PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habe Entscheidungshilfe nötig



Seiten : [1] 2

Desiderius
16.12.2010, 15:53
Also, ich habe hier mal so alles gelesen und gesucht was mit meinem Thema zu machen haben könnte, nur ich bin unentschlossen und die Zeit dringt...

Ich habe zwei Verträge vor mir liegen, alle zwei kirchliche Häuser. Gehalt nach Tarif.

Nur das Haus A ist etwas weit weg von größeren Städten das Haus B ist in einer großen Stadt und verbunden an eine Uni.
Der Haken ist nur bei Haus B, das die eine Einwilligung zur Arbeitszeitverlängerung haben wollen, ohne diese darf ich keine Bereitschaftsdienste machen.... (maximal durchschnittlich 54 Stunden). Heißt im Klartext, wenn ich das nicht unterschreibe brauche ich auch den Vertrag nicht zurück zu schicken...:-nix

Zusammenfassend:

Haus A.
kirchliches Haus
kleine Stadt/Dorf
24 Stunden Dienst
Keine Arbeitszeitverlängerung
3 Jahresvertrag
Wenig Weiterbildung ?

Haus B
kirchliches Haus
Groß Stadt
keine 24 Stunden Dienst (Nachmittags kommen- nächsten Morgen gehen)
Arbeitszeitverlängerung unterschreiben
2 Jahres Vertrag
Strukturiere Weiterbildung


Wenn ich diese Arbeitszeitverlängerung nicht unterschreiben müsste,würde ich zu Haus B gehen. Nun mit den 24 Stunden Dienst bin ich nicht glücklich.

Was habt Ihr für weise Ratschläge? Was soll ich machen?

Gruss von verzweifelter D.

Kackbratze
16.12.2010, 16:07
Bei Haus-A nochmal die Weiterbildung abklären, ansonsten würde ich die erste Stelle präferieren, schließlich bringen 24h-Dienste mehr Geld als Schichten, die als normale Arbeitszeit gelten.

WalterSobchak
16.12.2010, 16:09
Ist ja auch ein bißchen davon abhängig, wie weit du in der Weiterbildung bist. (da die Vertragslaufzeiten ja unterschiedlich sind)

Ich hab auch nen Vertrag mit Arbeitszeitverlängerung unterschrieben, finds aber ehrlich gesagt gar nicht schlimm :-)
Besser als 24h Dienste allemal.

Sollten dir also 2 Jahre WB-Zeit reichen, würd ich zu Haus B tendieren, zumal dort offensichtlich auch ne vernünftige WB geboten wird...

Lava
16.12.2010, 16:28
Hab auch Opt Out unterschrieben. Ohne funktioniert unser Dienstsystem nämlich auch nicht. Wenn ein Haus ohne Opt Out auskommt, will ich mal die Zahlen sehen, wieviel die Leute da tatsächlich arbeiten. Das geht ja nur mit einem riesen Haufen Assistenten.

Desiderius
16.12.2010, 17:00
Danke fuer die Antworten schon mal.

Also Haus A hat ja schon mal selber gesagt, das die Assistenten da nicht so an interne Weiterbildung interessiert sind. Wird auch nicht viel geboten, wurde vom Chefarzt selber gesagt.
Es gibt in diesem Haus 3 Assistenten auf der Unfallchirurgie.

Ich bin Berufsanfaengerin, also mit dem 2 jahresvertrag wuerde der Common Trunk abgedeckt werden.
Fuer mich ist der 24 stunden Dienst das groesste Problem. Bin einfach kein nicht dafuer gemacht.

Lava
16.12.2010, 17:11
Interne Weiterbildung in Form von regelmäßigen Vorträgen oder wie? Die gibt es bei uns auch nicht. So richtig vermisse ich das auch nicht. Wobei das vielleicht daran liegt, dass es sowas bei uns nie gab. :-D Das meiste ist doch Learning by Doing mit oder ohne Anleitung durch Kollegen/Oberärzte.

Zu den 24h Diensten: irgendwie geht das. Ich hab's auch geschafft ein halbes Jahr lang. Ich bin zwar immer wieder froh, wenn ich nach 12h nachhause gehen darf, aber meistens haben wir ja 3 dieser Dienste am Stück. Das ist auch sehr anstrengend :-nix

WalterSobchak
16.12.2010, 17:12
Nebenbei gefragt: 24h mit der Möglichkeit zwischendrin zu schlafen (zumindest theoretisch...)??!!

Lava
16.12.2010, 17:18
Nebenbei gefragt: 24h mit der Möglichkeit zwischendrin zu schlafen (zumindest theoretisch...)??!!

Das muss ja so sein eigentlich. Diese 24h müssen Bereitschaftszeit beinhalten, sonst wäre das nicht mit dem Arbeitszeitgesetz vereinbar, oder?

Desiderius
16.12.2010, 17:21
Da es ja mein erster Vertrag ist, habe ich das so explizit nicht gefragt. ich gehe aber mal von aus, das man wenn man nichts zu tun hat, als Arzt schlafen geht. Das ist glaube ich ueberall so doch?

Und dies waere dann nicht fuer 6 Monate, die ganze Vertragsdauer, wenn ich da anfangen wuerde.. Wenn es beschraenkt waere auf eine Periode, so what, dann augen zu und durch, aber 2 Jahre lang... ich weiss nicht ob ich das kann.. (zweifel an mir selber)

Ich meinte genau die Interne Fortbildungen, die bin ich vom NL studium gewoehnt, die sorgen dafuer dann man sich ab und zu nochmal was durch lesen muss. Aber das ist vielleicht nur eine persoenliche Sache. Ach, ich finde dies so schrecklich... habe schon schlaflose Naechte.

Feuerblick
16.12.2010, 18:02
Ganz ehrlich? Ich finde 24-Stundendienste um Längen besser als Schichtdienste. Denn nach 24 Stunden darf ich nach Hause gehen und habe den Tag frei und in der Regel auch wieder ein Paar Tage Ruhe vor Diensten. Bei Schichtdiensten hat man meist mehrere hintereinander, d.h. nach einer fiesen Nacht geht man zwar nach Hause, aber in dem Wissen, spätestens 12 Stunden später wieder einrücken zu müssen. Und das kann, wenn man einen Dienstturnus mit bösen Nächten erwischt ziemlich an die Substanz gehen. Viel mehr als 24 Stunden... :-meinung Ich habe übrigens Opt-Out auch unterschrieben. Da ich aber nicht dazu neige, viele Überstunden zu machen, hat das für mich kaum Konsequenzen.

Desiderius
17.12.2010, 06:32
Ganz ehrlich? Ich finde 24-Stundendienste um Längen besser als Schichtdienste. Denn nach 24 Stunden darf ich nach Hause gehen und habe den Tag frei und in der Regel auch wieder ein Paar Tage Ruhe vor Diensten. Bei Schichtdiensten hat man meist mehrere hintereinander, d.h. nach einer fiesen Nacht geht man zwar nach Hause, aber in dem Wissen, spätestens 12 Stunden später wieder einrücken zu müssen. Und das kann, wenn man einen Dienstturnus mit bösen Nächten erwischt ziemlich an die Substanz gehen. Viel mehr als 24 Stunden... :-meinung Ich habe übrigens Opt-Out auch unterschrieben. Da ich aber nicht dazu neige, viele Überstunden zu machen, hat das für mich kaum Konsequenzen.

Ich finde Du hast Recht, so hatte ich das nicht betrachtet. Je weniger Dienste umso besser, vor allem wenn die nicht nacheinander kommen. Es waeren dann auch 4 Dienste im Monat. Wuerde das auch ueberleben, denke ich.

D

Lava
17.12.2010, 08:29
4 Dienste? Paradiesisch!!!!! Und das in der Unfallchirurgie??

Desiderius
17.12.2010, 08:46
4 Dienste? Paradiesisch!!!!! Und das in der Unfallchirurgie??

Nun, es ist ein kaff, vermute das da nicht viel los ist oder die große Lüge wird aufgetischt... ich finde es schwierig einzuschätzen. Werde dieses Wochenende eine Entscheidung nehmen müssen, lange kann ich die nicht mehr hin halten, möchte selber auch zum 1.1. anfangen.

Wenn's nichts ist, bin ich weg in der Probezeit, bin was mobilität angeht sehr flexibel wenn um die Arbeit geht.

tine74
18.12.2010, 08:29
na wie viele Dienste es in etwa sind kannst Du Dir doch anhand der Assistentenzahl ausrechnen, wir z.B. sind ein Assistentenpol (UC, AC und NC) mit 13 Assistenten, davon 2 Teilzeitkräfte, die jeweils nur 2 Dienste machen im Monat, macht für jeden Einzelnen 4 Dienste im Monat, mal 5, mal 3

Leelaacoo
18.12.2010, 20:33
Ähmm...wenn 3 Assis (oder mit dir 4) in der UC sind...wie kommt man da auf 4 Dienste im Monat? Machen da die Allgemeinchirurgen mit? Oder gar die Internisten? Schon sehr klein, die Abteilung...laß einen krank sein und eine schwanger...schon darfst die Wohnung kündigen:-oopss

Ich weiß nicht, ob so ne winzige Abteilung am Anfang tatsächlich die richtige Einarbeitung bieten kann, man mag mich aber korrigieren.
Ich würde mich am Opt-out nicht so aufhängen, das Wichtigste wäre für mich eine gute Einarbeitung und strukturierte Weiterbildung...Geld allein macht irgendwann auch nimmer zufrieden.

LG Lee

Kackbratze
18.12.2010, 21:28
10 Dienste im Monat übrigens auchnicht...

John Silver
19.12.2010, 11:44
So wie ich das verstehe, werden im Haus B keine Schichtdienste, sondern "verkürzte" Nachtdienste gemacht. Damit hat man deutlich mehr Freizeit als bei einem 24-Stunden-Dienst, allerdings auch entsprechend weniger Geld und weniger Weiterbildung, weil man an 2 regulären Arbeitstagen fehlt.

Insgesamt sind für meine Begriffe beide Angebote nicht sehr attraktiv, zumal Bezahlung "nach Tarif" (wohl AVR) in einem kirchlichen Haus nicht konkurrenzfähig ist.

Leelaacoo
19.12.2010, 12:42
10 Dienste im Monat übrigens auchnicht...

Nö, aber es wird ja wohl im großen deutschen Raum irgendwo ein Angebot geben, dass zumindest nicht diese beiden Extreme darstellt...also Haus C suchen...:-wow

(im Übrigen wird man ja als angehender Arzt hoffentlich wissen, dass "nine to five" + Mega-Kohle + ultragute Ausbildung nicht drin sind (außer, es wird gelogen, dass sich die Balken biegen)...und ich persönlich mach halt lieber ne Überstunde als das Gefühl zu haben, ich lerne nichts...muss jeder selbst entscheiden. Extreme in beiden Richtungen sind weder gut noch auf Dauer tragbar...).

LG Lee (im Übrigen fällt mir auf, dass bei uns z.B. gerade von den Anfängern trotz deutlich besserer Bedingungen (mehr Geld, stringente Einhaltung der Arbeitszeiten, strukturiertes WB-Logbuch und regelmäßige Gespräche) immer mehr genörgelt wird...manchmal muss ich mich auch fremdschämen, wenn eine Dienstplanbesprechung 3 Stunden dauert, weil die Neuen sich für 1 WoEnd-Dienst im Monat zu schade sind...nörgel nörgel nörgel...uff...)

WackenDoc
19.12.2010, 17:41
4x24 Stunden Dienst im Monat sind doch gar nicht so schlecht (wenn du denn wirklich am nächsten Tag halbwegs pünktlich gehen kannst).

Bei uns gibts den Dienst in Schichten. I.d.R. 5x Spätschicht von 15:30 bis ca. 00:30. Die meisten sind nach den 5 Tagen fertig. (alternativ gibt´s noch die Wochenenddienst, das sind zum Glück nur jeweils 2 Tage und zählen zusätzlich zur normalen Arbeitszeit.

Die internen Vorträge sind so ne Sache- mir haben sie bisher nicht wirklich was gebracht. Da erzählen Leute, die keine (praktische) Ahnung haben was aus Artikeln, die ihnen vom OA auf´s Auge gedrückt wurden. Ohne zu wissen, wie das richtig praktisch läuft.
Unter Weiterbioldung versteh ich, dass entweder jemand was aus seinem Fach/Spezialgebiet erzählt (z.B. bei interdisziplinären Fortbildungen ganz interessant) oder dass die OÄ/FÄ was aus der Praxis erzählen (oder von was, wovon sie mehr Ahnung haben sollten als der kleine Assi im 1. WBJ.)

Viel wichtiger fände ich die Frage, ab wann du welche Art von Dienst tun musst, wie die Ausbildung im OP ist, ob externe Fortbildungen bezahlt werden etc.

Desiderius
20.12.2010, 09:52
Ähmm...wenn 3 Assis (oder mit dir 4) in der UC sind...wie kommt man da auf 4 Dienste im Monat? Machen da die Allgemeinchirurgen mit? Oder gar die Internisten? Schon sehr klein, die Abteilung...laß einen krank sein und eine schwanger...schon darfst die Wohnung kündigen:-oopss

Ich weiß nicht, ob so ne winzige Abteilung am Anfang tatsächlich die richtige Einarbeitung bieten kann, man mag mich aber korrigieren.
Ich würde mich am Opt-out nicht so aufhängen, das Wichtigste wäre für mich eine gute Einarbeitung und strukturierte Weiterbildung...Geld allein macht irgendwann auch nimmer zufrieden.

LG Lee

Du hast schon einen Punkt.Nicht drueber nachgedacht. Ueber die Opt out habe ich ja nur Info die ich indirekt bekomme, wenn ich das so alles lese,ist es nicht die Katastrophe.