Patienten "stalken" Ärzte/Pflegepersonen im Internet?!

[*milkakuh*]

Aus aktuellem Anlass habe ich ein paar Fragen an euch.

Ist es euch schonmal passiert, dass ein Patient euch im Internet gesucht und auch angeschrieben hat?
Wie habt ihr reagiert?
Wie vermeidet ihr sowas? Gebt ihr bei diversen Internetplattformen (Facebook, WKW, StudiVz etc.) euren kompletten Namen an?
Stört euch das auch oder bin ich da altmodisch?
Steht auf euren Namensschildern im Krankenhaus der komplette Name? Würdet ihr gerne, dass das geändert wird?

Ich bin im Moment Auszubildende zur GuK. Vor ein paar Tagen hat mich ein Patient auf Facebook und wer-kennt-wen angeschrieben und mir auch eine Freundschaftsanfrage geschickt. Hab ihm dann deutlich klar gemacht, dass ich keinen Kontakt zu ihm haben möchte. Bei diversen Internetplattformen habe ich auch sofort meinen Namen geändert. Direkt am nächsten Tag habe ich meinen Nachnamen am Namensschild im Krankenhaus abgeklebt.

Eine Thematik, die ja eigentlich nicht nur mich beschäftigen sollte.

Liebe Grüße *milkakuh* :-winky

[Feuerblick]

Ich gebe in Internetplattformen NIE meinen kompletten/meinen richtigen Namen an. Weniger wegen irgendwelcher Patienten sondern eher, weil es meinen Chef oder potentielle Chefs nichts angeht, was ich in meiner Freizeit treibe.
Mich hat mal ein Patient aus dem Telefonbuch rausgesucht und angerufen, weil er fachliche Fragen hat. Da ich aber nie ans Telefon gehe, wenn ich die Nummer nicht kenne, ist er auf meinem AB gelandet. Anruf wurde ignoriert und gut.
Mein Namensschild in der Klinik ist vollständig (warum auch nicht?) und auf der Homepage unserer Klinik findet man mich auch mit Foto. Insofern wäre ich also auch ohne Namensschild auffindbar.:-nix

[Skyreaver]

Bei uns haben sich auch viele das Namensschild, also zumindest den Nachnamen überklebt. Ich selbst allerdings nicht, habe es als Typ aber natürlich auch besser als meine (meist attraktiven) Kolleginnen. Würde mich ein Mann adden wollen wird der eben ignoriert und gegen Frauen habe ich natürlich nichts, zumindest wenn sie im Facebookfähigem Alter sind. Sexismus pur. :D

Bei den allermeisten Patienten stellt sich die Frage ohnehin nicht. Gomer stalken nicht.

[Kackbratze]

Interessante Tatsache Skyreaver, machst Du gerade Zivi, oder wie kommst Du als Abiturient zu Patienten?

Ansonsten bin ich im KH und auf der Homepage des KH mit vollem Namen gelistet, aber ich stehe weder im Telephonbuch, noch bei meinen genutzten Internetkommunikationsportalen mit vollem Namen.

[Skyreaver]

Ja, genau.

[Coxy-Baby]

Also bei uns muss man ab Student ein Namensschild tragen da steht auf alle fälle der Nachname drauf meistens noch mit Vornamen oder Anfangsbuchstaben, da kommt man nicht drumm rum. Und bei den ganzen plattformen Ala stasivz sollte man sich eh niemals mit richtigem Namen anmelden, und selbst wenn man dann gefunden wird, kann man immer noch auf ignorieren....

[Relaxometrie]

Ich bin bei keiner diese "Plattformen" angemeldet.
Ich stehe nicht im Telefonbuch.
In Internetforen benutze ich ein Pseudonym.
Fazit: Bisher ist noch nie etwas in Richtung Stalking passiert.

Ach so....noch zum Namensschild. In der Psychiatrie wurde uns sogar empfohlen, den Vornamen nur abzukürzen. Diesen Modus würde ich auch für meine nächste Tätigkeit in der Inneren gerne beibehalten.

[Lizard]

Ich hatte da mal ein gewisses Erlebnis mit einem Prof. wegen einer Internet-/Forenrecherche zu Altklausuren :-keks

[ehemalige Userin 24092013]

Bei uns ist das Tragen von Namensschildern (voller Vor- und Zuname) (("eigentlich")) Pflicht. Bisher wurde ich noch net im Privatleben "aufgesucht", auch wenn zumindest im Facebook mein voller Name zu lesen wäre.

[airmaria]

Ach so....noch zum Namensschild. In der Psychiatrie wurde uns sogar empfohlen, den Vornamen nur abzukürzen. Diesen Modus würde ich auch für meine nächste Tätigkeit in der Inneren gerne beibehalten.
tach frau doktor...ähm, relax?
:-)) :-)) :-))
airmaria

[Rico]

Ich stehe auch auf unserer Klinikhomepage mit vollem Namen und (Klinik-)Emailadresse, Namensschild mit vollem Namen ist verpflichtend (Dienstanweisung).
Im öffentlichen Telefonbuch steh ich dafür nicht, im Internet benutz ich Pseudonyme und die sozialen Netzwerke meide ich (u.a. aus diesem Grund), sodass Patienten bislang nur über die Klinik mit mir Kontakt aufgenommen haben (was sie ja meinetwegen gerne machen dürfen, dafür werd ich ja bezahlt).

[Relaxometrie]

tach frau doktor...ähm, relax?
:-)) :-)) :-))
Dr. kommt erst noch. Bin dabei :-)):-lesen:-))
Und zwecks weiterer Anonymisierung kann ich bei der zukünftigen Betriebsleitung ja mal fagen, ob ich mein Forenpseudonym auf das Namensschild schreiben lassen darf. Zusammen mit dem irgendwann mal vorhandenen Titel ist es dann also tatsächlich "Dr. / erster Buchstabe des Vornamens / Relaxo".
Gute Idee, Mary ;-)

[Rumpelstilzchen]

Ich bin einmal via StudiVZ von einer ehemaligen Patientin angeschrieben worden, da war ich aber 1. noch im PJ und 2. hoch erfreut.

Da ich bei keiner Plattform mehr registriert bin, ohne Adresse im Telefonbuch stehe und mein Namensschild in der Klinikswäsche verschollen gegangen ist, bin ich quasi anonym unterwegs (daher auch gelegentlich mal als PJ, Zivi oder Pfleger angesprochen).

[Bensona!]

Man kann es auch einfach abweisen oder ignorieren, ohne den großen Kollaps zu bekommen.

Stalken ist da wohl was ganz anderes, als das anschreiben im Web 2.0. Facebook ersetzt für viele Menschen die Email.

[Relaxometrie]

Man kann es auch einfach abweisen oder ignorieren, ohne den großen Kollaps zu bekommen.
Das sehe ich auch so. Nicht jeder Kontaktversuch ist plumpe Anmache, und wer bei den ganzen Plattformen angemeldet ist, zeigt ja sogar sein Interesse an dieser Art der Kommunikation. Wenn man nach der Äußerung des Mißfallens dann in Ruhe gelassen wird, ist doch alles ok, und es war noch längst kein Stalking. Wer auch schon auf solche simplen Anfragen keinen Bock hat, darf sich halt nicht bei den Plattformen anmelden. Ärgerlich wird es natürlich, wenn das Gegenüber die Ablehnung nicht akzeptiert.

[Bensona!]

Das sehe ich auch so. Nicht jeder Kontaktversuch ist plumpe Anmache, und wer bei den ganzen Plattformen angemeldet ist, zeigt ja sogar sein Interesse an dieser Art der Kommunikation. Wenn man nach der Äußerung des Mißfallens dann in Ruhe gelassen wird, ist doch alles ok, und es war noch längst kein Stalking. Wer auch schon auf solche simplen Anfragen keinen Bock hat, darf sich halt nicht bei den Plattformen anmelden. Ärgerlich wird es natürlich, wenn das Gegenüber die Ablehnung nicht akzeptiert.

Man kann das Facebook so einstellen, dass man keine Nachrichten empfangen kann von "Nicht-Freunden". Also wo die Aufregung. Wenn man nicht von fremden Menschen / Patienten über das Facebook kontaktiert werden möchte, dann kann man das auch so einstellen.

[Rico]

Man kann das Facebook so einstellen, dass man keine Nachrichten empfangen kann von "Nicht-Freunden". Also wo die Aufregung. Wenn man nicht von fremden Menschen / Patienten über das Facebook kontaktiert werden möchte, dann kann man das auch so einstellen.Man könnte ja jetzt die "Nicht-Freunde" noch differenzieren zwischen Leuten mit denen man keinen Kontakt möchte und solchen mit denen man schon Kontakt haben wollen würde aber bisher nicht hat.
Will man sich die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit letzterer Gruppe erhalten, dann muss man nolens volens auch der ersten die Kontaktaufnahme gestatten, weil facebook das ja nicht unterscheiden kann.

[Distress Misstress]

@ Rico: Wenn es nur darum geht, mit realen Freunden vernetzt zu sein und 'Gefällt mir's für das Foto aus dem Skiurlaub zu geben, dann macht es sicherlich Sinn einzustellen, nur Nachrichten von Freunden empfangen zu können.
Würde man aber sich auf solchen Plattformen tummeln, um neue Kontakte mit wirklich fremden Leuten zu knüpfen, meine ich doch, den Leuten so viel Intelligenz zusprechen zu müssen, anonym an die Sache ranzugehen.

Wie gut, dass man mich mit echtem Vor- und Nachnamen weder bei Google noch bei FB findet :-)
Und falls euch ein Patient nerven sollte: Ihr habt alle Zugang zum Giftschrank :-))

[John Silver]

Mich findet man im Facebook unter meinem richtigen Namen. Sonst eigentlich nirgendwo; auch nicht über Suchmaschinen. In Facebook habe ich eine "Freundschaftsanfrage" von einer Patientin bekommen und diese ignoriert, weil es m.E. keine gute Idee ist - es ist nicht ausgeschlossen, dass ich sie erneut behandeln muss, da bleibe ich lieber auf professioneller Distanz. Probleme sind deswegen nicht aufgetreten. Ich sehe keinen Grund, sich vollkommen anonym zu geben und jede Preisgabe des eigenen Namens im Internet zu vermeiden, nur weil es theoretisch zu Problemen kommen könnte. Das ist schon paranoid.
Was den Wunsch betrifft, die eigenen Freizeitaktivitäten und Kontakte vor einem neugierigen Chef zu verbergen - nun ja, bei Plattformen wie Facebook kann man Fremden einfach jeglichen Zugriff auf die eigenen Daten verweigern, die sehen dann einfach gar nichts; und kein Chef, der sich selbst noch respektiert und etwas von Personalführung versteht, wird damit anfangen, seinen Leuten Freundschaftsanfragen zu schicken.

[Rico]

@ Rico: Wenn es nur darum geht, mit realen Freunden vernetzt zu sein und 'Gefällt mir's für das Foto aus dem Skiurlaub zu geben, dann macht es sicherlich Sinn einzustellen, nur Nachrichten von Freunden empfangen zu können.
Würde man aber sich auf solchen Plattformen tummeln, um neue Kontakte mit wirklich fremden Leuten zu knüpfen, meine ich doch, den Leuten so viel Intelligenz zusprechen zu müssen, anonym an die Sache ranzugehen.
Das sind halt immer die beiden Extreme für die sich trefflich jeweils das richtige Vorgehen findet, mir ging es mehr um die Fälle dazwischen, die sich eben nicht in den Einstellungsmöglichkeiten von FB & Co wiederfinden.
Z.B. dass man in der Tat von keinen völlig Fremden kontaktiert oder gefunden werden möchte, aber nichts dagegen hätte wenn alte Klassenkameraden, Studienkollegen, etc wieder den Kontakt suchen würden.
Da wird es halt schon schwierig FB so einzustellen, dass es weiß, wen es durchlassen soll und wen nicht.