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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie werd ich vom Biochemie-Student zum Mediziner



Crick
26.12.2010, 15:14
Hi,
Ich möchte beruflichgesehen gern behandelnder Arzt werden. Dafür muss ich logischerweise Medizin studieren. Ich hab 2010 mein Abitur gemacht mit einem Durchschnitt von 1,8. Wie zu erwarten hab ich keinen Studienplatz zum Wintersemester bekommen. Meine Eltern haben mich dann dazu überredet doch anzufangen zu studieren. Die waren damals der Meinung "Erstmal anfangen dann wird das schon.". Ich war echt dumm genug drauf hören (Naja... selber Schuld). Ich hab mich also für Biochemie eingeschrieben und lern mich grade durchs 1. Semester. Biochemie macht mir ne menge spaß und ist auch sehr intressant nur ist es halt nicht mein berufliches Ziel Biochemiker zu werden :-nix .

Meine frage ist jetzt wie ich am besten weiter vorgehe.

Soweit ich informiert bin gibt es jetzt ja verschiedene Möglichkeiten: Quereinstieg, jetztiges Studium abbrechen und Ausbildung machen, Medizin als 2. Studium. Tja, alles nicht so das gelbe vom Ei. Der Quereinstieg soll ja nicht sonderlich vielversprechent seien wenn man nicht grade Zahnmedizin macht (oder?). Mein jetztiges studium würd ich auch nur sehr ungern abbrechen weil es ja auch ne menge spaß macht. Wie würd es aussehen wenn ich z.b. erstmal nen Bachlor in Biochemie mache und dann als 2. Studium Medizin mache ? ist sowas realistisch ?

Wie geh ich in meiner Situation am besten vor ?

Vielen Dank für eure Hilfe

Medi2009
26.12.2010, 15:59
Ähnliche Fragen wie deine wurden schon sehr häufig hier beantwortet und wenn du dich ein wenig bemühst findest du die Antworten im Forum.
Mit 1,8 machst du am besten den TMS und schneidest gut ab, dann sollte das kein Problem sein mit dem Studienplatz.

Madame Bouvier
26.12.2010, 17:33
Hallo,

Wieso willst du Biochemie zuende studieren wenn du gar nicht Biochemiker werden willst? Dir ist schon klar, dass du damit 3 Jahre Lebenszeit und 6 Wartesemester verschenkst. D.h. am ende des Studiums, musste wahrscheinlich noch warten und dann nochmal 6 jahre studieren, das wären wahrscheinlich 10 Jahre bis du Arzt sein kannst.

Wenn du wirklich so lange warten willst kannst du das natürlich machen und durch das Studium wird dir grade das Physikum sehr erleichtert.
Musst du selber entscheiden und HÖRE NIEMALS AUF DEINE ELTERN:-dagegen . Denn diese sind meist noch weniger auf dem neusten Stand und stellen sich alles immer einfacher vor als es ist.

Rennmaus
26.12.2010, 19:16
falsch, es wären mehr als 10 jahre. die derzeitige wartezeit beträgt schon 6 jahre, tendenz steigend, dann minimum 6 jahre studium..

-> quereinstieg ist quasi unmöglich, selbst über zahnmed
-> via zweitstudium ist auch nicht sonderlich einfach, wenn ich das richtig verstanden habe
-> wenn du studierst(egal was), werden dir keine wartesemester angerechnet

was schließt du daraus? richtig: wenn du wirklich medizin studieren willst, brichst du das studium nach diesem semester ab, machst den tms und suchst dir vorsichtshalber schon mal einen ausbildungsplatz.
du kannst dich aber zum ss schon bewerben, in göttingen z.b. kannste zum gespräch eingeladen werden und vielleicht hast du da ja glück und bist trotz 1,8 dabei.

ansonsten würd ich mir ohne tms/ausbildung/13semester wartezeit mit 1,8 keine hoffnungen machen.

du kannst natürlich weiter biochemie studieren, aber es macht keinen sinn, wenn du auf die wartezeitquote hoffen musst. mach den tms, wenn er gut ist, haste auch gute chancen auf einen platz im ws11/12, wenn er schlecht ist: wartezeit/ausbildung

Madame Bouvier
26.12.2010, 19:25
@rennmaus:10 Jahre Minimun natürlich. Naja mit einem abgeschlossen Biochemiestudium, müsste der Ham-Nat ein klacks für ihn sein und er würde direkt reinkommen (oder TMS)

Coxy-Baby
26.12.2010, 19:27
D.h. am ende des Studiums, musste wahrscheinlich noch warten und dann nochmal 6 jahre studieren, das wären wahrscheinlich 10 Jahre bis du Arzt sein kannst.


falsch, es wären mehr als 10 jahre. die derzeitige wartezeit beträgt schon 6 jahre, tendenz steigend, dann minimum 6 jahre studium..

Nurmal so am Rande, wenn man in Deutschland an einer Hochschule einen Abschluss macht, fällt man aus der normalen ZVS-Vergabe raus, es bleibt dann nur noch die Bewerbung als "Zweitstudienbewerber" und da gibt es KEINE Wartesemester......

Madame Bouvier
26.12.2010, 19:30
3% aller Studienplätze sind für Zweitstudenten reserviert. Die Chance ist ja riesengroß.... Naja größer als ohne Abschluss mit 1 zu einer Quadrillion:-?

Coxy-Baby
26.12.2010, 19:32
? Was heisst das? Gibts da einen extra pott?

Ja und der ist ganz klein und heiß begehrt. Weiter Infos - hochschulstart.de (http://hochschulstart.de/index.php?id=9)

Rennmaus
26.12.2010, 20:32
ich habe nie behauptet, dass man als zweitstudienbewerber wartesemester benötigt. habs mir aber grad noch mal durchgelesen und selbst festgestellt, dass ich mir bei der antwort was anderes gedacht habe als das, worauf ich mich bezogen hatte*g* :-oopss

ich wollte hauptsächlich ausdrücken, dass, wenn er auf die wartezeitquote hofft, noch ein paar jahre ins land gehen, bis er als arzt arbeiten kann. und wenn er jetzt noch weiter studiert, aber keinen abschluss macht, hat er zeit verschenkt.

und auch so ist es doch sinnlos, wenn er erst den abschluss macht und dann hofft, als zweitstudienbewerber einen platz zu bekommen. die wahrscheinlichkeit auf solch einen platz ist gering (nehme ich zumindest stark an)
meine einschätzung: mit 1,8+tms kommt man besser und in diesem fall früher an einen platz als als zweitstudienbewerber.
und wenn sein tms zu schlecht ist und dieser ihm kein bonus bringt, ist es auch überlegenswert, frühstmöglich mit der ansammlung von wartezeit/eine ausbildung zu beginnen.

Coxy-Baby
26.12.2010, 21:04
meine einschätzung: mit 1,8+tms kommt man besser und in diesem fall früher an einen platz als als zweitstudienbewerber.
und wenn sein tms zu schlecht ist und dieser ihm kein bonus bringt, ist es auch überlegenswert, frühstmöglich mit der ansammlung von wartezeit/eine ausbildung zu beginnen.

Meine Einschätzung sieht genauso aus..........

Crick
27.12.2010, 12:27
Ein Bachlor in Biochemie würd mir also trotz der hohen Verwandschaft der Fächer keinerlei verbesserte Aufnahmechancen verschaffen ?

Wenn das so aussieht werd ich dann wohl nach diesem Semester den TMS machen und mich nach einer Ausbildung umsehen... irgentwie schade, studieren macht schon ne menge spaß

Frost.
27.12.2010, 12:52
hi,
ich war haargenau in der gleichen situation wie du, nur dass ich mich anstatt für biochemie in medizintechnik eingeschrieben hatte. was ich gemerkt habe ist, dass das studium und die klausurenphase vom 1. semester ein unglaublich gutes training für den tms ist (vorausgesetzt du lernst viel und versuchst sehr gute noten zu schreiben)!
du lernst herangehensweisen an naturwissenschaftliche probleme, schwere texte zu verstehen, kannst über einen sehr langen zeitraum konzentriert bleiben und wirst absolut null probleme im rechenteil vom test haben! nur das figuren lernen muss man sich irgendwie beibringen.
auch wenns vielleicht nicht sehr einleuchtend klingt, mir hat das ungemein geholfen und so hab ich dann mit 1,7 + test einen platz in heidelberg bekommen und das sogar mit einem großen puffer zur notengrenze!
ich würde erstmal weiterstudieren und schauen, dass du über den tms reinkommst, mit 1,8 hast du da wirklcih realistische chancen.
evtl kannst du dir dann sogar schon ein paar klausuren vom 1.semester anrechnen lassen.

Mr. Pink online
27.12.2010, 14:48
Der TMS ist sicher trainierbar, ist ja schließlich auch ein Kritikpunkt, aber ganz allein auf die Vorbereitung würde ich mich nicht verlassen. Es muss schon noch ne Menge Glück, perfekte Tagesform, usw. dazu kommen, damit nachher ein gutes Ergebnis rauskommt.
Was die Situation des TOs betrifft würde ich nicht zum Fortführen des Studiums raten. Welchen Sinn hätte das auch?! Wenn man sich nicht vorstellen könnte Biochemiker zu werden, warum dann überhaupt studieren? Macht das Studium Spaß, oder das Studieren?? Keine Ahnung was da der Antrieb ist.
Zur Lösung des "Problems" kann ich grundsätzlich folgende Vorschläge anbieten:
1. Studium abschliessen --> Zweitstudienbewerbung (würde ich denke ich nicht machen, zu riskant)
2. Studium abbrechen --> Ausbildung machen, TMS machen, Wartesemester sammeln
3. Im Ausland weiterstudieren, Österreich z.B. --> trotzdem TMS, EMS machen und Wartesemester sammeln

Geerthe
27.12.2010, 18:03
Moin moin,

ich würde auch über ein Wechsel nach Österreich nachdenken, weil du dann Wartesemster sammelst.
Ebenso kannst du gleichzeitig den TMS oder EMS machen.
Die Chancen für einen Zweitstudienplatz ( vorausgesetzt ein guter Abschluß des Erststudiums )haben ich auch immer als gering eingeschätz. Da habe ich meine Meinung allerdings überdacht.
Man kann sich ein Gutachten mit Begründung und Empfehlung ausstellen lassen. Mir scheint, daß ein ZVS Beamter darüber etwas anders nachdenkt, als über andere Anträge .
Ebenso habe ich das mit Standesbeamten und Namensgebung erlebt. Hat ein Prof. ein Gutachten zu dem Namen geschrieben, sieh die Sache gleich ganz anders bei Standesbeamten aus.
Fazit: die Sache auf die Eltern gehört zu haben ist ja nicht unbedingt gleich aussichtslos. Es gibt nun einige Möglichkeiten ans Ziel zu kommen, mach etwas draus!

Geerthe

hulahopp
28.12.2010, 11:12
Ich würde auf jeden Fall mit Biochemie weitermachen, schon weil es dir Spaß macht. Über Bachelor- und Masterarbeiten würde ich versuchen an medizinische Forschungsthemen heranzukommen, wenn´s geht mit Patientenkontakt und dann mit möglichst guten Abschlüssen versuchen ein Medizinstudium anzuschließen. Gute Noten, medizinische Forschungsergebnisse müssten bei der Begründung enorm helfen. 3 % sind vielleicht nicht viel, aber wer weiß, ob nicht die Wartezeitquote in der Zwischenzeit reduziert wird. Bloß nicht auf irgendeine minderqualifizierende Ausbildung als ungeliebte Notlösung absteigen und auf WZ spekulieren. DABEI verlierst du Zeit. Nebenbei den Test zu machen, halte ich für eine gute Idee. Aber bloß nicht das Studium aufgeben, das würdest du bestimmt bereuen! Biochemie ist unendlich wichtig für die zukünftige Medizin. Wer da Ahnung hat, kann nur gewinnen.:-meinung

mirari
04.01.2011, 23:55
Um zur Vervollständigung was zum Thema Ham-Nat zu ergänzen: Nach 2 Semestern Biochemie kann man den auch gut genug meistern, um mit 1,8 reinzukommen.

Ehemaliger User 05022011
05.01.2011, 08:00
und nach zwei Semestern Biochemie kann man sich ev. auch schon für einen Einstieg ins zweite Semester HM (Quereinstieg) bewerben ( ich weiß nicht, einzelne Scheine man da hat, aber das läßt sich sicher hier im Forum auch finden, wie der Quereinstieg von Biochemie funktioniert -auch wenn Quereinstieg natürlich immer schwer ist, aber unmöglich ist er nicht)

alles in allem alles Gründe erst mal weiter zu studieren und wenn dann der TMS gut ausgefallen ist, kannst du dich immer noch immatrikulieren, um dich dann bei der ZVS bewerben zu können

Mr. Pink online
05.01.2011, 12:10
Einen Quereinstieg halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Im besten Falle bekommt man einen Platz für das 1. Semester und kann sich dann einige Fächer anrechnen lassen. Wenn dann noch Platz ist kann man auch schon Vorklinikkurse mit den höheren Semestern zusammen besuchen (das klappt in der Regel).