kardio/Pneumo/usw., den man nach 6 Jahren (3 Jahre Basis + 3 Jahre Subdisziplin) macht.

Kann mir jemand sagen, welche Vorteile man mit den zwei Versionen hat (abgesehen davon, dass der eine 2 Jahre länger dauert)? Für wen ist welcher FA geeignet? Welche Version würdet ihr jemandem empfehlen, der eine Tätigkeit außerhalb des KHs anstrebt?

Danke!

Grüße
Hepar

Kackbratze
15.12.2010, 19:34
Für die Tätigkeit ausserhalb des Krankenhauses sind alle Fachdisziplinen geeignet, die Frage die Du dir selber stellen musst ist, ob Du ein relativer "Fachidiot" werden willst oder eine möglichst breite Basis anstrebst.

Durch die Spezialisierung verlierst Du natürlich den Anschluss an die anderen internistischen Subdisziplinen.

Rico
15.12.2010, 20:13
Das haben wir neulich erst diskutiert: Spezialisierung Innere Medizin (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=60243) :-top

Hepar
15.12.2010, 20:43
Danke für den Link! Eine Frage hätte ich noch: angenommen, man macht erst den FA für Innere und setzt dann noch eine Spezialisierung drauf - wird man dann in den restlichen 3 Jahren als FA bezahlt? Oder bekommt man noch Assistentengehalt?!?

Merlins Erbe
15.12.2010, 21:01
Wollt nochmal Senf dazugeben. Mit dem neuen 5-jährigen Internisten kann man sich NICHT niederlassen! Dazu braucht man ne Fachspezialisierung. Auch wenn man als OA irgendwo anfangen will, ist die Subspezialisierung wohl nötig. Außer in ganz kleinen KHs?
Wenn man den Internisten nach 5 Jahren hätte, wäre man aber FA und dementsprechend zu entlohnen.
Fachidiotie hin oder her, es wird wohl nicht mehr anders gehen. Bei dem rasanten Wissenszuwachs kann sicherlich niemand mehr alles im Kopf haben...

Wünsche noch viel Erfolg beim Weihnachtsgeschenke kaufen ;-)

Rico
15.12.2010, 21:50
angenommen, man macht erst den FA für Innere und setzt dann noch eine Spezialisierung drauf - wird man dann in den restlichen 3 Jahren als FA bezahlt? Oder bekommt man noch Assistentengehalt?!?Natürlich Facharztgehalt - theoretisch könntest Du damit auch schon OA sein...
Außerdem wird AFAIK ein Jahr aus dem FA für die erste Spezialisierung anerkannt, dauert also nur noch zwei Jahre...

Hepar
16.12.2010, 13:26
Danke für die Antwort. Klingt ja gut, dass es nur noch 2 Jahre nach den 5 Jahren sind..

Ich hätte noch eine andere Fragen: angeblich kann man ja auch 18 Monate der WB im ambulanten Bereich absolvieren. Ich gehe mal davon aus, dass dann im ambulanten Bereich auch eine WB-Ermächtigung vorhanden sein muss, damit man in der Praxis arbeiten darf. Aber wo erfahre ich denn, welche niedergelassenen Ärzte eine WB-Ermächtigung haben? Hab schon auf der Homepage der ÄKN geschaut, aber dort kann man bei der Suche nicht zwischen dem stationären und ambulanten Bereich unterscheiden und die Infos, die auf der Seite angegeben sind, scheinen mir auch nicht wirklich aktuell zu sein..

Danke!

Inelein
17.12.2010, 23:35
Für die Landesärztekammer Ba-Wü z.B. hier (http://www.aerztekammer-bw.de/30/30wbbefugt.html), sowas gibts bestimmt auch auf den Hps der anderen Landesärztekammern.

Hepar
18.12.2010, 08:38
Für mich ist leider die Ärztekammer in Niedersachsen relvant und auf deren HP gibts eigentlich keine Infos zu den WB-Ermächtigungen der niedergelassenen Ärzte. Selbst die Infos zu den Ärzten im KH stimmen nicht - so hat mein zukünftiger Chef lt. HP nur eine Ermächtigung für 24 Monate - dabei liegt sie für den FA für Innere für 60 Monate und für die Basisweiterbildung bei 36 Monaten.. :(

Bille11
18.12.2010, 13:47
ruf in der aekn an. live haben die einigermassen den durchblick.

Feuerblick
18.12.2010, 13:59
Oder schreib denen ne Mail. Kann gut sein, dass die Datenbank, die öffentlich einsehbar ist, nicht mehr so ganz aktuell ist.

Rico
18.12.2010, 17:41
An dieser Stelle sei mal erwähnt, dass die Ärztekammerhomepages echt trotzig sind.
Unübersichtlich, miese Suchfuntion, Aufmachung aus dem vergangenen Jahrtausend...

Leelaacoo
18.12.2010, 20:40
Ich find die Ba-Wü -Seite eigentlich ok, aber ruf da mal an und hab mal ne dezidierte Frage.....Schweigen, Kramen, Schweigen, Weiterverweisen...:-(
Werd wegen denen noch nen Anfall kriegen:-oopss

LG Lee (die selbst keine Spezialisierung will...ich verstehe durchaus den Anspruch, kein Fachidiot werden zu wollen. Nur Kathetern, Endoskopieren oder diabetische Füße behandeln...und das für den Rest des Lebens...ne nee...aber fürs Niederlassen als Internist wirds nicht anders gehen, leider. Oder man macht Allgemeinmed...will ich aber auch nicht...schwierig).

Kackbratze
18.12.2010, 21:56
Internistische Spezialität suchen und dann doch am Ende modifizierter Hausarzttätigkeit anbieten.
Gibt genug Internisten, die das so handhaben und bisher nicht sooviel Ärger von ihrer KV bekommen haben.

Hepar
22.12.2010, 20:41
Hallo,

@Kackbratze: wie hab ich mir denn so eine modifizierte Hausarzttätigkeit vorzustellen?!? Sollte man dafür erst den FA für Innere machen und dann nen Spezialisten oder geht so eine modifizierte HA-Tätigkeit auch, wenn man gleich den Spezialisten nach 6 Jahren macht?

Kann mir noch mal jemand explizit sagen, was ich eigentlich mit dem FA für Innere Medizin anfangen kann? Niederlassen ist ja eher schlecht, denn für die hausärztliche Tätigkeit ist ja der Allgemeinmediziner zuständig..

Grüße
Hepar

Christoph_A
02.01.2011, 12:02
Oder man macht es so, wie die Praxis, in der ich das letzte halbe Jahr gearbeitet habe. Die haben ne Allgemeinmedizinerin, damit nen Allgemeinmedizinsitz mit Vertretungsanspruch durch die anderen festangestellten Kollegen und voila, schon kann man auch als Kardiologe allgemeinmedizinische Patienten behandeln.